„Für Angela wähle die 010853131-01, für Gerhard die 018053131-02“
Hat sich wirklich jemand vom Duell in seiner Wahlentscheidung beeinflussen lassen? Ich persönlich habe nichts gehört, was ich nicht auch schon in den wochenlangen Kleinkriegen vorher gehört habe. Was mich richtig genervt hat, war das ewige Kleinklein, ob jetzt die Krankenschwester mit dem Kirchhof-Modell mehr oder weniger zahlt oder wieviel Cent des Benzinpreises jetzt den Renten zugute kommen … wer will das wissen? Wer kann damit wirklich was anfangen? Ich hätte mir gewünscht, wirkliche Konzepte zu hören, neue Ideen, wie man angeblich alles besser machen kann als Rotgrün. Aber logischerweise kam da nichts, weil bei Schwarzgelb auch keiner ne Wahnsinnsidee in der Tasche hat, wie von heute auf morgen blühende Landschaften sprießen sollen.
Frau Merkel fand ich zu Anfang arg angespannt; das wurde allerdings besser, Respekt. Schröder hat sich auf seine Primärtugend des jovialen Staatsmannes besonnen und schön dazwischengequatscht, wenn ihm was nicht passte, aber im Großen und Ganzen fand ich es ziemlich ausgewogen und nicht so giftig, wie ich es erwartet hatte. Trotzdem weiß ich wirklich nicht, warum irgendjemand nach dieser Diskussion plötzlich eine andere Partei wählen sollte als die, die er sowieso wählen wollte. Und für eine fundierte Entscheidung, welche Partei er überhaupt wählen soll, waren dann auch zuwenig Parteien am Start. Warten wir auf die Elefantenrunde.
(Schicke Krawatte von Schröder. Fieses Pattex-Make-up von Merkel.)