Comme une image

Comme une image (Schau mich an) erzählt von Lolita, Tochter eines berühmten Schriftstellers, die erstens mit sich und ihrem übergewichtigen Ich hadert und die zweitens glaubt, dass alle Menschen, die freundlich zu ihr sind, das nur tun, weil sie irgendetwas von ihrem Vater wollen. Im Laufe des Film lernen wir auch noch ihre junge Stiefmutter kennen, ihre Gesangslehrerin und deren Mann, ebenfalls Schriftsteller, und ihren neuen Freund, dem sie auch nicht glaubt, dass er sie um ihrer selbst willen liebt.

Der Film versammelt viele nervige Charaktere, die fast alle völlig egoistisch durch die Gegend laufen und glauben, sie seien stets das Opfer. Immer sind die anderen Schuld, keiner hört irgendwem zu, und eigentlich möchte man sie alle früher oder später kräftig durchschütteln und ihnen ein bisschen Hirn und Herz einbleuen. Das machen sie aber schließlich von alleine, und deswegen lässt sich Comme une image auch gut anschauen. Vor allem, weil eben doch nicht alles so kommt, wie man es erwartet und weil man sich bei jedem Charakter ein bisschen an die eigene Nase fassen kann.

(Danke an Marion für den Tipp.)

Alexander

Unglaublich langer und leider auch unglaublich langweiliger Film über Alexander den Großen. Warum er „der Große“ genannt wird, ist mir in dem Film allerdings nicht wirklich klar geworden. Ich habe selten eine Geschichte auf der Leinwand gesehen, die so unmotiviert umgesetzt worden ist. Jeder Feldzug von Alexander war mir persönlich fürchterlich egal, weil mir der Film leider nicht erklären konnte, warum er wichtig war, und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Gute nur deshalb bis heute als einer der besten Feldherren aller Zeiten gilt, weil er seinen „dream in the East“ verfolgt hat. So aus Bock eben. Ach, grad nix zu tun, lass uns mal nach Babylon ziehen. Schön, dass wir soviele englisch beschriftete Mosaike haben, die uns sagen, wo’s langgeht. Und falls das nicht reicht, auch noch Anthony Hopkins aus dem Off, der nochmal die Handlung des Films oder die Psyche des Helden erklärt. Oder es zumindest versucht.

Alexander fühlt sich in jeder Minute an wie der Traum eines übereifrigen Set Designers oder wie ein Werbefilm dafür, dass Männer dringend mal wieder Kajal tragen sollten. Keine einzige der vielen, vielen Figuren hat sich auch nur einen Millimeter in mein Herz gespielt – aber immerhin war Angelina Jolie nahe dran, denn sie legt wenigstens ein bisschen Seele in ihre banal-mütterlichen Zeilen, wenn sie ihren Alex-Schnucki vor dem bösen Papa warnt. Alle anderen der wirklich nicht untalentierten Mimen wie Christopher Plummer, Jared Leto oder Jonathan Rhys-Meyers waren bloße Staffage. Das einzige, was ich aus Alexander, den ich, ehrlich gesagt, nicht bis zum Ende sehen wollte, mitgenommen habe, ist, dass Rosario Dawsons Brüste anscheinend echt sind. Ein bisschen wenig für einen Monumentalfilm über einen der größten Helden der Antike.

7 Zwerge – Männer allein im Wald

(Pssst, ich hoffe, das kriegt jetzt keiner mit, aber ich habe mich wirklich gut amüsiert. Ich nehme an, nach Alexander war mein Widerstand miesen Filmen gegenüber auf einem historischen Tief angelangt. Daher hat mir der Film größtenteils Spaß gemacht. Außer Herrn Waalkes, der bereits seit 1987 nicht mehr lustig ist, aber Nina Hagen und Rüdiger Hoffmann waren schon klasse, und die kleinen, feinen Gastauftritte, besonders von Helge Schneider und Harald Schmidt waren schlicht und einfach lustig. Simpelste Story, ne Menge halbwegs klangvoller Namen der deutschen Comedy-Szene, alte Witze neu aufbereitet, ne Zipfelmütze drauf und gut ist. Mir hat’s gefallen. Aber sagt’s nicht weiter. Oder darf man inzwischen öffentlich zugeben, dass man Atze Schröder komisch findet?)

May the games begin

Focus über Mac Essentials, das erste „kommerzielle Blog“, Spreeblick, den ersten Blog-Verlag, die erhoffte Politisierung vor den Neuwahlen, mit einem Streifzug durch die Blogszene und einer soliden Linkgalerie. Heute im Web, und morgen im Heft.“

(Faulstes Copy & Paste aus diesem Artikel von IT&W)

Ich fand die ersten Kommentare bei Spreeblick schon sehr bezeichnend: Der übliche Ausverkauf der Bloggerseele wird beschworen und steht gleichwertig neben neugierigen Glückwünschen, die erstmal gucken wollen, was denn da so kommen mag. Ich schließe mich der Glückwunschfraktion an und bookmarke erstmal die Kollaboration von argh und Malorama, zoomo.

Und Johnny: Seitenauslinie. Du erinnerst dich? Da sind eindeutig zu wenig Mädels am Start bei euch. Sach ich jetzt mal so.

(In Ermangelung eines Buttons: Letzter Absatz wird unter „Mehr Kryptik“ abgelegt.)

Hey, Sportschau!

Wie man richtig schöne Teaser für ein sportliches Ereignis macht, zeigen Jon Bon Jovi (kennt wohl jeder) und John Elway (falls den keiner kennt) für den ArenaBowl (aka Football in der Halle). Der Clip ist hier zu finden. Bitte die zweiminütige Fassung von „Rumble in the Montecito“ anklicken.

(via allesaussersport)

This is how you create a buzz

Sauber gemacht, Johnny. Wobei Malorama die schönste Line hat. Ich bin als braver Konsument dann heute mal um 21 Uhr am Rechner. Und zwar sehr gespannt.

Du kannst geh’n, aber deine Kopfhaut bleibt hier

Jetzt schnell noch lesen, bevor der Artikel im Spiegel Online-Archiv vergammelt: Oliver Hopwood, Student aus Warwick, hat für einen Schreibwettbewerb über Deutschland über den Berliner Friseur „Kopfgeldjäger“ geschrieben. Und das äußerst liebevoll:

Kopfgeldjäger for me epitomised my experiences of Berlin especially Prenzlauer Berg: a trendy but not exclusive hub of a proudly burgeoning East Berlin, playing with new fashions and styles and making them its own. Very original and quirky, in a way that having no wallpaper, peeling plaster, rickety fittings and creaky floorboards somehow comes across as very trendy. But this trendiness was not in the least bit intimidating: I’m always a little frightened by Toni & Guy here in the UK, and feel obliged to cower with humility whenever I walk past this temple of capitalist cool. In Kopfgeldjäger, though, I wasn’t ashamed to be looking like a scruffy, tired, footsore tourist, on the contrary I couldn’t stop grinning as soon as I walked in. I had that mildly absurd feeling as I sat patiently waiting to have my hair washed that I really had made it. Upon walking out of this place I would be instantly cool, hip, my hair the envy of all around me. For the first time ever I was excited about having my hair cut, so much so that I had to take pictures and videos. Admittedly, the other customers did find me a little odd. Cool à la Kopfgeldjäger wasn’t sickeningly expensive either – at 12 euros, it was an absolute Schnäppchen, so I treated myself to a Danish hotdog afterwards.

That said, for all its originality and quirkiness, despite its experimental decor and innovative styles, Kopfgeldjäger was unmistakably German in the more traditional sense. Yes, there was a faultless queuing system. On entry in the salon, the customer collects a ticket, upon which is clearly imprinted his/her queue number. An appropriately positioned LCD screen displays the customer queue number currently being dealt with. When I was there, the salon was packed full. But all was running so very smoothly. Talk about German efficiency.

The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy

The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy (Per Anhalter durch die Galaxis, USA/UK 2005, 109 min)

Darsteller: Martin Freeman, Sam Rockwell, Mos Def, Zooey Deschanel, Alan Rickman, Bill Nighy, John Malkovich, Helen Mirren, Stephen Fry, Thomas Lennon
Musik: Joby Talbot
Kamera: Igor Jadue-Lillo
Drehbuch: Douglas Adams & Karey Kirkpatrick (nach dem Roman von Douglas Adams)
Regie: Garth Jennings

Trailer

Offizielle Seite

The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy handelt von Arthur Dent, einem Menschen, dessen Heimatplanet, die Erde, wie wir sie alle kennen und lieben, eines Tages ohne große Vorwarnung gesprengt wird, um für eine Hyperraumumgehungsstraße Platz zu machen. Kurz bevor seine Welt in die Luft gejagt wird, erzählt ihm sein bester Freund Ford Prefect, dass er ein Außerirdischer sei, danach landen sie auf einem Vogonenschiff und müssen sich miese Gedichte anhören, bis sie schließlich mit dem Präsidenten der Galaxis, Zaphod Beeblebrox, und seiner menschlichen Gespielin Trillian auf seinem Schiff, der Heart of Gold, nach Magrathea fliegen und … ach egal, kennt ja eh jeder, die Geschichte. Und das ist auch genau das Problem des Films: Wenn man die wundervollen Werke von Douglas Adams (mach’s gut und danke für die Bücher) kennt, ist der Film nur ein kleiner Versuch einer Bebilderung einer übersprudelnden Fantasie und kann dieser einfach nicht gerecht werden. Wenn man die Bücher allerdings nicht kennt, ist Hitchhiker ein halbwegs erträglicher, weil schön schräger Film.

Der Film hat eine seltsame Geschichte, die Spaß macht, weil sie stets überrascht und sich einen Scheiß um sinnvolle Handlungsstränge kümmert (wozu will John Malkovich, der aussah wie der junge Elton John, diese komische Knarre haben, und wieso kann Zaphod einfach einen seiner Köpfe als Pfand dalassen?). Der Film würde allerdings noch mehr Spaß machen, wenn sein Timing etwas besser wäre. Viele Szenen fühlen sich fürchterlich langatmig an: Immer, wenn die Vogonen im Bild waren, habe ich im Kopf auf Vorspulen geschaltet, und als Trillian Arthur schön ausführlich die Küche der Heart of Gold zeigt, habe ich hörbar gelangweilt geschnauft. Und mit mir der Rest des Kinos. Dafür habe ich allerdings die Besatzung als Wollpüppchen und das vertonte Delfinballett am Anfang in höchstem Maße entzückend gefunden. Derartige Scherze hätte ich mir mehr gewünscht, um der Skurrilität der Vorlage ein wenig mehr Rechnung zu tragen.

Ich hatte im Vorfeld Bedenken, dass der großartige Wortwitz des Buches komplett verloren geht, denn das gehen verbale Vorlagen meistens, wenn man das Medium wechselt und plötzlich eher in Bildern erzählen will. Hitchhiker behilft sich hier mit einem simplen Trick: ein Off-Erzähler (Stephen Fry, gewohnt nonchalant) ist quasi die Stimme des Guide, des Buches, das Weltraumreisenden alles, aber auch wirklich alles über das Universum und seine Bewohner erzählt. Vor allem natürlich, dass man niemals sein Handtuch vergessen sollte. So fließen in die recht schlichte Handlung des Films immerhin viele kleine, sehr hübsch bebilderte Anekdoten ein, die auch das Lesen der Bücher so unterhaltsam gemacht haben: wie sich der Pangalaktische Donnergurgler anfühlt zum Beispiel oder wieso der Guide erfolgreicher ist als die Encyclopedia Britannica. Ich habe zwar meine Lieblingsstelle vermisst („Steck deinen Kopf in ein Schwein“), aber man kann ja nicht alles haben.

Wahrscheinlich hat jeder andere Vorstellungen von den Figuren oder den Settings, die einem im Buch begegnen. Ich persönlich fand die Heart of Gold im Film sehr billig, Mos Def als Ford Prefect nicht britisch genug (ich habe noch eine schwache Erinnerung an den Ford aus der uralten BBC-Serie), und Marvin ging leider gar nicht. Trotz der wundervoll nöligen Stimme von Alan Rickman, der es hinkriegt, dass man Marvin – wie im Buch – ständig eine reinhauen möchte, passt sein knuffig-rundliches Äußeres überhaupt nicht zum depressiv-melancholischen Roboter, den ich in meinem Kopf hatte. Dafür ist Sam Rockwell als Beeblebrox große Klasse: überdreht, arrogant-charmant, ständig die Jacketkronen bleckend – wundervoll. Zooey Deschanel als Trillian und Martin Freeman als Arthur bleiben leider etwas blass, wobei sie einfach auch ein wenig vom Drehbuch im Stich gelassen werden. Ihre Funktion ist eben die des heimatlosen Liebespärchens, und das fühlt sich im ganzen galaktischen Irrsinn einfach zu menschlich und fast popelig an. Immer, wenn die beiden sich schmachtende Blicke zugeworfen oder, viel schlimmer, über ihre Gefühle geredet haben, habe ich ein bisschen darauf gehofft, dass die Vogonen besser zielen würden und dem Heiteitei ein Ende bereiten.

Mir ist übrigens erst während des Films aufgefallen, dass ich mir den Supercomputer Deep Thought (ja, genau, der mit der 42) nie richtig vorgestellt hatte. Seine Visualisierung fand ich recht nett, vor allem seinen kleinen goldenen Fernseher, auf dem Zeichentrickfilme liefen. Mein Lieblingsmoment kam allerdings erst ziemlich zum Schluss in der Werkstatt von Slartibartfast, wo mir wirklich ein Schauer über den Rücken gelaufen ist. Abgesehen von der schieren Größe des Raums und der Geschwindigkeit, mit der Arthur und der Planetendesigner durch die Fabrik fliegen, waren das Bilder, die ich mir den ganzen Film lang gewünscht hätte: völlig absurd und doch so wunderschön.

Wenn der Film es auch nicht geschafft hat, mir soviel Spaß zu machen wie die Bücher – eins hat er dennoch hingekriegt: dass ich mit Arthur und Trillian zuerst um die gute, alte Erde getrauert und mich dann wie blöde gefreut habe, als sie wieder da war. Als ich plötzlich unseren Planeten in der Version 2.0 gesehen habe und Slartibartfasts Männern dabei zuschauen durfte, wie sie Ayers Rock seine charakteristische Farbe verleihen, Wüsten aufschütten und den Himalaya hochziehen – da habe ich schon ein wenig Ehrfurcht vor der Schönheit unseres kleinen Himmelskörpers gespürt. Und so bin ich etwas zwiegespalten auf The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy gekommen: ein bisschen enttäuscht, weil sich der Film über weite Strecken viel zu normal angefühlt hat. Ein bisschen gelangweilt, weil er nicht genügend Tempo gehabt hat. Aber auch ein bisschen mit der Welt und ihren Macken versöhnt. Wir haben schließlich nur die eine. Auch wenn wir nur Teile des großen, großen Experiments sind.

Anne Bancroft, 17.09.1931–06.06.2005.

Ich hätte gerne ein Foto von ihr aus Home for the Holidays abgebildet, denn das war der erste Film, in dem sie mir aufgefallen ist. The Graduate hatte ich da schon gesehen, mir aber niemanden außer Dustin Hoffman gemerkt, sowieso wieder so ein Pflichtfilm, kommt gerade im Fernsehen, guck ich mir an, muss man ja, Bildungskanon, gesehen und ja, klar, gut. Findet man „Klassiker“ eigentlich nur deswegen gut, weil es Klassiker sind oder weil sie gut sind? Ich kann bis heute mit Casablanca nichts anfangen, und Citizen Kane mag ich nur, weil mein Kopf mir sagt, wie zukunftsweisend das Ding damals war und nicht, weil mein Bauch mir sagt, ach schön der Film da. Auch wieder aufgefallen: dieses rückwärtsgewandte Entdecken. Jahre später merken, dass der Lieblingssong aus den 80ern irgendein Cover aus den 50ern war. Plötzlich Songzeilen verstehen, bei denen man jahrelang nur lalala mitgesungen hat. Lieblingsschauspieler in Filmen anzugucken, die vor dem Film gedreht wurden, bei dem man sich in sie verknallt hat, fühlt sich an wie Exfreundinnen abzuchecken. Heute erst gemerkt, dass die Tagline von convers.antville von Godard inspiriert war. Die Welt in tausend Häppchen.

The Life Aquatic with Steve Zissou

Deutscher Titel: Die Tiefseetaucher. Nicht durchgehalten. Zu ungeduldig gewesen für die sich langsam entfaltende Geschichte. Keine Lust gehabt auf die gewollt schräg angelegten Figuren. Die liebevollen Settings bewundert. Owen Wilson angeschmachtet (trotz Schnurrbart). Bill Murray, Cate Blanchett, Willem Dafoe, klar, gerne. Jeff Goldblum und Anjelica Huston als Sahnehäubchen. Keine Meinung zum Film. Höchstens: war nicht mein Ding.

Von Praktikanten und Prostituierten

Wie schwierig es sein kann, einen ausländischen Praktikanten einzustellen, erzählt ein alter Kollege von mir, über dessen Weblog ich soeben gestolpert bin:

Dann wurde mir aber erstmal erklärt, dass es so viele Deutsche gäbe, die ich zuerst einstellen solle. Auf meine Nachfrage hin konnte er mir aber keinen vermitteln und Profile für „so was“ gäbe es auch keine. Da ich merkte, dass wir so nicht weiterkommen und habe ihm angeboten die üblichen 3 Plätze mit deutschen (wie das klingt) Praktikanten zu besetzen und für den Ausländer Matti aus dem Neu-Mitgliedstaat einen weiteren Platz einzurichten. Schließlich ist er ja qualifiziert, hat eine europäische Ausbildung, spricht einwandfreies deutsch und wartet hier in Deutschland auf die Möglichkeit sich ein praktisches Berufsbild zu machen. Das fand (der Sachbearbeiter der Agentur für Arbeit) Herr T. so toll, dass er das schriftlich haben wollte, plus eine Erklärung seitens Matti, dass er auf keinen Fall Sozialhilfe beantragen würde, falls ihm sein Praktikanten-Gehalt nicht ausreichen würde. Okay, ich fand’s seltsam, aber habe ich dann auch noch am gleichen Tag gemacht. Zusätzlich ist Matti dann zur Agentur für Arbeit gefahren und hat dem Herrn T. seine Sparbücher (!!) gezeigt, um zu unterstreichen, dass er kein Geld vom Staat, sondern nur eine Praktikum bei e7 haben wollte.

Lifecycle of Bloggers

Hier.

Well said. Passt fast alles. Newbies, überlegt euch JETZT, ob ihr den Quatsch mitmachen wollt. Wie mich der Quatsch verändert hat, habe ich bereits schon mal hier festgehalten.

(via convers.antville)

Batman talks (a little bit)

Der Guardian versucht, irgendetwas Interessantes aus Christian Bale rauszuholen, der sein Privatleben ähnlich gut abschottet wie Kevin Spacey. Klappt nicht ganz, und deswegen schließt der Interviewer aus Bales Rollenwahl einfach mal auf seine Persönlichkeit: The Joker’s New Nemesis.

Clearly, there’s an obsessiveness to him which needs continual feeding. Playing obsessives themselves is ‘a very comfortable feeling’, maybe especially for someone with such an elastic personality. He says he admires that tireless quality in other actors, musicians and performers. He’s in raptures about Terrence Malick – with Kubrick dead, now the ultimate, enigmatically obsessive director – who is getting ready to release The New World, his fourth film in 32 years. ‘He’s so in love with what he does, y’know. He so loves it and he so loves other people’s ideas as well. He gets such a delight out of watching the actors and every member of the crew, really. He’s a very genuine, sincere man.’

So when Bale momentarily sounds weary of recent punishment and pledges No More Demanding Roles, you can’t believe him. The fact that his next project is for Werner Herzog, that notoriously lax taskmaster, doesn’t bode well. It’s a biopic of Dieter Dengler, a German expat turned US Navy pilot. You almost don’t want to know the details: shot down over Laos, dragged behind water buffalo and covered in honey and ants by communist torturers, lost 90lb wandering for 23 days through the jungle. So far, so Bale.

Girl, interrupted while singing

Anke singt sich bei Ich hab geträumt vor langer Zeit aus Les Misérables die Seele aus dem Leib und fängt beinahe vor Rührung über den Text und die ach so schöne Melodie an zu schniefen.

Kaum sind die letzten Töne verklungen, die von Sehnsucht nach Liebe und Trost künden, äußert sich Tony, manchmal die Herzlosigkeit in Person:

„Ach ja, das war schön. Und jetzt verkauft Fantine ihren Schmuck, dann ihre Haare, dann ihren Körper, dann fallen ihr die Zähne aus, und dann stirbt sie. Und wir sehen uns nächsten Montag, ja?“

Gnarg.

Elektra

Halbwegs stimmiger Film aus der Reihe „Superhelden sind auch nur Menschen“. Diesmal ist es Jennifer Garner als Elektra, die netterweise etwas vollständiger angezogen rumläuft als ihre gezeichnete Vorlage. Trotzdem sieht sie beim Sporteln aus Schlaflosigkeit aus wie Cindy Crawford in ihren Fitness-Videos, und die diversen Kämpfe mit Männern, Kindern und Dämonen sind so hübsch choreografiert, dass nicht mal ihre Frisur in Unordnung gerät. Bei dem Wort „Dämonen“ ist dann auch klar, dass Elektra es mit Logik, Charakterbildung oder Schwerkraft nicht ganz so genau nimmt, aber egal. Das tun Comics meistens auch nicht. Ich fand den Streifen harmlos-nett-entspannend und damit unterhaltsam, denn ich hatte das Gefühl, dass hier die Hintergrundgeschichte der Heroine (als Kind die Mama verloren, böser Karate-Meister, der sie aus dem Camp schmeißt, und dann auch noch seit Ewigkeiten keinen Sex mehr gehabt) nicht nur gelaberter Einschub zwischen den Kampfszenen ist, wie man das aus anderen Comicverfilmen kennt (Daredevil, anyone?). Im Gegenteil, ihre persönliche Geschichte und die Suche nach sich selbst waren der eigentliche Motor des Films, während die Kämpfe eher ein Grund dafür waren, ein bisschen Haut und Muskeln zu zeigen.

Jennifer Garner macht ihre Sache ziemlich ordentlich. Manchmal fühlt sich Elektra zwar an wie eine Doppelfolge Alias, aber dafür gibt’s zum Ausgleich Goran Visnjic und Will Yun Lee zum Angucken und teilweise sehr schöne Settings, bei denen man sich wünscht, ein bisschen mehr Geld übrig zu haben, um dieses entzückende Schlösschen für den Winter zu mieten. Und wenn Elektras roter Kampfdress nicht so arg übercoloriert rübergekommen wäre, würde ich auch noch kurz die ausgewogene Farbigkeit des Films loben können.