Risotto mit geröstetem Radicchio und Erdbeeren

Ja, gut, ich weiß, Erdbeeren im November ist quasi wie Pelztragen, aber dieses Rezept von Maria Elia lächelt mich an, seit ich ihr Buch habe, und ich halte es einfach nicht mehr bis nächsten Mai, Juni, Juli aus. So. Basta. Gekocht und für extrem lecker befunden. Und wenn ihr genauso rücksichtslos drauf seid wie ich, dann kocht ihr das nach. Embrace your inner Chuck Norris.

Für zwei Esser_innen

1/2 Radicchio in feine Streifen schneiden und mit
Olivenöl und
Meersalz

für zwei bis drei Minuten bei mittlerer Hitze rösten, bis die Streifen gebräunt sind. Aus der Pfanne nehmen, mit

Balsamico beträufeln und beiseite stellen.

2 Schalotten, feingehackt, in
25 g Butter und
Olivenöl andünsten.
180 g Risottoreis dazugeben, ungefähr eine Minute glasig werden lassen, dann mit
150 ml Weißwein ablöschen.

450 ml Gemüsebrühe nach und nach zum Reis geben – ihr kennt das ja, brav umrühren, immer nur so viel Flüssigkeit dazugeben, wie der Reis gerade aufnehmen kann, und auch wenn diese Praxis ständig als alberner Quatsch hingestellt wird, ich rühre gerne und ich schöpfe gerne Brühe um. Hat was Meditatives. Wenn die ganze Flüssigkeit beim Reis ist und dieser schön weich geworden ist,

25 g frisch geriebenen Parmesan,
den Saft von 1/2 Zitrone,
2 EL Mascarpone und
4 Erdbeeren, geviertelt,

unterheben. Noch ein bisschen Balsamico oder eine Balsamicoreduktion und ein bisschen Schnittlauch darübergeben.

Bei der einzigen negativen Amazon-Rezension zum Buch wird genau dieses Rezept als „schmeckt nicht, komische Kombi“ herausgestellt. „Komische Kombi“ lasse ich sogar gelten, aber genau die macht das Gericht ja so toll: der bittere Radicchio, der säuerlich-milde Essig, die süßen Erdbeeren und die leicht scharfen Schnittlauchröllchen und das alles auf dem weich-schmelzigen Reis – ich fand das alles sehr lustig im Mund. Und ja, es gibt auch im November schmackhafte Erdbeeren. Die kosten allerdings auch fast so viel wie ein Pelz.

Bücherfragebogen 26, 27 und 30

Drei Antworten bin ich noch schuldig, und dann ist der Bücherfragebogen abgearbeitet. Für diese Antworten gibt’s aber keine Fotos und deswegen auch nur einen Sammeleintrag.

26. Ein Buch, aus dem du deinen Kindern vorlesen würdest:

Ich hab keine Kinder, ich will keine, und ich lese nicht gerne vor.

27. Ein Buch, dessen Hauptperson dein „Ideal“ ist:

Pippi Langstrumpf (scheint die Standardantwort der Bloggerinnen zu sein). Hat gute Laune, gute Freunde, genug Geld und macht, was sie will. Auf das Äffchen und das Pferd würde ich aber zugunsten eines Flauschteddys und eines SUV verzichten.

30. Warum zur Hölle wurde dieses Buch noch nicht verfilmt?

Filme und Bücher sind zwei grundverschiedene Medien. Jedes hat Vorteile, jedes hat Nachteile. Ich persönlich habe mich noch bei keinem einzigen Buch gefragt, warum das zur Hölle noch nicht verfilmt wurde, weil ich beim Lesen genug Bilder im Kopf habe. Es gibt nur wenige Verfilmungen, bei denen mir die bewegten Bilder besser gefallen haben als die Buchstaben, aber das wusste ich immer erst, nachdem ich beide Varianten der gleichen Geschichte konsumiert habe. Daher kann ich die Frage nicht beantworten. Und nebenbei ist sie die dämlichste von allen, denn ich frage mich auch bei Filmen nicht, warum es zur Hölle davon noch kein Buch gibt.

Tina Fey, Twain Prize winner

Aus der Washington Post:

“(…) she was a self-described comedy geek from age 5, when she remembers watching “Monty Python,” followed, eventually, by every comedy program (Carol Burnett, the Three Stooges, “Saturday Night Live”) her parents would let her watch. For an eighth-grade independent study project, she created a presentation about the history of American comedy (“My friend did communism; I did comedy”). A big thrill for her was going downtown to a comedy club to watch her older brother Peter compete in a Steve Martin impersonation contest.

She was not, she says, “terribly dark,” as male comics and humorists tend to be from adolescence. This is generally true of the other women she’s met and befriended in her career, she says, including SNL chums Amy Poehler and Rachel Dratch. “The men are maybe … they like to challenge authority,” Fey says. “The women are all sort of good daughters and college graduates. I think in the small sampling of women I know, the act of doing comedy itself was the act of rebellion.””

(via Women & Hollywoods Gezwitscher)

Bücherfragebogen 31: das Buch, das du am häufigsten verschenkt hast

Allerdings meist auf Deutsch. Ich verschenke seit einiger Zeit kaum noch Bücher, die mir persönlich gefallen (außer an nichtsahnende Bloggerinnen, die Überraschungspakete bekommen), sondern nur noch welche, die ich auf Wunschzetteln finde oder deren Titel ich mir sagen lasse. Und zwar, weil ich selbst auch nur selten von Freund_innen oder Bekannten Bücher bekommen habe, die ihnen und mir gefallen. Auch meine Elten greifen regelmäßig daneben, weil sie dieses Internet und dieses Amazon noch nicht so richtig verinnerlicht haben. So bekomme ich seit Jahren Bücher, die mich theoretisch intressieren müssten, es aber so gar nicht tun.

Ich arbeite ja in der Werbung, also müsste mich doch ein Bildband über die wertvolle Marke Coca-Cola interessieren. (Nein.) Ich mag Filme, also müsste mich doch die Biografie eines DDR-Regisseurs interessieren. (Nein.) Ich mag Kino, also müsste mich doch ein Bildband mit alten UFA-Plakaten interessieren. (Nein.) Und so weiter. Inzwischen bin ich dazu übergegangen, meinen Eltern zu sagen, dass ich mir gar nichts zu Weihnachten wünsche, weil ich es hasse, Bücher im Regal zu haben, die ich nicht lesen will, die ich aber auch nicht weggeben möchte, weil sie mir ja schließlich von meinen Eltern geschenkt wurden.

Natürlich krieg ich trotzdem was. Letztes Jahr gab’s Von Absinth bis Zabaione, weil ich mich ja neuerdings für Essen interessiere. Im Prinzip eine gute Idee, aber genau das gleiche Buch hatten sie mir vor 100 Jahren schon mal geschenkt, weil ich mich als Texterin ja bestimmt für so lustige Wörter interessiere. (Nein.)

(Der gesamte Fragebogen)

Bücherfragebogen 29: Warum zur Hölle wurde dieses Buch verfilmt?

Kiki und die Kaltmamsell haben die beiden Antworten, die ich sofort im Kopf hatte, vorweggenommen. Sowohl bei The Beach als auch bei The Time Traveler’s Wife war ich sehr betrübt über die filmische Umsetzung. Und bei einem Buch bzw. einer Reihe von Büchern habe ich die Filme nicht mal gesehen und frage trotzdem: Warum zur Hölle wurde dieses Buch verfilmt?

Ein kleiner Ausschnitt aus meinem Comicregal, im Zentrum mein allerliebster Lieblingsliebling: Hellboy. Es gibt zwei Hellboy-Filme, und ich habe von einem zufällig ein paar Minuten gesehen, weil der Kerl rüberzappte, bevor ich quengeln konnte. Und danach habe ich diesen Eintrag geschrieben, aus dem ich mal unbescheidenerweise zitiere:

„Aber je mehr Comics ich lese, desto weniger verstehe ich ihre Verfilmungen. Dass man ein „klassisches“ Buch, also die Dinger mit den Buchstaben ohne Bilder, verfilmt, kann ich nachvollziehen. Aber wieso nimmt man einen Comic, der ja schon Bilder liefert, und interpretiert diese nochmal neu? Ich ahne allmählich, warum so viele Comicfans Verfilmungen grottig finden: weil die Figuren noch weniger mit dem Ausgangsmaterial zu tun haben als Buchverfilmungen. Schon bei denen stören sich viele Leser daran, dass die Schauspieler nicht dem Bild entsprechen, das man sich beim Lesen im Kopf zurechtgelegt hat. Und bei einem Comic gibt es ja schon ein Bild, da ist die Übereinstimmung noch schwerer hinzukriegen.“

(Der gesamte Fragebogen)

Blumenkohltorte

Nachdem ich zunächst den vegetarischen Rezepten von Frau Elia hörig war, ist mein derzeitiger Guru Herr Ottolenghi. Das Rezept für das Essen mit dem albernen Namen stammt aus der Guardian-Kolumne The New Vegetarian, aus der ich schon einiges nachgekocht habe und meist zu faul zum Fotografieren war. Oder zu langsam, weil alles so schnell aufgegessen war.

Die Zutaten reichen für eine 26-cm-Springform, mit deren Inhalt vier bis fünf Personen lockerst satt werden. Zunächst einmal

1 Blumenkohl, ca. 650–700 g, in Röschen zerteilen und mit
1 TL Salz

in leicht kochendem Wasser bissfest garen. Abtropfen lassen. Währenddessen den Kuchenteig zubereiten. Dafür

1 große rote Zwiebel

in feine Ringe schneiden; einige davon aufheben, denn die kommen oben auf den Kuchen. Den Rest grob hacken und mit

1/2 TL fein gehacktem Rosmarin in
Olivenöl

für circa acht Minuten bei mittlerer Hitze dünsten. Abkühlen lassen und dann in einer Schüssel mit

10 Eiern und
20 g gehacktem Basilikum

vermischen. In einer weiteren Schüssel

180 g Mehl,
2 1/2 TL Backpulver,
1/2 TL Kurkuma,
220 g frisch geriebenen Parmesan und ordentlich
Salz und schwarzen Pfeffer

miteinander mischen. Die Eiermischung unterrühren, bis keine Klümpchen mehr da sind, dann die abgetropften Blumenkohlröschen dazugeben. Die Springform mit

Butter einreiben und den Rand mit
2 EL Sesamkörnern

verschönern. (Wenn man den Rand so schwungvoll mit Sesam auskleidet wie ich, verschönert man den Boden gleich mit.) Den Teig in die Form füllen und im auf 180° vorgeheizten Backofen für circa 45 Minuten backen. Die Oberfläche sollte hellbraun sein. Den Kuchen ofenwarm oder bei Zimmertemperatur servieren.

Ich habe noch einen Salat (mit Sesamöl-Dressing) dazu gemacht, denn trotz des Bergs Blumenkohl darin ist der Kuchen relativ trocken. Das könnte daran liegen, dass ich die im Originalrezept vorgesehenen, satten 100 ml Olivenöl übersehen habe, in denen der Rosmarin und die Zwiebeln gedünstet werden. Ich nehme an, wenn man die noch in den Teig haut, wird der Kuchen fluffiger. Und der Rosmaringeschmack deutlicher, denn der war bei mir nur ganz hinten im Gaumen als Ahnung vorhanden, wo ich ihn gerne etwas spür- und schmeckbarer gehabt hätte. Vom Basilikum habe ich dagegen nichts geschmeckt. Trotzdem wie fast immer bei Ottolenghi: tolles Zeug. Und mit Blumenkohl kann man mich ja immer glücklich machen. (Das hätte mir mal jemand sagen sollen, bevor ich Schokolade entdeckt habe.)

Bücherfragebogen 28: Zum Glück wurde dieses Buch verfilmt!

Darauf kann es nach meinem Hassbuch natürlich nur eine Antwort geben:

(Der gesamte Fragebogen)

Karamelleis mit Fleur de Sel (und gesponnenem Zucker als fancyschmancy Schmankerl)

Das Eisrezept habe ich vom Datenhamster, die Mengen für den gesponnenen Zucker aus meinem uralten Löffelkochbuch. Und es hat nur vier Nachmittage und ungefähr ein Kilo Zucker gekostet, die Deko hinzukriegen.

Ich fand das Eis ganz okay, aber nicht so toll, dass ich es nochmal machen wollen würde. Lustigerweise ist genau das Fleur de Sel, das dem Eis den besonderen Kick geben sollte, daran schuld, denn durch das Salz hat das Eis einen deutlichen Beigeschmack bekommen, der nach fünf Löffeln von „faszinierend“ zu „okay, reicht dann jetzt“ umschwenkt.

Außerdem ist das Eis in der Maschine überhaupt nicht fest geworden, es ist nicht mal in die Nähe von fest gekommen. Nach 24 Stunden im Tiefkühler hatte es aber immerhin die Konsistenz von streichfähigem Softeis und schmolz beim Kugelformen schon auf dem Weg von der Schüssel bis zur Dessertschale. Das obige Foto wurde ungefähr zwei Minuten, nachdem ich das Eis ins Glas geschaufelt hatte, aufgenommen. (Und das, wo ich endlich mal eine richtig tolle Kugel hingekriegt habe!)

Karamelleis an sich ist aber verdammt lecker. Daher werde ich das ganze nochmal versuchen: ohne Salz und mit meinem Allzweckeisrezept, das immer gelingt.

Zuerst das Karamell machen. Dafür

250 g Zucker

in einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze schmelzen. Nicht umrühren, einfach schmelzen lassen. Sobald aus dem Zucker goldiges Karamell geworden ist, vorsichtig, aber zügig

250 ml Sahne

einrühren. Achtung, das zischt und spritzt, aber duftet dafür unfassbar lecker. In die fertige Sauce

3/4 TL Fleur de Sel und
das Mark einer ausgekratzten Vanilleschote

einrühren. Alles abkühlen lassen. Wenn man dann den neugierigen Finger reinstippt, schmeckt es wie flüssige Werther’s Echte. Mit Salz. Für das Eis

3 Eier

schaumig schlagen. Gleichzeitig

250 ml Vollmilch,
200 ml Sahne und
80 g Zucker

zum Kochen bringen und dann vom Herd nehmen. Die noch heiße Mischung kellenweise zu den Eiern geben und alles nochmal erwärmen (nicht kochen). Ich habe es im Wasserbad erhitzt und ständig mit einem Holzlöffel darin herumgerührt, bis die Masse so dickflüssig war, dass sie den Löffel ummantelte. Durch ein Sieb zur Karamellsauce geben und beides gut verrühren, dann ab in die Eismaschine bzw. den Tiefkühler.

Um Zucker zu spinnen,

150 g Zucker mit
4 EL Wasser

in einer tiefen Pfanne aufkochen, bis der Zucker geschmolzen ist. Sobald das Karamell die gewünschte Farbe hat, von der Platte nehmen und ganz kurz abkühlen lassen, so dass das Karamell von flüssig zu zähflüssig wechselt. Dann blitzschnell eine Gabel ins Karamell tauchen und über einem Stab hin- und herwedeln, so dass lange, dünne Fäden entstehen, die an diesem Stab eine Art Gardine bilden. Ich hab das über unserem Wetzstahl gemacht, den ich leicht eingeölt hatte, um die Zuckerfäden heile davon runterzubekommen. Solange sie noch warm sind, kann man sie formen; für eine richtige Haube hat’s nicht gereicht, aber ich mag den unförmigen Firlefanz über dem Eis auch gerne. Ich habe zuviele Tropfen produziert, aber nach weiteren Übungssessions sieht das hoffentlich irgendwann besser und feiner aus.

Leider kann man die Deko nicht großartig im Vorfeld vorbereiten, um Gäste zu beeindrucken; nach kurzer Zeit bei Zimmertemperatur wird das Karamell wieder weich und klebrig, wo es eben noch bretthart war (und scharfkantig). Ich habe es allerdings noch nicht mit einer Aufbewahrung im Kühlschrank oder Tiefkühler ausprobiert.

Bücherfragebogen 25: ein Buch, bei dem die Hauptperson dich ziemlich gut beschreibt

Naja, „Hauptperson“ stimmt nicht ganz, aber ich mag die Höflichen Paparazzi und das Buch so gerne, weil es von Menschen geschrieben wird, denen ich mich geistig verbunden fühle. Das stille Beobachten von Promis liegt mir weitaus mehr als das kreischende Draufloslaufen und um Autogramme betteln. Die wenigen Male, bei denen ich das gemacht habe (das Autogrammebetteln, nicht das Kreischen, das habe ich noch nie gemacht), fand ich sehr unangenehm, weil ich immer das Gefühl hatte zu stören. Bis auf einen der Angesprochenen (Udo Jürgens, I’m talking to you) hat mich das niemand spüren lassen – der freundliche Götz Alsmann hat sogar noch ein paar Sätze mit mir Nervenwrack gewechselt –, aber ich habe mich immer als sehr aufdringlich empfunden. Deswegen habe ich das auch seit Jahren nicht mehr gemacht und mich z.B. betont gelangweilt gegeben, als ich neben Marius Müller-Westernhagen im Abaton-Kino gesessen habe, wo gerade Million Dollar Baby lief. (Okay, könnte auch am Film gelegen habe, dass ich so gelangweilt war.)

(Der gesamte Fragebogen)

Geröstete Süßkartoffeln mit ganz viel Zeug drauf, dran und drummerum

Und noch ein Rezept aus dem neuen Kochbuch: Ottolenghi: The Cookbook. Darin finden sich Fisch und Fleisch und Süßkram, aber auch ne Menge Gemüse. Zum Beispiel Süßkartoffeln.

Für vier Personen

ca. 850 g Süßkartoffeln (bei mir waren das vier Stück) ungeschält in mundgerechte Stücke schneiden. Die Kartoffeln in einer Schüssel mit

3 EL Olivenöl,
Meersalz und
schwarzem Pfeffer

mischen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech umsiedeln und für 30 Minuten in den auf 190° vorgeheizten Backofen schieben. Die Kartoffeln sollen so gerade gar sein. Ich hab die Zeit verschnarcht und hatte recht weiche Kartoffeln – schmecken auch.

In einer großen Schüssel

4 Frühlingszwiebeln,
4 EL glatte Petersilie,
2 EL frischen Koriander, alles grob gehackt,
35 g Pecannüsse, geröstet und grob gehackt,
35 g Sultaninen und
1/4 TL Chiliflocken

vermischen. Die heißen Kartoffeln darunterheben und noch ein Dressing drübergießen. Das besteht aus

4 EL Olivenöl,
2 EL Ahornsirup,
1 EL Sherry-Essig,
1 EL Zitronensaft,
2 EL Orangensaft,
2 TL frisch geriebenem Ingwer und
1/2 TL Zimt.

Meine Zunge und mein Kopf wissen immer noch nicht so genau, ob das jetzt alles salzig oder süß geschmeckt hat, aber: ausgewogen war’s auf jeden Fall. Man kriegt leider nie von allem was auf die Gabel, aber wenn, dann knacken die Nüsse süßlich zu den spitzen Zwiebeln, die frische Ingwer-Zitronen-Orangennote passt wunderbar zum milden Ahornsirup, und selbst die Sultaninen, die ich aus jedem Müsli rauspicke, haben hier geschmeckt. Tolles Zeug. Gleich nochmal machen. Wenn ich wieder was essen kann, denn es macht sehr, sehr satt.

Bücherfragebogen 24: ein Buch, von dem niemand gedacht hätte, dass du es liest/gelesen hast

Schwierig, weil ich mich für so vieles interessiere und auch dementsprechend darüber schreibe. Vor gut einem Jahr hätte sicher niemand gedacht, dass ich Chemiebücher lese, vor ein paar Monaten nicht, dass ich mich mit Ernährung beschäftige. Aber über eine Sache schreibe ich wirklich so gut wie nie, wahrscheinlich weil ich sie für so sinnlos wie nur irgendwas halte. Aber gleichzeitig manchmal für so wunderwunderschön.

Ich habe noch nie großartig was von Mode verstanden; mir ist es schleierhaft, warum manche Menschen auf Wartelisten für Handtaschen stehen oder vor Läden kampieren, um Stücke einer bestimmten Kollektion zu bekommen. Aber andererseits gibt es Designer_innen, bei denen selbst ich einfach gerne hingucke. Ich würde das meiste nie tragen – die Haute-Couture-Sachen soll, glaube ich, auch niemand wirklich tragen –, aber ich schaue es mir sehr, sehr gerne an.

Die Bücher oben sind Ausstellungskataloge von Armani und Yves Saint Laurent sowie zwei Bücher über Kenzo und Yamamoto. Die Armani-Ausstellung habe ich in London gesehen (letzter Eintrag), die anderen Herren kenne ich nur diesen Büchern.

(Der gesamte Fragebogen)

“My Son is Gay”

Cop’s Wife schreibt über die Reaktionen einiger Mütter, als ihr fünfjähriger Sohn sich Daphne aus Scooby-Doo für sein Halloweenkostüm aussucht:

“If you think that me allowing my son to be a female character for Halloween is somehow going to ‘make’ him gay then you are an idiot. Firstly, what a ridiculous concept. Secondly, if my son is gay, OK. I will love him no less. Thirdly, I am not worried that your son will grow up to be an actual ninja so back off.

If my daughter had dressed as Batman, no one would have thought twice about it. No one.”

(via Helgas Gezwitscher)

Bücherfragebogen 23: das Buch in deinem Regal, das die wenigsten Seiten hat

Ja, liebe Kinder, damals, als es das Internet und die IMDB noch nicht gab, wo man schöne Sätze aus schönen Filmen nachgucken konnte, da musste man warten, bis die schlauen Produzenten mal eben ein Büchlein mit 48 Seiten auf den Markt warfen, in dem dieses traurige Gedicht steht, das der eine Typ auf der Beerdigung von dem anderen Typ rezitiert. Also das hier.

(Der gesamte Fragebogen)

Bücherfragebogen 22: das Buch in deinem Regal, das die meisten Seiten hat

Wenn man die Recherche als ein Buch ansieht, gewinnt Proust haushoch. Laut Amazon haben alle Bücher gemeinsam 5.283 Seiten.

Wenn’s nach Einzelwerken geht, sind Lexika meist nicht zu schlagen. Der olle Pons hat 1.769 Seiten.

Und das dickste Einzelbuch, in dem man lesen und nicht nur blättern möchte, ist Krieg und Frieden. 1.581 Seiten.

(Der gesamte Fragebogen)

Parmesankekse mit Mohn

Wieder mal Herrn Ottolenghi nachgekocht. Beziehungsweise nachgebacken.

Für circa 35 Kekse

210 g Mehl, Type 405,
1/2 TL Backpulver,
1/2 TL Paprikapulver,
1/2 TL schwarzen Pfeffer
1 Prise Cayennepfeffer,
1 Prise Salz mit
165 weicher Butter und
165 g frisch geriebenem Parmesan

zu einem Teig vermischen. Auf der großzügig bemehlten Arbeitsfläche den Teig in zwei Teile teilen und daraus zwei Rollen formen, die drei bis vier Zentimeter Durchmesser haben. Beide Rollen in Frischhaltefolie wickeln und für circa 30 Minuten im Kühlschrank festwerden lassen.

80 g Mohn auf einem flachen Teller verteilen.
1 Ei leicht verquirlen.

Die beiden Teigrollen auswickeln, mit Ei bestreichen und in Mohn wälzen, bis sie vollständig überzogen sind. Nochmal für eine Stunde in den Kühlschrank stellen. (Oder jetzt einfrieren, bis man sie aufbacken möchte.)

Nach der Kühlzeit die Rollen in fünf bis acht Millimeter breite Kekse schneiden und diese auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen; sie sollen circa drei Zentimeter Abstand zueinander haben. (Wobei ich nicht weiß warum, sie sind nicht großartig auseinandergelaufen.) Die Kekse im auf 170° vorgeheizten Backofen für ungefähr zwölf Minuten backen. Sie sollten goldfarben sein und ziemlich unwiderstehlich duften. Das haben sie bei mir erst nach ungefähr 20 Minuten getan, aber dann richtig. Auskühlen lassen und im luftdichten Behälter aufbewahren.

Der Mohn muss laut Buch nicht sein, macht die Kekse aber etwas mehr celebratory. Ich persönlich fand, dass gerade der Mohn die Kekse davor bewahrt hat, ein bisschen wie Goldfischli zu schmecken. Insofern: Mohn! Ich würde die Kekse beim nächsten Mal viel dünner schneiden und die Mehl- und Parmesanmengen etwas ändern; sie waren mir fast ein bisschen zu „keksig“, wo ich gerne etwas im Mund gehabt hätte, was mehr „knabberig“ schmeckt.