Rabenmutter

Mein Sohn macht Musik, und ich krieg wieder nix mit (und Blogtree sollte sich mal nen dickeren Server zulegen). Aber ich krieg im Moment eh nicht viel mit. Auf jeden Fall kann man sich hier ein schönes Stückchen Plinkerpop runterladen. Von Les Mercredis, bei denen Herr Shhhh den Kamm bläst.

Noch mehr Mucke

Der Artikel von London Leben über Millionen von mp3-Blogs ist auf Salon erwähnt worden (kostenloser Tagespass erforderlich – vulgo: 30 Sekunden Werbung). Und ich hab noch nicht mal angefangen, mich durch die Liste zu klicken.

Wir sind Papst!

(„… und meine Frau ist auch Brian!“)

(Edit zehn Minuten später: Achje, viel zu spät, wie uncool. Das steht ja schon längst im Bildblog. Egal. Trotzdem schön.)

„heute abend werde ich meinen ipod rückwärts abspielen.“

Curb Your Enthusiasm

Hundert Jahre zu spät, aber immerhin: Frau Gröner hat nun auch ein paar Folgen von Curb Your Enthusiasm gesehen. Die „Sitcom“ ist seit 2000 im amerikanischen Fernsehen zu sehen, und die ersten drei Staffeln gibt es auf DVD. Curb wurde von Larry David entwickelt, einem der Köpfe hinter Seinfeld. Die Serie fühlt sich auch recht ähnlich an: Sie hat allerdings kein richtiges Drehbuch, sondern die Schauspieler wissen, um was es in ihrer Szene geht und improvisieren den Text, wie er eben gerade kommt. Manchmal sieht man es den Akteuren deutlich an, dass sie eine Line gerade sehr gemocht haben – dann lächeln sie, während der Zuschauer laut loslachen muss. Die Storys sind, genau wie bei Seinfeld, fast Nebensache: abstruse Kleinigkeiten, die auf 25 Minuten aufgeblasen werden.

Ich fand Curb ein wenig anstrengender als Seinfeld. Larry David spielt sich hier selbst und wird von prominenten Schauspielerkollegen unterstützt, die sich manchmal selbst spielen, manchmal aber auch eine Rolle haben. David kommt mir arg vor wie George Costanza, der, genau wie David, aus jeder Mücke einen derart nervigen Elefanten machen konnte, dass man sich immer gewünscht hat, nie einen Freund wie George zu haben.

Ich habe mir gestern die dritte Staffel angeschaut (zehn Folgen) und bin erstmal bedient. Es fehlt dann doch die komische Leichtigkeit von z.B. Kramer, die den anstrengenden George immer ausgeglichen hat. Aber allein für die Schlussszene der letzten Folge, in der ein ganzes Restaurant einem tourettekranken Koch zu Hilfe eilt, indem es lautstark cocksucker shitface motherfucking bitch intoniert, hat sich das Ausleihen gelohnt.

The pope got mail

Wie schon Johannes Paul II. ist auch Benedikt XVI. per E-Mail zu erreichen. Wer ihm also was sagen möchte: benedictxvi@vatican.va oder benedettoxvi@vatican.va.

Wenn Spammer Humor haben, …

… schicken sie mir Links zu ungezogenen Mädchen mit ganz wenig an – und zwar von der emma.de-Domain. Tststs.

Movie Recommendation

Ich mag Mainstream-Filme und auch ab und zu einen mindless action flick. Dieses Quiz meint aber, es sei nicht so. Dann will ich das mal glauben.

(via Peter Noster)

Welches Menscherl hätten’S denn gern?

Es ist nichts Falsches daran, sich eine fiktive Biografie zuzulegen, es ist nicht schräg oder bescheuert oder „nicht normal“, sich in fremde Häute hineinzuträumen und ihr Leben zu leben, selbst wenn es nur fünf Minuten am Tag sind, die man als jemand anders zubringt.

(Jetzt kommt ein Satzanfang, den ich noch nie im Weblog verwendet habe:) Meine Therapeutin hat mal gesagt (so, das war’s, weitergehen), dass es ganz im Gegenteil eine sehr hilfreiche Maßnahme ist, um mit sich selbst klarzukommen. Wenn die reale Welt gerade mal zu schmerzhaft ist, ist es ein gesunder Fluchtinstinkt, da hinzugehen, wo es nicht wehtut und wo man sich sicher fühlt. Ich habe in der (heute abgeschlossenen) Therapie gelernt, mir einen Platz im Kopf zu schaffen, an den ich jederzeit gehen kann, einen Raum, den nur ich betreten kann und in dem mir nichts passieren kann. Diesen Raum hatte ich in der Pubertät nicht. Damals hatte ich stattdessen sechs erfundene Figuren um mich herum, die immer für mich da waren, wenn mir die Welt mal wieder über mein zartes Seelchen gewachsen war. Sobald ich mich an einen von ihn gewandt habe, war alles ein kleines bisschen besser. Und nach einem Gespräch mit ihm (es waren komischerweise alles Jungs) fühlte ich mich stark genug, um es wieder mit der wahren Welt aufzunehmen.

Alle sechs hatten elaborierte Biografien, ich habe sie gezeichnet, Briefe an sie geschrieben, mit ihnen über Songtexte gestritten, habe sie älter werden lassen, habe ihnen zum Geburtstag gratuliert, habe manche von ihnen nicht so gerne gehabt wie andere, habe sie erwachsen werden lassen und sie irgendwann gehen lassen, als es mir anscheinend auch ohne sie gut ging. Aber als ich in der Therapie meinen Raum schaffen sollte, war ganz plötzlich und ohne dass ich ihn gerufen hatte, einer von ihnen wieder da. Er ist immer noch bei mir und wartet in meinem Raum, in den ich netterweise schon viele Monate nicht mehr gehen musste. Aber ich weiß, er ist da. Und er ist ein Teil von mir.

Wenn ich damals schon die Möglichkeit gehabt hätte, ein Weblog zu führen – wer weiß, ob ich nicht auch für einen von ihnen eins geschrieben hätte? Wer weiß, ob ich mich selbst nicht auch in ihrer Welt so verloren hätte? Jeder muss mit seinem Schmerz so umgehen, wie er oder sie es für richtig hält. Solange man niemand anderem damit Kummer zufügt, spricht meiner kleinen Meinung nach überhaupt nichts dagegen, sich zu erfinden, andere zu erfinden, sich ein Leben zu erfinden. Ich hoffe, in ihrem Fall hat es ihr mehr gut getan als dass sie noch trauriger wurde. Ich wünsche Anne viel Kraft für ihren weiteren Weg.

Garden State

Melancholischer, aber hoffnungsvoller Film über Large, einen jungen Mann, der zum Begräbnis seiner Mutter nach Hause kommt. Dort trifft er auf seinen Vater, der ihn als Teenager auf Medikamente gesetzt hat, auf seine alten Schulkameraden, aus denen entweder kiffende Loser geworden sind oder schwerreiche Jungfrauen, und er trifft ein Mädchen, das in vier Tagen sein Leben verändern wird.

Der Film fühlt sich zwar manchmal an wie der übliche Catcher in the Rye The Graduate Igby Goes Down-Verschnitt, hat aber trotzdem genügend eigenständige Ideen, um zu überraschen und zu rühren. Gerade die Anfangsszenen, in denen Large (Zach Braff) noch völlig zugedröhnt durch seine Welt schwimmt, zeigen viele liebevolle Skurrilitäten, die die nutzlose Absurdität seines Lebens schön bebildern. Die Passagen, in denen Large allmählich erwacht und merkt, dass er bis jetzt sein Leben damit vergeudet hat, darauf zu warten, dass sein Leben anfängt, sind gleichzeitig schräg und zutiefst deprimierend. Schade nur, dass Braff nicht ganz gegen darstellerische Schwergewichte wie Natalie Portman und Ian Holm anspielen kann. Seine Sätze sind genauso wahr und ehrlich wie die der anderen, aber sie klingen manchmal etwas gestelzt. Portman dagegen kommt wie immer leicht und doch so traurig durch ihre Zeilen, und Holm kann der recht kleinen Figur des Vaters das nötige Gewicht verleihen.

Garden State ist einer dieser Filme, nach denen man stundenlang mit seinen Freunden weintrinkend auf Wasser gucken möchte oder einen Flug buchen möchte nach irgendwohinnurnichthier oder sich ins Auto setzt, um zu seinen Eltern zu fahren und das Gefühl „Zuhause“ zu suchen. Er läuft am 26. Mai in Deutschland an, ist jetzt schon auf RC1-DVD erhältlich und hat einen sehr kaufwürdigen Soundtrack.

Lieber Frank,

Arminia Bielefeld rockt natürlich trotzdem.

Deine Anke

(Wenn mein Chef mich bittet, was Nettes über seinen Lieblingsverein zu schreiben, mach ich das doch gerne. Und wenn ich demnächst um eine Gehaltserhöhung bitte, erfüllt er mir meinen Wunsch bestimmt genauso gerne.)

Flight of the Phoenix

Flight of the Phoenix ist ein Remake des fast gleichnamigen The Flight of the Phoenix von 1965. Die Story: Eine Crew wird von einem Ölfeld in der Mongolei mit Sack und Pack abgezogen. Zwei Piloten (Dennis Quaid und Tyrese als Quotenschwarzer) packen die Gang und ihre Chefin (Miranda Otto als Quotenfrau) in ihr kleines, silbernes Flugzeug und fliegen geradewegs in einen schönen, computeranimierten Sandsturm. Sie stürzen ab, ahnen, dass sie niemand finden wird und warten auf ihren Tod – oder würden das tun, wenn nicht ein etwas seltsamer Sonderling (Giovanni Ribisi), dessen Geschichte nie wirklich geklärt wird (“It’s a long story”), vorgeschlagen hätte, aus dem halbwegs intakten Teil des Flugzeugs ein neues zu bauen.

Der Originalfilm gehört zu meinen ersten bewussten Fernsehkindheitserinnerungen. Mein Vater ist ein Fan dieses Films, und wann immer er kam, saß die ganze Familie vor dem Fernseher. Ich habe den Film immer als sehr dicht empfunden, sehr eindringlich und sehr spannend dazu, auch wenn er schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Deswegen stinkt das Remake in meinen Augen auch arg ab. Dennis Quaid ist eben nicht Jimmy Stewart, und Giovanni Ribisi ist nicht Hardy Krüger, der damals sehr schön einen typischen Hollywood-Deutschen gab: diszipliniert, eigenwillig, strebsam. Ribisi ist einfach nur unheimlich, auch wenn er – wohl eine kleine Reminiszenz – blondgefärbte Haare hat und fast genau die gleiche Brille trägt wie Herr Krüger im Original. Damals bestand die ganze Crew aus harten Kerlen, die fast verdurstet sind oder in der Hitze umkamen. Dieses Mal haben wir eine schön durchmischte Gang, die beim Flugzeugbauen gerne mal entspannt zu Outkast ein Tänzchen hinlegen und sich zwar ab und zu über das Wasser Gedanken macht, aber auch nicht wirklich besorgt oder ausgezehrt aussieht. Och nö.

Eine Szene hat mir besonders gefehlt. Gleich in der ersten Nacht nach dem Absturz verlässt einer der Männer das Flugzeug und verirrt sich in der Nacht. Im Remake verschwindet er einfach aus dem Film, man ruft nochmal pflichtschuldig nach ihm, und das war’s. Einer weniger, der mir das Wasser wegtrinkt. Im Original wurde die arme Seele von Ernest Borgnine gespielt, dem wir dabei zusehen, wie er halluzinierend seinen Namen in den Sand schreibt, um verzweifelt auf sich aufmerksam zu machen. Ganz großes Kino und ein Bild, das mir bis heute in Erinnerung geblieben ist.

Flight of the Phoenix spult pflichtschuldig die üblichen Zutaten eines Katastrophenfilms ab: die Anspannung der Figuren, die in Brüllereien endet, der Kampf um die Ressourcen, die üblichen Todesfälle und die flammende Rede, nach Hause zu wollen. Das Dumme ist nur, dass alles einstudiert wirkt, nichts erreicht einen wirklich, alles klingt wie Schülertheater, das echt Eindruck auf Mama und Papa machen will. Hat bei mir nicht funktioniert. Ich guck mir lieber das Original nochmal an. Da kam auch die Pointe, wer Herr Krüger nun wirklich ist, um einiges besser als in der flauschigen Neufassung.

Katholische Kirche besiegt Hexerei!

(amazon.de, kurz vor 10 Uhr)

Die offizielle Seite zum Sean Penn-Film The Assassination of Richard Nixon flasht zwar ganz eklig, ist aber auch ziemlich stylish. Gönnt euch ruhig die fünf Minuten für den Test am Anfang, es lohnt sich. Ich habe leider keinen deutschen Starttermin ergoogeln können.

I feel pretty oh so pretty

Neues von den Ugly Dolls: Jetzt gibt’s Icons und neue Wallpapers auf der Seite. Der Kerl und ich habe Tray und Wedgehead als Schüsselanhänger, aber ich glaube, ich muss doch mal in eine richtige Puppe investieren.