40 Euro gespart, weil der favorisierte Blumenladen am 2. Dezember keinen Adventskranz mehr hatte, der mir gefiel und ich zu faul war, nach einem zweiten Geschäft in Passau zu googeln, das auf meinem Heimweg liegt. Zünde ich halt ein Teelicht an.
Ich bin dieses Jahr sehr schlecht auf die Weihnachtszeit vorbereitet, der Dezember hat sich irgendwie an mich rangeschlichen, ohne dass ich ihn bemerkt habe. Ich habe sogar vergessen, die rote Schleife am 1. Dezember zu posten und zu tragen, obwohl ich das seit Jahren mache. Kopf ist im Job, jeden Tag. (Das ist sehr okay so.)
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Sie kennen das aus der Forschung: Man hat eine unschuldige Frage und schon fallen einem zehn Folgefragen ein. So eine Startfrage konnte ich gestern nach nur zwei Stunden in den National Archives beantworten. Bleibt nur der Rattenschwanz aus den zehn anderen. Aber hey, eine.
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Ich höre im Auto immer BR Klassik. Und mir ist schon öfter aufgefallen: Wenn ich einem Klavierstück besonders aufmerksam zuhöre, ist es gerne Herr Sokolow am Klavier. Gestern morgen schon wieder. Hätte ich nicht gedacht, dass seine Magie auch im Radio funktioniert und nicht nur auf der Bühne.
Und dann war’s auch noch Haydn, den ich gerne als najagehtso empfinde. Muss anscheinend nur der oder die Richtige spielen.
Grigori Sokolow – Haydn: Klavierkonzert in g-moll, Hob. XVI:44. Im Radio gab’s den ersten Satz.
December 3rd, 2024
Bevor ich wieder in die Küche gefahren bin, in der es kein Nudelholz gibt, habe ich in der Küche, in der es eins gibt, noch Kekse gebacken. Nur zwei Sorten statt der üblichen fünf bis x, aber das reicht vielleicht für dieses Jahr, in dem ich immer noch davon überfordert bin, den Überblick über zwei Kühl- und Vorratsschränke zu behalten.
Bin kurz davor, eine Excel-Tabelle anzulegen: Wo sind noch wieviele Dosen Bohnen, Packungen Q-Tips, Paare warme Socken?
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Die Münchner Nachbarin, deren weihnachtliche Lichterkette am Balkon ich so gerne mochte, ist leider im Laufe des Jahres ausgezogen. Ich weiß nicht, ob dort jetzt ein AirBnB ist, denn ich sehe quasi nie jemanden auf dem Balkon, aber gestern fiel mir auf, wie nackt und unbeleuchtet der Balkon wohl in diesem Jahr sein wird.
Aber dann kam ich nach Passau und stellte fest, dass mein dortiger Nachbar gegenüber auch ein Fan von saisonaler Festbeleuchtung ist. Sein Balkon strahlt und glitzert und ich freue mich sehr darüber.
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Gemeinsame Zeit. Seit der Wochenendbeziehung ist sie noch viel wichtiger geworden, was mich etwas überrascht hat, denn solange ich nur in München war, haben wir auch nicht dauernd aufeinandergehockt. Jetzt ist das Bedürfnis aber da. Schön und doof zugleich.
December 2nd, 2024
Die taz erinnert an Joseph Wulf, der sich am 10. Oktober 1974 das Leben nahm.
„Er habe über das Dritte Reich 18 Bücher veröffentlicht, und „das hatte keine Wirkung,“ schrieb Joseph Wulf im August 1974 an seinen Sohn. Über Wulfs Schreibtisch in seiner Berliner Wohnung stand in hebräischer Schrift die Mahnung, der der Überlebende des KZ Auschwitz sein Leben gewidmet hatte: „Erinnere dich an die sechs Millionen!“ Er selbst konnte gar nicht anders, als sich an sie zu erinnern. Und er verzweifelte an der ungeheuerlichen Leichtigkeit beim Vergessen von NS-Unrecht nach 1945 in der deutschen Nachkriegsgesellschaft.“
October 15th, 2024
Meine Rezension zum Katalog einer Ausstellung im Lentos Linz ist online: „Die Reise der Bilder. Hitlers Kulturpolitik, Kunsthandel und Einlagerungen in der NS-Zeit im Salzkammergut.“
October 13th, 2024
F. und ich waren mit einem alten Freund von ihm zur Mittagszeit im Waltz verabredet, bevor der Herr auf die Wiesn musste, wo seine Freunde aus den USA, England und der Schweiz sich an einem Tisch versammelten. Wir bestellten einen Burgunder von umserem Lieblingsweingut und dann noch einen gereiften Blaufränkisch. Als Rausschmeißer kam einer der Chefs dann mit einem Barolo aus dem Piemont an den Tisch, „dann ist die Flasche leer“, und als ich die wenigen Schlucke trank, dachte ich nur, OMG das ist ja so ganz genau meins. Davon möchte ich noch mehr trinken. Also fragte ich, ob für abends zufällig noch zwei Plätze frei waren, waren sie, der Chef lachte nur, „Anke, ich mag, wie du denkst,“ wir gingen für ein paar Stunden nach Hause und kamen dann einfach wieder, bestellten genau diesen Barolo, allerdings aus einem anderen Jahr und dann noch einen Barbaresco, aßen erneut hervorragend und wollten wie immer nicht gehen. (Wir waren immerhin nur die vorletzten.) Das war schön, wie immer, ich weiß, ich wiederhole mich, aber meine Güte, der Laden ist einfach so nett.
October 7th, 2024
Ich wollte in diesem Jahr immer noch nicht in ein Zelt auf dem Oktoberfest, daher blieb uns nur eine Mittagswiesn und das quasi auch nur an diesem einen Termin. Also saßen F. und ich bei 12 Grad und gefühlten 8, er mit Mütze, ich mit latent klappendern Zähnen draußen im Biergarten vor der Ochsenbraterei und genossen wirklich gutes Essen, das nur leider sehr schnell kalt wurde. Aber ich bin wirklich davon beeindruckt, wie eine Küche, die für 6000 Leute kocht, es hinbekommt, den Brokkoli nicht matschig werden zu lassen. Und einen Vorteil hatte das Draußensitzen natürlich auch: Die Maß wurde nicht warm.
Noch einmal über das Gelände gebummelt, Postkarten an die Lieben im Norden geschrieben, weil die heute noch vom Augustinerzelt reden, in das ich sie 2018 geführt hatte, ich erstand meine üblichen gebrannten Mandeln und das war das ganze Oktoberfest für mich in diesem Jahr. Snif.
October 7th, 2024
Ich bin für 24 Monate damit beschäftigt, Dinge zu suchen.
October 7th, 2024
F. und ich fuhren mit dem Auto OMG nach Linz und dann nach kurzem Aufenthalt und Spaziergang weiter nach St. Florian, wo wir in der Stiftskirche, in der Anton Bruckner begraben liegt, eine Messe von Anton Bruckner hörten. Lustigerweise mit den Münchner Philharmonikern und dem Münchner Philharmonischen Chor. Wenn wir schon alle nicht vor Ort sind, dann sind wir halt alle woanders.
October 7th, 2024
Herr F. war in Passau anstatt ich in München. Wir gingen essen, spazieren und lagen rum.
October 7th, 2024
Ich knipse morgens gerne von der Burg runter. Das freut auch immer alle auf Insta.
October 7th, 2024
Im NS-Dokumentationszentrum vor einer Fernsehkamera gesessen und etwas zu NS-Kunst erzählt.
October 7th, 2024
Ich war um 7 an der Parkgarage, wo freundliche Herren gerade Sandsäcke wegräumten und mir sagten, dass man ab 8 wieder rausfahren könnte. Es dauerte dann noch bis 9, aber dann hatte ich mein Auto wieder und kam ein bisschen zu spät zur Arbeit.
October 7th, 2024
Nochmal Taxi, aber die Pegelstände gingen zurück.
October 7th, 2024
Mit dem Taxi zur Arbeit gefahren, weil mein Auto zwar in einem höheren Stockwerk im Parkhaus steht, aber das ist natürlich trotzdem zu bzw. hat die Fluttore geschlossen. Hab ich das also auch gelernt.
October 7th, 2024