2014 revisited

(2013, 2012, 2011, 2010, 2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2004, 2003.)

1. Mehr Kohle oder weniger?

Es pendelt sich langsam ein zwischen der goldenen Werberinnennase und der mittellosen Studentin.

2. Mehr ausgegeben oder weniger?

Weniger. Der größte Posten sind weiterhin die doppelte Miete und die Flüge, aber beim Rest lebe ich gefühlt eher wie eine Studentin. Wofür ich weiterhin Geld ausgebe wie eine Werberin: Wein und Fußballtickets.

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PS: Danke an den #tpmuc, durch den ich viele Bayernfans mit Dauerkarten kennengelernt habe, die ihrerseits Leute mit Dauerkarten kennen, und wenn die mal nicht können, darf ich ins Stadion. Deswegen war ich in diesem Jahr so oft in der Arena wie nie zuvor, habe aber die wenigsten Tickets davon. Wo ich doch so gerne Eintrittskarten aufhebe.

3. Mehr bewegt oder weniger?

Gleichbleibend ständig auf dem Fahrrad unterwegs. Allerdings mehr die 1000 Meter zur Uni oder die fünf Kilometer zum Biergarten als Riesentouren.

4. Der hirnrissigste Plan?

In Hamburg entspannt Fahrrad zu fahren.

5. Die gefährlichste Unternehmung?

Jede neue Strecke in Hamburg ist auf dem Rad eine gefährliche Unternehmung, denn so was wie eine intuitive Straßenführung ist für RadlerInnen anscheinend nicht vorgesehen. Ich komme eigentlich immer angepisst nach Hause, wenn ich in Hamburg auf dem Rad unterwegs bin, weil ich mich konstant über Gegenverkehr ärgere oder Radwege, die einfach aufhören, Radwege in miesem Zustand, Radwege, die auf einmal auf der anderen Straßenseite weitergehen oder auch einfach gar keine Radwege. Bis jetzt habe ich es netterweise immer ohne Schrammen nach Hause geschafft, aber einmal bin ich locker vor ein Auto geradelt, weil ich schlicht nicht gesehen hatte, wo ich verdammt noch mal lang muss. Der Autoverkehr hat tausend Schilder, die rechtzeitig (!) ankündigen, wenn sich irgendwo was ändert. Das hätte ich für Radwege auch gerne. Oder, wie gesagt, überhaupt Radwege.

In München ist auch nicht alles perfekt, aber doch um Klassen besser als in Hamburg. (Wo fieserweise das tolle Rad steht, während ich in München immer noch auf meiner guten, alten Aldi-Möhre unterwegs bin.) Vielleicht habe ich auch nur das Pech, in Hamburg genau die Strecken zu befahren, die mies ausgebaut sind und von Geisterradlerinnen bevorzugt werden.

Mir fällt immer mehr auf, wie sehr wir unsere Städte für den Autoverkehr perfektioniert haben und es geht mir inzwischen extrem auf die Nerven, dass alle anderen sich diesem einen lauten, schadstoffreichen und nicht ungefährlichen Verkehrsmittel unterordnen müssen. Hätte ich jetzt auch nicht gedacht, dass meine zunehmende Radikalisierung im Alter sich ausgerechnet auf den Autoverkehr konzentriert, wo ich die Karren doch eigentlich äußerst attraktiv finde.

6. Der beste Sex?

Kannnichklagen.

7. Die teuerste Anschaffung?

Ein iPhone 6 und ein Fahrrad für Hamburg. Runner-up: für meine Begriffe ungewöhnlich viele neue Klamotten, siehe Frage 21.

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8. Das leckerste Essen?

Das neu entdeckte Mansaaf in Hamburg mit dem Kerl, Nudelsalat im Biergarten nach dem Frauenchiemseeausflug, gegrillte Maiskolben auf dem sommerlichen Balkon des ehemaligen Mitbewohners. Die besten Weine gab’s übrigens beim Walter & Benjamin und bei Herrn @sammykuffour im Wohnzimmer.

9. Das beeindruckendste Buch?

Comic: Hotel Hades von Katharina Greve.

Sachbuch: Update. Eine neue Version ist verfügbar von Dirk von Gehlen.

Fiktion: Unendlicher Spaß von David Foster Wallace, The Goldfinch von Donna Tartt, Americanah von Chimamanda Ngozi Adichie, Stoner von John Williams, Wir haben Raketen geangelt von Karen Köhler.

10. Der ergreifendste Film?

Im Kino Clouds of Sils Maria, auf DVD Broken Circle Breakdown.

11. Die beste CD? Der beste Download?

Weder eine CD noch einen Download habe ich so oft gehört wie das Woodkid-Radio auf Spotify.

12. Das schönste Konzert?

Roxanne de Bastion.

12a. Die tollste Ausstellung?

Eva Hesse in der Kunsthalle Hamburg und Hans Op de Beeck in der Sammlung Goetz in München.

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13. Die meiste Zeit verbracht mit …?

… meinen Büchern und meinem Rechner in diversen Bibliotheken.

14. Die schönste Zeit verbracht mit …?

… lernen, den Kerl kuscheln (viel zu selten), Kunst gucken, mit den Jungs über Kunst reden.

15. Vorherrschendes Gefühl 2014?

„Ach, fuck it, jetzt mach ich auch noch den Master.“ Oder anders: „Hamburg? München? Hamburg? München? Heidelberg, Göttingen, Berlin? Hamburg? München?“ (Tipp meines Dozenten für digitale Kunstgeschichte: „Das Getty Institute in Los Angeles könnte ich Ihnen für dieses Thema auch empfehlen.“ NOT HELPING!)

16. 2014 zum ersten Mal getan?

Die ESA in Darmstadt und im Anschluss das Städelmuseum in Frankfurt besucht. Am Chiemsee gewesen und mich in ein Kloster verliebt. Ein-, zweimal die Note 1,0 unter einer Hausarbeit stehen gehabt. Ein Dirndl getragen. Meine Schwester als Braut gesehen (sie war wunderschön und hat ihren Nachnamen behalten). Einen Podcast aufgenommen. Einen Prüfer für meine Bachelorarbeit im SoSe 2015 ausgesucht.

17. 2014 nach langer Zeit wieder getan?

Ein Auto verkauft. Kein Auto besessen – diesen Status hatte ich mit 18 das letzte Mal. Deutschland beim Weltmeisterwerden zugeguckt.

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18. Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?

Herzschmerz, #JanHaraldMatthias/Pegida/die ganze intolerante Rotze halt sowie die zweite Halbzeit FC Bayern gegen AS Rom. Ja, es ist Bayern, ja, ich freue mich, im Stadion zu sein, aber meine Fresse, war das kalt und langweilig.

19. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Dass wir das hinkriegen.

20. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?

Länger zu bleiben als geplant.

21. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?

Ich bin immer noch dankbar für das Foodcoaching von 2009, und in diesem Jahr kam das letzte Geschenk als Nachzügler zur Selbst- und Körperakzeptanz dazu: keine Panik mehr davor zu haben, im Rock rauszugehen und meine dicken Beine zu zeigen. 2014 war der erste Sommer seit meiner Kindheit, in dem ich nicht schlechtgelaunt in Jeans und Turnschuhen rumgelaufen bin, sondern in Flatterröckchen, Leggings und offenen Sandalen. Das war der schönste Sommer, an den ich mich erinnern kann. (Gebt mir weitere fünf Jahre und ich lasse auch noch die Leggings weg.)

Runner-up an schönen Geschenken: ein Gutschein, ein gesaugter Teppich im Flur und ein paar DMs mit Ankunftsdaten in München.

22. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?

„Sie scheinen für die Wissenschaft talentiert zu sein.“

23. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?

„Ich liebe dich.“

24. 2014 war mit einem Wort …?

Herausfordernd.