Tagebuchbloggen 13.02.2010 –
Die Vorher-Nachher-Edition

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abwasch

Tagebuchbloggen 12.02.2010 –
Die Museums-Edition

Donnerstag abend hat mir Tine „meine“ Museumsstücke zurückgebracht: Museumsbesuch hier, Vorgeschichte hier, aber das kennen Stammleser ja schon alles auswendig.

Zunächst hatte sie zwei Fußbodenfliesen im Gepäck: Auf den grauen Teppichstücken sind zwei von meinen Texten bzw. Auszüge davon abgedruckt, und ich hatte gefragt, ob ich die Stücke nach dem Ende der Ausstellung bekommen könne. Konnte ich und habe ich jetzt. Der Belag scheint aus Teflon gemacht zu sein, denn obwohl, laut Tine, 30.000 Besucher über diese Fliesen gelaufen sind, sehen sie aus wie neu. Toll. Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich sie als Bettvorleger verwende oder schnöde als Vorleger direkt hinter der Wohnungstür, wo man immer so schön den Holzfußboden mit den schneematschigen Schuhen einsaut, vor allem, wenn man sich die Füße draußen nur so alibimäßig abputzt, you know who you are, aber wie gesagt, das weiß ich noch nicht.

Und dann natürlich die Holzkiste mit Opas Klötzen und Brettchen, die er beschriftet hatte. Die Kiste ist noch schön transportgerecht in Blisterfolie eingepackt – und ich glaube, das lasse ich erstmal so. Denn Tine erzählte mir, dass eines der Brettchen einen seltsamen grauen Belag entwickelt hätte. Sie hat das Ausstellungsstück mal zur Restauratorin gegeben, und als sie sich persönlich den Befund abholen wollte, lag das Brettchen in einem luftdichten Glaskasten.

Die Restauratorin (wie lustig ist das bitte, dass sich eine Restauratorin Opas Holzabfälle anguckt?) meinte, dass durch den Temperaturwechsel und die Tatsache, dass Holz eben arbeite, eine kleine chemische Reaktion stattgefunden habe. (Chemische Reaktion! Mein ganzes Leben ist ein einziges six degrees of separation.) Das Holz sei mit einem üblen Holzschutzmittel behandelt worden, wahrscheinlich in den 80er Jahren, und das Mittel sei längst wegen seiner krebserregenden Eigenschaften vom Markt genommen worden. Dieses Mittel hatte sich nun in Form von kleinen, grauen Kristallen bemerkbar gemacht. Die Restauratorin hat das Zeug so gut es ging entfernt, hat Tine das Stück aber extra einpackt mitgegeben. Ich solle doch bitte die Verpackung möglichst nicht lösen, wenn ich den Rest der Kiste auspacke. Und wenn ich es unbedingt auspacken und/oder lagern möchte, dann doch bitte möglichst an der frischen Luft. Oder wenigstens weit weg von menschlichem Leben.

Ich habe jetzt also karzinogene Erbstücke meines Großvaters auf meinem Esszimmertisch liegen. Vielleicht sollte ich das Zeug weglegen, bevor die Gäste heute abend kommen.

Tagebuchbloggen 11.02.2010 –
Die Kaufrausch-Edition

Ich bin in der Agentur etwas davon überrascht worden, wie voll der Schreibtisch auf einmal war, den ich eigentlich bis 13 Uhr leergearbeitet haben wollte, um danach entspannt nach Hause zu gehen und mir was Schönes zu kochen. Deshalb hatte ich keine selbstgepackte Lunchbox im Rucksack. In der unerwarteten Mittagspause habe ich mir ein Salamibrötchen vom Bäcker geholt – nur echt mit Remoulade und jeweils EINER Gurken- und Tomatenscheibe. Als Karmaausgleich (wenn ich schon nix Schönes esse, will ich wenigstens was Schönes kaufen) habe ich nebenan bei Butlers zugeschlagen – denn das Kochen und Fotografieren und darüber Bloggen braucht dringend Nachschub an schickem Steingut. Unter anderem in der Tüte gelandet: eine Küchenschürze.

40 Jahre bin ich ohne ausgekommen, aber seit ich dauernd und ständig und immer wieder mit flüssigen und/oder staubigen Zutaten meine heimischen Schlumpfklamotten einsaue, ist die Erkenntnis gereift, dass ich eine Schürze brauche. Sie orientiert sich am schicken Metzger-Design: Schlaufe hinter dem Kopf, Schleifchen zum Zubinden auf dem Rücken, weiße Längsstreifen. Das einzige Manko ist die Farbe. Die schöne dunkelblaue gab’s nur in der Kellnerschürzenvariante, also ohne vollflächige Abdeckung des Oberkörpers, den ich besonders gerne vollschmoddere. Deswegen habe ich seit gestern zwei Teller mit orangefarbenem Rand, zwei mit braunem, giftgrüne Tischsets, lilafarbene Kerzen und eine *hust* rosafarbene Schürze.

Sieht ja keiner.

butlers

(Jetzt weiß ich auch, woher die re:publica-Macher ihre Farbkombi haben.)

Tagebuchbloggen 10.02.2010 –
Die Rank/Hegemann-Edition

Ein sehr schönes Interview mit Frau Rank gelesen, deren Buch Und im Zweifel für dich selbst seit Längerem als Vorabdruck des Verlages bei mir rumliegt.

Ich habe angefangen, die zusammengetackerten, kopierten Seiten zu lesen, weil ich mich gefreut habe, dass ich das Werk schon lesen darf, und es liest sich auch so, als ob ich es zuende lesen will, aber: Ich will es als Buch lesen. Nicht als Zettelsammlung. Daher warte ich, bis es erschienen ist, dann gebe ich Geld dafür aus, dann lese ich es, und dann schreibe ich drüber.

Das ist übrigens auch der Grund, warum ich ahne, dass bei mir e-Reader nicht funktionieren. Immer wenn ich auf dem iPhone ein Buch lese, macht es mich nach wenigen „Seiten“ wahnsinnig, dass ich eben keine Seiten habe. Ich mag das Gefühl zu sehen, wieviel schon hinter mir liegt und was noch alles auf mich wartet. Mir geht die Orientierungslosigkeit eines e-Readers auf den Zeiger.

Was kann Schreiben für Sie noch – außer Verluste kompensieren?

Glücklich machen, zum Lachen bringen, ablenken, Zufriedenheit auf den Tisch legen. Schreiben kann für mich die Dinge ordnen. In meinem Kopf ist das alles meistens sehr wirr. Wenn ich die Dinge aufschreibe, bin ich gezwungen zu fokussieren, mich zu konzentrieren, eine Beschreibung für Zustände zu finden, das bringt eine Menge in Reihenfolge. Und danach fühle ich mich aufgeräumter.“

Im Interview steht auch was Schlaues zu Frau Hegemann. Wobei dazu Herr Mequito schon was ebenso Schlaues gesagt hat:

„Und ich will jetzt gar nicht auf die Diskussion zu Urheberrecht eingehen, ist natürlich alles schön und gut, Helene hat das sicherlich nicht sehr geschickt gemacht mit den Danksagungen, mit den Verweisen, aber meine Güte, mit welchem Genuss die verkannten immerschonmalwollende-Buchschreiber die Siebzehnjährige mit dem Wort Abschreiben in die Schulbank verweisen.“

Aber Don Alphonso sagt auch was Schlaues, bezogen auf das Feuilleton:

„Wir fanden aus dem Netz stammenden Texte erst toll, als sie uns in einem uns passenden Medium als dreiste Fälschung von einer der Unseren aus dem Kulturbetrieb serviert wurden, während wir das Internet und seine Aktivisten immer noch verachteten.“

Frau Diener hat sich die Mühe gemacht (klingt jedenfalls so, als ob das Buch Mühe machen würde), Axolotl Roadkill durchzulesen. Im Kommentarstrang wird noch eine Stelle erwähnt, die ziemlich nach jemandem anders klingt:

„”O. k., die Nacht, wieder mal so ein Ringen mit dem Tod, die Fetzen angstgequälten Schlafes, mein von schicksalsmächtigen Orchestern erbebendes Kinderzimmer und all diese Einbrecherstimmen aus dem Hinterhof, die unausgesetzt meinen Namen schreien.”

So geht das los, mit dem Roman, und da macht sich der ZEIT-Rezensent schon ins Hemd ob der “expressiven Sprachpotenz dieses Romans”.

Aber wenn eine 16jährige googlen kann, dann sollte das ein Rezensent auch können, wenn ihm schon literarische Vorbildung fehlt:

“…dachte er einen Augenblick (..) an die furchtbare Nacht, die ihn – ob er noch mehr trank oder nicht – unausweichlich erwartete, an sein von dämonischen Orchestern erbebendes Zimmer, die Fetzen eines angstgequälten tumultuösen Schlafes, unterbrochen von Stimmen, die in Wirklichkeit Hundegebell waren, oder von eingebildeten Besuchern, die unausgesetzt seinen Namen riefen,…”

Malcolm Lowry, Unter dem Vulkan

Ach ja, Ullstein hat aber ganz ernst gefragt, ob das Mädel auch brav alle Quellen angegeben hat.

PS: Da gibts noch haufenweise Rezensenten, die diesen Satz ehrfürchtig bestaunen.

Das alles sagt mehr über unseren Literaturbetrieb als über eine Copyandpasteautorin aus.“

Und Vice hat einen Kurzfilm entdeckt, von dem sich Frau Hegemann anscheinend auch hat inspirieren lassen – für eine „Geschichte, die Helene uns für die Literatur Ausgabe geschickt hatte“. (via Matthias Richels Gezwitscher)

Ich muss gestehen, ich bin bei diesem Thema immer noch nicht zu einer Meinung gelangt. Mal denke ich, ja klar kann sich jeder Autor und jede Autorin, ganz gleich wie alt er/sie ist und wessen Kind er/sie ist, von anderen inspirieren lassen. Ich wäre nicht die, die ich jetzt bin, hätte ich nicht die Bücher gelesen und Filme gesehen und Blogs verschlungen, die ich auf meinem Weg gefunden habe. Dann denke ich, ja gut, aber man muss ja nicht alles, was man in sich aufnimmt, auch als seine Schöpfung ausgeben. Dann denke ich, aber dadurch, dass man es in sich aufnimmt und neu interpretiert, wird es ja doch zu meiner Schöpfung. Dann denke ich, aber manche Sätze waren dann eben keine Neuinterpretation, sondern blödes und faules Umschreiben, so blöd und so faul, dass man das Original wiedererkennt. Und dann denke ich, ich les jetzt einfach ein Buch, das schon alt und grau ist und sich mit sowas nicht rumschlagen muss. Vor allem, weil ich sowieso keine Drogenexzesse und „Ich bin ja so scheiße“-Monologe von 16jährigen lesen will. Ich fühle mich dafür schlicht zu alt und gelangweilt.

Edit: Herr glamourdick bringt’s auf den Punkt. Via schwadroneuses Gezwitscher.

Tagebuchsnif 09.02.20snif

Mit halberkältetem Kopf ausgerechnet Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften anzufangen, ist vielleicht nicht unbedingt eine meiner besten Ideen, aber vielleicht gefällt mir der Stil auch gerade, weil ich etwas fiebere. Ist wie Proust, nur ohne den Zwischenschritt ÜbersetzerIn. Und mit wunderschönen, unerwarteten Wortkombinationen. Ich liebe sowas.

„Wenn man sein Haus bestellt hat, soll man auch ein Weib freien. Ulrichs Freundin in jenen Tagen hieß Leontine und war Liedersängerin in einem kleinen Varieté; sie war groß, schlank und voll, aufreizend leblos, und er nannte sie Leona.

Sie war ihm aufgefallen durch das feuchte Dunkle ihrer Augen, durch einen schmerzlich leidenschaftlichen Ausdruck ihres regelmäßigen, schönen, langen Gesichts und durch die gefühlvollen Lieder, die sie an Stelle von unzüchtigen sang. Alle diese altmodischen kleinen Gesänge hatten Liebe, Leid, Treue, Verlassenheit, Waldesrauschen und Forellenblinken zum Inhalt. Leona stand groß und bis in die Knochen verlassen auf der kleinen Bühne und sang sie mit der Stimme einer Hausfrau geduldig ins Publikum, und wenn dazwischen doch kleine sittliche Gewagtheiten unterliefen, so wirkten sie um so gespenstischer, als dieses Mädchen die tragischen wie die neckischen Gefühle des Herzens mit den gleichen mühsam buchstabierten Gebärden unterstützte.“

Nebenbei: Das Buch steht seit Jahren in meinem Schrank, aber jetzt bin ich anscheinend reif dafür, es endlich zu lesen. Beim Aufklappen fiel mir eine Amazon-Grußkarte entgegen: „Hallo Anke, wollte mich mal auf diese Weise für Dein Weblog bedanken. Ist immer wieder nett, bei Dir vorbeizusurfen. Viel Spaß und viele Grüße, Oliver“

Huch! Dank Google weiß ich jetzt: Für dieses Geschenk habe ich mich am 31. Januar 2003 bedankt. Sie sehen, liebe Leserinnen, liebe Leser, jedes Buch, das mir geschenkt wird, wird irgendwann angefangen. Doch, doch.

Tagebuchbloggen 08.02.2010

Den halben Tag verschlafen, weil in der Nacht von Sonntag auf Montag der Super Bowl war. Den meine Colts leider verloren haben, was mich etwas trauriger gemacht hat als ich erwartet hatte.

Das Spiel war anfangs viel zu einfach, die Colts sind zum 10:0 durchmarschiert, aber dann, zu Beginn des zweiten Viertels waren die Saints plötzlich wie ausgewechselt und haben einfach mal drauflosgespielt. Ließ sich alles sehr gut angucken – bis zum letzten Viertel. Und ich sag noch zum Kerl, heute sehr wenige flags auf dem field, alles sehr fehlerfrei, und die Analysten der BBC sprachen auch gerade von einer very disciplined offense, und eine Minute später wirft Quarterback Peyton Manning, einer der besten QBs seiner Generation, einen dusseligen Pass, der intercepted wird und zum Touchdown für die Saints führt und das Spiel ist vier Minuten vor Schluss entschieden. Und ich saß bedrömmelt im blauen Manning-Shirt auf dem Sofa und fand alles doof.

Immerhin hab ich von Adam Lambert geträumt. Und noch Reste vom Rotkohlsalat gehabt, der mich ein wenig aufgemuntert hat. Was DHL dann wieder ruiniert hat, als mir die Hotline auch nur ein gesächseltes „Ich geb das weiter“ sagen konnte zu einem Paket, das laut Webseite Mittwoch nicht zugestellt werden konnte, aber der „Empfänger wurde benachrichtigt“. Hier ist natürlich weder eine Karte noch eine Brieftaube noch ein singendes Telegramm angekommen, und deswegen lasse ich mir in Zukunft mal wieder alles zur Arbeit schicken, so doof das auch ist, sich immer bei den Empfangstanten dafür entschuldigen zu müssen, dass man sie dauernd mit Privatkram belästigt. (Als Freie bin ich da irgendwie sensibler geworden als als Festangestellte.)

Und ich glaube, ich krieg ne Erkältung. Menno.

Tagebuchbloggen 06./07.02.2010 (Cranberry-Scones, Rotkohlsalat, Zwiebeltarte)

scones

Cranberry-Scones gebacken. Mehrmals, weil lecker. Schmecken auch mit schnöder Butter statt mit clotted cream. Zum Rezept bitte zu delicious:days und alles religiös befolgen. Vor allem den Tipp „Ausstecher nicht drehen, weil die Scones dann unterschiedlich aufgehen“. Jepp.

Für den schönen stoffigen Hintergrund bedanken Sie sich bitte bei Frau coolcat, denn das ist die Rückseite meines Quilts, auf der die Reste der kleinteiligen Stoffquadrate auf der Vorderseite gelandet sind. Unter anderem ein langes Stück in rotweißgepunktet. Perfekt.

rotkohlsalat

Einen Rotkohl zu warmem Salat verarbeitet. Im Originalrezept sind Rosinen, aber die mögen wir beide nicht. Daher gab’s bei uns frei nach Schnauze (und weil der Rechner im Wohnzimmer stand und ich keine Lust hatte, ihn in die Küche zu schleppen, um die Maßeinheiten mitzukriegen, weil auch der Akku gerade leer war und ich dann noch das Netzteil aus dem Arbeitszimmer, und ach, mein Leben ist ja manchmal so anstrengend):

– eine dem eigenen Gusto angemessene Portion Rotkohl in Streifen schneiden
– ein, zwei Zwiebeln oder Schalotten und ein, zwei Knoblauchzehen in Olivenöl andünsten
– den Rotkohl dazuwerfen, Salz drüber und einen ordentlichen Schuss Balsamico
– ebenfalls in die Pfanne: getrockneter Rosmarin. Bei uns waren es Kräuter der Provence.

Das ganze ein paar Minütchen vor sich hinköcheln lassen, bis der Rotkohl etwas weicher, aber nicht matschig geworden ist. Noch ein paar Sonnenblumenkerne und bröckchenweise Fetakäse drüber, fertig.

Für mich war das wieder ein umwerfendes Geschmackserlebnis, weil ich nie auf die Idee gekommen wäre, mediterrane Kräuter über sowas – für mich – Deutsches wie Rotkohl zu werfen. Und es passt mal wieder alles so gut zusammen, was mich auch immer überrascht: die Süße der Sonnenblumenkerne, der herbe Essig, der frische Feta, der knackige, milde Rotkohl – toll.

zwiebeltarte

Zwiebeltartelettes gemacht. „Gebacken“ kann man bei Tiefkühlblätterteig ja kaum sagen, aber irgendwo ist dann auch ne Schmerzgrenze, was das Selbermachen angeht.

Im Rezept klingt es so, als sei die Kombi Blätterteig – angeröstete Zwiebeln – Käse eine Offenbarung sondergleichen. Vielleicht war ich deshalb ein bisschen enttäuscht vom Endergebnis, denn das kleine Törtchen schmeckte nicht wie das achte Weltwunder, sondern nach Blätterteig, Zwiebeln und Käse. Not that there’s anything wrong with that. Ich bin ja ganz bei dem Twitterer/der Twittererin, der/die mal schrieb, alles im Leben lasse sich dadurch verbessern, dass man es mit Käse überbacke. Aber ich hatte dann doch etwas mehr Zing erwartet.

Nicht falsch verstehen, die Tarte ist lecker, aber auch nur mit was Frischem nebenan zu ertragen. Bei uns war es eine wilde Mischung aus irgendeinem fitzeligen grünen Salat, dessen Name mir egal ist, Radicchio, Chicoree und Rotkohl. Das Dressing bestand aus Rotweinessig, Rapsöl, Ahornsirup und natürlich Salz und Pfeffer. Und weil ich endlich den Makroaufnahmeknopf bei meiner Digicam entdeckt habe, konnte ich mal etwas näher rangehen ans Futter. Leider seht ihr deshalb weder meine grau-umrandeten Lieblingsteller noch das total kunstvoll verkleckste Dressing. Aber zum ersten Mal finde ich ein Fressfoto wirklich schön.

Und ich hoffe, das Grünzeug ist eine späte Genugtuung für Frau Lu, der ich immer vorgejammert habe, dass Salat doof und langweilig sei und der ich jetzt recht geben muss: Wenn man mehrere Sorten zusammenwirft, schmeckt das ziemlich lecker.

Und wenn die Colts jetzt noch den Super Bowl gewonnen hätten, wäre es ein perfektes Wochenende gewesen. Snif.

SUPER BOWL SUNDAY!

manning

If filmmakers directed the Super Bowl. Via Don Dahlmanns Gezwitscher.

Ich bin bereit. Um kurz vor Mitternacht geht es los, morgen hab ich frei, nachher back ich noch Zwiebelkuchen, und alles sportlich Wissenswerte und ein Live-Blog gibt es im Laufe des Tages bei allesaussersport. GO, COLTS!

Die 100 liebsten Bücher der ZDF-Zuschauer

Die Liste hatte ich schon mal im Blog, allerdings vor Jahren und auch nur die ersten 50. Bei denen copypaste ich mal, was noch stimmt und ergänze bei Bedarf. Die letzten 50 sind frisch geschrieben, gelesene sind gefettet. Via Vorspeisenplatte.

1. Der Herr der Ringe, J. R. R Tolkien

Glaub ich nicht, dass die Bücher so beliebt ist. Die lesen nur Jungs in der Pubertät und Mädels, die Viggo im Film toll finden. (Nachtrag: Den ersten Band auf Deutsch gelesen und für doof befunden. Im Zuge der Verfilmung alle auf Englisch gelesen und für anstrengend befunden.)

2. Die Bibel

Einmal komplett durch (Die gute Nachricht). Ich habe mehrere Bibeln im Schrank, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch, und vergleiche ganz gerne, wie was wo klingt.

3. Die Säulen der Erde, Ken Follett

Angefangen, weggelegt.

4. Das Parfum, Patrick Süskind

5. Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry

Damals als Kind fand ich’s toll. Seit das Buch aber für jede esoterische Bewegung und jeden Lebenshilfe-Wälzer herhalten muss, mag ich es irgendwie nicht mehr so. Aber da kann Herr Saint-Exupéry natürlich nix für.

6. Buddenbrooks, Thomas Mann

Oh ja. Habe ich in der Zeit gelesen, als ich Dauergast in unserer Schulbibliothek war. Im Zuge meiner „Ich lese jetzt mal viel altes Zeug zu den neuen Comics“-Phase gucke ich seit Wochen nach oben. Wenn ich in meiner Lieblingssofaecke sitze, habe ich die Buddenbrooks und den Zauberberg genau im Blick. Hm. Ja, ich glaub, ich fang die nochmal an.

buecherregal

Da machen wir doch gleich mal ein bequemes Beweis-iPhone-Foto von (Blogcontent generieren, ohne sich zu bewegen. Toll). So sieht’s aus, wenn ich nach links gucke. Da oben, im zweiten Regal links außen, das blaue Buch sind die Buddenbrooks, das weiße daneben ist der Zauberberg. Die violette Breitseite im Fach darunter ist alles Proust. Und die Comics dürfen auf Augenhöhe stehen.

7. Der Medicus, Noah Gordon

Angefangen, weggelegt. Und letztes Jahr, nachdem ich die ausgeblichene Schwarte bei vier Umzügen im Gepäck hatte, weggeschmissen.

8. Der Alchimist, Paulo Coelho

Ich schrub 2004: „Hat mir mein Kerl gestern geliehen. Irgendwo habe ich in den letzten Tagen gelesen, dass Karasek es als „überspanntes Erbauungsbuch“ bezeichnet hat. Dann wollen wir mal schauen.“

Bitte beachten Sie, dass ich damals den Kerl noch „meinen“ Kerl genannt habe, ich frischverliebtes Ding, ich. Den Alchemisten hab ich bis heute nicht gelesen, aber dafür liegt jetzt auf meinen Nachttisch das Buch über 100 Jahre FC St. Pauli, das ich dem Kerl geschenkt habe, der aber nicht dazu kommt, es zu lesen. Dann les ich das halt.

9. Harry Potter und der Stein der Weisen, J. K. Rowling

Auf Englisch und gerne.

10. Die Päpstin, Donna W. Cross

11. Tintenherz, Cornelia Funke

12. Feuer und Stein, Diana Gabaldon

13. Das Geisterhaus, Isabel Allende

Den Film fand ich gut.

14. Der Vorleser, Bernhard Schlink

Jepp, schönes Teil. Gewagtes Thema, wunderbar erzählt.

15. Faust. Der Tragödie erster Teil, Johann Wolfgang von Goethe

Konnte ich zu Abiturzeiten fast auswendig. Den zweiten Teil habe ich allerdings bis heute nicht geschafft, trotz (oder wegen) Königs Erläuterungen in der freien Hand.

(Nachtrag: Dafür freue ich mich jetzt auf die Flix’sche Version, die es in der FAZ schon zu lesen gab. Aber mich hat das Format wahnsinnig gemacht; ich will das alles auf einmal lesen und nicht in Häppchen.)

16. Der Schatten des Windes, Carlos Ruiz Zafón

Nach 2004 gelesen und eher so naja gefunden.

17. Stolz und Vorurteil, Jane Austen

Jane Austen wurde mir im Anglistik-Studium ein wenig verleidet, und ich habe mich mit ihr bis heute nicht recht anfreunden können.

18. Der Name der Rose, Umberto Eco

Erst den Film gesehen, dann das Buch gelesen. Mir hat beides sehr gut gefallen, auch wenn ich danach kein einziges Werk von Eco mehr durchgekriegt habe. Foucault’sches Pendel, anyone?

19. Illuminati, Dan Brown

Och jo, las sich gut weg.

20. Effi Briest, Theodor Fontane

Schullektüre. Ich mag Fontane nicht so wahnsinnig gerne; er kommt mir immer sehr preußisch-korrekt rüber. Manchmal hätte ich gerne ein bisschen unpassende Leidenschaft. Aber vielleicht habe ich ihn auch völlig falsch in Erinnerung. Ging’s bei Effi Briest nicht genau darum? Öhm …

(Nachtrag: Ich werde dem Herrn noch eine zweite Chance geben, jetzt wo ich so viel über das Kaiserreich gelesen habe. Mal sehen, ob historisches Hintergrundwissen spröde Romane besser werden lässt.)

21. Harry Potter und der Orden des Phönix, J. K. Rowling

Auf Englisch.

22. Der Zauberberg, Thomas Mann

Mein zweitliebster Mann. Ich habe mich nach dem Buch sehr, sehr krank gefühlt und muss bei jedem Geräusch, das meine Lunge nach fünf Stockwerken zu Fuß macht, an dieses Buch denken. Es war eben ein sehr intensives Leseerlebnis, das noch lange nachgehallt hat. Die Verfilmung von Schlöndorff mit Spitznase Christoph Eichhorn ist übrigens auch zu empfehlen, alleine wegens seines fiebrigen Monologs, mit dem er Silvester der Chauchat seine Liebe gesteht.

23. Vom Winde verweht, Margaret Mitchell

Der erste fiktive Mann, in den ich mich mit 13 hemmungslos verknallt habe: Rhett Butler. Ich war von dem Buch überhaupt nicht mehr wegzukriegen und hätte am Ende am liebsten gleich nochmal von vorne angefangen. Ich habe es bis heute mehrmals in Deutsch und Englisch gelesen. Und beim Film heule ich standesgemäß die letzte Viertelstunde komplett durch.

24. Siddharta, Hermann Hesse

Noch nicht gelesen. Hesse ist bei mir eher Glückssache. Mein erster war Unterm Rad, und den fand ich gut. (Auch fünf Jahre später noch nicht gelesen. Wird wohl nix mehr.)

25. Die Entdeckung des Himmels, Harry Mulisch

Näh, ging gar nicht. Verschroben-verschwafeltes Geblubber … aber ich hab fast 100 Seiten durchgehalten, obwohl ich schon nach einer das Gefühl hatte, dass dieses Buch nicht mein Freund werden wird.

26. Die unendliche Geschichte, Michael Ende

Ich mochte Momo lieber, aber ich hab auch dieses Buch gern gelesen. Ist allerdings schon ewig her.

27. Das verborgene Wort, Ulla Hahn

28. Die Asche meiner Mutter, Frank McCourt

29. Narziss und Goldmund, Hermann Hesse

Hab ich in China im Urlaub gelesen, während im Hintergrund MTV Asia gerade Cryin’ von Aerosmith rauf- und runtergedudelt hat.

30. Die Nebel von Avalon, Marion Zimmer Bradley

Muss als Mädchen wohl sein, dass man irgendwann Marion liest. Die Nebel von Avalon habe ich sowohl auf Deutsch (geschenkt gekriegt) und auf Englisch (selbst erstanden). Ich muss gestehen, dass ich das Teil bis heute bis 2004 sehr gerne lese. Ist eben so schön pseudofeministischer Mystikquatsch, der sich gut im Urlaub und an langen Wochenenden lesen lässt. Obwohl ich erstens sonst überhaupt kein Fantasy mag und zweitens als Buch, das ich immer wieder lese, viel lieber Colleen McColloughs Tim vorschlage. Das ist dann allerdings nur noch Herzschmerz und Mädchenkram ohne Feen und Zauberei. In der ersten Verfilmung hat übrigens Mel Gibson den geistig zurückgebliebenen Tim gespielt. Mit 14 fand ich es unglaublich ergreifend, heute halte ich den Film vor Gackern keine halbe Stunde durch.

31. Deutschstunde, Siegfried Lenz

Ich mag den Stil von Herrn Lenz. Diese fast gefühllose Distanz, die trotzdem sehr emotional wirkt, hat mir sehr gefallen. Ist aber auch schon 20 Jahre her, dass ich es gelesen habe.

32. Die Glut, Sándor Márai

Habe ich inzwischen gelesen und fand es gut.

33. Homo faber, Max Frisch

Verdammt gute Schullektüre. War mein erster Frisch, aber nicht mein liebster. Das ist bis heute Andorra. Und irgendwann kriege ich auch noch Mein Name sei Gantenbein durch.

34. Die Entdeckung der Langsamkeit, Sten Nadolny

Habe ich gelesen und auch weiterempfohlen, kann mich im Moment aber nur schwer erinnern. Ging’s da um diesen Matrosenjungen?

35. Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, Milan Kundera

Schöner Film.

36. Hundert Jahre Einsamkeit, Gabriel Garcia Márquez

Angefangen, weggelegt.

37. Owen Meany, John Irving

Habe ich nicht gelesen. Nach Garp, Hotel New Hampshire und der Mittelgewichtsehe war mein Bedarf an Irving gedeckt. Mir fällt gerade auf, dass es Schriftsteller gibt, von denen man alles lesen will und andere, die man mochte, von denen man aber trotzdem irgendwie irgendwann genug hat. Als ob man sich überfressen hätte.

38. Sofies Welt, Jostein Gaarder

Im Krankenhaus angefangen zu lesen. Vielleicht lag’s am Krankenhaus, aber ich mochte es nicht. Nach 50 Seiten in die Tonne.

39. Per Anhalter durch die Galaxis, Douglas Adams

Oh ja. Komplett. Meine erste Begegnung mit Science Fiction. Mit 13 auf deutsch gelesen, 15 Jahre später dann auf Englisch. Ich lache bis heute über „Steck dein Kopf in ein Schwein“, und ich leide mit jedem männlichen Wesen, das den unglücklichen Namen „Marvin“ trägt. Und gibt es bitte einen cooleren Bandnamen als „Desaster Area“?

40. Die Wand, Marlen Haushofer

Inzwischen gelesen. Sehr intensive Stimmung, sehr gutes Buch.

41. Gottes Werk und Teufels Beitrag, John Irving

42. Die Liebe in den Zeiten der Cholera, Gabriel Garcia Márquez

43. Der Stechlin, Theodor Fontane

44. Der Steppenwolf, Hermann Hesse

Soll ja der beste Hesse sein. Hat bei mir nicht funktioniert. Schon mindestens fünfmal angefangen und nie durchgehalten.

45. Wer die Nachtigall stört, Harper Lee

Im Studium auf Englisch gelesen und bedauert, dass die gute Frau Harper nicht noch mehr geschrieben hat.

46. Joseph und seine Brüder, Thomas Mann

47. Der Laden, Erwin Strittmatter

48. Die Blechtrommel, Günter Grass

Mein Lieblingsbeispiel für „Da war der Film besser als das Buch“. Was zum Henker sollte der dritte Teil im Buch? Ich will doch gar nicht wissen, dass Oskarchen jetzt Steinmetz wird.

49. Im Westen nichts Neues, Erich Maria Remarque

Ja, gelesen, lange her, weiß ich nicht mehr. Hat mir bestimmt pflichtschuldig gefallen.

50. Der Schwarm, Frank Schätzing

Inzwischen gelesen und für gut befunden.

51. Wie ein einziger Tag, Nicholas Sparks

52. Harry Potter und der Gefangene von Askaban, JK Rowling

Auf Englisch gelesen.

53. Momo, Michael Ende

54. Jahrestage, Uwe Johnson

55. Traumfänger, Marlo Morgan

56. Der Fänger im Roggen, J.D. Salinger

Mitten in der Pubertät auf Deutsch gelesen. Ich traue mich nicht, es nochmal im Original zu lesen. Das tut Pubertätsbüchern ja nie gut.

57. Sakrileg, Dan Brown

58. Krabat, Otfried Preußler

Ja, gerade erst nach 20 Jahren Pause wieder mal genossen.

59. Pippi Langstrumpf, Astrid Lindgren

Bis heute meine Standardantwort auf den FAZ-Fragebogen: Wer ist Ihre Heldin in der Literatur?

60. Wüstenblume, Waris Dirie

61. Geh, wohin dein Herz dich trägt, Susanna Tamaro

Steht im Regal und sieht gelesen aus. Kann mich überhaupt nicht daran erinnern.

62. Hannas Töchter, Marianne Fredriksson

63. Mittsommermord, Henning Mankell

64. Die Rückkehr des Tanzlehrers, Henning Mankell

65. Das Hotel New Hampshire, John Irving

66. Krieg und Frieden, Leo Tolstoi

Ha! (Ja, billiger Triumph, dicke Bücher bezwungen zu haben, ich weiß.)

67. Das Glasperlenspiel, Hermann Hesse

68. Die Muschelsucher, Rosamunde Pilcher

69. Harry Potter und der Feuerkelch, J. K. Rowling

Auf Englisch.

70. Tagebuch, Anne Frank

71. Salz auf unserer Haut, Benoîte Groult

Ja, ich muss zugeben, den Schmachtfetzen hab ich auch gelesen. Aber der war so doof, den fand ich nicht mal in der hormongeschwängerten Pubertät gut.

72. Jauche und Levkojen, Christine Brückner

73. Die Korrekturen, Jonathan Franzen

Auf Englisch.

74. Die weiße Massai, Corinne Hofmann

75. Was ich liebte, Siri Hustvedt

76. Die dreizehn Leben des Käpt’n Blaubär, Walter Moers

77. Das Lächeln der Fortuna, Rebecca Gablé

(Nie gehört. Weder Titel noch Verfasserin. Ts.)

78. Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran, Eric-Emmanuel Schmitt

79. Winnetou, Karl May

Oh ja. Papa hat bergeweise May im Schrank, und nach den totaaaal tollen Filmen mit Schnuffel Pierre Brice musste ich natürlich auch mal die Bücher lesen. Ich erinnere mich dunkel an drei Winnetous und noch ein, zwei Bände, aber ich weiß nicht mehr, welche das waren.

80. Désirée, Annemarie Selinko

81. Nirgendwo in Afrika, Stefanie Zweig

82. Garp und wie er die Welt sah, John Irving

83. Die Sturmhöhe, Emily Brontë

Peinlicherweise nie gelesen. Aber den Kate-Bush-Song finde ich toll.

84. P.S. Ich liebe Dich, Cecilia Ahern

85. 1984, George Orwell

Auf Deutsch und auf Englisch. Weder in der Schule noch im Studium.

86. Mondscheintarif, Ildiko von Kürthy

87. Paula, Isabel Allende

88. Solange du da bist, Marc Levy

89. Es muss nicht immer Kaviar sein, Johannes Mario Simmel

Siehe May. Papa hat alles. Ich mochte Simmel, ich mochte vor allem die Titel der Bücher, die mich dazu verlockt haben, sie aufzuschlagen. Und Jimmy ging zum Regenbogen. Lieb Vaterland magst ruhig sein. Bis zur bitteren Neige. Mich wundert, dass ich so fröhlich bin.

90. Veronika beschließt zu sterben, Paulo Coelho

91. Der Chronist der Winde, Henning Mankell

92. Der Meister und Margarita, Michail Bulgakow

93. Schachnovelle, Stefan Zweig

Schullektüre und perfekter Anfixer. Habe danach viel Zweig gelesen, ist aber auch schon 20 Jahre her.

94. Tadellöser & Wolff, Walter Kempowski

Die Kempowskis hatte Mama im Bücherregal. Auch alle weggelesen, die da waren. Komischerweise danach nie wieder.

95. Anna Karenina, Leo Tolstoi

Gelesen, als ich im Kino gearbeitet habe. Zwischen den Vorstellungen hat man ne Menge Zeit.

96. Schuld und Sühne, Fjodor Dostojewski

Erst vor ein paar Jahren gelesen. Bzw. mich durchgequält. War gar nicht mein Ding, aber ich wollte es einfach durchlesen.

97. Der Graf von Monte Christo, Alexandre Dumas

Schönes Ding. Keine Verfilmung kommt an das Buch ran.

98. Der Puppenspieler, Tanja Kinkel

99. Jane Eyre, Charlotte Brontë

Im Studium auf Englisch gelesen.

100. Rote Sonne, schwarzes Land, Barbara Wood

Tagebuchbloggen 05.02.2010 – Die Badezimmer-Edition

Seit die Haare wieder kurz sind und ich Schaumfestiger in sie reinschmiere, den ich abends natürlich nicht auskämme oder rauswasche, sehe ich morgens direkt nach dem Aufstehen aus wie Calvin. Meh. Gibt schlimmere Looks.

Meine neue Bodylotion kommt aus dem Body Shop. Davor hatte ich was fies Vanilliges von Lush, aber das fühlte sich so an (und roch vor allem danach), als ob ich ein Mini Milk auf dem Körper verteile. Die Body-Shop-Lotion duftet laut Aufdruck nach „Dewberry“, womit ich beim Kauf nix anfangen konnte und auch tagelang vergessen habe, danach zu googeln. Es riecht natürlich nur irgendwie obstig, daher ist der Duft kein Anhaltspunkt. Dafür LEO: eine dewberry ist eine Kratzbeere, anscheinend eine Art Brombeere, die ja bekanntlich blackberry heißt. Das weiß ich, seit ich damals im Kino als Eisverkäuferin gearbeitet habe und für die englischsprachigen Gäste – denn wir hatten ja immer mindestens eine OV im Programm – das damals neue, tolle Schöller-Brombeereis verkaufen wollte. (Das ich übrigens auch in Mengen selber gegessen habe.)

Meine Zahnpasta suche ich spontan aus, hauptsache nicht scharf und wenn möglich bunt. Jedenfalls bis vor ein paar Tagen. Denn meine Prophylaxe-Tante hat mir bei der letzten Zahnreinigung eine Webseite empfohlen, auf der man nachgucken kann, was für Stoffe in Zahnpasta enthalten sind – und in vielem mehr. Ich geb den Tipp mal weiter: codecheck.info.

Tagebuchbloggen 04.02.2010

Da sitze ich so im zweiten Bus zur Arbeit (nicht der, in dem die Zeitungstante mit den spitzen Ellenbogen war) und guck so nach draußen und denk so, ach, denk ich so, guck an, wie’s dir gerade geht, der Schnee ist toll und die Stadt ist schön leise und du hast eine neue MP3-Sammlung auf dem iPhone, die dir gerade charmant die Fahrzeit verkürzt, und du hast ein spannendes Buch im Rucksack, womit du die Mittagspause rumbringst, und du bist seit Monaten in der Lieblingsagentur für den Lieblingskunden gebucht und dir gefallen deine Klamotten und du trägst seit Ewigkeiten mal wieder lange Ohrringe und ein buntes Tuch und der Rücken tut nicht weh und nachher wird wieder gekocht und am Kerl rumgeschnuffelt und dann gibt’s American Idol und die Daily Show und im Regal warten dutzende von DVDs und Büchern und Comics und auf Twitter schreiben Leute lustiges Zeug, das dich zum Lachen bringt und du kriegst nette E-Mails und kannst Wein online ordern und Kunst und noch mehr Bücher und noch mehr Klamotten, in denen du dich endlich mal wieder wohlfühlst und selbst die Zahl auf der Waage ist gerade irgendwie egal, weil sie nicht mehr so bestimmend ist, vielmehr ist die Speisekammer bestimmend, weil in der gutes Zeug liegt und weil du dir jeden Abend deine Lunchbox fertig machst mit Vollkornbrot und haufenweise Gemüse und nem Stück gutem Käse und Biojogurt und dich da täglich drüber freuen kannst, dass sich das auf einmal nicht mehr nach Diät und Kalorienzählen anfühlt, sondern nach Genuss und Selbstbestimmung, ohne Selbsthass, ohne Selbstekel, ohne Selbstzweifel und das fühlt sich so neu und toll und wunderbar an, und dann spielt das iPhone dein Lieblingslied und es schneit weiter leise vor sich hin und du gehst ohne Rückenschmerzen zur Arbeit und alles ist gut.

Alles ist gut.

Digitalistin und stolz darauf.

Facts about Projection

“This is a short film about my job as a Projectionist. I am quite proud of this film, mostly because I’m so proud of my job – it seems like a fulfilment of my childhood romantic notions of what I wanted to be when I grew up.”

Facts About Projection from Studiocanoe on Vimeo.

Via Weltraumaffe, der netterweise auf meine beiden Einträge über Filmprojektion verlinkt hat.

Tagebuchbloggen 03.02.2010

Achtung, unFASSbar aufregende Geschichte aus dem Hamburger Nahverkehr. Tagebuchbloggen at its best.

(Hier ein bisschen Musik für die Menschen, denen Busfahren egal ist. Achtung, der Link wird denen, die Adam gestern im Blog total doof fanden, auch nicht gefallen. Aber alle, die Adam doof finden, sind voll selber doof, tausendmal doof und immer einen mehr und mit meinen Förmchen dürft ihr auch nicht mehr spielen und außerdem ist Dschanniehn jetzt meine beste Freundin.)

Ich spiele morgens an der Haltestelle immer russisches Busroulette. Bei mir fahren zwei Linien im Fünf-Minuten-Takt vorbei, und die sind immer berufsverkehrmäßig gefüllt: nicht so, dass man keine Luft mehr kriegt, aber gut ausgelastet. An unserer Dritte-Welt-Haltestelle steht leider noch keiner von diesen elektronischen Anzeigern, die mir sagen könnten, in wievielen Minuten der nächste Bus kommt; daher verlasse ich mich da auf mein Glück und die Tatsache, dass ich eh immer fünf Minuten zu früh aus dem Haus gehe – außer, wenn ich bei Farmville viel ernten muss. So habe ich die Zeit und Gelassenheit, einen total überfüllten Bus an mir vorbeiziehen zu lassen, weil ich ahne, dass der nächste in 30 Sekunden um die Kurve kommt. Wenn der Fünf-Minuten-Takt mal wieder den Bach runtergegangen ist, was er eigentlich dauernd tut.

So doof war ich gestern auch.

Und das, obwohl ich schon beim Zähneputzen gemerkt habe, dass die Straßen etwas voller bzw. eisiger als sonst sind, denn die Verkehrstante auf NDR2 hat länger fürs Ablesen der ganzen SCHNEEKATASTROPHEN gebraucht als meine elektrische Zahnbürste für ihre Arbeit. (Die gibt mir nach zwei Minuten ein Zeichen, dass sie keine Lust mehr hat, und ihrem Drängeln gebe ich natürlich brav nach.)

Jedenfalls habe ich den Bus um circa 8.20 Uhr an mir vorbeiziehen lassen, weil mir der zu voll war. Und dann habe ich die nächsten 25 Minuten damit zugebracht, auf den nächsten Bus zu warten, während um mich herum die Haltestelle voller und voller wurde. Als dann der erste Bus kam, konnte der dann natürlich auch kaum die Türen öffnen, weil er völlig zugepackt mit Menschen war. Den habe ich also ignoriert und den zweiten genommen, der direkt hintendran kam. Ein weiterer Bus war noch nicht zu sehen, daher habe ich mich an die Tür gequetscht – nur um beim Losfahren hinten aus dem Busfenster den dritten Bus zu sehen, der meine Haltestelle anfuhr, an der ich ja nicht mehr stand.

Ich also, Fuchs und eh zu spät im Flöz, an der nächsten Haltestelle wieder raus und in den fast leeren Bus gestiegen, um mich eines Sitzplatzes zu erfreuen. Und als der Bus an der nächsten Haltestelle hielt, habe ich noch zwei weitere Busse gesehen, die sich ebenso leer an meinen Bus anschlossen.

Das war’s. Keine Pointe. Mein Leben ist ein langer ruhiger Fluss, und Busfahren zurzeit das einzige, worüber ich bloggen kann.

Und über die letzte Staffel Lost, die vorgestern in den USA gestartet ist und tollerweise seit gestern bereits im Original im iTunes-Store zu haben ist. Gleich angeguckt – und wie nach jeder Folge bibbernd und „Ohgottohgottohgott“ murmelnd auf dem Sofa gesessen.

Bonustrack:

adam_lambert3

Tagebuchbloggen 02.02.2010

adam_lambert

Es wird mal wieder Zeit für SCHNUCKELALARM! Neuester Celebrity Crush: Adam Lambert. Ich gebe zu, er hat einen gewissen Monchichi-Charme, und außerdem ist er für die Damenwelt leider völlig verloren, aber das hat mich bei Kevin Spacey ja auch nicht gestört. Dafür kann Herr Lambert singen. Deswegen ist er auch Zweiter in der letzten Staffel von American Idol geworden; böse Zungen behaupten, dass, wenn er vielleicht nicht ganz so offen … äh … you know … dass er dann vielleicht sogar gewonnen hätte statt Langweiler Kris Allen, weil dann der bible belt theoretisch, ganz vielleicht, eventuell für ihn angerufen hätte. Wurst. Schnuckel singt jetzt. Achtung, Mainstreamkram und nur für Leute erträglich, die, wie ich, Queen immer noch für das beste seit geschnitten Schoko-Croissants mit Zuckerguss und Liebesperlen halten.

Meine liebste Idol-Performance: Mad World von Tears for Fears in der Gary-Jules-Version.

Seine zweite Single Whataya want from me auf VH1, wo ich auch als Nicht-US-Bürger gucken darf, vielen Dank, yes, I’m talking to you, MTV. Und um Adams Frage zu beantworten: Your apartment and your books, was sonst, Hase.

Time for miracles auf MTV.de, in dem sie Schnuckiputz ganz böse totgepostet haben.

For Your Entertainment ist die erste Single, leider längst nicht der beste Song auf dem Album, das übrigens vom Glamfaktor hält, was das Cover verspricht.

Und auf ganz YouTube gibt’s nur pixeligen Dreck, sonst hätte ich hier ein bisschen was eingebunden.