Merke:

Bist du grad am menstruieren,
solltest du nicht kommentieren.

Really stupid syndication

Mit dem Update auf die neue WordPress-Version habe ich anscheinend meine RSS-Feeds ein wenig zerschossen bzw. einige Reader haben noch die alten Feeds abgegriffen, die nichts mehr zu melden hatten. Danke an die Leser, die mich darauf hingewiesen haben; isch hädde ja nix mitgekriegt, denn isch lese so selten meinen eigenen Feed. Hier wären drei topaktuelle URLs, die alle funktionieren sollten:

http://www.ankegroener.de/?feed=rss2
http://www.ankegroener.de/?feed=rss
http://www.ankegroener.de/?feed=atom

Wie Herr Schröder die Zahl der Bundesratsblockaden der letzten Jahre mit denen in sämtlichen Jahren seit Gründung der Bundesrepublik verglich (fast genauso viele, wie soll man denn da noch regieren können, armer Junge/blöde Opposition/manchmal glaube ich, euch macht das alles Spaß, Hauptsache, wir gewinnen und nicht die anderen, wer auch immer die anderen gerade sind und was auch immer die anderen gerade wollen). Wie Frau Merkel Rot-Grün unabsichtlich Handlungsfähigkeit per Versprecher bescheinigte und sich danach das angeblich Hohe Haus wie ein Kasperletheater aufführte (guck mal, das Mädel da vorne, der zerquatschen wir jetzt ihre Rede). Wie Herr Westerwelle die Agenda 2010 als „Schmalspuragenda“ bezeichnete, worauf Herr Fischer Herrn Westerwelle als „Schmalspurpolitiker“ bezeichnete und kurz und wahr darauf hinwies, dass die beiden vielleicht zukünftigen Regierungsmitglieder aber sowas von gar keine Alternativen aufgezeigt hätten in ihren Wahlkampfreden (das übliche Nachtreten und Kläffen eben, was sollen sie auch sonst machen, die können ja auch nicht zaubern, dann brüllt man eben, damit es keiner merkt, und die Gegenseite brüllt, damit es wer merkt). Wie die PDS-Abgeordnete und der CSU-Mensch nur noch wiedergekäut haben, weil alles gesagt war und die Abgeordneten doch schon ihre Stimmkärtchen in den Händen hatten, die blaue für ja, die rote für nein, und vorher bitte die gelbe Karte an die Schriftführer, muss ja alles seine Ordnung haben, auch so eine getürkte Vertrauensdingens. Wie dann ganz zum Schluss der Abgeordnete von den Grünen den Bundestag mit der Volkskammer verglich, wo die Abgeordneten auch eingeladen wurden, so abzustimmen, wie die Oberen es gerne hätten – ja, da hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass irgendjemand mal sagt, was für ein blödes, kleinkariertes, unwürdiges Schmierentheater das Ganze doch war. Ich habe bis zum Schluss naiverweise darauf vertraut, dass die Abgeordneten der SPD sich zusammenreißen und ihrem Kanzler das Vertrauen aussprechen, das ihm die Wähler vor einiger Zeit geschenkt haben, und dass die CDU-Abgeordneten sich ebenfalls zusammenreißen und die Blockadepolitik im Bundesrat aufgeben, um die angefangenen Reformen zu Ende zu bringen oder sie zu verbessern oder was immer nötig ist, herrgottnochmal, ihr könnt doch auch nichts großartig anders machen und einschneidende Reformen tun halt weh, jetzt lasst es uns doch durchziehen, wo wir schon mal damit angefangen haben, nicht jetzt auf halber Strecke einfach aufgeben und der gegnerischen Seite den Ball in die Hand drücken und sagen, vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen, die haben sie nicht und das weißt du auch, was für eine blöde Weicheitour, oh du mein Kanzler, da du hangest. Jetzt behalte ich mein Parteibuch erst recht. Aber die Show eben, die nehme ich dir wirklich, wirklich persönlich übel.

The bastard chairs, Michael Wolf, Fotograf.

(via I think he was a journalist)

Aller guten Dinge sind drei

Vor allem Jahre. Mein Weblog wird nämlich heute 3. Aus einer kleinen Seite mit Kurzgeschichten, mehr oder minder sinnvollen Links und vor allem Kinokritiken für meine Kollegen, die liebevoll im Netscape Composer „gestaltet“ wurde, ist vor drei Jahren ein Weblog geworden. Noch ohne Counter, Permalinks und anständiger Kommentarfunktion, aber schon damals mit täglichem Update. Die Haloscan-Kommentare kamen im August/September 2002 hinzu, wurden mit der Umstellung auf WordPress im Oktober/November letzten Jahres allerdings wieder eingemottet. Dafür hat ankegroener.de jetzt auch endlich Permalinks und einen RSS-Feed. Damit ist mein Weblog erwachsen und freut sich auf die nächsten Jahre. Und jetzt klatsche ich ihm erstmal ne Sahnetorte auf die Datenbank.

Dies ist ein Blogeintrag. Drucken Sie ihn nach dem Lesen bitte aus und diskutieren Sie ihn mit dem übel riechenden Menschen neben Ihnen im Bus.

Lauter Leute will die Menschen dazu bringen, mit wildfremden Leuten ein Gespräch über Spaghetti Bolognese zu beginnen. Oder auch über andere Dinge. Ich hab noch keinen Zettel von den Jungs und Mädels (?) entdeckt. Aber ich nehme an, im kühlen Norden würde die Aktion eh versanden.

(via teezeh)

Kitchen Stories

Nach der ersten Geschichte über Monsieur erzählt Herr Paulsen (der mit dem Kiosk) noch eine weitere über seinen Kochlehrer. (Ist das überhaupt ein Wort?)

Sarah Connor ist mir nach einer Stunde Pro Sieben-Gucken durchaus sympathisch geworden. Wer Monsterkuschelpuschen trägt, kann kein schlechter Mensch sein. Aber die vergurkte Hymne nehme ich ihr immer noch ein bisschen übel.

Krächz

Wenn mir das mal vorher jemand hätte sagen können, dass ich nach einer guten Stunde Singen ab und zu aussehe wie nach einer Stunde Fitnessstudio … dann wäre das zwar nett gewesen, aber ich hätte es nicht geglaubt. Ich vergesse es auch immer gerne wieder. Bis zu den Stunden, die so ablaufen wie die am Montag, als mich Tony listig fragte, was ich denn gerne singen würde, worauf ich leichtsinnigerweise die Arie aus The Ballad of Baby Doe wählte, denn die mag ich sehr gerne – und übe sie zuhause immer fünf Töne zu tief. Und ich weiß auch, warum.

Das Lied liegt am allerhöchsten Ende meines gesanglichen Spektrums und kostet Hölle viel Kraft. Wir haben nur die erste Seite der insgesamt fünf bearbeitet, denn die reicht schon, um mir den Schweiß den Nacken runterlaufen zu lassen. Zuerst habe ich den Text mal Text sein lassen dürfen und die Melodie nur auf A gesungen. Möglichst ohne das A abzusetzen, einfach einen Bogen singen. (Wenn ich „einfach“ sage, meine ich damit Mund aufreißen, nicht bei den höchsten Tönen anfangen zu kieksen oder lauter werden, bei den tieferen Tönen dementsprechend nicht leiser und ab und zu mal ans Atmen denken.)

Nachdem die Töne irgendwie im Kopf waren und sich mein Mund an den Raum gewöhnt hatte, den das A geschaffen hat, kam ein Konsonant dazu. Das doofe N, das den Mund sofort wieder winzig klein macht. Jetzt singe ich also na-na-na. Ich muss mich bei jeder Note daran erinnern, dass ich GROSS bleibe, offen, weit und das ganze natürlich total entspannt und ü-ber-haupt nicht angestrengt, kein Thema, logisch, dann mal los. (Ächz.)

Wenn Tonfolgen schwierig zu singen sind, bin ich inzwischen dazu übergegangen, mit den Händen Bewegungen zu beschreiben, die ich gesanglich ausdrücken will. Beispiel: Wenn ich eine Tonfolge singe, die nach oben geht, neige ich automatisch dazu, den höchsten Ton lauter zu singen als die anderen. Das will ich aber nicht, und so beschreiben meine Hände eine ebene Linie, um meinen Kopf daran zu erinnern, dass ich „eben“ singe und keine Welle beschreibe. Komischerweise funktioniert das wirklich. Ich hebe auch ab und zu meine Hände über den Kopf und drücke eine imaginäre Wand nach oben, um den Raum zu erweitern, den ich stimmlich habe. Funktioniert auch. Ich sehe zwar meist extrem bescheuert aus, wenn ich singe, weil ich dabei wild in der Gegend rumgestikuliere, aber was soll’s. Noch guckt mir dabei ja keiner zu. Außer Tony, und von dem habe ich schließlich diese Ideen.

Als ich das Na-na-na einigermaßen drin hatte, durfte ich die richtigen Konsonanten singen, aber noch nicht die richtigen Vokale. Quasi die drei Chinesen mit dem Kontrabass. Der Text lautet im Original so: “Always through the changing of sun and shadow, time and space …” Aber was ich gesungen habe war: “Alwas thra tha changang af san and shadaw, tame and space …” Zu dieser Zeit war ich bereits eine halbe Stunde damit beschäftigt, meine Stimmbänder zu quälen. Ich war so gut wie durchgeschwitzt, und meine Stimme wurde allmählich kieksiger. Als ich schließlich die richtigen Vokale singen durfte, ist die Stimme irgendwann einfach weggekippt. Ich hatte nicht mehr die Kraft, die oberen Töne zu halten, nicht mal eine halbe Sekunde lang. Sobald Tony das gemerkt hat, hat er das Lied für heute zu den Akten gelegt, und wir haben zur Erholung mal wieder Ich hab geträumt vor langer Zeit aus Les Misérables gesungen. Das ist ungefähr eine Oktave tiefer, aber selbst das habe ich nicht mehr ganz gebacken gekriegt. Meine Stimme war so darauf gedrillt, irgendwo da oben rumzugurken, dass es mir wirklich schwer fiel, sie wieder auf „normales“ Niveau runterzubremsen und nicht bei jeder Note klanglich übers Ziel hinauszuschießen.

Am Ende der Stunde habe ich mich etwas heiser gefühlt, aber auch ziemlich stolz, dass ich überhaupt so lange durchgehalten habe. Tony meinte, dass ich die Höhe auf jeden Fall drin hätte, nur die Kondition eben noch nicht, um länger dort oben zu verweilen. Ich habe noch nie darüber nachgedacht, dass man Kondition braucht, dass man sich quasi Muskeln antrainieren muss, um länger in unbequemen Höhen singen zu können. Je länger ich Unterricht nehme, desto größer wird mein Respekt vor Berufssängern. Gerade vor denen, die sechs Stunden Wagner singen.

Wer wissen will, wie das Lied klingt, an dem ich mich vergehe, der darf mal hier klicken. Da hört ihr aber gottlob nicht die gestern etwas krächzig klingende Anke, sondern Beverly Sills mit dem New York City Opera Orchestra aus der Gesamtaufnahme von 1959.

Ach ja, und die eine Stelle im Mittelteil, die so richtig fies nach oben geht, darf ich netterweise eine Oktave tiefer singen.

Israel Kamakawiwo’ole sing Somewhere over the rainbow. Und ich hab den Song jetzt ein paar Tage im Ohr. Die ganze Geschichte zu dem Mann aus Hawaii, der vorgestern vor acht Jahren gestorben ist, gibt’s bei IT&W. Danke dafür.

Another beautiful story brought to you by my favorite waiter.

Auf das Kiefer-Püppchen wollte ich ja schon länger hinweisen. Es wohnt beim Kutter, und ich hab darüber gelesen bei Lu.

Coach Carter

Typisches inspirational movie über eine Highschool-Basketballmanschaft, die eine Saison lang so gut wie alles verliert, eine Saison später aber mit dem richtigen Trainer so gut wie alles gewinnt. Das Besondere an Coach Carter ist erstens, dass die Handlung auf einer wahren Geschichte beruht, und zweitens, dass es primär gar nicht ums Basketballspielen geht. Der Trainer will nicht nur die sportlichen Noten der Jungs verbessern, sondern vor allem ihre restlichen Schulnoten. Und so lässt er sie alle einen Vertrag unterschreiben, in dem sie sich zu einer bestimmten Durchschnittsnote verpflichten. Die ersten Probleme treten also nicht nach einem verlorenen Spiel auf, sondern nachdem die ersten Lehrer dem Trainer stecken, dass seine Schützlinge im Klassenraum nicht sonderlich helle sind.

Der Film vermittelt für mich gleich zwei überraschende Botschaften, jedenfalls wenn man bedenkt, dass es ein amerikanischer Film ist. Einmal, dass es anscheinend auch für Atheten nicht ganz schlecht ist, ein bisschen über Literatur und Mathematik Bescheid zu wissen. Und zweitens, dass es wichtig ist, sich um seine Zukunft zu kümmern. In einer Nebenhandlung lernen wir die Freundin einer der Teamspieler kennen, die schwanger ist und das Baby behalten möchte. Nach einigen Diskussionen mit ihrem Freund, der sie fragt, ob sie so „enden“ möchte wie ihre Cousine, die mit 19 bereits zwei Kinder hat, entscheidet sie sich schließlich für eine Abtreibung. Dieser Nebenschauplatz hat mit dem eigentlichen Sportfilm überhaupt nichts zu tun, und die Freundin ist, neben der lauten Mutter eines anderen Spielers und dem unvermeidlichen Dealerkumpel, die einzige Figur im Film, die den Jungs ein wenig Hintergrund verleiht. Es hat mich gewundert, aber gleichzeitig sehr gefreut, in einem amerikanischen Film einen klaren Standpunkt zugunsten von Abtreibungen vertreten zu sehen, der jungen Mädchen nicht suggeriert, dass schon irgendwie alles gut wird, sobald das Baby erstmal da ist, sondern dass es durchaus andere Möglichkeiten gibt, die man in Betracht ziehen kann.

Coach Carter erzählt keine wirklich neue Geschichte. Er ist allerdings eher erträglich als der Durchschnittsfilm dieser Kategorie, in dem aus Jungs Männer werden und alle zum Schluss Tränen in den Augen haben und ihrem Lehrer applaudieren. Das passiert netterweise nicht. Mit ein paar emotionalen Ausrutschern bei den Dialogen muss man leben, aber ansonsten ist Coach Carter ein schöner, straighter Sportfilm geworden.

Miss Congeniality 2: Armed and Fabulous

Ich muss zugeben, dass ich den ersten Teil wirklich ziemlich unterhaltsam fand, wenn man mal von der üblichen, kreuzdoofen Idee „Plumpe Frau wird Rasseweib“ absieht. Aber die ganzen schönen Seitenhiebe aufs Modelbusiness und die Dämlichkeit von Miss-Wahlen haben mir gefallen. Und natürlich William Shatner und Sandra Bullock, die ich persönlich immer sehr gerne sehe. Besonders in Komödien, weil sie diese seltsame Art hat, bei jeder Pointe entweder mit der Stimme raufzugehen oder leiser zu werden, so als ob sie bescheiden sagen möchte, ach komm, ist nicht der Brüller hier, aber doch ganz nett. Und ich mag ihre Nettigkeit eben.

In Miss Congeniality 2 (Miss Undercover 2) ist sie aber nicht mehr nett, sondern nur noch ne dumme Zicke, die sich von ihren Kollegen decaf hazelnut macchiato oder ähnliches Zeug von Starbucks bringen lässt und als neues Gesicht des FBI ständig einen Stylisten dabei haben muss. Die Idee, dass Frauen zuallererst einmal hübsch zu sein haben, wird hier nicht mehr konterkariert, sondern wirklich durchgezogen. Und damit hatte der Film nach 15 Minuten schon verloren. Mag sein, dass sich das alles noch geändert hat und dass Bullock zum Schluss wieder rülpsen und Jeans tragen darf, aber ich hatte einfach keine Lust mehr, darauf zu warten. Ich habe insgesamt 45 Minuten durchgehalten, dabei kein einziges Mal gelacht, und dann war’s mir egal. In die Tonne.

Constantine

Verwuselter „Horror“film mit christlichem Einschlag. John Constantine (Keanu Reeves, wie immer mit nur einem Gesichtsausdruck) versucht, die Welt davor zu retten, dass der Sohn des Teufels auf ihr seine Herrschaft errichtet. Dabei hilft ihm Rachel Weisz, die anscheinend nur noch Filme mit ner Menge Special Effects dreht. Schade drum, denn ich finde, sie kann eindeutig mehr, als von Herrn Reeves unter Wasser gedrückt zu werden und durch die Hölle zu marschieren – wozu sie übrigens auch nur einen Gesichtsausdruck braucht. Aber sie reißt immerhin die Augen mädchenhaft auf, wo Keanu nur knurrig vor sich hinbrummelt. Die Story selbst fühlt sich an wie aus dem Exorzisten und dem siebten Siegel und God’s Army und ner Menge anderer religiös motivierter Schlachteplatten geklaut und ist daher nicht der Rede wert. Die Effekte waren nett anzusehen, aber ich habe mich trotzdem ziemlich gelangweilt, denn Constantine hat leider überhaupt nichts Überraschendes zu bieten. Weckt mich, wenn Keanu seine Mimik entdeckt hat.