Lobhudelei auf das Kölner Wallraf-Richartz-Museum mit kleinen Abzügen in der B-Note

Bei meinem Kölnbesuch vor knapp zwei Wochen schaute ich mir nicht nur den Dom interessiert an, sondern auch die Mittelalterabteilung im Wallraf-Richartz-Museum. Dabei fiel mir auf, wie klug die Werke präsentiert wurden – und wie gut die Texte dazu waren. Ich war mehr mit Gucken beschäftigt als mit Knipsen, daher habe ich weder die Werke noch ihre Beschriftungen mit dem iPhone geschnappschusst; da müssen wir jetzt durch, und ihr müsst mir einfach mal glauben. Oder ihr geht selbst im Museum vorbei und korrigiert mich notfalls, was für uns alle das Beste wäre.

Die normale Hängung in Museen, soweit ich das beurteilen kann, ist gerne nach Künstlern und Künstlerinnen geordnet, die sich zudem in einem Raum mit weiteren Menschen aus ihrer Epoche oder ihrer Stilrichtung befinden. Gerne hängt auch alles in zeitlicher Anordnung, so dass man von alt nach neu oder umgekehrt spazieren kann. Das kenne ich am besten von der Alten Pinakothek: Wenn man rechts die Treppe vom Eingang hochgeht, kommen zuerst die „neuen“ Franzosen, wenn man links hochgeht, zuerst die „alten“ Niederländer. Und je nachdem, zu wem ich gerade dringend will, weiß ich inzwischen, wo ich hochrennen muss. (Der schönste Dürer von allen hängt links, danach kommen gleich die Raffaels. #servicetweet)

Die meisten Museen bieten Audioguides an, die ich auch gerne nutze, gerade weil an den Werken nur das Nötigste steht: Künstler oder Künstlerin, Lebensdaten, manchmal das Ankaufdatum. Wobei mich persönlich eher der Zeitraum interessiert, in dem das Bild entstanden ist anstatt der, in dem der Maler oder die Malerin gelebt hat. Das steht seltsamerweise recht selten dabei. Wenn ich richtig gesehen habe, hat das Wallraf-Richartz-Museum keine Audioguides; dafür steht in jedem Raum eine Sitzlandschaft, in die ein Bildschirm eingelassen ist. Dort kann man sich bestimmt was total Funkyges angucken; auch das habe ich nicht ausprobiert, denn ich war mit den Texten schon glücklich genug.

Was mich so beeindruckt hat, war die Logik, die die geschätzt 100 Werke zusammenhielt. Jeder Raum hatte ein Thema, und das wurde per Schrifttafel auf deutsch und englisch erklärt: wissenschaftlich genug, um mir was Neues zu bieten (ich habe in den letzten Monaten recht viel über dieses Thema gelesen – nicht dass ich mir einbilde, schon wirklich was zu wissen) und populär genug, um den Text bis zum Ende lesen zu wollen. Teilweise mit Überschriften, die ich nicht unbedingt in einem Museum erwartet hätte. So war ein Text über das jüngste Gericht (?) mit Apocalypse Now übertitelt. Die Themen begannen mit „Die Erfindung der Kunst“, wo erklärt wurde, wann ungefähr die ersten transportablen Bildnisse entstanden und welchen Eindruck diese meist auf strahlendem Goldgrund gemalten Werke auf die Betrachter hatten. (Ich wiederhole mich: Ich zitiere wild aus der Erinnerung.) Dann gab es einen Raum, in dem sich ausschließlich Flügelaltäre befanden. Die Texttafel informierte über die Besonderheit von Triptychen, ihre räumliche Aufteilung und ihr Bildprogramm. Nette Zusatzidee: Die Sitzgelegenheiten in diesem Raum waren Kirchenbänke.

Einschub: Bei den Altären bzw. Bildwerken, die gleich mehrere Geschichten auf einmal erzählen, ist mir aufgefallen, wieviel dann doch in den letzten Monaten schon an ikonografischen Grundkenntnissen hängengeblieben ist. Vor den meisten großformatigen Werken begann ich im Kopf automatisch den Jesus-Countdown und beschrieb mir selbst, was ich sah: Verkündigung an Maria (Taube, Lilie, Engel), manchmal der Kindermord von Bethlehem, Flucht nach Ägypten (Esel 1), Geburt, die Heiligen Drei Könige, Darbringung im Tempel (Mama streckt einem alten Mann ein Baby entgegen), das eine oder andere illustrierte Gleichnis, ab und zu der Einzug nach Jerusalem (Esel 2), Abendmahl, Judaskuss, Geißelsäule/Dornenkrone/Mantel (Arschloch-Soldaten, viel Blut), Ecce Homo (viele Menschen, viel Blut), der kreuztragende Jesus (kreuztragender Jesus, viel Blut), Kreuzigung, Kreuzabnahme, Wiederauferstehung (stehender Jesus im steinernen Sarg, schlafende Soldaten, wehende Fahne, mal rotes Kreuz auf weißem Grund, mal umgekehrt – wissen Dänemark und England davon?) und damit hört die Bilderfolge meistens auf. Einschub Ende.

Ein Raum beschäftigte sich mit den ersten Privatporträts, was mir persönlich besonders gut gefiel, weil ich genau darüber gerade ein schönes Seminar hatte; ein Raum ist dem Lokalhelden Stefan Lochner vorbehalten, der zeitlich und ikonografisch sehr stimmig in den ganzen Rundgang eingeordnet war. Ein anderer Raum informierte über weitere Kölner Künstler und überhaupt den Kunst- und Kirchenstandort Köln (was sich bedingte), ein weiterer über die Heilige Ursula, wiederum ein anderer hatte den bildlichen Schwerpunkt „Vision und Wirklichkeit“.

Zusätzlich zu der großen Tafeln, die einen groben Überblick schufen, informierten an einigen Gemälden und Altären noch weitere kurze Texte über die jeweiligen Besonderheiten. Da gab es zum Beispiel einmal eine Erklärung zu den erhaben gestalteten, „geriffelten“ Nimbussen, die lustigerweise mit der Girolle erklärt wurden (ja, das musste ich googeln), mit der runder Käse geschabt wird. Ein Satz wies mich darauf hin, dass mir diese Art der Heiligenscheingestaltung in der Ausstellung noch öfter begegnen würde, was natürlich dazu führte, dass ich zusätzlich zu all den anderen Details, nach denen ich inzwischen suchte, auch noch auf den Nimbus achtete. Toll.

Ich habe mich selten so umfassend und doch so unangestrengt von einem Museum informiert gefühlt, und wenn ich nicht nach zwei Stunden mit Gold und Marias und Schmerzensmännern vollgepackt gewesen wäre, hätte ich mir gerne auch noch Barock und Impressionismus gegönnt, einfach um zu gucken, ob die anderen Räume auch so toll sind. Beim nächsten Mal.

Ein bisschen habe ich aber doch zu quengeln: Als ich an der Kasse nach einer Ermäßigung für Studierende fragte, antwortete mir der durchaus freundliche Herr, dass es keine gäbe. Das wunderte mich zwar, aber ich nahm das mal so hin, bezahlte meine acht Euro und genoss die Kunst.

Auf der Website las ich aber nachträglich, dass Studis natürlich günstiger reinkommen und Studierende der Kunstgeschichte sogar umsonst. Und sogar ohne dusselige Altersbeschränkung, wie sie zum Beispiel die Hamburger Kunsthalle hat; da darf man nur vergünstigt rein, wenn man unter 27 ist, ganz egal was man studiert.

Ich nörgele jetzt nicht wegen der acht Euro – ich habe fünf Minuten nach dem Museumsbesuch 4,50 Euro für einen Becher Kaffee gelöhnt, ohne mit der Wimper zu zucken. Mich nervt es nur, dass mir so dämlich ins Gesicht gelogen wurde. Wenn ich schon nach einer Ermäßigung frage, werde ich wohl auch einen Grund dafür haben. Ich nutze meinen Studiausweis für nix, ich will nicht billiger in Filme oder Schwimmbäder, aber ja, in Museen will ich für weniger Geld oder für lau. Ich finanziere mir gerade eine nicht besonders günstige Ausbildungsvariante, und wenn ich mir schon FCB- und Staatsoperkarten verkneife, würde ich mir gerne was anderes gönnen. So wie ein tolles Museum. Das nächste Mal zücke ich gleich den Ausweis, anstatt freundlich zu fragen, denn ich will auf jeden Fall noch mal hin. Und in den Dom sowieso. In den darf man übrigens umsonst.

Gebackene Süßkartoffeln mit Feigen

Wieder ein Rezept aus Ottolenghis Jerusalem – leider eins, das mir persönlich nicht ganz so gut geschmeckt hat. Die Kombination aus Süßkartoffeln und Feigen ist zwar optisch eine feine Sache, aber ich mochte es eher weniger. Das nächste Mal lasse ich den süßen Fehlton einfach weg, denn der Rest war gut. Was soll an Kartoffeln, Zwiebeln und Jogurt auch nicht gut sein.

4 Süßkartoffeln (ca. 1 kg) schälen, in dicke Spalten schneiden und mit
3 EL Olivenöl,
2 TL Salz und
Pfeffer vermischen.

Im auf 240° vorgeheizten Backofen für 25 Minuten backen – die Kartoffeln sollen weich sein, aber nicht zerfallen. Nach dem Backen etwas abkühlen lassen.

2 EL Olivenöl erhitzen und darin
12 Frühlingszwiebeln, in feine Ringe geschnitten, sowie
1 rote Chilischote, in feine Ringe geschnitten, bei mittlerer Hitze anbraten.

Ich habe stattdessen eine ganze getrocknete Chilischote mit ins Öl geworfen und sie danach entsorgt; so bekommt das Öl eine leichte Schärfe, und ich muss beim Essen nicht dauernd auf der Hut davor sein, auf etwas richtig Scharfes zu beißen.

6 reife, frische Feigen waschen und vierteln.

Herr Ottolenghi hätte außerdem gerne noch eine Balsamico-Reduktion. Dafür
40 ml Balsamico-Essig mit
20 g Zucker kurz aufkochen und leicht eindicken lassen. Der Sirup dickt beim Abkühlen noch weiter ein; falls es zu zähflüssig wird, ein bisschen Wasser dazugeben. Ich konnte mir diesen Schritt sparen, weil mir ein wohlmeinender Mensch mal eine Pulle fertige Reduktion geschenkt hat.

Zum Abschluss die lauwarmen Kartoffeln mit den Feigen auf einer Platte anrichten, Frühlingszwiebeln darübergeben und mit der Reduktion beträufeln. Wer mag, bröselt noch
140 g weichen Ziegenkäse über das Ganze.

Ich hatte nur Jogurt im Haus, und die kühle Frische passte auch sehr gut zu dem eher warm-scharfen Futter. Auch die Kombination aus dem säuerlichen Balsamico und den süßlichen Kartoffeln mochte ich sehr gern. Nur die Feigen haben sich mir einfach nicht erschlossen, die schmeckten, als hätten sie sich auf den falschen Teller verirrt.

Hummus

Manche Rezepte schreibe ich auf, weil ich sie im Blog haben will statt in irgendeinem Kochbuch, das garantiert in der Stadt steht, in der ich gerade nicht bin. Daher kommt jetzt ein ziemliches Simpelrezept, aber genau die kann ich stets brauchen. Ich koche und backe vieles immer noch nach Rezept, weil ich mir Mengen nie merken kann. Ich weiß grundsätzlich, was in das Zeug reinkommt, wenn ich spontan einkaufe, aber nie, wieviel. Und ehe ich nach doofen Alternativen googele, gucke ich stattdessen entspannt im eigenen Blog nach, wieviel Essig/Zitronensaft/etc in das Kracherdressing und wieviel Mehl in den Supikuchen kommen. Jetzt also: Hummus. Mit 80 Gramm Tahini.

Eine kleine Dose Kichererbsen (240 g Abtropfgewicht) mit
80 g Tahini,
1 EL Zitronensaft,
1 zerdrückten Knoblauchzehe und
1/2 TL Salz pürieren. Je nach gewünschter Festigkeit der Creme
ein paar EL kaltes Wasser dazurühren.

Wer mag, wirft noch Petersilie, geröstete Zwiebeln, Kichererbsen, Pinienkerne oder Olivenöl drüber oder bestreut alles mit was Scharfem. Pita- oder Fladenbrot dazu, ein Salätchen, fertig ist die Hauptmahlzeit.

Twitter-Lieblinge März 2013

Bücher März 2013

Jane Austen – Pride and Prejudice

Hachja. Zum Inhalt muss ich wohl nichts mehr sagen, das habe ja selbst ich mitbekommen, dass Mister Darcy wohl doch ein Schnucki ist und sich zum Schluss alle liebhaben, wie sich das gehört, aber ich würde euch gerne die verlinkte Penguin-Classics-Ausgabe ans Herz legen. Der Anhang beschränkt sich nämlich nicht nur darauf, alte, uns heute eher unbekannte Dinge wie Kutschen, Tänze oder Kartenspiele zu erklären, sondern ordnet auch Dinge ein, über die ich sonst einfach weggelesen hätte. Wenn das erste Mal das militärische Regiment von Wickham erwähnt wird, erläutert der Anhang, dass England sich zu Lebzeiten von Austen größtenteils im Krieg mit dem nachrevolutionären Frankreich befand und deshalb mobile Einheiten im Süden des Landes unterwegs waren. Ist für die Geschichte egal, fand ich aber trotzdem spannend, weil es die Handlung erdet und sie nicht mehr so im luftleeren Raum umherflirrt. Nebenbei fand ich das Buch sehr angenehm zu lesen; die 200 Jahre alte Sprache hatte ich mir schwieriger vorgestellt. Da liest sich Goethe fast anstrengender.

(Leseprobe bei amazon.de, der komplette Text bei Gutenberg.org.)

Daniela Krien – Irgendwann werden wir uns alles erzählen

Die ersten zwei, drei Seiten haben etwas Überwindung gekostet, denn der Stil ist sehr schlicht, fast dokumentarisch, kaum Atmospäre. Aber dann fiel mir auf, dass genau das der Witz an Irgendwann ist: kaum Atmosphäre, nur Tatsachen, nur Dinge, die passieren, weil es nicht anders geht. Das muss man nicht ausschmücken, das erzählt man einfach lakonisch. Es geht um eine junge Frau, die aus Perspektivlosigkeit zu ihrem Freund und dessen Familie auf den Hof zieht, den sie durch die DDR-Zeit behalten haben. Die Wende liegt gerade hinter uns, die Familie überlegt, wie es weitergeht. Ein Sohn lebt seit Jahren im Westen, ein Nachbar kommt ab und zu vorbei, und genau der prallt irgendwann mit der Hauptperson zusammen. Was aus den beiden wird, liest sich manchmal sehr schmerzhaft, aber gleichzeitig unausweichlich. Persönlich hadere ich natürlich mal wieder mit der Idee, dass eine junge Frau sich selbst aufgibt, um für jemand anders dazusein, aber es passt. (Leider?) Und auch die zweite Figur kann nicht anders als so zu sein, wie sie eben ist. Dass diese der Frau immerhin die Chance lässt, doch noch jemand anders zu werden, ehrt sie sehr, hat mich aber dann doch zum Schluss ein bisschen genervt. Ich habe das Buch in wenigen Stunden verschlungen, weil es sehr konsequent seine Geschichte erzählt. Und da fand ich das Ende ein winziges bisschen seltsam.

(Leseprobe bei amazon.de.)

Elisabeth RankBist du noch wach?

Genau wie in ihrem Erstling Und im Zweifel für dich selbst begleiten wir eine weibliche Hauptfigur auf einem Stück ihres Lebens. Wir beginnen in Frankreich, gehen rückwärts in der Zeit und sind in Berlin, bis wir wieder nach vorne springen. Die Örtlichkeiten sind nebensächlich, aber das Hin und Her passt ganz gut: Wo bin ich zuhause, wo komme ich her, wo will ich hin? Und mit wem? Wach erzählt von Freundschaft und Liebe und dem, was dazwischen ist, was hätte sein können, was vielleicht noch wird, was vielleicht nie werden wird. Ob das gut ist oder schlecht, auch das ist nebensächlich, genau wie die Örtlichkeiten. Was wichtig ist, ist das Hier und Jetzt, das Ich. Die Suche danach hört wahrscheinlich nie auf, aber genau das ist eben nicht nebensächlich, das ist das Wichtige, das zählt.

Ich mag Ranks Sprache sehr gerne (ich zitierte schon ein paar Sätze) und ich verzeihe ihr gerne, dass in ihren Büchern keine Kracherstory passiert, die ich abends in der Kneipe rumerzählen kann. Denn die wirklich wichtigen Dinge kann ich eh nicht erzählen. Dafür kann Rank das.

(Leseprobe bei amazon.de.)

Monika Maron – Ach Glück

Achim und Johanna sind seit gefühlten Ewigkeiten verheiratet, machen seit Ewigkeiten das gleiche, arbeiten, essen, schlafen, arbeiten … und entfremden sich immer mehr, weil immer das Gleiche irgendwann zu wenig wird. Ach Glück beginnt damit, dass Johanna im Flugzeug nach Mexiko sitzt, während Achim Johannas Spuren in Berlin nachzuziehen versucht, um zu verstehen, warum seine Frau sich gerne 10.000 Kilometer von ihm entfernen möchte. Das Buch erzählt vom Älterwerden, vom Dasein als Paarbestandteil, über dem gerne vergessen wird, dass man immer noch man selbst ist, und vom Geflecht aus Pflichten und Freunden, aus dem man sich vielleicht einfach mal befreien muss, um sich selbst wiederzufinden. Genau wie das erste Buch, das ich von Maron las, hat mir auch dieses hier sehr gut gefallen.

(Leseprobe bei amazon.de.)

Johanna Adorján – Meine 500 besten Freunde

Ich habe mich sehr auf den neuen Roman nach dem autobiografischen und wunderschönen Eine exklusive Liebe von 2009 gefreut. Leider ist es keiner geworden: Es ist eine Aneinandereihung von kleinen Geschichten, die meist ohne Pointe auskommen und in Berlin spielen. Das Milieu aus Literatur-, Kunst-, Theater- und Feuilletonbetrieb ist eine Klammer, Berlin eine weitere, die Lokale, die Sprache, und ab und zu wird eine Figur erwähnt, die wir bereits in einer anderen Geschichte getroffen haben. Ich liebe die Sprache Adorjáns, ich liebe ihre Beobachtungsgabe, ich liebe den Titel des Werks, und deswegen frage ich mich, warum das alles trotzdem nicht für ein gutes Buch gereicht hat. Meh.

(Leseprobe bei amazon.de.)

Michael Köhlmeier – Madalyn

Von Köhlmeier las ich bereits Idylle mit ertrinkendem Hund sowie Abendland. Beide haben mich mit ihrer gefühlt konservativen Sprache begeistert. Madalyn klingt genauso, obwohl er hier über die erste Liebe eines jungen Mädchens schreibt. Ich fand es sehr faszinierend, diese irrwitzige Zerrissenheit der Pubertät noch einmal nachzuempfinden. Macht auch 30 Jahre später keinen Spaß, liest sich aber gut. Und: Ich mochte, dass die eben erwähnte konservative Sprache dem im Nachhinein fast niedlichen ersten Verliebtsein die angemessene Größe gibt. Wie es sich eben für ein großes Gefühl gehört.

(Leseprobe bei Hanser.)

Johan Huizinga (Kurt Köster, Übers.) – Herbst des Mittelalters

Klassische Abhandlung über, ich zitiere den Untertitel, „Lebens- und Geistesformen des 14. und 15. Jahrhunderts in Frankreich und in den Niederlanden“. Es geht um den Begriff und die Bedeutung des Ritters, über die idealisierte und die wirkliche Liebe bzw. das Miteinander von Männlein und Weiblein, Religion, Kunst, Literatur … was rede ich, lest einfach den Untertitel noch mal. Ich persönlich hätte auf die ganzen französischen O-Töne verzichten können – die Übersetzung tut’s auch –, aber mir haben Sprache und Stil des Buchs sehr gut gefallen. Man merkt ihm nicht an, dass es schon fast hundert Jahre alt ist. In Deutschland scheint es trotzdem noch nicht rechtefrei zu sein; wer Niederländisch kann, findet bei gutenberg.org den Gesamttext.

Heinrich WölfflinDie klassische Kunst

Auch hier zitiere ich den Untertitel: „Einführung in die italienische Renaissance“. Das Buch erschien 1899 und ist nicht unbedingt umfangreich bebildert. Ich habe mich des Öfteren gefragt, ob die angesprochenen Werke damals zur Allgemeinbildung gehörten oder ob sich das Werk sowieso nur an Studierende richtet, von denen man erwarten konnte, dass sie die ganzen italienischen Maler rauf- und runterbeten konnten. Ich habe mir den Luxus erlaubt, einige Werke zu ergoogeln, auch weil die Abbildungen nur schwarzweiß sind, die wir von hauptsächlich Leonardo da Vincis, Raffaels und Michelangelos Bildern zu sehen bekommen. Weswegen ich das Buch gerne lesen wollte: Wöfflin hat mit seinen Gegensatzpaaren (siehe Wikipediaeintrag) einen wichtigen Beitrag zur Kunstgeschichte geliefert, und deswegen wollte ich einfach was von ihm lesen. Und weil ich inzwischen weiß, dass Kunsthistoriker_innen vor 100 Jahren wirklich hübsche Adjektive nutzen, wenn sie Bilder beschreiben. (Noch ein Grund mehr für mich, dauernd beim Friedländer und seiner altniederländischen Malerei in der Bibliothek rumzuhängen.)

Blain & Lanzac (Ulrich Pröfrock, Übers.) – Quai d’Orsay: Hinter den Kulissen der Macht

Ich meine mich daran zu erinnern, dass Frau ruhepuls mich auf diesen Comic aufmerksam gemacht hat. Im Nachhinein danke dafür, denn das Buch liest sich wie West Wing auf Speed. Ich habe selten Alltagssituationen so dynamisch gezeichnet gesehen, dass sie mir schon fast wie animiert vorkamen. Passt natürlich auch prima zum hektischen Alltag eines Redenschreibers des französischen Außenministers, der sich den ganzen Tag mit Meetings und Kollegen weltweit rumschlagen muss und der den ersten Entwurf einer Rede sowieso nie durchliest, sondern gleich zurückgehen lässt mit der Bemerkung, da könne man noch mal rübergehen. Großformatig, üppig, très français, große Empfehlung.

(Leseprobe bei Reprodukt.)

Würzige Kichererbsen mit buntem Salat

Der beste Kerl von allen hat mir zum Geburtstag Ottolenghis Jerusalem geschenkt. Das hier ist das erste Rezept aus dem Buch und wahrscheinlich auch das einfachste. Aber mit einem Salat aus den untenstehenden Zutaten kriegt man mich immer, weil er so herrlich frisch schmeckt. Fühlt sich fast ein bisschen nach Frühling an. Eigentlich sogar schon nach Sommer.

Angeblich soll das für vier Personen reichen; beim Salat würde ich zustimmen, die Kichererbsen haben der Kerl und ich auch zu zweit erledigt. Die Learnings fürs nächste Mal: Salatmenge halbieren (für 2) oder Kichererbsenmenge verdoppeln (für 4).

Für den Salat
1 kleine rote Zwiebel fein würfeln.
2 Minigurken (280 g),
1 Bund Radieschen (240 g),
2 große Tomaten (300 g) und
1 rote Paprikaschote in mundgerechte Stücke schneiden.
20 g Koriander und
15 g glatte Petersilie fein hacken und mit dem Gemüse mischen.

Für das Dressing in einem Schraubglas
75 ml Olivenöl,
2 EL Zitronensaft,
abgeriebene Schale einer Biozitrone,
1,5 EL Sherry-Essig,
1 Knoblauchzehe, zerdrückt, und
1 TL Zucker mischen, gut durchschütteln und über den Salat geben. Mit
Salz und
Pfeffer abschmecken.

Die Menge an Dressing ist super, wenn man gerne was zum Aufstippen hat oder ein Sößchen, das sich äußerst malerisch mit dem unten erwähnten Jogurt auf dem Teller mischt. Ich werde sie beim nächsten Mal trotzdem halbieren, das sollte auch locker reichen.

Herr Ottolenghi hätte dann gerne noch 100 g getrocknete Kichererbsen, über Nacht eingeweicht yadayadayada. Ich habe mir das gespart und auf eine Dose zurückgegriffen.

1 kleine Dose Kichererbsen (240 g Abtropfgewicht) in einem tiefen Teller mit
1 TL gemahlenem Kardamom,
1 TL gemahlenem Kreuzkümmel,
1,5 TL gemahlenem Piment und
1/4 TL Salz mischen, bis alle Kichererbsen was vom Pulver abbekommen haben. In einer Pfanne bei mittlerer Hitze in
Olivenöl für ein paar Minuten anbraten.

Alles auf einem Teller anrichten und wer mag (ich mag) noch einen dicken Klecks griechischen Jogurt dazugeben. So simpel, so gut.

Ein schläfriges Dankeschön …

… an Johannes, der mich mit Iwan Gontscharows Oblomow überraschte. Ich lese manchmal in Phasen – wochenlang nur Biografien, dann Comics, dann nur englische Romane, dann nur Goethe, dann wieder alles durcheinander. Eine dieser Phasen flackert ab und zu mal auf, ich nenne sie meine russische Phase. In der letzten, in der ich Dostojewski und Gogol las, googelte ich wild rum, was man aus der Zeit noch so lesen könnte und stieß auf Oblomow. Das Buch landete auf dem Wunschzettel, ich war schon wieder in einer anderen Phase, und dann begann mein Studium und damit mein selbst auferlegtes Amazon-Moratorium.

Dann las allerdings Herr Buddenbohm genau dieses Buch und auch genau in dieser Übersetzung, die ich mir ausgeguckt hatte. Sie stammt von Josef Hahn, der auch die Gogol’schen Petersburger Novellen übersetzt hatte, deren Sprache mir sehr gut gefällt. Es gibt eine neuere Übersetzung von Vera Bischitzky, aber ich mochte beim Reinlesen die alte Übersetzung lieber. Und genau von der schwärmte nun Herr Buddenbohm (und bei Klassikern lesen wir anscheinend recht gerne das gleiche), und ich hibbelte weiter auf dieses Buch und widerstand ihm tapfer – und bin jetzt doppelt froh, dass ich das Werk nun habe. Vielen Dank für das Geschenk, ich habe mich sehr darüber gefreut.

Kölner Kirchen gucken

Nach meinem letzten Gotikgroupieeintrag kam aus Köln Post von Nata und @marqueee, die sich spontan als Stadtbilderklärer_in andienten, was ich natürlich sofort annahm. Flug gebucht (war ein Hauch billiger als die Bahn), Hotel gebucht (gerne wieder), irgendwie verabredet („Vorm Westportal?“ – wobei mir da aufgefallen ist, dass ich automatisch wusste, wo das Westportal ist, weil ich inzwischen weiß, dass der Chor immer im Osten ist. Und ich weiß inzwischen, was der Chor ist.) und schon stand ich am Freitag vor dem Kölner Dom. Nicht zum ersten Mal, aber wie gesagt zum ersten Mal mit ein bisschen Vorwissen.

Bevor Nata kam, hatte ich ein paar Minuten Zeit, um mir die Westfassade anzuschauen. Und so wie ich neuerdings an Bushaltestellen rumstehe und mir Gebäude erzähle, begann ich damit auch hier. Sonst klingt das eher so: „Ich sehe einen in die Höhe strebenden Profanbau mit vier Stockwerken …“ Vor dem Dom klang das so: „Ich sehe einen aber so was von in die Höhe strebenden Sakralbau mit … äh … hm.“ In meinem Kopf purzelten die Vokabeln durcheinander, die ich für die französischen Kathedralen gelernt hatte – Portalgeschoss, Rosengeschoss, Königsgalerie, Turmgeschoss … – aber bis auf zwei wollte nichts so recht passen. Außerdem fiel mir zum ersten Mal auf, dass der Dom keine Fensterrose hat wie sonst jede Kathedrale, die was auf sich hält. Jedenfalls alle, die ich in der Vorlesung auf den PowerPoint-Folien gesehen hatte. Meine schlauen Notizen liegen in München, und bis ich wieder da bin, behaupte ich, der Kölner Dom hat drei Stockwerke: Portal, Maßwerk, Türme.

Dann begann ich, nach weiteren Systematiken zu suchen, entdeckte die optische Anlage für die fünf Schiffe im Inneren, bewunderte die Klarheit der Portale und verlor mich schließlich völlig im Maßwerk, in den Gewändefiguren, in dem ganzen Blendwerk, das die Stütz- und Strebepfeiler des Öfteren in der Hotizontalen unterbricht, ohne den Gesamteindruck des gnadenlos Vertikalen zu stören. Ich hätte noch ne Stunde vor der Westfassade rumstehen können, aber da erschien Nata und begann, mir was über dieses kleine Kirchlein zu erzählen. In den folgenden zwei Stunden ergänzten wir uns gegenseitig – „Da liegt übrigens Gottfried von Arnsberg.“ – „Und diese Liegefigur auf einer Tumba nennt man Gisant, und die Figuren, die außen am Stein rumlaufen, heißen Pleurant.“ –, ich verrenkte mir wie immer den Hals beim ewigen Nach-oben-Gucken, irgendwann kam @marqueee dazu, wir nahmen ein paar Minuten vor dem Richter-Fenster Platz, das unglaublicherweise bei jedem Besuch besser in den Dom zu passen scheint, ich bewunderte den Reliquienschrein der Drei Könige unter Panzerglas sowie den Altar der Stadtpatrone von Stefan Lochner und den Klaren-Altar … allerdings nur im geschlossenen Zustand. Denn, daran hatte ich bei meiner Planung überhaupt nicht gedacht, wir befinden uns in der Passionszeit, und in der sind die Altäre geschlossen und sämtliche Kreuze verhängt. So stand in einer Kapelle ein winziges Kreuzlein, ich schätze, keine 50 Zentimeter hoch, das ein kleines purpurfarbenes Mützchen trug, was mich sehr erheiterte. Was mich allerdings betrübte, war die Tatsache, dass natürlich auch das Gerokreuz verhängt war. Und genau darauf hatte ich mich seit Wochen gefreut.


© Elke Wetzig/CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)

Ich zitiere von der Website des Kölner Doms: „Es ist nicht nur die erste erhaltene Monumentalskulptur nach der Antike, sondern auch die früheste Wiedergabe des toten Christus am Kreuz in monumentalem Maßstab. Die hohe künstlerische und handwerkliche Qualität ist bei einem solchen Erstlingswerk kaum erklärbar.“ Und: Seiner Wirkung kann man sich nicht mal in einem billigen Tintenstrahlausdruck entziehen. Wir haben das Gerokreuz natürlich in der Vorlesung gehabt, und da ich mir zum Lernen die ganzen Folien en miniature ausgedruckt und sie wie Vokabelkarten benutzt hatte, habe ich das Kreuz in den letzten Monaten sehr oft gesehen. Und jedesmal, wenn ich die Karte in der Hand hatte, wollte ich sie kaum wieder weglegen. Das klingt wahrscheinlich bescheuert, aber die Ruhe, die das schlichte Gesicht der Figur ausstrahlt, zusammen mit der unglaublichen Farbintensität aus Gold und Blau, hat sich immer auf mich übertragen. Und jetzt stand ich vor einem blöden weißen Vorhang und sah nichts. Aber: Von der Seite aus konnte ich es erkennen, das braune Holz, den goldenen Schurz, die schmale Figur. Und so stand ich da und guckte und hatte, selbst für mich alte Heulsuse sehr überraschend, Tränen in den Augen. Wir merken uns also, falls wir an der Himmelspforte gefragt werden, was uns im Leben so richtig beeindruckt hat: die Pyramiden und das Gerokreuz. Selbst wenn man es nicht richtig sehen kann.

Nach dem Dom waren wir zunächst in einem Brauhaus am Rhein (Ausrede: aufwärmen, wahrer Grund: Kölsch) und dann zunächst in St. Maria in Lyskirchen. In der winzigen Kirche freute ich mich über den bilderbuchmäßigen Wandaufbau (Arkadengeschoss, Empore, durchfensterter Obergaden) und die Schiffermadonna, an der ich Poserworte wie „Kontrapost“ anbringen konnte (den diese Dame nicht hat. Glaube ich. Verdammter Faltenwurf).

Zum Abschluss gingen wir zu St. Maria im Kapitol, und auch hier war ich angemessen beeindruckt: vom ruhigen Kreuzgang, dem Grundriss als Trikonchos, dem großen Lettner, den Kapitellen und vor allem der Größe der Kirche. Mit Romanik verband ich bisher immer etwas Kleineres, aber das hier war schon sehr ordentlich. Natürlich nichts im Vergleich zum Dom, aber die Messlatte ist unfair.

In allen drei Kirchen war ich erstaunt, wie anders ich derartige Gebäude wahrnehme als noch vor wenigen Monaten. Klar: Ich weiß jetzt, wonach ich gucken muss, um mir die Architektur zu erklären, aber alleine dass ich mir Architektur erklären will, erstaunt mich immer noch. Die Ruhe, die mich sonst in Kirchen erwischt, kam dieses Mal erst später. Der erste Eindruck war immer ein begeistertes Rumgucken, was ich alles sehe. Nach dem ersten hibbeligen Gesamteindruck konzentrierte ich mich dann auf ein Detail nach dem anderen. So wie bei der Fassade des Doms eben erstmal auf die Portale. Dann das Geschoss darüber. Die Wimperge. Das Maßwerk. Die Figuren. Eins nach dem anderen. Und dann noch weiter ins Detail: Was für Figuren stehen denn da überall an den Portalen? Haben wir liegende oder stehende Pässe? Welche Bibelgeschichten genau sehe ich in den Fenstern? Welche Heilige erkenne ich inzwischen wieder? (Nicht viele, wie ich mürrisch feststellen musste; das ging mit den weiblichen Heiligen und ihren Attributen im Wallraf-Richartz-Museum auf Bildern deutlich besser. Die Apollonia kann man sich am besten merken, die ist am gruseligsten. Stichwort „Zange mit Zahn“.) Welche Säulen- oder Pfeilerformen sehe ich? Wo genau sind die Kapitelle? Was ist Schmuck, was ist tragend? Und erst ganz zum Schluss: Welchen Eindruck hinterlässt dieser ganze steinerne Aufwand bei mir?

Ich bin am zweiten Tag meines Kölnbesuchs noch ein weiteres Mal in den Dom gegangen bzw. habe mir etwas mehr Zeit genommen, ihn einmal zu umrunden, um auch die anderen Portale zu würdigen, das ganze Strebewerk (mein Lieblingsdetail an gotischen Kirchen) und den Vierungsturm, der im 2. Weltkrieg zerstört wurde und Anfang der 60er Jahre neu entstand. Wenn es nicht so fürchterlich kalt gewesen wäre, hätte ich mir noch mehr Zeit gelassen, denn ich konnte mich einfach nicht sattsehen an dem ganzen Firlefanz, mit dem das Bauwerk sich schmückt. Aber im Inneren des Doms konnte man den eigenen Atem sehen und draußen war es so windig, dass ich meine Kapuze festhalten musste, so dass ich mich nach nur gut einer Stunde ins warme Museum verzog, wo ich mir, dem Gesamteindruck meiner Reise angemessen, nur die Mittelaltersammlung ansah. Wobei „nur“ da fies untertrieben ist: Ich schätze, in den neun hervorragend gestalteten und beschrifteten Räumen dürften um die 100 Werke rumhängen und stehen und eins ist schöner als das andere. Weswegen ich nach zwei Stunden auch nichts mehr sehen konnte und auf Barock und Impressionismus verzichtete.

Ich habe keine Ahnung, warum mich das Mittelalter so erwischt hat, aber ich nehme das mal so hin, dass ich jetzt gerade nichts lieber anschaue als Altäre, Reliquienschreine und Bilder auf Goldgrund. Im nächsten Semester bettele ich um einen Platz in der Vorlesung „Altniederländische Malerei im 15. und 16. Jahrhundert“. Insofern: Genießt die Gotik, so lange sie noch da ist – in spätestens drei Monaten ist hier alles voller Bruegels. Und guckt euch den Dom an. Der ist nämlich wunderschön. (Ach was.)

Ein verträumtes Dankeschön …

… an Dorothea, die mich mit Als wir träumten von Clemens Meyer überraschte. Außerdem habe ich von ihr noch eine schöne Mail bekommen, also quasi ein Buchpräsent mit Bonusnachricht. Vielen Dank für beides, ich habe mich sehr gefreut.

Nebenbei: Beste Grüße an die Tochter, die jetzt schon einen sehr guten Geschmack hat, was Fußballvereine angeht. #stern_des_südens

Girls

Von Girls ist gerade die zweite Staffel in den USA zuende gegangen, und ich bin jetzt schon hibbelig auf die dritte, obwohl sie noch nicht einmal gedreht ist. Während der ersten ein, zwei Folgen habe ich etwas fassungslos vor dem Rechner gesessen, weil ich derartiges noch nie gesehen habe. Dachte ich. Bis mir auffiel: Ich habe derartiges noch nie mit weiblichen Hauptdarstellern gesehen.

In Girls geht es um vier junge Frauen in ihren 20ern in New York, die mit ihren Jobs, ihren Beziehungen und dem ganzen Rest klarkommen müssen. In vielen Kommentaren, die ich nur überflogen habe, because Kommentare eben, wird die Show als self-indulgent bezeichnet, völlig überzeichnet, von vier neurotischen Charakteren wird gesprochen, blödes Weibergequatsche, unlustig, doof und dann ist die Hauptdarstellerin auch noch hässlich. Und da steckt für mich das Großartige in der Show. Wenn es in der Sendung um vier junge Männer ginge, die in New York mit ihren Jobs, ihren Beziehungen und dem ganzen Rest klarkommen müssen, hätte man das ganze sehr wahrscheinlich als lebensechte coming-of-age-Story bezeichnet, als schonungsloses Abbild einer verlorenen Generation mit tiefsinnigen Dialogen und was weiß ich noch. Aber da es Frauen sind, ist es eben selbstbezogene Nabelschau. Gedöns. I call bullshit.

Ich persönlich finde alle Charaktere hinreißend, weil sie mir stimmig vorkommen. Das musste sich allerdings erst entwickeln; in den ersten Folgen hatten alle Mädels bei mir sofort einen Stempel weg: Möchtegern-Schriftstellerin, Definiert-sich-über-ihren-Freund, Hippie, Uptown-Girlie. Das stimmt alles zum Teil, aber eben nur zum Teil. Denn die Möchtegern-Schriftstellerin Hannah ist außerdem jemand, die Rollen ausprobiert, auch sexuell, nur um zu gucken, was alles geht – und dabei schaue ich ihr ausgesprochen gerne zu, weil sie mir nicht wie ein kleines Mädchen vorkommt, das nicht weiß, was sie will, sondern wie eine selbstbewusste junge Frau, die ihre Persönlichkeit erst noch ausformulieren muss. Lena Dunham ist creator der Show, hat die meisten Bücher (mit-)geschrieben und oft genug führt sie auch Regie. Ihre Figur Hannah haut mich in jeder Folge um, weil sie mich immer wieder überrascht – und sich dabei immer treu bleibt.

Wofür ich ihr außerdem stets die Füße küssen möchte: dass sie ihren nicht-hollywoodgerechten Körper gnadenlos einsetzt. Die Folgen, in denen wir mal nicht ihre Brüste sehen, kann man, glaube ich, an einer Hand abzählen. Und wo ich mich sonst gerne über nutzlose Nacktheit aufrege, ging mir das hier ganz anders, weil ich hier einen Körper zu Gesicht bekomme, der nicht den üblichen Barbie-Maßen entspricht.

Noch toller: dass dieses ganze Körperding so gut wie nie thematisiert wird. In jeder, ich werfe das mal so in den Raum, wirklich jeder anderen Show, in der irgendeine Frau mitspielt, die eine persönliche Entwicklung durchlebt, kommt irgendwann ein Satz in die Richtung „Sehe ich in dieser Hose fett aus?“ Sex and the City (wird gerne als „erwachsene“ Ausgabe von Girls genannt, und nichts könnte falscher sein) hat sechs Staffeln aus dieser Scheißfrage gemacht. In den 20 bisherigen Folgen von Girls gibt es eine einzige Szene, in der über dieses Thema gesprochen wird – als Adam, Hannahs Freund, ihr wütend zu verstehen geben will, dass sie gerade ein bisschen übertreibt:

– “You think cause you’re, what… 11 pounds overweight, you know struggle?”
– “I’m 13 pounds overweight, and it has been awful for me my whole life!”

Der Satz steht da, aber wir haben noch nie gesehen, dass ihr Körper für Hannah irgendwie awful gewesen ist, ganz im Gegenteil. Ich liebe die Szene, in der sie an ihrer kleinen Speckrolle rumknetet, und ich liebe es, dass sie, Achtung, Figurberater_innensprech, des Öfteren „unvorteilhafte“ Kleidung trägt, schlicht weil ihr der Begriff „unvorteilhaft“ ziemlich scheißegal sein dürfte.

Auch die anderen drei, denen ich voreilig einen Charakter gegeben hatte, entpuppen sich als viel mehr. Definiert-sich-über-ihren-Freund muckt irgendwann auf und stellt fest, dass ihr Kerl und alles, was mit ihm zu tun hat, nicht mehr dem entspricht, was sie gerne hätte – wobei sie erstmal rausfinden muss, was sie denn überhaupt gerne hätte. Die Hippietante, die immer so frei und ungebunden rüberkommt, stellt fest, dass in ihr vieles steckt, was sie bisher nonchalant weggekifft und weggefickt hat, und aus dem Uptown-Girlie wird irgendwann eine Frau (wobei mir Shoshanna noch am wenigsten gut gezeichnet ist, die kommt ein bisschen zu kurz bei den vieren).

Zu den vier Frauen kommen nach und nach männliche Bezugspunkte, die aber fast immer genau das bleiben: Bezugspunkte. Nebenrollen. Sie sind wichtig, aber die Show gehört den Frauen. Es gibt eine Folge (die netterweise Boys heißt), in der Adam und Ray mal ein paar Szenen zusammen haben. Und da fiel mir auf, dass ich nach 15 wundervollen Folgen das erste Mal eine Szene sehe, in der keine einzige Frau mitspielt.

Ich weiß nicht, ob Girls eine Komödie sein soll, ein Drama, ein bewegtes Tagebuch. Ich finde die Show nicht lustig, aber stellenweise muss ich laut lachen. Ich werde nicht so fies gefühlsmanipuliert wie in den üblichen TV-Dramen, wo ich irgendwann brav zum Taschentuch greife, wenn der Soundtrack es von mir verlangt; stattdessen hat Girls viele Szenen, bei denen ich kurz die Luft anhalten muss, weil mich die Story, der Dialog oder idealerweise beides zusammen völlig fasziniert haben, weil sie neu sind, ungewohnt, ungesehen, ungefühlt. Girls erzählt für mich ein paar sehr alltägliche Geschichten auf eine absolut nicht-alltägliche Weise. Und ich hoffe, die Serie macht genau so weiter, wie sie gerade aufgehört hat.

< quote >

Der Anfang von Monika Marons Ach Glück

Danke für alles Frohe, Helle und für die Musik

Ich habe ja schon viel zugegeben in diesem Weblog, viel erzählt, viel eingestanden, viel gebeichtet. Ich hab hier noch was: Ich mag das Lied „Danke für diesen guten Morgen“ wirklich gerne. Ich singe das sehr unironisch und mit viel Inbrunst. Manchmal morgens, wenn ich mich für den Tag fertig mache (das ist dann eher krächzig als hübsch, aber hey, der Gedanke zählt), manchmal abends im Kopf, bevor ich einschlafe. Wenn ihr mir also ein kleines Geburtstagsständchen singen wollt – hier wäre die Begleitung und der Text.

Ihr könnt natürlich auch was anderes singen. WILL YOU STILL NEED ME, WILL YOU STILL FEED ME WHEN I’M FORTY-FOUR?

„Tosca“ ist mein Pony

Ich nehme seit ungefähr anderthalb Jahren Gesangsunterricht. Ich hatte früher schon einmal welchen – ich schrob natürlich darüber –, aber dieses Mal fühlt sich alles anders an. Das liegt an der Lehrerin, an mir und den sechs Lebensjahren, die ich seit dem ersten Unterricht gewonnen habe, und das liegt daran, dass ich nicht mehr nur Musicalsongs und Chansons und Lieder singe, sondern: die große Oper.

Dass ich das wollte, war mir erst klar, als sie auf dem Notenständer lag. Vorher habe ich nicht mal im Traum daran gedacht, mich an einer Opernarie zu vergreifen. Wo kommen wir denn da hin, wenn die kleine Anke plötzlich so was Riesiges wie Tosca singen will? Die erste Arie war Habanera, die ich aber eher pflichtschuldig sang; es war toll, eine Arie zu singen, aber mit Carmen hab ich’s nicht so. Ich hab’s mehr mit dem großen Drama. Muss nicht gleich Wagner sein, aber Puccini ist schon nah dran. Der kommt in meiner persönlichen Komponistenhitliste direkt hinter Richie, und deswegen atmete ich auch erstmal sehr tief durch, als mir meine Lehrerin Vissi d’arte in die zitternden Händchen legte.

Ich steh da also mit der Arie aller Arien aus Tosca, gucke doof die Noten an, erstarre, als ich das zweigestrichene b entdecke … und in dem Moment nimmt mir meine Lehrerin die Noten wieder weg („Du guckst schon wieder nach der höchsten Note“) und fängt an, mir die Arie vorzusingen. Kenne ich natürlich, tausendmal gehört, oft genug auf einer Bühne gesehen, jedesmal ergriffen gewesen – und jetzt soll ich mitsingen? ALSO ICH JETZT? Keine Chance. Bis zum „d’arte“ komme ich, und dann kommen die Tränen.

Das muss man sich als Nicht-Opernfan und Nicht-Selber-Sänger_in so vorstellen. Ich nehme jetzt mal an, du bist riesiger Justin-Bieber-Fan (soll’s ja geben). Und du hast Poster von ihm an den Wänden und besitzt alle Platten und folgst ihm auf Twitter, bist ihm also quasi total nah – und jetzt kriegst du einen Anruf von seinem Management, dass du ein Meet & Greet mit Justin gewonnen hast. Und zwar nicht nur einmal, sondern, wenn du willst, jede Woche.

So fühlt sich das für mich mit Puccini an. Ich darf ihn nicht mehr nur aus der Ferne anhimmeln, nein, ich darf ihn SINGEN. Ich. Ich habe einen ungeheuren Respekt vor dem Mann bzw. vor seinen Werken, und deswegen dauert es jede blöde Woche immer ein bisschen, bis ich mich wirklich traue, den ersten Ton von mir zu geben. Das ist so, als ob du als Riesen-Bieberista das erste Mal vor ihm stehst und nur „Hallo“ sagen willst, aber dich irgendwie nicht traust, denn man kann ja nicht einfach so als kleiner Fan dem Superstar „Hallo“ sagen. Im Kopf glaube ich immer, dass so ziemlich alle Töne, die ich singe, total schief sind und krächzig und schlimm und dass noch kein Fenster zersprungen ist, wenn ich das b” singe, ist eh ein Wunder. Aber da ist plötzlich das „Hallo“: Ich kann das b” nämlich singen. Und es strengt nicht mal an. Jedenfalls brauche ich keine Kraft dafür.

Was ich stattdessen brauche, ist eine out-of-body-experience. Wenn ich Oper singe, muss ich vergessen, dass ich Oper singe. Ich muss den Respekt vergessen und die vielen Aufnahmen, die ich schon von dieser Arie gehört habe, ich muss vergessen, dass ich bloß Anke bin, die hier steht, denn Anke kann das nicht. Anke ist viel zu leise und zu piepsig und zu ängstlich, die bittet ja schon Leute um Entschuldigung, wenn sie ihnen nur ne DM auf Twitter schickt, das könnte schließlich gerade stören, oder wenn sie vielleicht Hilfe braucht, das könnte ungelegen kommen. Sie will auch nicht laut sein oder aufdringlich oder sich Platz nehmen, sie nimmt eh so viel Raum ein, das muss ja nicht noch mehr sein. Das ist Anke. Die kann keine Oper singen, auch wenn sie gerade jetzt nichts mehr will als das.

Das da. Das muss ich alles vergessen. Stattdessen breite ich die Arme aus (und muss vergessen, wie albern das aussehen könnte) und stehe breitbeinig da (und muss vergessen, wie undamenhaft das ist) und nehme die Schultern zurück und mache den Mund weit auf und BIN LAUT. UND DA. Und werfe die Töne mit den ausgebreiteten Armen hinter mich und singe gefühlt in mich rein und dadurch glasklar aus mir raus und dann steht da plötzlich das zweigestrichene b, strahlend hell, ohne zu wackeln, es ist einfach da, weil ich es einfach lasse. Weil ich den Rotz, an den ich den ganzen Tag denke, um mich klein zu fühlen, weil ich den vergesse. Stattdessen stehe ich mitten im Raum und singe mir das Herz aus dem Leib. Und es ist total egal, ob ich dann irgendwann wieder heule oder nicht. Meistens verflenne ich nur den Anfang, und wenn das Hindernis, meine Tränen, meine Angst, aus dem Weg sind, dann geht’s. Dann geht’s bis zum b” und bis zum Schluss. Dann stehe ich da und singe Oper.

Und wenn ich dann wieder quengele, warum ich so gut wie immer erstmal heulen muss, bevor was geht, meint meine Lehrerin: „Weil du das so sehr willst und weil du dir jahrelang eingeredet hast, dass du’s nicht kannst. Und es haut dich jedesmal um, wenn du merkst, dass du’s doch kannst – und wie einfach es geht, wenn du dich lässt. Wenn kleine Kinder irgendwas Neues entdecken, vielleicht ein Pony, das da hinten irgendwo rumsteht, dann rennen die auch nicht gleich drauflos. Die gehen drei Schritte vor und wieder zwei zurück, es könnte ja beißen. Das machst du auch. Es könnte dir ja was passieren, wenn du Oper singst. Es könnte jemand sagen, wie doof das klingt und dass du das nicht kannst. Und auch wenn du’s schon mehrere Male gesungen hast und jedesmal bis ganz nach oben gekommen bist, glaubst du bei jedem neuen Versuch wieder, nee, dieses Mal geht’s nicht. Wie das Kind, das weiß, dass das Pony ihm nichts tut – aber es traut der Sache immer noch nicht.“

Ich erschrecke immer wieder selber, wie sehr ich diese beknackten Mechanismen verinnerlicht habe. Das Selbst-Runtermachen, der ewige Selbstzweifel. Hat mich noch nie weitergebracht, ist aber immer noch drin. Das hat mit der ersten Diät angefangen, dass ich mir selber eingeredet habe, dass mit mir was nicht stimmt, und das mache ich heute noch so. Aber: Es wird weniger. Denn mit dem Nie-wieder-Diäten hat das Selbstwertgefühl endlich mal was Nettes zu hören bekommen. Und auf einmal war das gute Gefühl für den eigenen Körper da. Und dann das Gefühl für die eigenen Fähigkeiten. Und dann der Mut, mal eben seinen Beruf zu ändern und umzuziehen und neue Menschen kennenzulernen und eine andere Stadt. Und dann: sich hinzustellen, die Arme auszubreiten, sich Raum zu nehmen und zu singen. Ich habe jedesmal Angst davor, aber ich komme jedesmal ans Ziel. Und irgendwann werde ich das glauben.

< quote >

„Immer ging es darum, etwas bloß nicht zuerst zu tun, immer musste man darauf achten, nichts zu machen, was auf Ablehnung stoßen könnte, weil das viel zu weh tat, deswegen war es so einfach, immer alles zu verneinen und einem Ja aus dem Weg zu gehen, die Frage nach einem Ja gar nicht zu stellen.“

Elisabeth Ranks Roman Bist du noch wach steckt, genau wie ihr Erstling, voller schöner zitatwilliger Sätze. Der hier ist auch toll, wenn auch nicht so groß und wahr wie der da oben, aber toll und im Kleinen wahr (oder wenn es schon sehr spät ist und man diese blöde Sehnsucht nach anders im Bauch hat):

„Eiswürfel klirrten am Rand des Glases, das gehörte unbedingt dazu, das klirrende Geräusch, ohne das Klirren wären Eiswürfel völlig egal.“

Den hier wollte ich eigentlich erst in der Rezension verwursten, weil mir der aufs ganze Buch zu passen scheint, aber ich hab’s noch nicht durch:

„(…) die Momente, aus denen irgendwann jemand versuchen würde, einen Film zu machen, aber nur eine Ahnung davon in ein Bild gepresst bekäme.“

Und den lasse ich einfach mal so stehen.

„Aber wir brauchten einander nicht, und vielleicht wollten wir einander nicht einmal, wollten nur irgendwas.“

München, Hauptbahnhof, 1. März, ich warte auf die S8 zum Flughafen

– Eine junge blonde Frau mit einer Sparkassen-Tragetasche in der einen Hand. In der anderen hält sie eine dieser transparenten runden Boxen, in denen man Torten transportiert. Ihre ist eine herzförmige Torte, mit Schokolade übergossen, der obere Rand ist mit Silberperlen verziert, der äußere mit einem wahrscheinlich nicht essbaren Goldband.

– In die einfahrende S6 steigt ein junger Mann in Jeans, an den Füßen anscheinend neue, blitzblanke, fast leuchtende Adidas-Sneakers. In seiner Hand trägt er eine Tüte mit einem weiteren Adidas-Karton. Ich frage mich, ob in dem Karton seine bisherigen, alten Turnschuhe sind oder ein zweites Paar neue.

– Ein Mann hechtet die Treppe rechts neben mir nach oben zum Bahnsteig, auf dem ich stehe. Er kann den Bahnsteig jetzt sehen, bemerkt, dass seine Bahn noch nicht da ist und verlangsamt sofort seine Schritte. Er ist nicht außer Atem, als er oben ankommt und in Richtung Hinweistafel schaut, wann die Bahn denn kommt. Dann schaut er auf die Uhr. Dann bleibt er ganz nah an der Treppe stehen und wartet stoisch, als ob ihn irgendwas Fremdes in die Bewegungslosigkeit gezwungen hat, als ob er nicht anders kann als zu warten.

– Ein junges Pärchen geht an mir vorbei. Sie halten sich an der Hand, und er hat dafür seine schwarzen, dünnen Lederhandschuhe nicht ausgezogen.

– Eine Dame, keine Frau, eine Dame, blond, geradeaus, hochgewachsen, bestimmt, hat garantiert für alles einen Plan. Sie trägt einen schwarzen glänzenden Kunstpelzmantel, schwarze, perfekt dazu passende Stiefel, ein kleines, schwarzes Beret mit genau dem richtigen Knick und einen billig wirkenden, breiten, grünen Plastikgürtel.

– Ein Mann in den Dreißigern, komplett in braun gekleidet, weite lässige Hose, offene Jacke, die locker über den Hintern fällt, ein brauner Rucksack. Über seiner linken Schulter feste, braune Schuhe, an den Schnürsenkeln zusammengebunden. Er bewegt sich leicht, während er mit seinem Freund spricht, lächelt, steht da, als ob er genau da hingehört, breite Schultern, schmale Hüften, weiße Zähne, braune Locken, die Knie immer leicht eingeknickt, der Rücken gerade, die Hüfte ein bisschen nach vorne geschoben, ich kann kaum wegsehen, so unaufgeregt präsent steht er da. An seinem Bein lehnt ein neongelbes Snowboard.

– Eine schmale Frau, vielleicht 30, in einem dunklen, knielangen Mantel, ein dicker roter Schal, eine ebenso rote Samtmütze mit einem grünen Bommel daran. Auf ihrem Rücken trägt sie eine lange, schmale Tasche mit japanischen Schriftzeichen darauf, und ich wünsche mir, es wäre ein Kendo-Schwert.