Warum ich Weblogs so liebe, auch wenn sie inzwischen totaler Mainstream sind und jeder eins hat und ganz viele nur noch Businessquatsch publizieren und mir die vielen Geschichtenerzähler fehlen, aber das würde jetzt zu weit führen, also:

Ich habe ja schon öfter meine Liebe zu Herrn Flix und seinen Werken hier im Blog erwähnt. Das ist auch dem unglaublich netten Herrn Screwtape’s aufgefallen, der mir vor einigen Wochen eine Mail schrieb. Darin erzählte er mir, dass der Herr Flix in Kürze in Darmstadt signieren werde, er sowieso bei der Lesung sei und ob er mir vielleicht ein Autogramm mitbringen solle. Das sollte er NATÜRLICH, was für ein nettes Angebot!

In meiner Flix-Sammlung fehlen nur noch die Heldentage, der Rest steht bereits im Regal, weswegen Herr Screwtape’s gestern also zu Comiccosmos zog, mir das noch fehlende Buch kaufte, sich in die Signierschlange stellte, bewaffnet mit dem ausgedruckten Foto von meiner Arbeitsseite – und mir heute morgen, quasi als Vorgeschmack auf die Postsendung, folgende Bilder zuschickte:

flix_signiert

flix_anke

Wie großartig ist das denn, bitte? Ich freu mir jetzt den ganzen Tag nen Wolf. Und morgen auch noch. Und überhaupt.

(Lest mehr Weblogs. Und Flix.)

„Ich rutschte zurück in die Depression, und wie bei den meisten verlief dieser Prozess so schleichend, dass ich es nicht merkte. Es ist, als ob die Körpertemperatur jeden Tag um ein Zehntel Grad sinkt, und irgendwann wacht man auf, steht nackt im Eiswasser und hat keine Ahnung, wie man da hingekommen ist.“

Eine sehr treffende Beschreibung von Spiegel Online-Mitarbeiter Hendrik Steinkuhl über seine Depression.

(via Ghostdogs Gezwitscher)

Ich bin sehr stolz darauf, dass jemand ein „Rezept“ von „mir“ „nachgekocht“ hat. Die Blinden führen die Lahmen. Oder so.

“HOWEVER. I am unclear as to why W has taken a super hot, very successful, grown woman and Photoshopped her until she looks like a waifish, hungry 19 year old who is just waiting tables at Caeser’s Palace until she gets her big break. I have seen Demi Moore in person and she looks FANTASTIC, but she looks neither this fragile nor this hungry, and frankly, I am as tired of fragile, hungry-looking cover models as I am of epaulets. She’s nearly 50. Surely there is more to highlight about her than an artfully-shadowed clavicle.”

Die Fug Girls mal wieder in Höchstform.

Ich hätte da mal eine Bitte:

In vier Wochen, genauer gesagt, am 10. Dezember, werde ich auf einer Bühne sitzen. Noch genauer gesagt, auf der kleinen Bühne des Toten Salons zwischen den geschätzten Herren Richard Christian Kähler und Gerhard Henschel. Dummerweise werde ich da nicht nur sitzen dürfen, sondern es wird von mir erwartet, etwas vorzulesen. Ich weiß zwar schon genau, welches Mützchen ich aufsetze und welches Shirt ich trage (über sowas kann man sich ja gar nicht früh genug Gedanken machen), aber ich weiß leider noch überhaupt nicht, was ich lesen werde.

Und da kommen dann Sie, verehrte Leserinnen und Leser, zum Einsatz. Was hätten Sie denn gerne mal aus meinem Weblog vorgelesen bekommen? Die Texte, die mir sofort einfallen, weil sie mir sehr am Herzen liegen, sind viel zu schwermütig für einen entspannten Abend mit Wein und Kippe und guter Laune.

Leider kann ich selber nie so recht sagen, wann ein Text von mir puppenlustig und wann eher so reichtfürnmüdeslächeln ist. Würden Sie mir daher bitte verraten, was Sie persönlich amüsiert hat? Bitte per Mail (und am liebsten mit Link, Sie kennen mein Blog ja eh besser als ich) an mail ‘schlumpf’ ankegroener ‘schlumpf’ de. Die schönsten Begründungen kriegen am 10. natürlich ein Bier ausgegeben.

Vielen Dank – und wir sehen uns hoffentlich im Fleetstreet Theater.

” ‘One of our watchwords, a phrase that permeates our productions, is ‘ambitious but crap’,” says Hammond, chuckling to himself. “I love setting off on projects like trying to make a car and cross the English Channel.” Hammond’s Triumph Herald with a sail sunk in minutes and a coastguard called them irresponsible. “I love setting off with deliberately childish and innocent and wide-eyed hopefulness, and I think people enjoy that.’ “

Why we’re mad about the boys. Der Guardian über den Erfolg von Top Gear. (Die neue Staffel startet am Sonntag. In HD. Ich brauche bis dahin ein Sabberlätzchen.)

esskultur.at hat eine sehr ausführliche und sehr schön begründete Literaturliste zum Thema Lebensmittel und Ernährung:

„kalorientabellen finde ich schwachsinnig, grammgenaue ernährungsempfehlungen ebenso. meine philosphie lautet: gescheite lebensmittel, die in der umgebung saison haben, in bester qualität (auf allen ebenen) kaufen und je nach zeitbudget so viel wie möglich selbst daraus kochen. “gesundheit” wird frei haus mitgeliefert. über “verbote” und “sünden” darf ich gar nicht zu lange nachdenken, weil ich mich darüber fürchterlich in rage reden und schreiben könnte. deshalb wird man in den folgenden büchern nichts davon lesen. dafür sehr viel über einen entspannten zugang zum essen und viel über all jene ernährungsprobleme, missstände und lebensmittelskandale, die niemand will, aber (fast) jede und jeder bewusst mitfinanziert.“

Uwe geht ins Kino

Der wunderbare Film Uwe geht zu Fuß kommt nach Hamburg. Am Sonntag, 15. November, findet um 11 Uhr im Abaton die Premiere in Anwesenheit des Regisseurs Florian von Westerholt statt – und Uwe ist auch da (leider doch nicht). Regulär läuft der Film ab 19. November.

„Aber er war doch Nationaltorwart!“ „Und er hatte doch ein kleines Kind!“ „Und er war doch verheiratet!“ „Und genug Geld hatte er auch!“ „Und überhaupt: Denkt mal wer an den armen Lokführer?“ „Und an die Feuerwehrleute, die das wieder wegmachen müssen?“

Die das wieder wegmachen müssen. Dass die Leute auch nicht ein bisschen rücksichtsvoller sterben können.

Fresse, Idiotenbande.

Abschied von der Haupttribüne. Via Ringfahndung, via Absolut Friedenaus Gezwitscher.

Neulich habe ich sogar beim Grammophonhören ein Telegramm gelesen!

Internetausdrucker!

Jeriko hat aus verschiedenen Blogeinträgen, Twitterzeilen und ner Menge hübschem Augenpulver ein Magazin gemacht, das online bewundert, aber auch ausgedruckt werden kann. Mehr dazu hier.

Ich freue mich, mit diesem Beitrag dabeizusein.

Sweet child of mine

Creezy fragt nach Erinnerungsstücken an die Kindheit (via Kaltmamsell). Achtung, Fotoqualität ist unterirdisch, weil ich die Wahl hatte zwischen „Blitzfotos nach Arbeitsende, meaning: wenn’s dunkel ist“ oder „Handyfotos ohne Blitz, morgens, Dämmerlicht, Esszimmerbeleuchtung“. Aber das kennt ihr ja.

naehkiste1

Das Nähkästchen meiner Oma. Das hat sie als junge Frau in ihrer Aussteuer gehabt; ich weiß leider nicht, ob ihre Mutter, also meine Urgroßmutter, ihr die Kiste gebastelt oder geschenkt hat, und ich kann sie leider nicht mehr fragen. Auf dem Deckel stehen die Initialien ihres Mädchennamens, F.S., und die Jahreszahl 1933. An einigen Stellen blättert die Holzarbeit schon ab; darunter kommt eine relativ schmucklose Kiste zum Vorschein.

naehkiste2

Das Nähkästchen war immer eins meiner Lieblingsspielzeuge, wenn ich mit meiner Schwester bei Oma und Opa war. Weiß der Himmel warum, denn Nähen fand ich schon immer eher anstrengend, und ich bin bis heute völlig unbegabt dazu, auch nur einen Knopf vernünftig anzunähen. Ich habe es aber geliebt, in dieser Kiste zu wühlen, weil sie mir wie eine Schatzkiste vorkam. Lauter verschiedene Knöpfe in allen Größen und Formen und aus vielen Materialien. Die Knöpfe liegen heute noch in der Kiste; ich habe nie einen einzigen davon benutzt, aber ich will sie auch nicht wegwerfen. Oma hat daraus meistens kleine Püppchen gemacht und sie auf dem Basar des DRK in Kaltenweide verkauft. Oder – ohne Knöpfe – diese fiesen Blumen aus Silberdraht und alten Perlonstrümpfen. Hört sich fürchterlich an, fand ich damals aber wunderschön.

Ich habe Oma immer bei irgendetwas, was für mich nach Arbeit aussieht, in Erinnerung: im Garten, entweder in den großen Gemüsebeeten oder zwischen den vielen, vielen Blumen. Beim Äpfelaufsammeln oder Unkrautjäten. Beim Abwaschen oder Kochen, beim Wäschewaschen oder eben abends in der Stube beim Nähen und Handarbeiten. Ich hoffe, dass ein paar der Dinge für sie Freizeit waren.

schale

Die grüne Schale, auch von meiner Oma. Darin lagen bei ihr immer kleine Garnknäuel, quasi die Reste der großen Knäuel. Heute wohnen dort meine Kinokarten. Die Schale stand in der braunen Schrankwand und war so ziemlich die einzige Dekoration. Obwohl sie ja einen Nutzen hatte, aber sie kam mir immer wie ein Schmuckstück vor.

geschirr2

Die Kristallschale meines Opas (inmitten meines Sonntagsgeschirrs in Opas Schrank). Opa war gelernter Glasschleifer, und das ist eines der wenigen Stücke, die er behalten hat. Die Schale stand jahrelang bei meinen Großeltern im Schrank, wo ich sie durch eine Glasscheibe hindurch bewundern konnte; später dann bei meinen Eltern, bis ich sie mir vor einigen Monaten mitgenommen habe. Neulich habe ich zum ersten Mal Sahne daraus serviert und musste mich vor den Gästen ein bisschen zusammenreißen, um nicht zu heulen. Mein Vater hat noch eine größere Obstschale von Opa zuhause, aber die hat er nicht rausgerückt. Zu Recht.

kaffeegeschirr

Mein Silberbesteck. Darüber hatte ich schon einmal geschrieben; mit diesem Besteck, das auch meine Omi und meine Mutter haben (und natürlich auch meine Schwester) bin ich großgeworden. Es ist eins der wenigen Dinge, die mich schon mein ganzes Leben begleitet.

Die Nähkiste meiner Oma ist jetzt meine Nähkiste, aber ich muss netterweise nicht so oft an sie ran (eher für Fäden zum Kohlrouladenbinden als zum Nähen), daher ist sie eher ein „Ausstellungsstück“, genau wie die beiden Schalen. Das Silber aber benutze ich, wann immer Gäste da sind – selbst wenn es, wie neulich, nur schnöden Lauchkuchen gegeben hat statt des geplanten 3-Gänge-Menüs.

(Außer Konkurrenz: natürlich Teddy. Der Altmeister der Kindheitserinnerungen.)

schokobälle werden sowohl als nahrungsmittel im fruchtanbau als auch zur zierde für gebäckwaren angepflanzt.“

In eigener Sache: Ich habe meine Arbeitsseite einen Hauch aktualisiert. Falls ihr ein Drittel dieses wunderschönen Buches umsonst lesen wollt – hier geht’s lang.