Trailer Park
Der Guardian berichtet über Filmtrailer: warum manche Regisseure keine Trailer mögen, warum sie manchmal sogar das Ende verraten und warum meistens die Musik aus dem Trailer nicht im Film vorkommt, den er bewirbt: To cut a long story short.
But by far the oddest practices in the world of trailers concern the music that accompanies them. Film scores tend to be completed so late in the production process that most trailer editors can’t use the correct music even if they want to; normally, however, they don’t. Deploying the music from a successful older film to advertise a new one must be about as close to subliminal advertising as it’s legally possible to get: the makers of the trailers for the recent movie Lemony Snicket’s A Series of Unfortunate Events, starring Jim Carrey, knew the movie they wanted viewers to be reminded of – Tim Burton’s Edward Scissorhands – and so they bought the rights to its score.
This would appear to be the way to make your millions as a composer for the cinema: Hans Zimmer, who wrote the score for the 1995 film Crimson Tide, is estimated to have made at least 50 times more from its subsequent exploitation – in trailers for Armageddon, The Devil’s Own, Independence Day, Mulholland Falls and others – than from its original use.
But the current record, according to the website Soundtrack.net, is held by the composer Randy Edelman. You may not have seen Come See the Paradise, Alan Parker’s 1991 film about the wartime romance of an Irish-American man and a Japanese-American woman. But the score proved so useful for trailer-makers that it has been used in the advertising for no fewer than 24 films, including Clear and Present Danger, Cry, The Beloved Country, Devil in a Blue Dress, Donnie Brasco, A Few Good Men, The Joy Luck Club, Patriot Games, Philadelphia, The Sum of All Fears, Swing Kids and Thirteen Days. Edelman, a former pop songwriter, is now a wealthy man.
(Danke an Konstantin für den Hinweis.)
Mange tak zum dritten
Noch ein Nachzügler vom Geburtstags-Wunschzettel: Mike (der Mike? Ich weiß es leider nicht) hat mir The Bell Jar von Frau Plath zukommen lassen. Vielen lieben Dank dafür.
Anke ködern
Ist ganz leicht. Man muss nur meine niederen Instinkte ansprechen. Ein netter Kommentator hatte vor einiger Zeit ein kindisches Online-Spiel erwähnt, das ich aus Freundlichkeit mal ausprobiert habe, dann nochmal, dann nochmal, und inzwischen bin ich ihm völlig verfallen, weil die Pandabären so niedlich gucken, wenn sie als letztes angeklickt werden.
Sagt mir doch sowas nicht! Ich komm ja hier zu nix mehr.
Alfie
Alfie (Jude Law) ist ein altmodischer Playboy, der alles an Weiblichkeit mitnimmt, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Bis sich plötzlich Probleme einstellen: Er kriegt nicht mehr die Frauen, die er will, und die, die er kriegt, wollen etwas anderes als er, Kinder zum Beispiel. Will er nicht oder vielleicht doch, vielleicht will er auch was Festes, vielleicht aber auch nur über die Feiertage, ach, gucken wir doch mal, was vorbeiläuft und warten ab, was passiert. Zum Schluss fällt er auf die Schnauze mit seiner beliebigen Art, mit Beziehungen umzugehen, und mir persönlich hat das am besten am Film gefallen. Oder nee, noch besser war die Szene, in der Susan „48“ Sarandon mit Jude „32“ Law als Alfie Schluss macht, indem sie ihm sagt, dass sie einen Jüngeren als ihn gefunden hat.
Alfie fühlt sich an wie eine verfilmte Ausgabe von Men’s Health: alles total schnieke, aber im Prinzip hohl und banalst langweilig. Jude ist zwar schnuffig anzuschauen, aber beim zwanzigsten Lächeln à la „Ich kann doch keiner Fliege was zuleide tun, fick mich, bitte“ geht er selbst mir auf die Nerven. Der Film sieht hübsch aus, New York ist stets schön bunt, Jude trägt trendig schmalgeschnittene 60er-Jahre-Anzüge (Gucci, wie er uns verrät und dazu Prada-Schuhe), aber trotzdem bleibt Alfie blutleer und fühlt sich an wie ein sinnloses Remake, was er schließlich auch ist. Da nützt auch die kleine grafische Spielerei nicht mehr, ab und zu großformatig Worte mit total tiefsinnigen Botschaften einzustreuen, die als Billboard oder Markise daherkommen und Begriffe wie Desire, Need, Watch oder Kiss kommunizieren. Der Film will leicht und flockig sein, ist aber in seiner Selbstverliebtheit und Belanglosigkeit auf Dauer einfach nur anstrengend.
Some Kind of Monster
Dokumentarfilm über den schmerzhaften Prozess von Metallica, ihre letzte Platte zu machen. Was als Film über die Studioaufnahmen begann, wurde eine Aufzeichnung vieler Gespräche, denn die Band hatte einen Therapeuten engagiert, der ihnen helfen sollte, die Spannungen innerhalb der Band abzubauen. Der Film porträtiert, soweit man das beurteilen kann, recht schonungslos die seltsamen Prozesse und Beziehungen und Machtkämpfe, vor allem zwischen James Hetfield und Lars Ulrich. Je länger der Film dauert (und er dauert verdammt lange), desto mehr möchte man beide mit Schaumstoffprügeln in einen Raum sperren und ihnen sagen: „Scheiß auf die wohlformulierten Diskussionen (mit dem obligatorischen um, like, um, fuck) durchsetzt – haut euch ein paar Tage eure gemeinsamen 20 Jahre um die Ohren, und dann sehen wir weiter.“
So spannend ich es zu sehen fand, dass Multimillionäre, die ganze Stadien mit einer Geste im Griff haben, genau die gleichen „Schwachstellen“ haben wie der Mensch, der morgens neben mir im Bus sitzt – nämlich: Bin ich gut genug? Mögen die Leute mich? Wieso komme ich mit dir nicht klar und will ich das überhaupt? –, so entlarvend fand ich es auch. Ein bisschen Mythos ist weg von Metallica, ein bisschen von ihrem Status als knallharte Rock’n’Roll-Legende haben die Jungs in meinen Augen verloren. Ich habe Respekt für ihren Wunsch, sich persönlich weiterzuentwickeln und den Teufelskreis von Band-Bühne-Bier zu durchbrechen, aber manchmal hatte ich das Gefühl, dass die monate-, ja jahrelange Nabelschau nicht immer produktiv war. Vor allem hat mich die Eitelkeit überrascht, mit der die Band sich hat ablichten lassen. Dass Hetfield lieber in Sibirien auf Bärenjagd geht anstatt den ersten Geburtstag seines Sohnes zu feiern, hätte ich nicht unbedingt erzählen wollen. Und die nervige Geschwätzigkeit von Ulrich, der es meiner Zuschauermeinung nach wirklich darauf anlegt, dass Hetfield ihm irgendwann eine langt, war für mich auch schlicht und einfach selbstüberschätzte Verblendung, die ich nicht hätte dokumentiert sehen wollen, wenn ich er gewesen wäre.
Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist Some Kind of Monster sehenswert, jedenfalls für Fans, denn filmisch hat Monster nicht wirklich Neues zu bieten. Ein bisschen unfertig fühlt er sich an, ein bisschen ausgefranst an den Rändern, ein bisschen müde, ein bisschen arrogant, aber auch verdammt pathetisch, emotional und ausdauernd. Wie die Band selbst. Passt schon.
my mobile tells strange stories
(inspired by fernsehratgeber)
—
Ich liebe dich nicht, weil
Du wohnst ab jetzt bei
Gib unseren Wohnungsschlüssel ab bei
Deine Sachen findest du bei
Mein Anwalt heißt
Der Gerichtstermin ist am
Den Unterhalt bitte auf Kontonummer
Mein Neuer heißt
—
DEAR SIR I AM WRITING TO YOU BECAUSE
Don’t think just act with
Stehst du auf willige
Druckerpatronen in den Farben
Folgende Microsoft-Programme billiger
YOU HAVE BEEN CHOSEN TO PARTICIPATE IN
—
Berühre meine
Küss mich zärtlich am
Umfasse mit deinen Händen meine
Knabbere an meinen
Beiß in meine
Leck mir die
—
Wolltest du nicht schon immer wissen, ob
Ich bin süchtig nach
Mein Gott heißt
Der Sinn des Lebens ist
The whiner takes it all
Nach dem für mich schwer zu ertragenden Ekelbild-Contest bei Herrn Sebas wird nun der Heulsusen-Contest bei Frau evasive ausgerufen. Ich bin schon sehr gespannt auf das öffentliche Gejammere (jedenfalls mehr als auf schwärende Fleischwunden). Ich selbst kann leider keinen Beitrag schreiben, denn im Moment ist bei mir alles total schnafte.
Obwohl – die blöde Wäscherei sollte unser mein neues Bett eigentlich schon im Februar liefern und schickt seit Anfang März bedauernde Briefe im Wochen-Rhythmus, dass es doch und schon wieder und tut uns ja auch leid Lieferschwierigkeiten gebe blablabla … letztes Mal lag immerhin ein Gutschein bei. Und was für einer: ganze 20 Euros. Jetzt fühl ich mich doch gleich viel besser, nachdem ich ein halbes Monatsgehalt in dem Laden gelassen habe.
(Nee, das war nicht heulsusig genug. Das kann ich besser.)
Deutsches Sprache, schweres Sprache
Der Kerl und ich haben grammatikalische Probleme.
Freitag ist der 1. April, der darauffolgende Freitag ist der 8. April. Ist der 1. April nun dieser Freitag oder nächster Freitag?
Meiner Meinung nach ist der 1. April dieser Freitag und der 8. April nächster Freitag. Der Kerl meint, der 1. April sei nächster Freitag und der 8. April sowas in der Richtung von Freitag nächster Woche oder so.
Was sagt die wissende Leserschaft?
(O-Ton Kerl: „Ich lass mir doch vom Gröner-Pöbel nicht sagen, wie ich zu reden habe.“)
ZEIGT’S IHM!
Babylon Spam
(Hier stand ein Eintrag, der sich mit dem üblichen Matschdeutsch von pornografischen Spam-Mails befasste. Mir ist allerdings nach dem Schreiben aufgefallen, dass darüber wahrscheinlich schon alles gesagt wurde, was es zu sagen gibt. Auch wenn mir persönlich die literarische Komposition Langmetragefilme zum Einladen neu war. Jedenfalls habe ich beschlossen, diesen Eintrag nicht zu veröffentlichen, ja ihn sogar zu löschen wegen kompletter Redundanz. Aber die Headline, mein lieber Herr Gesangsverein, die Headline fand ich so schön, dass sie einfach erhalten bleiben werden musste können gehabt getan. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.)
Im Guardian erzählen sechs Schauspieler, die alle einmal Adolf Hitler dargestellt haben, wie sie sich dem Charakter genähert und ihn schlussendlich auf die Leinwand oder die Bühne gebracht haben. Bruno Ganz ist natürlich dabei, aber auch Hubert Kramar, der Hitler im polnischen Theaterstück Nazis in Space gespielt hat: Desperately seeking Adolf.
Once, after a rehearsal, I went out on to the streets in my Hitler outfit, accompanied by two actors in adjutant outfits. One man nearly crashed his car and another banged into a lamppost. The reaction was very different in Paris. When standing at the base of the Eiffel Tower dressed as Hitler, I was pounced on by scores of Japanese tourists who wanted my autograph.
In 2000, I bought a ticket for the Vienna Opera Ball, a big political and social event. I decided to go in a Hitler costume to make a political statement against rightwing extremists. I was hooked up with a mini-TV camera and managed to get through the security gates because I was in a chauffeur driven Rolls-Royce with darkened windows. I got out of the car and the other guests were completely mesmerised. They stood there with their eyes almost popping out of their sockets. A couple of people said: “Heil Hitler!” To this day, I don’t know if they were joking. I was arrested and they tried to put me in prison, because it is against the law to wear Nazi outfits in Austria. But I just claimed that I had dressed up for a fancy-dress party.
Brrrm, brrrm, brrrm, und dann setzte der Panzer in die Parklücke
John Z. DeLorean ist am vorvergangenen Samstag an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben.
Ich kannte den Namen, ehrlich gesagt, nur aus Back to the Future. Aber seit ich die Karre, den inzwischen legendären DeLorean DMC 12, das erste Mal gesehen habe, lässt mich das fiese 80er Jahre-Design nicht mehr los. Ich mag die eckigen Konturen, dieses klaren Punkt, den das Auto setzt. Kein Schnickschnack, kein abgerundeter Mädchencharme, nein, harte Kanten, straffe Linien, fertig, aus.
Ich mag Autos. Ich schreibe sogar beruflich über sie. Das hätte ich mir zu Anfang meiner Werberkarriere zwar nie vorstellen können, aber sobald ich mein erstes Mailing für einen (Achtung, Synonym- und Pathos-Alarm) großen deutschen Autobauer getextet hatte, wusste ich: Das isses. Scheiß auf Anzeigen und Fernsehspots – ich will die Langstrecke schreiben. Ich will mir Kataloge ausdenken, die auf 60 Seiten über Motoren, Drehmomente und Fahrspaß schwärmen. Ich will über die definierten Linien des Fahrzeugkörpers sabbern, über die aufregenden Lackfarben, über die sinnliche Haptik im Innenraum, über die Dynamik der Beschleunigung und das Glücksgefühl des Vorwärtskommens. (Und wenn ich beruflich über die Schnuckis schreibe, habe ich intelligentere Adjektive auf Lager. But not now.)
Ich kann mich an eine Präsentation eines neuen Auto-Modells erinnern, zu dem wir den Katalog machen sollten. Die Karre war noch nicht fertig; es waren nur zwei Modelle ohne Motor da, allerdings schon in Originalgröße, lackiert und zum Reinsetzen und Alles-Anfassen. Wir saßen also mit dem Kunden bei Kaffee und Schnittchen in einem abgedunkelten Raum, in dem unter zwei weißen Tüchern verborgen das neue Auto stand. Zuerst durften die Designer über ihre Inspirationen sprechen und uns Bilder zeigen von Motiven und Dingen, mit denen sie sich beschäftigt hatten, bis sie auf die neue Linienführung des Autos gekommen wären. Dann erzählte der Kunde etwas über die Käuferstruktur und was überhaupt alles so toll an dem Fahrzeug wäre. Dann durften die Ingenieure ihr Baby von der technischen Seite vorstellen, und dann endlich wurden die Tücher hochgehoben – und Anke konnte sich nicht entscheiden, ob sie lieber den schwarzlackierten oder den silbernen gleich mitnehmen wollte.
Es war so fantastisch, ein niegelnagelneues Auto anzufassen, auch wenn es streng genommen noch kein richtiges Auto war. Der Lack war so unberührt wundervoll, alles blitzte und blinkte, und natürlich war es vor allem einfach geil (es gibt kein besseres Wort), ein Auto zu sehen, das sonst noch niemand gesehen hatte. Ich bin über eine Stunde lang um die beiden Modelle rumgeschlichen, habe zärtlich das Heck (nach Innenraum mein Lieblingsfeature bei jeder Karre) vom silbernen Fahrzeug gestreichelt, habe mich ehrfürchtig in das schwarze gesetzt und über das jungfräuliche Cockpit gelächelt und habe jedem der Designer persönlich gesagt, dass dieses Modell das schönste sei, was die Firma je rausgehauen habe.
Inzwischen ist das Auto längst im Handel. Und ich muss gestehen, ich schaue ihm immer noch jedes Mal hinterher, wenn es an mir vorbeifährt. Genau wie jedem anderen Modell, für das ich gearbeitet habe. Es ist eine ganz seltsame – und, wenn man rational darüber nachdenkt, eine ziemlich bescheuerte – Vertrautheit, die mich mit dem jeweiligen Auto verbindet. Aber wenn man wochenlang die Heckleuchten angeguckt hat, um irgendwas über sie zu sagen oder die Felgen oder den Motor, dann entwickelt man irgendwann das automobile Stockholm-Syndrom, wo man die Karre einfach nur noch heiraten möchte.
Das Spannende an Werbung ist ja, dass man zu allem, mit dem man sich gezwungenermaßen 24 Stunden am Tag auseinandersetzt, eine ganz besondere Beziehung aufbaut. Um ein Produkt richtig zu bewerben, muss man einfach wissen, was es ausmacht, was es anders macht, wie es sich anfühlt etc. Und je länger man über alle Produktbesonderheiten nachdenkt, desto größer wird die Bindung zwischen Werber und Beworbenem. So geht es mir jedenfalls. Ich finde grundsätzlich das Auto am schönsten, über das ich gerade nachdenke. Ich bin grundsätzlich davon überzeugt, die ehrlichste Bank der Welt zu kennen, wenn ich gerade Copys für sie schreibe, oder das leckerste Bier oder den besten Fernseher. Wenn ich nicht selbst an das glaube, was ich gerade schreibe, wird das auch kein Konsument tun. Das führt zwar bei mir dazu, dass ich ziemlich betriebsblind durch die Gegend texte, aber wahrscheinlich hat der jeweilige Kunde nichts dagegen.
Auf jeden Fall arbeite ich am liebsten für Autokunden. Alles andere mache ich gern bis mittelgern, aber richtig Spaß macht mein Job, wenn ich über technische Raffinessen und Polsterstoffe schreiben darf, über Beschleunigungswerte und Sonderausstattungen. Und wenn ich einmal ganz, ganz doll reich bin, kaufe ich mir jede Karre, für die ich jemals was geschrieben habe. Und dazu den DeLorean, weil ich ihn seit 20 Jahren haben will, obwohl ich doch weiß, dass meine Rückenschmerzen in ihm garantiert nicht besser werden.
Via Herrn Dahlmann. Wobei ich nicht ganz sicher bin, den Inhalt des Spiels verstanden zu haben. Beachten Sie bitte, dass Herr Dahlmann und ich anscheinend das gleiche Moleskine und Handy besitzen. Allerdings ist mein iPod älter. Diese komische schwarze Niere unten links ist übrigens mein Sonnenbrillenetui. Und die bejahenden Taschentücher liegen nur deshalb auf dem Papst, weil sonst kein Platz mehr war.
Lass die Finger von Emanuela
Hallo Nachbar
Auch wenn mir Million Dollar Baby so gar nicht gefallen hat, war der Nachmittag im Abaton interessant, denn ich hatte einen prominenten Sitznachbarn: der Herr Müller-Westernhagen saß links von mir, und von ihm links saß seine Gattin. Ich finde seine Musik zwar grottenlangweilig, aber jemand, der den ganzen Film lang gerade zwei Worte zu seiner Frau sagt und die brav leise, ansonsten schön die Klappe hält, nicht rumzappelt und zudem noch ein wohlriechendes, dezentes Eau de Toilette aufgelegt hat, kann kein schlechter Mensch sein. Will immer solche Nachbarn haben. Gerne auch unprominent, denn die stehen nämlich irgendwann auf, anstatt sitzenzubleiben, bis das Kino leer ist, um nicht mit der Masse rausgehen zu müssen. Rechts von mir saßen leider zwei Mädels, die der Film arg mitgenommen hatte und die noch nachheulten, weswesen ich weder rechts noch links rauskonnte, ohne drängeln zu müssen, was ich noch weniger leiden kann als lange Abspänne anzugucken. Also bin ich sitzengeblieben und dann nach gefühlten fünf Stunden hinter den schniefenden Mädels rausgegangen. Ehepaar Westernhagen blieb noch und kam mir erst auf der Straße nochmal entgegen. Um ein Beweisautogramm zu bitten, war mir aber auch zu doof.