The one where the friends I never had were there again

(Der Blogpost enthält ein paar Spoiler der Reunion-Folge, die vorgestern in den USA ausgestrahlt wurde.)

Ich weiß nicht mehr, wann ich angefangen habe, „Friends“ zu schauen. Die Wikipedia verrät mir, dass die Serie ab August 1996 in Deutschland lief, in den USA war sie im September 1994 gestartet. Ende 1999 zog ich von Hannover nach Hamburg und entdeckte eine Videothek um die Ecke. Dort versorgte ich mich von nun an an jeden Freitagabend mit einem Riesenstapel DVDs, gerne mal eine komplette Serienstaffel, guckte sie am Wochenende durch und schrieb kurze Filmkritiken, aus denen dann 2002 ein Blog wurde, nämlich dieses hier.

Ich lieh mir „Friends“ nur aus Neugier aus, ich kannte ja die Folgen, war aber sofort begeistert: Phoebe, die ich auf Deutsch stets als totale Nervensäge empfunden hatte, war auf einmal lustig! Bisher waren die Comics mit Calvin und Hobbes meine Quelle für tolle englische Vokabeln gewesen, ab jetzt lernte ich die Pointen von Chandler auswendig. (Could I BE any more mainstream?) Die „Friends“-DVDs waren mit die ersten originalsprachlichen, die ich käuflich erwarb, damals noch von Amazon UK, wo sie gefühlt irre teuer waren, egal. Ich las damals schon in diesem neuen crazy Internet, was in den Staffeln passierte, denn ich konnte die DVDs natürlich erst nach Ende der kompletten Staffel kaufen und war so immer ein Jahr hinter den Ausstrahlungen hinterher. Ich ahne, dass es auch damals schon möglich gewesen wäre, an aktuelle Folgen zu kommen, aber damit kannte ich mich nicht aus. Ich las, wartete ein Jahr, gab viel Geld aus und guckte dann eine komplette Staffel nach. Gerne mehrmals, denn jetzt besaß ich sie ja und musste sie nicht wieder in die Videothek tragen.

(Hier bitte ein Foto der runtergerockten Verpackungen vorstellen; die DVDs liegen, natürlich, bei meinen Eltern auf dem Dachboden in einer Hamburger Umzugskiste. Bevor ich mit Kai in Hamburg zusammenzog, warf ich alle meine Videokassetten weg, beim Auszug und Umzug nach München dann nochmal einen Berg DVDs, aber die „Friends“ sind noch da.)

Wenn ich mir einen neuen Rechner kaufe, überspiele ich meist den kompletten Inhalt des alten auf den neuen, denn jetzt habe ich irre viel Platz. So liegt auch auf diesem Macbook ein Dokument, das ich auf meinem allerersten iBook getippt habe, Ende 2001, es heißt Hospital Diary. Im Oktober 2001 wurde ich an der Bandscheibe operiert, allerdings nur so halb erfolgreich. Nach vier Wochen Krankenhaus kamen fünf Wochen Reha, die Daten hatte ich gar nicht mehr im Kopf, die stehen aber so im Hospital Diary, das ich gestern nach Jahren erstmals wieder las. Ich hatte natürlich das iBook im Krankenhaus – um Musik zu hören und zu schreiben und um DVDs zu gucken. Die einzige Serie, die ich mir mitbringen ließ: ihr ahnt es. Die einzige Serie, von der alle bis dahin erschienenen sechs Staffeln mit in die Reha-Tasche kam: genau. Aus dem Hospital Diary wurde kein Reha-Diary, alles, was ich dort tat, war gehen und pinkeln zu lernen und „Friends“ zu gucken; wenn ich mich richtig erinnere, guckte ich alle sechs Staffeln mehrere Male und es wurde nicht langweilig.

Inzwischen ist „Friends“ ein Phänomen: Durch Streaming-Services wird die Serie von einer neuen Generation entdeckt – die allerdings auf Dinge aufmerksam macht, die mir damals nicht aufgefallen waren, weil ich mich schlicht nicht mit ihnen beschäftigt hatte. Ein Beispiel: Alle sechs Hauptdarsteller:innen sind weiß, was bei heutigen Castings vermutlich nicht mehr so locker durchgehen würde. Generell finden sich auch in den Nebenrollen kaum People of Color, es fällt sehr auf, wenn es einmal nicht so ist. Dieses Problem war mir schlicht nicht bewusst, weil ich meine Hautfarbe noch nie hinterfragen musste bzw. weil mir damals noch nicht klar war, dass sie mir Vorteile einbrachte.

Was mir allerdings auffiel, war natürlich „fat Monica“. Dass Dicksein in Filmen oder im Fernsehen etwas irre lustiges ist, dass dicke Menschen lächerlich sind, hatte ich schon gelernt und hinterfragte auch das nicht. Gleichzeitig sah ich hier eine dicke Frau, die tanzt und isst und der es offensichtlich gut geht – bis die Show es dadurch ruinierte, dass sie sich nach 20 Sekunden körperlicher Betätigung schnappatmend setzen muss. Meine Gefühle für „fat Monica“ ähnelten denen, die ich mir selbst gegenüber hatte: Ich bin doch eigentlich okay, aber dann doch nicht, aber dann doch. Das ganze löste sich erst auf, als ich fast 40 war, und wenn ich einen miesen Tag habe, weine ich über die ganzen guten Tage, die ich mir 40 Jahre lang selbst versaut habe, weil ich dachte, ich wäre nicht gut so, wie ich bin. Ich hinterfragte viel zu spät die Idee, dass ich erst glücklich sein kann, wenn ich dünn bin, was offensichtlich Blödsinn ist. Insofern spiegelten die Szenen, in denen „fat Monica“ eine punch-line ist, meine eigenen Empfindungen, lösten sie aber nicht auf oder machten sie besser. Das fiel mir aber erst auf, als ich mit mir selbst im Reinen war.

Ich sah die Serie über die letzten 20 Jahre mehrfach, ich weiß nicht, wie oft, vermutlich auch durch die Verbundenheit, die ich während der Reha mit ihr entwickelt hatte – sie war immer irgendwie Teil meiner Heilung. Durch die Streams oder generell den dunklen Ecken des Interwebs kann ich jede Folge jederzeit ansehen, und in Zeiten, in denen mich die Realität überfordert, mache ich genau das. Nach „Friends“ gab es einen „How I Met Your Mother“-Rewatch, der ähnlich schlecht gealtert ist (alles, was Barney sagt), danach die „Gilmore Girls“ (auch bei ihnen kann man sehr viel hinterfragen, aber Rory aka Bookbag rettet zumindest in den ersten Staffeln viel) und dann guckte ich erneut „Friends“, obwohl ich inzwischen wirklich jeden Gag kommen sehe, weil ich ihn schon so oft gesehen habe. Es ist trotzdem immer noch lustig, und die unlustigen Sachen werden vorgeskippt.

Ich wusste nicht genau, was ich von der Reunion der Darsteller:innen halten sollte. Im Trailer war James Corden zu sehen, und ich befürchtete eine ähnlich banale Episode wie die zum Ende der Serie, in der Conan die Interviews führte (müsste auf Youtube sein). Netterweise ist die Talkshow nur ein kleiner Teil der Episode, wenn er auch einige für mich interessante Dinge zutage förderte. Zum Beispiel die Antwort Lisa Kudrows auf die Frage, ob man nicht vielleicht doch noch weitere Folgen drehen …? Sie sagte sehr klar, nein danke, alle Figuren hätten ein gutes Serienende bekommen, und irgendwann müsse man erwachsen werden.

Das war genau das Gefühl, mit dem ich die Show sah. Sie war teilweise unangenehm, weil sie zum Beispiel Matthew Perry verdächtig oft nicht im Bild hatte. Er erzählte, wie er panische Angst davor gehabt hatte, keine Lacher zu bekommen bei seinen Witzen, was seiner Alkohol- und Tablettensucht, wenn ich den Tabloids glauben darf, noch eine Ebene verleiht, die mir bislang nicht so klar war. Immer vorausgesetzt, dass der Mann die Wahrheit sagte und nicht das, was eine schlaue PR-Beraterin ihm aufgetragen hatte, weil sehr deutlich zu sehen ist, dass er von allen sechs am dramatischsten gealtert ist. Auch die plötzliche Offenbarung, dass Aniston und Schwimmer angeblich in der ersten Staffel ineinander verknallt waren und diese Gefühle in Ross und Rachel kanalisiert hatten, kam mir beim zweiten Sehen eher quatschig und inszeniert vor, damit die Reunion noch ein paar andere Schlagzeilen produziert als „OMG they are OLD!“

Die wohlfühlige Inszenierung des Ganzen ließ mich außerdem sehr vergessen, dass alles natürlich kalkuliert und kein launiger Dienst an den Fans war; soweit ich weiß, sollte das Special eigentlich als Promo dienen für den neuen Ausstrahlungsort in den USA, wo „Friends“ (gerade) nicht auf Netflix läuft. Und gut bezahlt wurden alle auch, aber das nehme ich ihnen nicht übel; der Bedarf scheint da zu sein, also vergoldet das ruhig.

Trotzdem haben einige Segmente mich sehr berührt, und damit sind wir wieder beim Erwachsenwerden. Ich mochte es, den Darsteller:innen zuzuhören, wie sie ohne Moderation in den nachgebauten Sets sitzen und Erinnerungen austauschen. In diesen Momenten fühlte es sich nicht inszeniert an, sondern so, als ob die „Friends“, die mit mir in der Reha waren und mir die Welt erträglicher machten, nochmal kurz in meinem Wohnzimmer waren. Ihnen zuzuhören, wie sie die Zeit vor 17 Jahren erlebt hatten, ließ auch mich nachdenken. Das mag eine Binsenweisheit sein, aber mal wieder zu merken, wie sehr man sich verändert, wie man sich weiterentwickelt hat und wie weit man gekommen ist in dieser Zeit, war schön für mich. Und gleichzeitig traurig, weil in der Zeit auch einiges auf der Strecke geblieben ist.

Es ist im Moment nicht alles einfach, es ist sogar vieles schwierig, aber trotzdem hat es mich gefreut zu sehen, was aus diesen Menschen, deren inszenierte Freundschaft mir lange sehr viel bedeutet hat, geworden ist. Dass es natürlich irgendwo ein Job war. Dass dieser vorbei ist. Dass man andere Dinge mit anderen Menschen macht, weil man das halt macht nach 17 Jahren. Dass es trotzdem in Ordnung und gut und vielleicht sogar heilsam ist, die Vergangenheit zu besuchen, so wie ich mich meist gerne an die alten Zeiten im Kino oder in der Kneipe erinnere, mehr als an die ersten beiden Werbeagenturen, in denen ich gearbeitet habe. Es ist aber genauso in Ordnung, die Vergangeheit ruhen zu lassen bzw. sich von ihr zu verabschieden. Das muss kein TV-Special sein. Man kann auch einfach ein Buch zuklappen, eine Nummer aus dem Handy löschen, einen neuen Job suchen oder ein Blog ausfaden lassen, weil Dinge auserzählt sind. Und in 17 Jahren wühlt man in einer Kiste und findet alte Postkarten. Oder erinnert sich an diese eine Wohnung, in der man. Oder an diesen alten Job, bei dem man. Man hält kurz inne, denkt nach und macht dann mit dem normalen Tagwerk weiter. Die DVDs sind noch da, der Streaming-Service ist bezahlt. Aber vielleicht habe ich gestern ein Kapitel abgeschlossen, von dem ich gar nicht wusste, dass es noch ein Ende brauchte. Oder um es mit Rachel zu sagen: „Now I have closure.“

Tagebuch Freitag/Samstag, 21./22. Mai 2021 – Impfreaktion und ESC

Der Freitagvormittag war in Ordnung, erst am frühen Nachmittag merkte ich, dass meine latenten Kopfschmerzen eher unlatent und anstrengend wurden. Mir war etwas übel und ich war sehr müde, also legte ich mich ins Bett mit dem Gedanken, na, so ein, zwei Stündchen ausruhen und dann gucken wir mal. Daraus wurden dann acht, ich wachte davon auf, dass mir sehr kalt war und ich einen Hauch Gliederschmerzen hatte. Ich würde es nicht als Schüttelfrost bezeichnen, mir ging es auch immer noch deutlich besser als bei einer anständigen Erkältung, aber ich fühlte mich nicht gesund. Also blieb ich im Bett, stellte den Wecker im Handy aus und schlief und schlief und schlief.

Seit Samstag mittag würde ich mich als gesund bezeichnen. Das war also die berüchtigte Nebenwirkung der zweiten Comirnatry-Dosis: nervig, aber im Vergleich zu einer Corona-Infektion eher pillepalle. Jetzt ist es Sonntagmittag und ich fühle mich sehr wohl.

Gebacken, gekocht, gelesen, abends nur mal kurz eben in den ESC reingeschaltet – und dann euphorisiert, begeistert und beglückt die ganzen vier Stunden dabei geblieben. Mit ganz Twitter eine Party gefeiert und so gute Laune gehabt wie schon lange nicht mehr. Das war schön.

Generell etwas blogmüde gerade, aber ich weiß natürlich, dass sich das ändert, sobald ich diese Sätze getippt habe.

Tagebuch Donnerstag, 20. Mai 2021 – Zweitgeimpft

Ich war nicht mehr ganz so angespannt wie vor der Erstimpfung, ich konnte dieses Mal auch in der U-Bahn zur Messe lesen, mir fiel aber auf, dass sich meine Wahrnehmung einer zu höchstens einem Viertel besetzten U-Bahn geändert hat: Von „Oh cool, überall Platz“ bis hin zu „Ach du Scheiße, überall Menschen!“ Mal sehen, wann das wieder weggeht.

Ich stieg gleichzeitig mit einem Herren aus dem Bus, der einen von der U-Bahn bis vor die Tür des Münchner Impfzentrums bringt. Auch er steuerte profimäßig auf die erste Drehtür des Gebäudes zu, hinter der sich die Menschen sammeln sollten, die zur Zweitimpfung aufliefen. Erneut riefen Freiwillige, welche Tür für wen ist, ich hörte kaum noch zu, ich bin ja auch schon Profi. Es wurde wieder kontaktlos Fieber gemessen, „Zur Zweitimpfung? Danke, Sie können weitergehen.“ Dann musste man wieder den Perso vorzeigen, dieses Mal in Kombination mit dem Zettel, den man bei der Erstimpfung mitbekommen hatte („Dokumentation Erstimpfung“). Dann durfte ich wieder durch den Gang gehen, nach dem ich beim letzten Mal links abgebogen bin und von dem es zu der großen Halle mit den Anmeldungen geht. Dieses Mal ging’s nach rechts, der Herr aus dem Bus weiterhin zehn Meter vor mir. Er zeigte einer der zwei Freiwilligen erneut seinen Zettel, auf dem der Impfstoff vermerkt wurde. Ich sah in der Halle schon die verschiedenen, mit Seilen abgetrennten Gänge mit den Impfstoffnamen, der Herr steuerte auf einen Biontech-Gang zu, ich wollte ihm wieder hinterherlaufen, wurde aber anders eingewiesen: „Bitte zwischen den zwei roten Linien lang.“ Oh, Fußbodenmarkierungen, die waren mir beim ersten Mal gar nicht aufgefallen.

Ich ging also auf einem anderen Biontech-Weg lang als mein Vorgänger, der steuerte auch den Kabinenblock an, in dem ich meine Erstimpfung erhalten hatte. Meine Seile lotsten mich weiter, ich war etwas verwirrt, dachte, dass ich gleich schon in der Wartezone wäre, in der man nach der Impfung noch etwas ausruhen soll, aber dann sah ich, natürlich, einen zweiten Kabinenblock. Dort kam gerade ein anderer Herr an, der von der Einweisedame nur mit Impfstoffname angesprochen wurde, aha, die Bodenmarkierungen sind nicht nur Deko, wer hätte es gedacht. „Moderna?“ Der Herr bejahte und wurde weitergelotst. Dann kam ich: „Biontech?“ Ich bejahte ebenfalls, wurde gebeten kurz zu warten, die Dame suchte eine freie Kabine, winkte mich heran, zog hinter mir den Vorhang zu, und noch bevor ich die Jacke ausziehen konnte, stand schon der Mediziner im Raum.

Ich setzte mich, beanwortete die Fragen, mir geht’s gut, mir ging’s die ganze Zeit gut, alles prima, aber eins wollte ich noch wissen. Ich hatte mich vor ein paar Tagen spaßeshalber auf der Seite des Impfzentrums eingeloggt, auf der meine Termine hinterlegt sind. Dort las ich verwirrt, dass noch keine Erstimpfung stattgefunden hatte. Ich kopierte mir daher vorsichtshalber den Zettel mit der Dokumentation der Erstimpfung, weil ich dachte, dass mir der vermutlich wieder abgenommen werden würde. Wurde er nicht, ganz im Gegenteil, „den bewahren Sie bitte gut auf, genau wie den von heute. Kopie machen ist immer gut.“ Diese Zettel sowie natürlich mein Impfpass sind nämlich die einzigen Belege, dass ich geimpft wurde; wenn die Zweitimpfung durchgeführt wurde, fliege ich nach einer kurzen Zeit automatisch aus dem System, und dann existiert kein digitaler Nachweis mehr. Der eh nicht wirklich existiert hat, weil keine Impfung verzeichnet wurde, obwohl ich eine erhalten hatte. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wer mir einen digitalen Impfpass ausstellen wird oder ob die QR-Codes auf den Zetteln mir da irgendwie weiterhelfen.

Die Zweitimpfung ging ebenso zackig voran wie die erste, ich wurde wieder in den Warteraum geschickt, aber davor bekam ich noch meinen Stempel; dieses Mal nur auf die Dokumentation, den im Impfpass hatte ich schon in der Kabine bekommen. Ich wurde von einem Orthopäden geimpft, wie mir der Stempel mitteilte. An den kleinen Schaltern für den zweiten Stempel geriet ich an eine junge Dame, die sich sehr darüber freute, dass ich schon zum zweiten Mal da war, woraufhin ich mich auch endlich mal offensiv freute und „Yeah“ sagte und die Beckerfaust machte, was sie dann auch tat. Das war schön.

In der Wartezeit schickte ich F. die übliche DM, der mit dem Emoji für den Roboterarm antwortete, worüber ich sehr lachen musste. Gesamtzeit Betreten der Halle bis Warteraum: gute fünf Minuten. Irre.

Auch dieses Mal nahm ich brav den Bus zurück anstatt zu Fuß zu gehen, um mich zu schonen, und merkte zu Hause, dass ich irrsinnig müde war. Ich hielt es noch ein paar Stunden mit Lesen, Kochen und Dösen aus, bis ich um 22 Uhr ins Bett fiel, also zwei Stunden vor meiner üblichen Zeit. Dieses Mal tat nicht mal die Einstichstelle weh wie noch beim ersten Mal, heute morgen ist sie etwas empfindlich, aber das fiel mir erst auf, als ich mein T-Shirt anzog und sie dabei anscheinend berührte. Ich trage weiterhin alles bei der SafeVac-App ein, obwohl ich mir ein bisschen albern dabei vorkam, „Müdigkeit“ einzutragen, aber so sei es.

Ab dem 3. Juni ist mein Impfschutz komplett und den ersten Aufenthalt im Kunstarchiv habe ich schon gebucht. #fuckcorona #thankyouscience

Tagebuch Dienstag, 18. Mai 2021 – Alte Taschenbücher

F. wurde gestern erstgeimpft, alles andere ist eigentlich egal.

OMG ich wollte nie eine von den Frauen werden, die auf die Frage „Wie geht’s?“ mit „Ach, mein Herzblatt hat grad Kopfschmerzen“ antwortet. Aber jetzt sind (fast) alle in meiner Blase der letzten 15 Monate mindestens erstgeimpft und das erleichtert mich sehr. Meine Mutter ist bereits zweimal geimpft, ich bin es ab morgen auch, Väterchen wartet noch bis Juli auf die zweite Dosis (AZ), meine Schwester in Niedersachsen ergatterte letzte Woche spontan einen Termin bei einem ihrer Fachärzte, die Eltern von F. sind auch erstgeimpft, nur mein Schwager ist zu schlank, zu jung und zu gesund, um schon eine Dosis abbekommen zu haben. Und so sehr ich mich darüber freue, wenn alle sich um einen Termin bemühen können, die es jetzt noch nicht können, halte ich die Aufhebung der Priorisierung zu Anfang Juni noch für verfrüht. Eben im Deutschlandfunk die launige Aussage von (vergessen) gehört, dass ja bereits 70 Prozent der Risikopatienten mindestens erstgeimpft sind. Ich kann nicht beurteilen, ob das meine inzwischen antrainierte Angst vor allem ist oder diese wissenschaftlich gerechtfertigt ist, aber wären 100 Prozent nicht besser? Rhetorische Frage, hat ja eh keinen Einfluss auf irgendwas, was gerade beschlossen wird.

Ich begann gestern ein neues (altes) Buch und schaute, warum auch immer, mal nach, von wem die Titelillustration ist: Sie stammt vom Ehepaar Karl Gröning jr. und Gisela Pferdmenges.

Aus purer Neugier guckte ich mal im Regal nach, ob ich noch weitere von den beiden gestaltete Titel hatte. Hatte ich.


(Auf Twitter sind die Bilder größer.)

Beim Googeln stieß ich auf diese Rezension eines Sammelbands über die „Taschenbücher der 1950er Jahre und ihre Gestalter“ (2016):

„Was haben Hemingways “Fiesta” und Camus’ “Die Pest” mit Kiplings “Dschungelbuch” und Tucholskys “Schloss Gripsholm” gemein? Nichts, außer dass sie 1950 bei Rowohlt erschienen in einer brandneuen Taschenbuchreihe, die das Buchgeschäft – Herstellung, Vertrieb und Verkauf – revolutionierte und die Lesegewohnheiten der Deutschen vom Kopf auf die Füße stellte. Rowohlts Rotationsromane, abgekürzt rororo, hieß das Logo, das aus der Nachkriegs- und Wirtschaftswunderzeit der BRD nicht wegzudenken ist, weil es nicht bloß den Umgang mit Büchern, sondern auch die Mentalität der Leser nachhaltig veränderte. […]

Ich habe die zitierten Titel mit Bedacht gewählt, weil nicht nur die Texte der Taschenbücher, sondern auch ihre künstlerisch gestalteten Umschläge Ikonen sind, die wie Filmplakate, Plattenhüllen und Hits der Fünfzigerjahre Erinnerungsschübe auslösen – nicht bloß bei Veteranen der Nachkriegsgeneration, zu der ich gehöre. Statt im Reißwolf oder Papierkorb zu landen, wie von Kulturpessimisten prophezeit, haben die Billigbücher ihr Verfallsdatum überlebt. […]

[N]och bevor er das Buch aufschlägt und den ersten Satz liest, ist er in die beklemmende Atmosphäre des Romans eingetaucht. Das ist das Verdienst von Karl Gröning jr. und Gisela Pferdmenges, die zehn Jahre lang die Umschläge entworfen und alle rororo-Bände gelesen haben sollen – kein Wunder, dass Gröning 1958 mit Burn-out-Syndrom in psychiatrische Behandlung kam. Die grafische Gestaltung war ein Alleinstellungsmerkmal, das die rororo-Bände von anderen Taschenbuchreihen unterschied und verkaufsfördernde Déjà-vu-Effekte auslöste – heute sagt man Markenbindung dazu. Das Umschlagbild ersetzte den Klappentext und war das Signum von rororo, so wie die zu Sechsecken stilisierten Fische der Fischer Bücherei.“

In diesem Spiegel-Artikel von 1951 erstaunte mich die damalige Beurteilung der heute so putzig-braven Cover:

„Der Druck des zweimillionsten ro-ro-ro-Taschenbuches gab im Druckhaus Chr. Jessen Sohn im schleswig-holsteinischen Städtchen Leck Anlaß zu einer Fête. […] Vom 17. Juni 50 bis zum 17. Juni 51 wurden von 32 verschiedenen Taschenbuch-Romanen 1,5 Millionen Exemplare umgesetzt. »Rechnet man ein Jahr mit 300 Arbeitstagen zu je acht Geschäftsstunden, dann ergibt sich: Alle fünf Sekunden wurde in Deutschland und der Welt ein ro-ro-ro-Taschenbuch gekauft!« verkündet Rowohlt triumphierend den Werbe-Slogan für die kommende Saison. […] Mittlerweile ist die Reihe bei 36 Titeln und annähernd zwei Millionen angelangt. Jeden Band statteten Karl Gröning jr. und Gisela Pferdmenges mit dem reißerischplakativen Umschlag aus, der ahnungslosen Lesern die Befangenheit vor literarischem Niveau nehmen soll.“

Sehr viel mehr habe ich über die beiden noch nicht herausfinden können, kein Nachlass irgendwo, nichts im Hamburger Staatsarchiv, bei dem ich geguckt hatte, weil zumindest Gröning in Hamburg-Ohlsdorf bestattet wurde, laut Wikipedia. Ist jetzt nicht wirklich wichtig, lenkte gestern kurz ab. Und ich konnte mich mal wieder über mein Bücherregal freuen und an Omi denken, denn der habe ich die Speyer-Bände und den Vaszary mal aus ihrem kleinen Regal geklaut.

(„Fête“, hihi. DIE DEUTSCHE SPRACHE IST IN STEIN GEMEISSELT DIE KANN SICH NICHT ÄNDERN DIE STERNCHEN MACHEN ALLES UNLESERLICH.)

Die Historikerin Fabiana Kutsche beschreibt gut, was mein Problem mit dem Instagram-Account von „Sophie Scholl“ ist. Ich habe es nur wenige Tage ausgehalten, dem Account zu folgen, bevor ich ihn schlicht unangenehm fand, aber es nicht weiter hinterfragt, warum eigentlich. Gut, wenn andere das tun:

„Darüber hinaus – und hier wird es hochproblematisch – tritt die Figur Sophie Scholl mit ihren Follower*innen in Kontakt. Dieser aus werbepsychologischer Sicht nur allzu logische Schritt bringt in der Umsetzung von historischen Stoffen jedoch große Probleme mit sich. Die bewusst „radikal subjektive“ Erzählung Sophies (SWR 2021c) muss an dieser Stelle mit dem Versuch der Bewahrung von historischer Authentizität brechen. Das historische Subjekt Sophie Scholl kann nicht mit uns interagieren. Während die bis zum 22.02.2022 vorgeskripteten Bild- und Videoinhalte zu einem gewissen Maße durch Recherchen und Drehbücher gelenkt werden können, kann nicht vorausgesehen werden, wie die Follower*innenschaft die Inhalte aufgreift. […]

Auch wenn mir darüber hinaus viele Gesichtspunkte des Projekts stilistisch missfallen, ist die vom Produktionsteam getroffene Entscheidung, mit den Nutzer*innen zu interagieren, der Dreh- und Wendepunkt, der das Projekt @ichbinsophiescholl meiner Meinung nach zu einer tickenden Zeitbombe macht. Das gewählte Format verlöre seine Vorteile und die gewünschte Social-Media-Authentizität, wenn Sophie aus der Rolle fiele und plötzlich moderierend auftreten würde. Der „radikal subjektive“ Ego-Bericht einer historischen Figur auf Instagram funktioniert nur in persona. Auf welcher Quellen- und Entscheidungsgrundlage diese Subjektivität beruht und wer über sie entscheidet, bleibt allerdings vollkommen schleierhaft. Zu keinem Zeitpunkt ist den Nutzer*innen bewusst, welche Äußerungen oder Entscheidungen historisch belegt oder fiktiven Ursprungs sind. Der Tauschhandel einer grundlegenden Quellenkritik gegen eine höhere Social-Media Authentizität wird nicht erst dann gefährlich, wenn die Kommentator*innen in antisemitische, rassistische und geschichtsrevisionistische Sphären driften.“

Tagebuch Montag, 17. Mai 2021 – Schreibtischglück

Muss man ja auch mal festhalten, wenn der Tag am Schreibtisch gut war. Gutes Alltagsessen gezaubert. Mit offenem Mund (und einer warmen Teetasse in der Hand) dem abendlichen Hagelschauer zugeguckt und einen Blitz von gefühlt zwei Straßen weiter gesehen.

Leider festgestellt, dass zwei meiner gern gesehenen Serien nicht verlängert wurden: all rise hatte tolle Frauenfiguren, die Storys waren mir meist egal, aber: tolle Frauenfiguren. Dazu The Unicorn: Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Serie mögen würde (Witwer muss wieder daten, ächz), aber die hatte ein großartiges Ensemble. Auch hier waren mir die Storys fast egal, machte aber nichts, es gab schöne Dialoge und sehr lustige Darsteller*innen. Schade um beide, meiner Meinung nach.

Außerdem ein neues Buch angefangen und hervorragend geschlafen.

In zwei Tagen durchgelesen: The Vanishing Half von Brit Bennett, hier Rezensionen zur deutschen Ausgabe. Ich mochte das Buch sehr, auch in seiner sparsamen Sprache, die teilweise eher andeutet als ausführt. Gleich mal The Mothers, Bennetts ersten Roman, auf die Merkliste gesetzt.

Ebenfalls mit Gewinn durchgelesen: Theresa Sepps Diss über Ernst Buchner. Und mit durchgelesen meine ich durchgelesen, nicht das übliche Diss-Lesen: die zwei Kapitel, die einen wirklich interessieren, lesen, die anderen überfliegen oder ignorieren. Sehr gut geschrieben, nicht zu viel akademisches Gequatsche, sondern lesbar, unglaublich. Viele Fußnoten, aus denen ich ebenso viele Literaturtipps notiert habe. Den hier zum Beispiel: Laut Fußnote konnte Enderlein zeigen, dass „die ‚jüdische‘ Provenienz der Kunstwerke nicht zwingend zu einer Preisschätzung unter Marktwert führte“, was bisher mein Kenntnisstand gewesen war. (S. 186)

In Auktionskatalogen aus der NS-Zeit wurde Besitz von jüdischen Verkäufern (also meist zwangsweise versteigerte oder geraubte Gegenstände) mit einem Sternchen gekennzeichnet, hier ein Beispiel. Der Katalog macht es einfach, indem er schon im Titel von „teilweise nicht-arischem Besitz“ spricht. Bei den besternten Gütern konnte man, so mein bisheriges Wissen, davon ausgehen, dass sie günstiger zu haben waren als die nicht-besternten. Die Studie von Enderlein muss ich dringend lesen. (Auch hier wieder der kurze Gedanke, dass niemand, wirklich niemand von irgendwas irgendwas wissen konnte.)

An die Sternchen musste ich denken, als ich den gestern bereits verlinkten Artikel zu Schwarzer Geschichte und deren Rekonstruktion durch kaum vorhandene Archivalien las: „A quick look into an old city directory—one of the few mainstream historical sources that reliably included Black people—reveals that the building once belonged to a pair of brothers, Hammond and Charles Smith. I know it’s them, because the city directory was also segregated. Black-owned businesses were denoted by a small c, meaning “colored,” next to their name.“

Heute morgen retweetete ich ein Beckmann-Gemälde vom MoMA-Bot und stellte beim Klick auf den Link fest, dass das MoMA seit Kurzem (?) die gezeigten Werke auch im Rahmen von Ausstellungen abbildet. Dort kann man, wenn man Glück hat, auch die Kunstwerke neben dem eigentlich gesuchten anklicken. Sehr gute Sache.

Tagebuch KW 19 – Lesen, kochen, schreiben, auf die Impfung warten, wie immer halt

Diese blöde Eingabemaske von WordPress, die immer das Kästchen „Remember me“ angeklickt haben will.

Selten so viel geheult wie bei diesem Film.

Auf die Zweitimpfung warten, um mal die Überschrift zu konkretisieren. Noch drei Tage.

Der FCA bleibt erstklassig. So gerade eben, aber okay. Nach mehreren Samstagen, an denen mir Fußball egal war, habe ich vorgestern mal wieder ein Spiel geschaut und war doch erleichterter als erwartet. Aber im Prinzip ist es immer noch eher egal.

Das Wort „Trümmersaison“, das dieser BVB-Fan nutzte, fand ich großartig. Bitte googeln Sie selbst, wie wenig grün sich Schalke und Dortmund sind und wie Schalke gegen Frankfurt gespielt hat. (Falls Sie das Thema interessiert, wissen Sie das eh.)

Der Vertrag des Verlags für die Diss ist da. Das ist schön. Den kann ich jetzt nämlich an einige Stiftungen schicken, die mir hoffentlich Geld geben.

Austria’s newest citizens reclaim birthright stolen by the Nazis

Die Nachricht, dass Österreich es Nachkommen emigrierter, vertriebener oder ermordeter Juden und Jüdinnen einfacher macht, die Staatsangehörigkeit ihrer Vorfahren anzunehmen, freute mich sehr. Ich erinnere mich noch an einen Artikel aus der FAZ, den ich auf dem Weg nach Nürnberg ins Kunstarchiv las, dass Deutschland sich damit ewig schwer getan hat. Inzwischen scheint sich das auch geändert zu haben, sagt zumindest der Artikel. Es sollte mich nicht mehr überraschen, dass die Aufarbeitung der Folgen der NS-Diktatur immer noch an allen Ecken knirscht, ich lese schließlich seit über drei Jahren ständig davon, aber es erwischt mich immer noch.

„Rohrlich’s grandfather escaped before the outbreak of the war and got into Harvard in 1946, four years after his parents died in a concentration camp. Rohrlich, a 25-year-old resident of the Washington DC area, remembers trying to get memories of Vienna from his grandfather.

“Anytime we asked him about it, we would usually get a one-sentence answer,” he says.

A sobering piece of heritage which has reached him is the Gothic-lettered passport of his great-grandparents Egon and Cilly, stamped with the red “J” signifying they were Jews. Many of those who had to leave were not keen on talking about the experience. The priority was rather to draw a line under Austria and start afresh elsewhere. For their descendants, becoming Austrian citizens is often a way of reconnecting with their forebears.

“Now, being an Austrian citizen and an engineer kind of makes me feel closer to him,” says Rohrlich, referring to the fact he also shares his grandfather’s profession.“

The Gatekeepers Who Get to Decide What Food Is “Disgusting”

In Malmö steht seit 2018 ein Museum, das sich „Disgusting Food Museum“ nennt und eher spezielle oder lokal genossene Lebensmittel nicht nur präsentiert, sondern auch zum Verzehr anbietet. Sauerkrautsaft und Lakritz sind übrigens zwei davon. Das Museum führt ein Scoreboard, wer sich am meisten beim Probieren übergeben muss.

„An Icelandic shark dish, called hákarl, was the first assault on his stomach. “Eating it was like gnawing on three-week-old cheese from the garbage that had also been pissed on by every dog in the neighborhood,” he said. Next up was durian, a spiky, custard-like fruit from Southeast Asia that “smelled like socks at the bottom of a gym locker, drizzled with paint thinner.” But worst of all was surströmming, a fermented herring that is beloved in northern Sweden. De Meyer said that eating it was like taking a bite out of a corpse.

He vomited ten times, topping the museum’s previous record of six. Mercifully, admission tickets are printed on airplane-style barf bags.“

Die Autorin Jiayang Fan lebte bis Anfang der 1990er Jahre mit ihren Eltern in China und beschreibt ihre erste nicht-chinesische Mahlzeit an Bord des Flugs, der sie in die USA brachte:

„In a tinfoil-covered tray was what looked like a pile of dumplings, except that they were square. I picked one up and took a bite, expecting it to be filled with meat, and discovered a gooey, creamy substance inside. Surely this was a dessert. Why else would the squares be swimming in a thick white sauce? I was grossed out, but ate the whole meal, because I had never been permitted to do otherwise. For weeks afterward, the taste festered in my thoughts, goading my gag reflex. Years later, I learned that those curious squares were called cheese ravioli.

Olives were another mystery. In Chongqing, I had been introduced to them as a fig-like snack, dried or cured, that had a sweet-tart kick. In the U.S., I placed a dark-green drop onto my tongue and, for the first time in my life, spat something out of my mouth and into my palm. Salty and greasy weren’t what I was expecting, and my reaction was born as much of disgust as it was of having been deceived.

To be a new immigrant is to be trapped in a disgusting-food museum, confused by the unfamiliar and unsettled by the familiar-looking. The firm, crumbly white blocks that you mistake for tofu are called feta. The vanilla icing that tastes spoiled is served on top of potatoes and is called sour cream. At a certain point, the trickery of food starts to become mundane. Disgusting foods become regulars in the cafeteria, and at the dinner table.“

Der Artikel befasst sich generell mit den Vorlieben für Speisen, die wir seit der Kindheit kennen, der Entstehung von Ekel und natürlich auch mit der latent rassistischen Annahme, dass nur Dinge, die Westeuropa und die USA als schmackhaft bezeichnen, auch schmackhaft sind.

„As Peterson wrote, “The museum is trying to have it both ways—poking the bear, then backing away, hands raised innocently.” Even those who believe in the museum’s statement of purpose question whether it can be put into practice. The trouble with cultural institutions, Casey R. Kelly, the author of “Food Television and Otherness in the Age of Globalization,” said, is that those who run them can’t always control what’s being communicated. “On the one hand, the museum is introducing visitors to new foods,” he said, “but, on the other, there’s a cosmopolitan sanitization process at work,” in which foods are being stripped of their cultural context and then presented at a museum that keeps track of how many people they make vomit.“

The Game Is Changing for Historians of Black America

Sehr interessiert gelesen: wie digitale Hilfsmittel die Rekonstruktion Schwarzen Lebens erleichtern. Im Artikel lernte ich auch, dass selbst Archive segregiert waren, nicht nur Busse, Schulen und Trinkwasserbrunnen. Das heißt, dass weiße Menschen darüber entschieden, was von Schwarzen überliefert werden sollte. Falls es überhaupt etwas zu überliefern gab, auch darüber schreibt der Historiker William Sturkey, dessen eigene Forschung mit einem Foto begann, das er nicht zuordnen konnte. Er benennt Ancestry und Newspaper.com, das zu Ancestry gehört, und erwähnt auch, welche Gründe es neben der Rassentrennung für den schlechten Überlieferungszustand Schwarzer Geschichte in den USA gibt. Große Leseempfehlung.

„To research and write the stories of Black and white southerners is to undertake almost two entirely different tasks. Black artifacts and records have long been systematically destroyed and marginalized. Like water fountains and public schools, the creation of historical archives was once racially segregated. Archives are usually supported by state governments or private institutions and include a wide range of personal, organizational, and government documents. Extant collections typically reflect the prejudice of past white southern archivists who didn’t believe that the Black people who shared their society lived lives worth studying. When white archivists set out to collect documents they thought future historians would find most important, they often gathered only the photographs, ledgers, diaries, and letters produced by wealthy, white citizens. Most of these archivists didn’t think someone might someday want to study the lives of African Americans. Their racism prevented them from imagining that someone like me could ever exist.

Black people were also erased by the newspapers of the past. Many mainstream papers in the Jim Crow South didn’t mention African Americans unless they were arrested or killed. Sure, there were occasional features on church functions or sporting events, but in general Black communities received far less coverage than their white counterparts. Black southerners in Hattiesburg and elsewhere responded by starting their own newspapers. But many of those papers have been lost to time. While Hattiesburg’s Black community published several newspapers before World War II, only a single issue of one paper remains available today. When it comes to traditional sources, the historical record of Hattiesburg and many other Black communities is meager.

Environmental factors also conspire against researchers of Black history. Like many Black neighborhoods of the Jim Crow South, Hattiesburg’s Mobile Street District was built over a tenuous landscape. The neighborhood sits in a floodplain near the confluence of two rivers. Even if Black people had managed to save their own historical records, their neighborhood—and the materials housed within it—remained susceptible to destructive weather events. If a Black business created a ledger in, say, 1910, any number of minor or major floods over the ensuing decades could have destroyed it. The same is true of family Bibles, wedding photographs, community newspapers, and an endless number of other heirlooms that might have provided rich clues into the history of Black life.

Active racism, exclusion, and environmental injustice have systematically destroyed or buried whole sections of Black history. Many of those who gripe about “erasing history” of Confederate monuments and other symbols in the South have no idea how much history has already been erased. This erasure is part of the reason why the picture of the distinguished Black men in the window stopped me in my tracks. You don’t see many old pictures of Black people from that neighborhood.“

Gajar Matar mit Paneer

Oder anders: Erbsen und Möhren, indisch gewürzt, mit selbstgemachtem Frischkäse. Beide Rezepte stammen aus Indien. Das Kochbuch, ein Riesenklotz, aus dem ich viel zu selten koche, ich weiß gar nicht warum. Vielleicht haben mich damals, als ich das Buch geschenkt bekam, die vielen Gewürze noch eingeschüchtert, aber die sind inzwischen immer im Vorratskörbchen. Auf das Rezept für das vegane Erbsen-Möhren-Curry stieß ich auch eher durch Rumblättern, weil ich halt einen Berg Möhren zum Wegkochen und irgendwie Lust auf Kreuzkümmel hatte. Ich hatte nicht damit gerechnet, das Rezept verbloggen zu wollen, daher gibt’s nur die Handyfotos, die ich auf Insta werfe. Aber das hat so gut geschmeckt, dass ich es im Blog haben wollte.

Paneer kann man natürlich auch kaufen, aber wer Milch und Zitrone im Haus und ein Stündchen Zeit übrig hat, der hat auch Paneer. Ich habe von den unten angegebenen Mengen ein Viertel zubereitet, das ist die Menge, die im Bild zu sehen ist.

2 l Milch bei mittlerer Hitze aufkochen lassen. Hier hatte ich wieder Spaß mit meinem neuen Thermometer, das braucht man aber nicht, kochende Flüssigkeiten lassen sich ja hervorragend erkennen.
2 EL Zitronensaft zugeben, kurz mitkochen lassen, dann von der Flamme nehmen.

Durch den Saft trennen sich feste Bestandteile und Molke, kurz vorsichtig umrühren hilft. Alles durch ein Sieb abgießen, in dem ein Musselintuch liegt; bei mir ist das ein Leinen- aka ein fürs Passieren umfunktioniertes Geschirrtuch. Die festen Bestandteile bleiben im Tuch; dieses nun über der Masse zusammenführen, so dass eine Art Päckchen entsteht, den Frischkäse dabei nicht drücken (aber leicht in Form bringen hat ihm nicht geschadet). Das Päckchen über der Schüssel belassen, bis alles abgetropft ist. Der Käse kann nun so verzehrt oder in Stücke geschnitten angebraten werden, wie ich es gemacht habe.

Für das Gajar Matar
1 TL Kreuzkümmelsamen in
2 1/2 EL Pflanzenöl oder Ghee bei mittlerer Hitze ein paar Minuten anrösten, bis sie anfangen zu knistern.
2 Zwiebeln, gehackt, dazugeben und mitbraten, bis sie goldbraun sind.

1 Knoblauchzehe, fein gehackt,
1 cm frischer Ingwer, fein gehackt (bei mir gefroren und gerieben) sowie
1 grüne Chilischote, fein gehackt, dazugeben und unter Rühren 2 Minuten braten.

1 TL gemahlenen Koriander,
1 TL gemahlenen Kreuzkümmel und
1/2 TL Cayennepfeffer sowie
Salz nach Geschmack dazugeben und unter Rühren weitere 2 Minuten braten.

3 EL Wasser und
1 Tomate, gehackt, dazugeben und alles 2 bis 3 Minuten schmoren.

250 g frische Erbsen und
125 g Möhren, in Würfel geschnitten, dazugeben, die Hitze reduzieren, einen Deckel auflegen und alles schmoren, bis die gewünschte Bissfestigkeit der Möhren erreicht ist, circa 5 bis 8 Minuten.

Bei diesem Rezept macht das Mise en place schon fast so viel Spaß wie das Braten, mir jedenfalls. Ich habe TK-Erbsen verwendet und sie etwas später als die Möhren in die Pfanne gegeben. Außerdem habe ich alle Minutenangaben ignoriert und so gekocht, wie es für mich gut aussah. Im Bild ist die halbe Menge der Zutaten zu sehen, die hier notiert sind. Das Buch behauptet, die Mengen würden für vier Personen reichen; ich würde das ändern in „als Beilage für 4, als Hauptmahlzeit für 2“, und ich habe es alleine gegessen. Ähem. (Schmeckte halt.)

Ein unglaublich cremiges Dankeschön …

… an Jill, die mich mit einem Bratenthermometer überraschte. Das sehe ich ja dauernd auf „Masterchef“ und manchmal auch im „Perfekten Dinner“, dass Menschen ihre Fleischstücke mit einem Metallstift pieksen, der an einer Metallschnur hängt, die zu einem Display führt, das außerhalb des Backofens steht. Das sieht immer grundsätzlich besser aus als mein stiftförmiges Thermometer, das ich vor Jahren mal angeschafft hatte, ich weiß schon gar nicht mehr wofür. Es hat ein winziges Display und hängt auch eher selten vernünftig am Rand von Töpfen, in denen irgendwas vor sich hinblubbert, von dem ich gerne die Temperatur wüsste (meistens Öl zum Frittieren). Ich hänge also immer über dem Topf und balanciere das Thermometer und versuche es gleichzeitig abzulesen, was alles eher doof ist.

Jetzt habe ich eins, dessen Fühler man einfach irgendwo reinhängen (oder -pieksen) kann. Das formschöne Display hat einen Magneten auf der Rückseite, mit dem ich das Ding an meine Dunstabzugshaube kleben kann. Es hat außerdem einen etwas fragilen, aber immerhin, Klappfuß, mit dem man es auch einfach auf den Herd oder die Arbeitsplatte stellen kann, neben den Topf, in dem der Fühler hängt. Und es hat eine Anzeige, die groß genug ist, um vernünftig abgelesen zu werden.

Das musste ich natürlich alles erstmal ausprobieren und dafür nahm ich mir wieder ein Rezept von La Paticesse vor, ist klar, ich mache ja nichts anderes mehr. Diesesmal buk ich eine Tarte au citron, meine Ausführung mit weitaus weniger hübschen Fotos kommt noch, Endergebnis ist schon auf Insta, wofür ich Lemon Curd brauchte. Für den habe ich ja eigentlich ein idiotensicheres Rezept: alle Zutaten zusammenwerfen, im Wasserbad erhitzen, irgendwann dickt es ein und fertig. La Paticesse wollte es aber etwas anders: nur Eier, Zucker und Zitronensaft erhitzen, bis es eindickt, dann auskühlen lassen, dann kalte Butter unterrühren. Was für mich spannend war: die genauen Temperaturangaben, ab wann die Masse eindicken sollte, ich zitiere: „Ab ca. 68–70°C werdet ihr beim Rühren der Basis-Creme feststellen, wie sie langsam bindet. Bei mehr als ca. 84–86 °C ist aber spätestens Schluss, sonst droht Rührei.“

Ich verrührte Eier und Zucker im Topf, es war nicht mal ein Wasserbad nötig, Zitronensaft und Zesten dazu, Temperaturfühler in den Topf gehängt und unter Rühren den Ziffern auf dem Display zugeschaut. Den Fühler musste ich natürlich trotzdem halten, denn der Kochlöffel wollte irgendwo hin, aber schon das war an der Verbindungsschnur komfortabler als meinen alten Plastikstick in der Hand zu haben. Ich rührte und gucke und rührte und guckte und hielt ab den 60er-Graden den Atem an, bis die Masse wie auf Knopfdruck einzudicken begann. Ich quietschte und fühlte mich wie eine Naturwissenschaftlerin, hielt es bis 80 Grad aus und nahm dann den Topf vom Herd. Ich sieh alles durch ein Sieb ab und hatte eine herrliche Masse vor mir. Temperaturcheck: Nach dem Abkühlen sollte sie 30 bis 40 Grad haben, bei 38 griff ich zum Pürierstab und mixte die Butterstückchen unter. Dann zog ich den Stecker und leckte das erste Mal in meinem Leben den Quirl ab, weil ich kein Tröpfchen dieser herrlichen Masse verschwenden wollte und der Teelöffel kam nicht überall hin. So! Gut!

Vielen Dank für das Geschenk, ich werde heute alles messen, was sich temperieren lässt und habe mich sehr gefreut.

Tagebuch Montag, 10. Mai 2021 – Bildrechte

Der Verband deutscher Kunsthistoriker, der nebenbei seit Längerem zu Recht über seinen Namen diskutiert, veröffentlichte gestern einen Leitfaden für Bildrechte. Der ist vermutlich nicht nur für Kunsthistorikerinnen interessant, deswegen verlinke ich den gerne.

Bildrechte waren gestern auch mein Thema am Schreibtisch. Die Bilderliste ist final, ich arbeitete weiter die Institutionen ab, von denen ich Reproduktionen brauche und erfuhr nebenbei einiges, was mich etwas mehr aus der Bahn warf, als ich zunächst gedacht hatte. Ich kann hier nicht näher ins Detail gehen, weil ich nicht weiß, was davon schon für die Öffentlichkeit bestimmt ist, aber ich muss meine Diss-Einleitung großflächig überarbeiten, aus Gründen, wie es so schön heißt. Ich haderte mal wieder damit, dass Wissenschaft nie final ist, dass jede Erkenntnis morgen schon veraltet sein kann und dass selbst cleverste Einleitungen, die die Leserinnen mit den ersten Sätzen in ihren Bann ziehen, nicht davor gefeit sind, von tagesaktuellen Geschehnissen pulverisiert zu werden. Gnarg.

Immerhin was Schönes gekocht. Ich hatte noch Feta, der dringend wegmusste, bei „Masterchef Australia“ gab’s eine Pasta-Challenge, also wollte ich dringend Pasta selbst machen und dabei den Feta verarbeiten. Es wurde dann eine Variation von einem Rezept aus Ottolenghis „Jerusalem“. Erstmal simple Tagliatelle machen, zwei Eier, 150 g Mehl plus noch mehr Mehl, weil die Eier anscheinend riesig waren. Kneten, bis die Teigkonsistenz stimmt, einwickeln, rumliegen lassen.

In einer Pfanne röstete ich zunächst Pinienkerne, entfernte sie und aromatisierte in derselben Pfanne Öl mit Thymianzweigen, Knoblauch und Chiliflocken. In einem Mixbecher pürierte ich TK-Erbsen mit Feta, ein bisschen Zitronensaft und Öl, gab das Gemisch mit weiteren unpürierten Erbsen ins Öl, nachdem ich die Thymianzweige entfernt hatte. Tagliatelle kochen, bis auf einen kleinen Rest Kochwasser abgießen, den Pfanneninhalt mit den Nudeln und dem Kochwasser vermischen und mit Zitroneneckchen, Pinienkernen und ordentlich Pfeffer drüber servieren. Das koche ich heute mit der zweiten Teighälfte gleich nochmal.

Nudeln gemacht statt Sport. Passt schon.

Ich habe es nur wenige Tage geschafft, dem Account von „Sophie Scholl“ auf Insta zu folgen. Bestimmt gut gemeint und auch professionell gemacht, aber ich finde es creepy.

Im Deutschlandfunk lief vor ein paar Tagen eine gute halbe Stunde zu Scholl, und das Buch der dort interviewten Autorin liegt in den nächsten Tagen für mich in der Stabi.

The Atlantic veröffentlicht seit Längerem Artikel in einer Serie namens „Inheritance“. Heute erschien ein Essay von Clint Smith: Why Confederate Lies Live On. Sehr lesenswert und mit vielen Links im Text. Hier nur einer davon, Five Books to Make You Less Stupid About the Civil War, in dem natürlich auch das Buch vorkommt, das ich seit Jahren als das beste über den Bürgerkrieg rumempfehle: Battle Cry of Freedom. Gibt’s auch auf deutsch, hier eine Rezension dazu.

„Once one of the most successful sugarcane enterprises in all of Louisiana, the Whitney is surrounded by a constellation of former plantations that host lavish events—bridal parties dancing the night away on land where people were tortured, taking selfies in front of the homes where enslavers lived. Visitors bask in nostalgia, enjoying the antiques and the scenery. But the Whitney is different. It is the only plantation museum in Louisiana with an exclusive focus on enslaved people. The old plantation house still stands—alluring in its decadence—but it’s not there to be admired. The house is a reminder of what slavery built, and the grounds are a reminder of what slavery really meant for the men, women, and children held in its grip. […]

Before the coronavirus pandemic, the Whitney was getting more than 100,000 visitors a year. I asked Yvonne if they were different from the people who might typically visit a plantation. She looked down at the names of the dead inscribed in stone. “No one is coming to the Whitney thinking they’re only coming to admire the architecture,” she said.

Did the white visitors, I asked her, experience the space differently from the Black visitors? She told me that the most common question she gets from white visitors is “I know slavery was bad … I don’t mean it this way, but … Were there any good slave owners?”

She took a deep breath, her frustration visible. She had the look of someone professionally committed to patience but personally exhausted by the toll it takes.

“I really give a short but nuanced answer to that,” she said. “Regardless of how these individuals fed the people that they owned, regardless of how they clothed them, regardless of if they never laid a hand on them, they were still sanctioning the system … You can’t say, ‘Hey, this person kidnapped your child, but they fed them well. They were a good person.’ How absurd does that sound?”

But so many Americans simply don’t want to hear this, and if they do hear it, they refuse to accept it. After the 2015 massacre of Black churchgoers in Charleston led to renewed questions about the memory and iconography of the Confederacy, Greg Stewart, another member of the Sons of Confederate Veterans, told The New York Times, “You’re asking me to agree that my great-grandparent and great-great-grandparents were monsters.”“

Tagebuch Samstag/Sonntag, 8./9. Mai 2021 – Weißwurst und Fußnoten

Der Samstag begann, wie seit Monaten traditionell, mit unserem einzigen gemeinsamen wöchentlichen Frühstück. Da ich im Moment bis zur Besinnungslosigkeit backe, gibt es derzeit eigentlich ständig Kuchen („Dann mögen sie doch Brioche essen“), aber Samstag früh musste ich zur Packstation, weil ich Freitag keine Lust mehr darauf gehabt hatte; auf dem Weg liegt mein Metzger und ein akzeptabler Bäcker, also wurden es auf dem Rückweg spontan Weißwürste und Brezn. Ich hatte noch süßen Senf im Haus, wonach F. sofort kritisch fragte, bis mir einfiel, dass ich den schon zum Einzug vor über zweieinhalb Jahren erworben hatte. Ein Geschmackstest ergab eine leicht säuerliche Note, woraufhin ich meinen brav eingehaltenen Plan, nur einmal in der Woche in einen Supermarkt zu gehen, kurz ignorierte – es sind noch zehn Tage bis zur Zweitimpfung, jetzt nicht einknicken! – und für den Senf flugs zum Edeka ging. Wenn ich schon mal da bin, Bananen, Klopapier, Müsli, Milch, hätte alles noch bis diese Woche gereicht, aber wenn ich schon mal da bin, Sie kennen das.

Seit ich die erste Zeile dieses Eintrags getippt habe, muss ich an einen Satz aus dem „Perfekten Dinner“ denken, das ich gerade rückwärts gucke, so lange TVNow mich lässt. Da wurde ein Paar gefragt, wie es sich kennengelernt habe, und die Dame meinte: „Im Internet. Ganz traditionell.“ Darüber freue ich mich seit Tagen.

Samstag begann ich die Dissertation von Theresa Sepp über Ernst Buchner zu lesen, die neulich gut in der SZ besprochen wurde und die netterweise umsonst auf unserem Uniserver liegt. Also das, was meine Arbeit leider nicht tun wird, weil ich einen Verlag habe. (Hier den üblichen Rant zu Urheberrechten und den Kosten für Golden Open Access einfügen.) Aber: Sie wird in der E-Library des Verlags erscheinen und wenn Sie einen Bibliotheksausweis besitzen, ist sie dort auch umsonst.

Eine Biografie über Buchner ist für mich natürlich sehr interessant, weil er sich im gleichen Raum wie Protzen bewegte und mit vielen Künstlern Kontakt hatte. Ich ahne, dass Protzen nicht darunter sein wird, dafür war er nicht wichtig genug, aber das Buch erweitert meinen Blick auf die Kunststadt München im Nationalsozialismus sehr. Und es sorgte, natürlich, dafür, dass ich in den Fußnoten auf Lektüre stieß, die mich ebenfalls interessiert und die teilweise schon zu Fußnoten in meiner Arbeit geworden ist. Wie das halt immer so passiert.

Damit hatte ich dann gestern einen überraschend produktiven Tag am Schreibtisch, was mich sehr gefreut hat, denn eigentlich hatte ich mit dem Buch auf dem Sofa angefangen. Und für Sport und gutes Essen war ich auch gut gelaunt genug.

Über den Tweet mit diesem Bild musste ich sehr lachen. Die Künstlerin verkauft das Werk ohne den Text.

Holgi hat mit Gabriel Yoran über seine viermonatige Zeit im Impfzentrum Berlin gesprochen. Sehr viel gelernt. Dass das Berliner Rote Kreuz und/oder der Senat die clevere Idee hatte, zum Aufbau des Zentrums Menschen aus der Eventbranche zu engagieren, die leider gerade nichts zu tun haben und außerdem wissen, wie man große Menschenmengen organisiert, hatte ich schon gehört. Vieles andere noch nicht. Das waren gut investierte 90 Minuten.

Shona McAndrew auf Instagram, via @TiniDo.

Tagebuch Freitag, 7. Mai 2021 – Einer dieser Tage

Ein bisschen hilflos am Schreibtisch gesessen, dann den ganzen Tag in der Küche verbracht. Einen bekannten Kuchen gebacken, einen neuen, danach das Abendessen für die Date Night zubereitet: nichts Wildes, nur mein Lieblingsessen von Ottolenghi, für das ich nur Frühlingszwiebeln besorgen musste, Rest ist immer im Haus. Das Projekt „Schränke leerkochen“ geht in die nächste Runde.

Was mich aber sehr aufheitern konnte, waren einige Leser:innen-Spenden: Vier der Werke aus dem Deutschen Historischen Museum sind bezahlt. Die Damen und Herren haben schon ein persönliches Dankeschön erhalten, aber ich wollte das hier auch noch einmal notieren, wie sehr ich mich über die Anteilnahme an meiner launigen Diss freue. Ich zitiere aus einer der Paypal-Nachrichten: „Wir haben doch alle so gerne mitstudiert.“ Aww!

Weil mich das Thema auch nach nun fast vier Jahren noch interessiert, folge ich einem Twitter-Account über Autobahngeschichte, an dessen Tweets ich manchmal anlege, wenn’s gerade passt, so wie in diesem winzigen Thread.

Tagebuch Mittwoch/Donnerstag, 5./6. Mai 2021 – Mehltau

Ich schwanke derzeit fast täglich zwischen „Alles super“ und „Alles scheiße“. Mir fehlen etwas die Zwischentöne, und das macht mich sehr nervös.

An guten Tagen klappt alles, Sport, Ernährung, Kommunikation, Schreibtisch, während ich an schlechten nur denke, ich bleibe einfach so lange im Bett, bis es dunkel ist, dann muss ich nicht mehr aufstehen. Seltsamerweise hat die Erstimpfung diesen Zustand nur verstärkt – oder er wird mir jetzt erst bewusst, weil ich durch sie eine innere Ziellinie habe. Vor der Impfung – und vor allem nach der Abgabe der Diss, ihrer Verteidigung, ihrer Überarbeitung für den Druck – war alles ein Brei, ein Waten durch den Nebel, man hatte kein Ziel, weil es schlicht nicht zu sehen war, man guckte auf die eigenen Füße, um nicht unterzugehen und das war’s. Das war einerseits fürchterlich, weil man eben nur auf die eigenen Füße geguckt hat, aber andererseits war es auch erleichternd: Der eigene Spielraum war quasi winzig bzw. positiv formuliert: überschaubar.

Seit der Erstimpfung ist mir die Fragilität meiner Gesamtsituation erst richtig bewusst. Ich bin noch vorsichter als vorher, obwohl ich inzwischen ja über einen gewissen Schutz verfüge. In zwei Wochen erhalte ich meine Zweitdosis, dann warte ich noch weitere zwei Wochen ab, bis der vollständige Schutz da ist – und dann kann ich theoretisch wieder all die Dinge tun, die ich mir jetzt verkneife, obwohl sie möglich wären: acht Stunden im ZI sitzen. Oder im Giftschranksaal der Stabi. Oder endlich die Archivtermine wahrnehmen, die noch sein müssen, um mein Manuskript zu vervollständigen. Aber ich sitze eben keine acht Stunden im ZI, weil ich noch nicht vollständig geimpft bin und ich es nicht auf den letzten Meter noch reißen will.

Gestern konnte ich mich ewig nicht aufraffen, überhaupt irgendwas zu machen und war schon stolz darauf, mein Altglas weggebracht zu haben. Derartig super motiviert ging ich dann wieder an den Schreibtisch und las besinnungslos die Bücher, die ich mir in den letzten Wochen aus der Stabi geliehen, in die ich aber bisher nur sehr kursorisch reingeguckt hatte. Das tat sehr gut. Es war nicht das gleiche wie im ZI zu sitzen und mich von Regal zu Regal treiben zu lassen, aber es war okay und vor allem besser als der blöde Mehltau, der gefühlt über mir liegt und den ich nicht von mir runterkriege.

Für Sport hat die Selbstdisziplin gestern nicht gereicht, aber immerhin für eine ordentliche Portion Tofu mit dem lustigen orangefarbenen Achuete-Öl, das vom Kare-Kare übriggeblieben ist. Und jetzt backe ich fünf Kuchen und heute abend kommt F. Wieder ne Woche geschafft.

Gewürzter Apfelkuchen

Ein Rezept aus Ottolenghis „Simple“. Der Kuchen ist für eine 23-cm-Backform vorgesehen, ich habe die untenstehenden Mengen quasi halbiert (statt drei Eiern eins plus ein Eigelb) und damit meine kleine 18-cm-Form hübsch vollbekommen. Hervorragender Frühstückskuchen für zwei.

3 große Äpfel schälen, entkernen und in dicke Spalten schneiden. Ottolenghi schlägt zwei Boskop und einen Granny Smith vor, habe ich alles ignoriert, er gibt 585 g Äpfel an, daran habe ich mich halbwegs gehalten. Ich meine aber, es könnte noch ein weiterer Apfel oben drauf.

In einer Schüssel die Apfelspalten mit
130 g Demararazucker und
1 EL Lebkuchengewürz vermischen. Die Zuckermenge würde ich halbieren, da bleibt sehr viel in der Schüssel übrig.

In einer zweiten Schüssel
130 g weiche Butter mit
150 Zucker mehrere Minuten lang schaumig rühren, bis der Zucker sich halbwegs aufgelöst hat. Nach und nach
3 Eier unterrühren.
Ebenfalls nach und nach
300 g Mehl, Type 405,
2 TL Backpulver,
200 g saure Sahne,
das Mark von 2 Vanilleschoten sowie
1 gute Prise Salz unterrühren.

Den Teig in die gebutterte Kuchenform füllen, mit den gewürzten Apfelspalten belegen und alles für 60 bis 65 Minuten im auf 160° Umluft (!) vorgeheizten Ofen backen. Circa 30 Minuten auskühlen lassen, bevor ihr die Form öffnet. Noch leicht warm oder abgekühlt servieren, möglichst am Backtag.

Ich hatte gehofft, dass der Zucker auf den Apfelspalten etwas mehr karamellisiert, aber vielleicht nutze ich beim nächsten Backen als Abschluss mal kurz ordentlich die Grillfunktion. Ansonsten fand ich das Lebkuchengewürz ganz hervorragend als Alternative zu meinem normalen, eher zitronigen Apfelkuchen, obwohl dieser Teig hier etwas fester wird als mein Standardrezept.

Tagebuch Montag, 3. Mai 2021 – AbbVZ

Ich finalisierte (haha) das Abbildungsverzeichnis für den Druck der Diss: Von den der Uni angereichten 180 Bildern sind 106 übrig geblieben, die ich jetzt käuflich erwerben muss, um sie abbilden zu können.

Gestern bekam das erste Museum die offizielle Anfrage nach druckfähigem Material. Von dort wusste ich bereits von einer alten Anfrage, dass es nicht von allen Werken Protzens im Bestand überhaupt druckfähige Abbildungen gibt, was mich schon damals hat verzweifeln lassen: Wenn ihr das Zeug schon in klein fotografiert, damit es zum Beispiel auf GDK-Research farbig angezeigt werden kann wie hier eine der Brücken in Limburg (1938) und ihr es dafür schon aus dem Depot gezerrt habt, wieso erstellt ihr dann nicht gleich eine druckfähige Datei? Diese Baustelle ist eins von sechs Bildern, die jetzt für mich in Berlin angefertigt werden, und jedes kostet 52 Euro. Yay. Nicht. Plus die Nutzungsgebühren, die ich noch nicht einschätzen kann, weil ich noch nicht weiß, wie groß das Bild schlussendlich im Buch abgebildet sein wird. Ich tippe auf halbseitig, was dann nochmal 55 Euro pro Bild kosten wird. Mein Doktorvater hatte mir vor der Veröffentlichung einen groben Schätzpreis genannt, der vermutlich auf mich zukommen wird für die Gnade, in einem wissenschaftlichen Verlag erscheinen zu dürfen, und der erste Kostenvoranschlag war deutlich niedriger, was mich schon gefreut hatte. Ich ahne, dass ich im Endeffekt dann doch auf die Summe von Vati kommen werde und gehe jetzt Freunde und Verwandte anpumpen. Ich habe ernsthaft schon über Crowdfunding nachgedacht, weil mich dieses System so ankotzt, aber irgendwie will ich das doch nicht.

Ich hatte in den letzten Wochen auch schon öfter über die deutlich günstigere Variante nachgedacht: als PDF auf den Uniserver stellen, alle Abbildungen nur in Schwarzweiß, nochmal 50 Bilder raushauen oder einfach gleich nur die 29 Autobahnen abbilden, fertig. Jede:r, dem oder der ich davon erzähle, rät mir allerdings davon ab, weil so ein schickes Buch in einem schicken Verlag in einer schicken Reihe doch schick wäre. Ich Egotante denke ja ähnlich, aber meine Güte ist das viel Geld dafür, dass ich mich mal wichtig fühlen kann.

(Edit: Ich höre immer F. aus dem Hintergrund meckern: „Gutes Umfeld für aufwendige Forschung! Mach dich und deine Arbeit nicht klein!“ Ja. Schon gut. Scheißkohle.)

In other news gab es gestern einen Berg Tofu mit Gemüse aus der Pfanne, dazu die restliche Sauce vom Kare-Kare und dazu Gurkenscheibchen und Erdnüsse. Das Zeug ist so lecker, ich werde demnächst einfach nur die Sauce kochen.

Nach gefühlten Monaten endlich Victor Klemperers „LTI“ ausgelesen und auf den letzten Metern noch was Zitierwürdiges gefunden, sehr schön. Am Text kann ich ja weiter kostenlos rumdengeln.

Neue Lektüre: „Rundgesang am Neujahrsmorgen“ von Gisela Kraft. Auf die Dame wurde ich durch den Newsletter „Magda liest“ aufmerksam gemacht, schaute bei Booklooker rum und fand eine signierte Ausgabe für fünf Euro. Meins!

Ich las vor kurzem Ilko-Sascha Kowalczuks „Die Übernahme“ durch; das gibt es gerade für günstige 4,50 Euro bei der Bundeszentrale für politische Bildung (eh immer eine gute Adresse). Bei Hsozkult findet sich eine gute Rezension von Alexander Leistner:

„Gegen das Diktatur- und Integrationsparadigma hat sich immer schon und zuletzt vehementer ein „Repräsentanzparadigma“ formiert. Kritisiert werden hegemoniale Deutungen („westdeutscher Blick“) und die Unsichtbarkeit der Transformationsfolgen. Beschleunigt wurde dies zuletzt durch die Berichterstattung über die Wahlerfolge der AfD in Ostdeutschland. Etwas zugespitzt geht es in diesem recht jungen Diskurs um Repräsentation (gegen die Dominanz westdeutscher Eliten und Perspektiven), um Sichtbarkeit (ostdeutscher Abwertungserfahrungen) und um Identität. So wird im 30. Gedenkjahr eine besonders rege Debatte um Ostdeutschland geführt, von der man sagen kann, dass in den letzten Jahren die Vergangenheit kaum gegenwärtiger war. Implizit lassen sich Kowalczuks zusammengetragene Befunde auf diese dominanten oder phasenweise dominierenden Paradigmen beziehen. Dergestalt zeichnet er engagiert und meinungsstark ein kritisches Bild der vergangenen 30 Jahre, aus dem die Sorge des Autors um die Zukunft Ostdeutschlands spricht. […]

Kowalczuks kritische Bestandsaufnahme der Wiedervereinigung ist schonungslos und taugt doch nicht dazu, auf seiner Grundlage ein ostdeutsches Opferkollektiv zu konstruieren und den Rechtsruck der letzten Jahre allein als Folge des Transformationsprozesses zu erklären (oder zu entschuldigen). Ostdeutsche verbinde zwar ein gemeinsamer Erfahrungsraum vor und nach 1989. Die Erfahrungen seien aber vielfältig, heterogen und teilweise gegensätzlich (S. 88). Die Rede von der ostdeutschen Identität sei somit letztlich eine (teilweise übernommene und teilweise ausgrenzende) Zuschreibung (S. 90). Um die Resonanzen der extremen Rechten in Ostdeutschland zu verstehen, genüge es nicht, nur die Enttäuschungen, Demütigungen und sozialen Verwerfungen der 1990er-Jahre in den Blick zu nehmen. Spezifisch seien gleichermaßen sehr viel ältere Traditionen von Rassismus, Illiberalismus und Nationalismus sowie Opfernarrative, die auch in der DDR fortwirkten (Kapitel 10). Diese Prägungen befeuern zudem aktuell Sehnsüchte nach Homogenität und eine autoritär-etatistische Grundhaltung (S. 245) bei vielen Ostdeutschen. Entsprechend fragil sei die politische Kultur: „Die Demokratie steht hier mehr auf der Kippe als anderswo.“ (S. 263)“

Auch beim Perlentaucher kann man Rezensionen finden. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.

Was schön war, Freitag bis Sonntag, 30. April bis 2. Mai 2021 – Zwei Festmahle

Dass der Freitag schon gut begann, verbloggte ich bereits. Seitdem bin ich Team Alphorn; die gute Laune hielt das ganze Wochenende.

Den gesamten Freitag verbrachte ich in der Küche, um Kare-Kare zuzubereiten plus die ganzen Beilagen. Okay, zwischendurch reichte die Zeit für ein, zwei Folgen „Das perfekte Dinner“, aber ansonsten war ich am Herd und dabei grundentspannt.

Abends kam F. für unsere freitägliche Date Night vorbei, wir aßen und quatschten und tranken zwei Rotweine leer.

Den Samstag verbringe ich seit Monaten alleine, wie gesagt, F. und ich treffen uns derzeit nur einmal in der Woche, um die Kontakte gering zu halten. Aber der Herr hatte in den letzten Tagen irgendwann Geburtstag, und so sah ich ihn nach der Date Night gleich noch einmal zur Birthday Night. Dieses Mal griff ich zu Ottolenghis Simple und kochte gleich fünf Rezepte nach. Dazu gab’s einen Rosé aus F.s Keller, danach ein Fläschchen Fräulein Hu, das, langjährige Leser:innen werden sich erinnern, meinen geliebten Le7 als roten Blubber abgelöst hat. Überhaupt kann man bei dem Weingut blind alles bestellen, das sind hervorragende Alltags- und ein paar Sonntagsweine da. Ich verzeihe ihnen sogar das alberne Hörnervergraben. (Kritik an Demeter-Kriterien, Esoquatsch halt.)

Da rechts auf dem Kallax neben den asiatisch angehauchten Schüsseln steht übrigens ein Werk von Katia Kelm aus dieser Serie. (Und heute räume ich endlich den leeren Weinkarton weg.) Auch bemerkenswert: das altmodische Rechaud, das ich bei einem der letzten Elternbesuche mitgenommen, aber noch nie benutzt hatte. Lerneffekt: Es funktioniert. Wann gelernt? Als ich den heißen, im Bild noch leeren Teller darauf anheben wollte.

Ab hier sind alle Bilder von F., ich war mit Frittieren beschäftigt.

Salat aus Zucchini, Basilikum und Walnüssen.

Den Dipp hatte ich zu meinem eigenen Geburtstag schon mal gemacht, aber außer dem Abschmecklöffel nichts davon abbekommen. Jetzt weiß ich, wie gut die Creme aus weißen Bohnen mit Muhammara drüber schmeckt.

Schnell im Ofen gemacht: Kirschtomaten mit Knoblauch und Zitronenschale auf griechischem Jogurt. Und mit Thymian, der war quasi an allem dran, daher auch das Sträußchen auf der Serviette.

Zum Abschluss gab’s einen gewürzten Apfelkuchen, genauer gesagt, war Lebkuchengewürz drin. Das schmeckt nur im ersten Moment nach Weihnachten – jedenfalls ging es mir so, seit ich vor kurzem beim Vollmilchmädchen die Gewürz-Sahnelinsen entdeckt und nachgekocht hatte. Beides sehr empfehlenswert.

Nicht im Bild, aber irgendwann auf dem Rechaud: kleine frittierte Krapfen aus Erbsen und Feta, die mit Za’atar gewürzt wurden. Die sahen mal so richtig fies aus, schmeckten aber gut. Fürs nächste Mal merken: Nicht wie im Buch gewünscht die Fetabröckchen so groß lassen, sondern alles zu einer eher einheitlichen Masse vermischen und vielleicht in ein bisschen Panko wälzen. Oder vorher gefrieren lassen.

Der Sonntagmorgen wurde zum Sonntagmittag, wir frühstückten Kuchen und lagen dann, wieder getrennt voneinander, den ganzen Tag rum. Sonntag halt.

Mir hat es viel Freude gemacht, mich nur aufs Kochen und Backen zu konzentrieren, das lenkt gerade alles hervorragend ab. Der Plan, vielleicht doch noch irgendwo eine Würstchenbude aufzumachen, ist weiterhin im Hinterkopf. Ich ahne, dass ich dazu körperlich nicht in der Lage sein werde, aber momentan lasse ich alle Pläne gelten. Immerhin dafür war die Pandemie gut: Ich bin mir sehr sicher, wie ich in Zukunft leben und arbeiten möchte. Da muss jetzt nur noch der Rest der Welt mitspielen, die olle Nervensäge.

PS: Katia Kelm hat jetzt einen schönen Webshop und ich habe ein paar der Paypal-Spenden der letzten Monate in ein Bild angelegt. Das kommt dann neben dieses hier, was schon in meinem Flur hängt. Hashtag „Frauen, die irgendwo hingucken“.