2009 revisited

(2008, 2007, 2006, 2005, 2004, 2003, 23. Dezember)

1. Zugenommen oder abgenommen?

Durch Coaching etwas abgenommen. War aber nicht der Hauptwunsch, weswegen ich mein Essverhalten mal angucken lassen wollte, sondern: wieder genießen lernen. Hat geklappt. Daher ist die Abnahme auch „nur“ das kalorienfreie Sahnehäubchen. (Und fällt im Gesamtgewicht nicht wirklich auf.)

2. Haare länger oder kürzer?

Mir egal.

3. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

4. Mehr Kohle oder weniger?

Ungefähr gleichgeblieben. Dafür deutlich mehr Freizeit. Hach, selbständig sein.

5. Mehr ausgegeben oder weniger?

Für Amazon mehr, weil ich Comics für mich entdeckt habe und inzwischen lieber Serienstaffeln weggucke als ins Kino zu gehen. Für Zugfahrkarten weniger, weil ich nicht so lange außerhalb Hamburgs gebucht war.

6. Mehr bewegt oder weniger?

Da mein Rücken Autofahren immer weniger mag, mehr.

7. Der hirnrissigste Plan?

Mal wieder lange Autofahren.

8. Die gefährlichste Unternehmung?

Mal wieder lange Autofahren.

9. Der beste Sex?

Mal wieder lange … Kann nicht klagen.

10. Die teuerste Anschaffung?

Schwanzmütze.

11. Das leckerste Essen?

Alles, was Lu uns zubereitet hat und alles, was wir danach alleine hingekriegt haben. (Lammkeule in Kräuterkruste! Rote Bete mit Ziegenkäse! Gemüse mit Gemüse! Selbstgemachte Nudeln! Unbekannte Fische! Das alles – und noch viel meeeeehr …)

12. Das beeindruckendste Buch?

Die gesamte Leseliste kommt am 1. Januar, und bei Durchscrollen muss ich sagen: Ich hab ne Menge schönes Zeug weggelesen, dieses Jahr. Daher ist mir die Auswahl alles andere als leicht gefallen.

Comics: Watchmen von Alan Moore/Dave Gibbons. Der Einstieg in eine neue Welt für mich. Runner-up(s): Ronin von Frank Miller/Lynn Varley, Elektra: Assassin von Frank Miller/Bill Sienkiewicz, Hector Umbra von Uli Oesterle, Asterios Polyp von David Mazzucchelli, Fun Home: A Family Tragicomic von Alison Bechdel.

Sachbuch: Battle Cry of Freedom, James McPherson. Runner-up: Slavery by another name, Douglas Blackmon.

Fiktion: Oben ist es still von Gerbrand Bakker/Andreas Ecke (Ãœbers.). Runner-up: Cold Mountain von Charles Frazier.

Außer Konkurrenz: Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit.

13. Der ergreifendste Film?

Uwe geht zu Fuß. Boy A. Milk. Frozen River. Alle auf DVD. Man on Wire. Wenigstens den im Kino.

14. Die beste CD?

Keine einzige gekauft. Liebste MP3-Downloads waren Pascal Finkenauers Unter Grund bzw. die Aufnahme von Vadim Repin mit dem Gewandhausorchester von Brahms’ Opus 77 und 102 (Links öffnen iTunes).

15. Das schönste Konzert?

Das hier. Waren nur zwei Minuten, werden mich aber noch lange begleiten.

16. Die meiste Zeit verbracht mit …?

… den verschiedensten Möglichkeiten, Rückenschmerzen zu entgehen. Nach knapp 20 Jahren Dauerschmerz (mit unglaublich tollen fünf schmerzfreien Jahren nach der Bandscheiben-OP 2001) hab ich aufgegeben. Golf deswegen übrigens auch. Ich geh jetzt abends einfach nicht mehr weg, wenn ich acht Stunden Agentur im Kreuz habe bzw. liege gerne mal unter dem Schreibtisch, wenn andere Zigarettenpause machen. (All your Agenturfußböden are belong to us!)

17. Die schönste Zeit verbracht mit …?

… dem Kerl. Gerne wieder. Super-Freund. Schneller Verstand.

18. Vorherrschendes Gefühl 2009?

Läuft.

19. 2009 zum ersten Mal getan?

Piraten gewählt. Eine Online-Petition unterzeichnet. Das Leitmedium Zeitung angezweifelt. Professionellen Journalismus angezweifelt. But on the happy side: Rote Bete gegessen. Pfifferlinge gegessen. Tofu gegessen. Tahin gegessen. Zehn Käsesorten, die ich nicht kannte, gegessen. Zehn Fischsorten, die ich nicht kannte, gegessen. Noch viel mehr Sachen gegessen, die ich nicht kannte und die mir jetzt entfallen sind, die ich aber wieder essen werde.

20. 2009 nach langer Zeit wieder getan?

Mich für Politik interessiert. Extrem von Politik genervt gewesen. Den Kapitalismus angezweifelt. Fleischkonsum angezweifelt. Unser Gesundheitssystem angezweifelt. But on the happy side: Nudeln selbstgemacht. Eis selbstgemacht. Mich über Essen gefreut anstatt es zu verteufeln. Auf einer Bühne gesessen und eigene Texte vorgelesen. In einem Comicladen gewesen.

21. Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?

Trauerkarte schreiben. Zensursula. Rückenschmerzen.

22. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Meine Eltern davon, dass Zensursula eine gefährliche Uschi ist. (Meinen Rücken davon, dass ich ihn liebhabe und er MICH GEFÄLLIGST ZURÜCKLIEBHABEN SOLL, DER ARSCH!)

23. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?

Zeit (hoffe ich).

24. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?

Zeit (weiß ich).

25. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?

„Wie sieht’s denn nächstes Jahr bei dir aus?“

26. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?

„Ich hab dir ne Google-Wave-Einladung geschickt.“ (Ich nehme jedenfalls an, dass das der schönste war. Auf den hab ich eine ekstatische Reaktion gekriegt.)

27. 2009 war mit einem Wort …?

Kannmanmachen.