Wendelin Heideboden

Ehe ich meine Timeline und alle Menschen auf Facebook und Google+ weiter mit meinem neuen Lieblingswein belästige, kippe ich ihn einfach ins Blog:

Den „Heideboden“ von Wendelin (13% Alkohol) gibt es in weiß und rot – der weiße steht noch zuhause und wartet auf mich, den roten habe ich seit vorletzter Woche des Öfteren getrunken. Den 2009er genoss ich in charmanter Gesellschaft im trific und tippte danach in mein Flickr-Fresstagebuch:

„Ich bin eher die Weißwein- und Blubberzeugtrinkerin und kann mich mit Rotwein nur anfreunden, wenn er unstaubig ist. Der hier ist so was von unstaubig, dass es kaum unstaubiger geht. Die Nase war mir alter Filmvorführerin sofort sympathisch, denn er roch wie ein Streifen Zelluloid, der warm aus dem Projektor kommt. Dann hat man eine Kirschkugel im Mund und gaaanz hinten im Rachen räuchert ein bisschen Holz rum. Ich würde den Wein kapriziös nennen, und ich habe mich sofort in ihn verliebt.“

Den 2010er erstand ich bei meinem Lieblingsweinladen um die Ecke; er ist nicht ganz so außergewöhnlich, aber immer noch großartig. Zur Kirsche kommt hier eine dicke Handvoll schwarzsaftige Johannisbeeren, die ein bisschen Grün mitbringen. Auf das Holz im Rachen muss man sehr achten, sonst verpasst man es. Dafür bleibt das Gefühl zurück, einen sommerwarmen Marmeladenlöffel abgeleckt zu haben, der kurz in Grappa getaucht wurde.

So richtig rangetrunken an die Roten habe ich mich vor gefühlten Ewigkeiten, als Frau Lu hier war zwecks Foodcoaching (hier unsere erste Weinprobe, hier die zweite). Danach testete ich diverse Delinat-Weine, die auch meist irgendwie okay waren, aber es war kaum einer dabei, den ich öfter als einmal trinken wollte. Der einzige, vom dem ich eine Kiste nachbestellte, war der Château Coulon, der anscheinend ein Delinat-Klassiker ist, den alle im Schrank haben; so kam es mir jedenfalls bei den Qualitätsdegustationen vor, bei denen ich mehrmals war und wo meist blind verkostet wurde (was, nebenbei, einen Heidenspaß macht).

Nach der Weinprobe bei Vinoroma trank ich mich durch halb Italien, wobei ich mich auf Sardinien oder Sizilien am wohlsten fühlte. Bei Weißweinen war ich schon in Österreich angekommen; besonders der Gelbe Muskateller vom Pollerhof, den ich ebenfalls im trific kennengelernt hatte, war meinsmeinsmeins. Jetzt scheine ich mich auch in Rotweine aus dem Nachbarland verliebt zu haben. Soll mir sehr recht sein. Prost, Kinnings. (Noch sieben Stunden bis Feierabend.)

„My bathrobe had opened, revealing my legs, and I stared at my knee bones. “You’re never going to come back, are you?” I said. My lungs seemed to close up.
“You don’t have to be so dramatic,” he said. “I’ll see you. We can talk.”
“No,” I said.
“You won’t even have coffee with your old friend?”
I shook my head.
“I’m sorry,” he said. He closed the door very quietly behind him and never came back. I saw him, of course, from time to time – in the library, on the street – but because I went to great lengths to avoid him, our encounters were few. Stephen was out of my life, and yet I would carry around his ghost for months afterward – a beautiful, maddening creature that ate me alive.“

Siri Hustvedt, The Blindfold

Ich liebe, liebe, liebe ihre Sprache so sehr. So wenige Worte, so viel in ihnen versteckt, so präzise, so wunderschöne Zitate (never came back, I saw him), so wunderbare Rhythmen (in the library, on the street).

Und jetzt Hand aufs Herz: Wer hat beim vorherigen Eintrag vor seinem geistigen Auge zuerst einen dicken Menschen gesehen?

„Neulich, in der U-Bahn. Der Mann, der mir gegenübersaß, packte aus seinem Aktenkoffer eine Tüte mit Wurstsemmeln und begann zu fressen. Er biss riesige Brocken ab, die nicht ganz in sein Maul passten, obgleich es groß war. Wie ein Knebel hing das Zeug über den Lippen, Tomatenscheiben quollen zwischen der Wurst heraus und versauten sein Jackett. Er schnaufte schwer durch die Nase, grunzte, würgte den Brocken hinunter und rülpste. Soße lief ihm am Kinn herab.

Die Mundwinkel der Umsitzenden krümmten sich, dem vollen Abteil war jedes Gespräch vergangen. Nun fing der gar nicht dicke Mensch damit an, kleine Sunkisttüten zu leeren, per Strohhalm. Ohne vorher die Wurstsemmelmasse ganz geschluckt zu haben. Draus resultierte ein Geräusch zwischen dem Suppeschlürfen alter Weiber und der Weinkelter durch nackte Füße. Unruhe breitete sich aus. Mimik unverstellten Ekels. Ich war gespannt, wer das erste Wort werfen würde. Jeder sah ihn unverhohlen an und überlegte sich seine Form des Protests. Faszinierend. Welch ein Schauspiel! Diese aufgeblasenen Backen, aus denen es schmatzte und gluckerte und spritzte. Das hätte Deix nicht so malen können. Der Mann schob sich beidhändig Semmeln rein, als wolle er dran sterben, kaute und würgte, Schweißperlen rannen ihm von der Stirn, Tomatensaft und Butter glänzten auf seinen Fingern. Eine schwangere Frau schien kurz davor, sich übergeben zu müssen, dennoch starrte sie weiter hin, wie hypnotisiert. Das alles hätte die Szene noch nicht bedeutend gemacht. Erst später, während der dritten oder vierten Semmel – als das Räuspern und Murren im Abteil sich langsam artikulierte und Wörter formte wie „Frechheit“, „unglaublich“, oder vornehmer „stillos“, da zwang der Mann seinen gesamten Backeninhalt gewaltsam hinunter, rülpste nochmal und sagte, deutlich und mit einigem Selbstbewusstsein:

„I bin a Sau, damitsas wisst!“

Verlegene Stille.

Auf den Gesichtern der Leute war eine Art beruhigtes Schmunzeln zu erkennen, eine „Ach so!“-Reaktion, als wäre ihnen ein Behindertenausweis oder ein Attest vom Nervenarzt präsentiert worden.

Man muss den Leuten nur sagen, was los ist.

In aller Ruhe fraß der Mann weiter. Tief bewegt verließ ich den Zug.“

Helmut Krausser, Schweine und Elefanten

Lesung in Kiel

Wer sich für meine Lesung im Kieler Literaturhaus am 27. Februar anmelden will, kann das jetzt tun. Nähere Infos stehen wie immer auf der „Deern“-Website.

Auswärtsspiel: Hamburger SV – FC Bayern München 1:1

Seit Wochenanfang fielen die Temperaturen; am Samstag hatten sie zwischenzeitlich minus 9 Grad erreicht. Aber gegen sowas wurde ja der Zwiebellook erfunden. Als ich mich Samstag nachmittag einzwiebelte, musste ich allerdings fünf Minuten später die Wohnung verlassen, sonst wäre ich an Hitzschlag gestorben.

Nach dem letzten Stadionbesuch im November (FCB – Villarreal in der Allianz-Arena, die ich beharrlich mit Bindestrich schreibe) war mir klar: Ich brauche eine Winterjacke. Seit ich meine Kleidung selber kaufe und mir nicht mehr von Mama aufs Bett legen lasse, habe ich keine Winterjacke gehabt. Meistens beschränkte sich mein Winter auf die kurzen Wegstrecken von Auto zu Supermarkt/Arbeitsstelle/irgendwas, und diese wenigen Meter ließen sich auch mit Longsleeve, T-Shirt, Wollpulli und Hoodie bewältigen. Seit ungefähr einem Jahr fahre ich aber überhaupt kein Auto mehr, weswegen ich im letzten Winter (und in diesem nochmal, weil anscheinend abgenommen, ts) eine dickere Jacke kaufte. Endlich kein Schlumpfhoodie mehr, sondern irgendwas, das man so allgemein als „weiblich“ bezeichnet. Die neue Jacke reicht locker, um vom Bus zur Arbeitsstelle zu wandern, aber wie ich im November merkte, reicht sie überhaupt nicht, um bei knapp über null Grad zwei Stunden bewegungslos in einem Stadion zu sitzen. Deswegen ging ich einen Tag nach dem Spiel auf dem Weg zum Terminal 2/Flughafen MUC nochmal einkaufen und erwarb im Fanshop das hier. (Für Vereinsmitglieder gibt’s übrigens Rabatt.) Die Jacke ist zwar alles andere als das, was man so allgemein als „weiblich“ bezeichnet, aber dafür ist sie oh dear God so unglaublich warm. Was an Nicht-Spieltagen im Bus zur Arbeit eher doof ist, aber wie ich Samstag in der Imtech-Arena merkte, ganz, ganz großartig.

Unter der Jacke trug ich ein rotes Longsleeve, ein rotes Shirt und das Gomez-Trikot, unter meiner Jeans zwei Paar Leggings, in meinen gefütterten Schuhen steckten drei Paar Socken. Bayern-Schal um den Hals, Decke, Handschuhe und Mütze im Rucksack. Derartig ausstaffiert wankte ich zum Bus, der mich zur S-Bahn brachte, die mich wiederum mit vielen, vielen weiteren Michelinmännchen zur Arena chauffierte. Oder zumindest bis nach Stellingen, von wo man noch 15 Minuten Fußmarsch vor sich hat, wenn man den Shuttlebus nicht nutzen will. Was @derkutter und ich nicht wollten, weil wir uns vor dem zweistündigen Rumsitzen noch ein bisschen aufwärmen wollten.

Die S-Bahn-Fahrt fand ich schon sehr spaßig, denn mein Wagen war jeweils zur Hälfte mit rot- und blau gekleideten Menschen gefüllt, die sich gut gelaunt Schlachtengesänge um die Ohren brüllten. Die HSV-Fans hatten allerdings eine Killerline in petto, zu der den Bayern-Fans nichts mehr einfiel. Mir eh nicht, ich musste zu laut lachen.

„Hier – regiert – der HSV!“
„Wir hol’n die Meisterschaft … und den Pokal …“
„Ihr seid nur Norditaliener, ihr seid nur Norditaliener …“
„Deutscher Meister wird nur der FCB, nur der FCB, nur der FCB!“
„Wir – ham – ne – Bär-chen-dek-ke!“

Ein freundlicher Bayern-Fan fragte mich nach meiner Jacke, ein anderer meinte, er käme gerade aus dem Hofbräuhaus, wo man mit dem Fanclub in entspannter Runde TV-Übertragungen gucken könnte (Mitglied der Facebook-Gruppe bin ich immerhin, aber zum Fanclub-Beitritt hat es noch nicht gereicht) – also eine angenehme Hinfahrt.

Frau Pleitegeiger hatte mir freundlicherweise zwei Tickets besorgt; meine einzige Bitte war: möglichst nah am Gästeblock. Hat geklappt, wir saßen in 12B, wobei Herr Kutter als 96-Fan darauf bestand, den Sitz zu kriegen, der weiter weg von UNS war. Sein Glück, denn das Pärchen neben ihm gab das ganze Spiel lang keinen Mucks von sich. Sie trugen auch keine Schals und jubelten weder beim Tor für den HSV noch für UNSEREN Ausgleich, weswegen wir uns nach dem Spiel fragten, ob sie überhaupt irgendwem die Daumen gedrückt hatten oder einfach nur mal bei Minusgraden in einer Arena sitzen wollten.


(sorry für unscharf)

Die beiden Jungs auf meiner Seite waren dagegen eindeutig dem HSV zuzuordnen. Darunter mussten die beiden älteren Herren direkt vor uns ziemlich leiden, die als Bayern-Fans zu erkennen waren. Nach dem Führungstreffer für die ollen Hamburger brüllten die beiden Schlachtrufe in einer Tour, wobei sie sich immer schön weit nach vorne beugten, um den beiden Bayern-Fans quasi direkt in die Ohren zu schreien. Der genervten Bitte, das sein zu lassen, wurde nicht nachgekommen, aber immerhin gab es etwas, was die beiden kurz vom Brüllen ablenkte: Bier.

Der Typ neben mir balancierte schon beim Reinkommen Bratwurst und Bier so dusselig, dass meine schöne, schwarze Kuscheldecke erstmal mit Ketchup und Gerstensaft getauft wurde. Egal, kann man waschen, dachte ich noch. Der Typ war aber entweder so blöd oder er hatte schon vor dem Spiel getankt, dass er seinen vor sich auf den Boden abgestellten Bierbecher in schöner Regelmäßigkeit umstieß. Was zur Folge hatte, dass ich irgendwann meinen Rucksack zwischen die Knie klemmte, die Decke nicht mehr bis zum Boden hängen ließ und meine Füße es sich in einer Eispfütze aus Bier bequem machen mussten. (Zu diesem Zeitpunkt verfluchte ich meine Memmigkeit, nicht doch die Zehenwärmer ausprobiert zu haben, die ich als Weihnachtsgeschenk bekommen hatte.) Nebenwirkung des stets leeren Bierbechers: Honk musste sich alle zehn Minuten einen vollen organisieren. Das waren die einzigen Zeiten, in denen die Kerle in der Reihe vor mir Ruhe hatten, denn es dauerte netterweise immer so gut zehn Minuten, bis der Depp wieder da war, ein paar Schlucke trank, die Bayernfans anbrüllte, noch was trank, den Becher vor sich abstellte und ihn fünf Minuten später wieder umtrat.

Nach dem Ausgleich hatten die Herren vor uns immerhin Ruhe vor Honk, der aber inzwischen so blau war (oder eben über eine gewisse Grundbräsigkeit verfügte), dass er auch bei „Steht aaaauf, wenn ihr Bayern seid“ aufsprang und mitsang, was ihn mir wieder kurzfristig sympathisch machte. Überhaupt Gesänge: sehr schöne Stimmung in der Arena. Ich habe sowohl die HSV-Fans als auch UNS ordentlich laut gehört, und es war weitaus mehr los als in der Allianz-Arena, wo die Gesänge leider immer etwas verpuffen. Nach 75 Minuten taten allmählich die kalten Füße weh, aber ansonsten war mir mummelig warm. Tolle Jacke, tolle Decke, alles supi. Laut Anzeigentafel waren es minus 5 Grad in der Arena, also quasi total warm.

Ich war mir todsicher, dass WIR noch das 2:1 schießen würden, denn in der zweiten Halbzeit sah es für mich so aus, als hätten wir die deutlich bessern Karten. Lustigerweise sahen Pleitegeiger und Ned Fuller, mit denen ich mich nach dem Spiel noch traf, das ganz anders: Sie waren sich sicher, dass ihre Jungs noch den Heimsieg holten. Ist jetzt wurscht, hat ja beides nicht geklappt, wobei die HSV-Fans das lausige Unentschieden wie einen Sieg feierten und es sich für mich wie eine Niederlage anfühlte.

Die S-Bahn-Fahrt zurück war dann auch nicht so lustig wie die Hinfahrt. Wo ich auf der Hinfahrt im Bayernpulk stand, geriet ich diesmal in eine blau gekleidete Gruppe und wurde dann auch sofort gefragt, wie’s mir so ginge – „Geht, war ein spannendes Spiel, verdientes Unentschieden“ –, wo ich herkäme – „Hamburg“ –, und nach der Antwort, ob ich denn keinen Stolz hätte. Ich hätte zwar gerne gesagt, he, ich bin wenigstens nüchtern, und ich kann Bierbecher vor mir abstellen, ohne sie unkoordiniert umzutreten, und ich singe nur bei den Fangesängen mit, die zu meinem Verein gehören, aber ich war zu müde.

Immerhin waren meine Füße zu dem Zeitpunkt wieder warm. Und nächste Woche in der Allianz-Arena gewinnen wir, denn bis jetzt haben wir immer gewonnen, wenn ich in der Allianz-Arena saß. Nach dem 1:2 in Hannover und dem Unentschieden fühle ich mich jetzt allerdings wie Auswärtsgift. Vielleicht sollte ich mal zu ein paar Auswärtsspielen des BVB fahren.

Clash of the Schnuckis

Übermorgen spielt der FC Bayern beim HSV. Zu diesem Anlass hat Ned Frau Pleitegeiger und mir ein paar Fragen zu unseren Lieblingsspielern gestellt. Hier geht’s lang.

Interview bei Miss Bartoz

Miss Bartoz ist eine Website, auf der man sich als dicke Frau eine Menge guter Tipps abholen kann, was Styling angeht. Die Betreiberin der Seite hat ein kleines Interview mit mir über die „Deern“ und ihre Inhalte geführt. Hier kannst du es lesen.

Twitterlieblinge im Januar, Teil 2

Ein konstruktiver Vorschlag

Ach, wo wir gerade bei Büchern sind: Sohn I von Merlix weiß am besten, wie man die verdammten Dinger so im Regal ordnet, dass man sie wiederfindet. Eine wirklich gute Idee.

Bücher Januar 2012

So einen Monat hätte ich gerne immer: nur – tolle – Bücher. Und davon gleich ne Menge. Aber das scheint so ein Januar-Ding zu sein; wenn ich mir die letzten beiden Jahre so anschaue, lag im Januar immer ein recht großer Stapel am Monatsende zum Fotografieren bereit.

Hanns-Josef Ortheil – Das Verlangen nach Liebe

Der Klappentext zitiert Die Zeit, die meinte, dass Ortheil glücklich Buch nach Buch schreibe und an seiner Rolle als Kunst- und Liebesbeschwörer feile, und das fasst so ziemlich alle seine Bücher zusammen. Es passiert recht wenig, meistens wird gegessen, getrunken, geküsst, musiziert oder in Museen rumgehangen oder man redet über Essen, Trinken, Liebe, MusikBücherKunst, und dann ist das Buch vorbei, und ich bin satt und zufrieden.

(Leseprobe bei amazon.de.)

Judith Schalansky – Der Hals der Giraffe: Bildungsroman

Die Biologielehrerin Lohmark lebt in Mecklenburg-Vorpommern; sie unterrichtet Biologie seit gefühlten 100 Jahren, und sie hat sich ein Weltbild zurechtgezimmert, von dem sie nicht abweicht. Die Stärkeren werden gewinnen, Darwin hatte Recht, man kann sich nicht über alles aufregen, und was ich nicht sehe, passiert auch nicht. Das mag man als verbittert empfinden; ich habe es als „das war schon immer so und das bleibt so und das ist auch gut so“ empfunden. Eben eine kleine, eigene Insel; nicht unbedingt voll Glückseligkeit, aber eine, die Schutz bietet vor dem Wandel, die immer da ist, ganz gleich was passiert. Und dann ereignet sich eben doch etwas; eine Schülerin erregt Lohmarks Aufmerksamkeit, was ihr spanisch vorkommt. Auf einmal dockt die Insel am Festland an. Es passiert eigentlich nicht viel, die Giraffe ist mehr ein langer stream of consciousness, in dem Charaktere auf- und wieder abtauchen, aber mich hat das Buch absolut gefesselt. Ich mochte die sparsame Sprache, die an der Grenze zur Hartherzigkeit entlangschrammt, und ich mochte die Figur, um die sich alles dreht. Das heißt nicht, dass ich sie sympathisch fand, ganz im Gegenteil, aber vielleicht mochte ich das Buch deshalb so sehr. Weil es so weit von mir weg ist und mich trotzdem berührt hat.

(Kritiken beim Perlentaucher, Leseprobe bei amazon.de.)

Émile Zola – Der Bauch von Paris

Klassiker, über den ich, wie über die meisten Klassiker, kaum was sagen kann oder will. Vielleicht nur: Selten habe ich so gerne eine Buchseite über Käse gelesen, und ich habe mich gefreut, dass in dem Buch Dicksein als etwa Posititves empfunden wurde, auf das man neidisch war. Weil es sich eben nicht jeder leisten konnte, dick zu sein. Ich habe die Beschreibung der Metzgersfrau sehr genossen; wie sinnlich Zola ihre speckglänzenden Arme beschreibt, ihr gerötetes Gesicht, die Kraft, die in ihr steckt und die Gesundheit, die sie ausstrahlt. Las sich für mich als model- und Hollywooderzogenes Ding sehr ungewohnt und sehr schön.

(Volltext beim Projekt Gutenberg, wo leider, genau wie bei meiner verlinkten Ausgabe, kein Übersetzer_innenname angegeben wird.)

Eugen Ruge – In Zeiten des abnehmenden Lichts: Roman einer Familie

Das Buch, das ich euch von den Januarbüchern am dringendsten ans Herz legen möchte, wobei die Auswahl diesmal wirklich schwer fiel. Licht handelt von einer Familie – das lese ich ja grundsätzlich gerne –, deren Geschichte im 3. Reich beginnt, in der Sowjetunion und in der DDR weitergeht und schließlich im wiedervereinigten Deutschland und Mexiko endet. So ziemlich jedes Familienmitglied hat eine eigene Stimme und erzählt Begebenheiten aus seiner oder ihrer Sicht, was am Anfang ein bisschen kompliziert ist, vor allem, weil wir auch in der Zeit vor- und zurückspringen, was aber irgendwann ein äußerst feinteiliges und überwältigendes Bild ergibt, das mich sehr beeindruckt hat. Zuerst war mir diese oder jede Person sympatisch, dann hörte ich über sie aus anderem Mund etwas, und alles änderte sich, dann kam noch eine Perspektive, und wieder war alles anders. Es wird einem ständig der Boden unter den Füßen weggezogen, ganz so, wie es auch dieser Familie ergeht. Die deutsche Geschichte spielt auch eine Rolle, aber ich habe sie eher als sehr gut gestaltete Tapete empfunden. Das Drama kommt aus den Figuren, und die sind allesamt großartig. Licht hat 2011 den Deutschen Buchpreis gewonnen.

(Kritiken beim Perlentaucher, Leseprobe bei amazon.de.)

Thomas Pletzinger – Gentlemen, wir leben am Abgrund: Eine Saison im deutschen Profi-Basketball

Basketball ist mir total egal. Der Kerl hat ewig versucht, mich mit der NBA anzufixen, aber es hat nie funktioniert. Was ich an Fußball so mag: ein Spielaufbau, den ich optisch nachvollziehen kann und Regeln, die ich kenne. Was ich an Basketball verwirrend finde: dass es viel zu schnell ist und ich keine Ahnung habe, warum da gerade Foul gepfiffen wird. Auch nach Pletzingers Buch finde ich den Sport zu schnell, und ich verstehe die Foulregeln immer noch nicht, aber trotzdem gucke ich seitdem so ziemlich jedes Spiel von Alba Berlin, das übertragen wird. Und als Bayern-Vereinsmitglied gucke ich die jetzt natürlich auch.

Gentlemen entwickelt einen fiesen Sog, dem eine simple, aber äußerst effektive Dramatik zugrunde liegt. Wir fangen am Ende der Saison an, als Alba schon in den Play-offs um die deutsche Meisterschaft steht und gegen die Brose Baskets aus Bamberg antreten muss. Dann springen wir ein paar Monate zurück, begleiten die Jungs bei den Saisonvorbereitungen, im Training, bei den ersten Ligaspielen, beim Eurocup. Eine Halle reiht sich an die nächste, die Busfahrten hören nie auf, und ich hatte die ganze Zeit den Satz „You’re entering the world of pain“ im Hinterkopf, wenn Pletzinger sich den Muskeln und Knochen der Spieler widmet. Namen tauchen auf, verschwinden wieder, wir erfahren zuerst die Pointe und kriegen dann das Set-up, und all das zeichnet ein äußerst fesselndes Bild.

Man merkt dem Buch an, dass es jemand geschrieben hat, der weiß, wovon er redet. Pletzinger hat selbst Basketball gespielt, weiß, wie es sich anfühlt zu gewinnen, zu verlieren, knapp zu verlieren, so nah und doch so fern. Und dieses Wissen macht aus einer reinen Saisonbeschreibung eine Liebeserklärung an den Sport und seine Akteure, der man sich überhaupt nicht entziehen kann.

(Pletzinger liest und noch mehr Zeug bei KiWi)

Jan Brandt – Gegen die Welt

Es gibt Romane, die erschlagen einen einfach, nicht nur weil sie knapp 1.000 Seiten haben, sondern weil sie ein riesiges Panorama an Personen entwerfen, die sich auf ziemlich engem Raum konzentrieren. Gegen die Welt ist so ein Roman. So gut wie die komplette Handlung findet in Jericho statt, einem kleinen Dorf in Ostfriesland. Wir schauen einigen Jungen (und wenigen Mädchen) beim Erwachsen- und ihren Eltern beim Altwerden zu. Wer wie ich in so einem Dorf aufgewachsen ist und das auch noch in den 80ern, so wie die Hauptfiguren, für den ist das Ganze ein fieser Trip in die eigene Vergangenheit, auch wenn meine Mitschüler_innen netterweise nicht ganz so irre waren. Aber wer weiß? Ich habe nicht nach ihnen gegoogelt, und vielleicht ist ihnen genau so eine Story zugestoßen. Denn in Welt geht es nicht „nur“ um ein paar Lebensjahre, sondern gleich noch um Ufos, die Bibel, Musik, Treue, Liebe, Verlangen, Verrat, die Vergangenheit, die Zukunft und den Übergang in eine andere Dimension. Und noch mehr, aber das waren die Motive, die sich mir aufgedrängt haben und dafür sorgten, dass ich den Wälzer in wenigen Tagen durchgelesen habe. Und von mir aus hätte er 2.000 Seiten haben können.

(Kritiken beim Perlentaucher, Leseprobe bei amazon.de.)

Ernest Cline – Ready Player One

Ready würde ich fast in die Fantasy-Ecke stellen – eine Literaturgattung, mit der ich eigentlich wenig anfangen kann. Der Großteil des Romans spielt nämlich in OASIS, einer Simulation à la Second Life, aber natürlich viel toller und bunter und verlässlicher, und außerdem befinden wir uns circa 2045, wo ja eh alles anders ist. Fast. Denn der Erfinder von OASIS ist durch eben diese Erfindung unfassbar reich geworden, hat aber niemanden, dem er seine Kohle vermachen kann und ruft daher zu Ostereierjagd: Alle Avatare in OASIS dürfen sein Easter Egg suchen, das er programmiert hat und dessen Fund eine satte Erbschaft nach sich zieht. Klingt erstmal komisch: ein Buch über ein Videospiel, und das ist dann auch die Schwachstelle des Romans. Klar ist das lustig, dem üblichen „Gute Avatare gegen böse Avatare“ zuzugucken, und weil der Erfinder ein Fan der 80er Jahre war, steckt das Buch voller Anspielungen auf dieses Jahrzehnt. Das ist nett, aber der offensichtliche Versuch, möglichst viele Videospiele, Bands, Songtitel, TV- und Filmreferenzen aus dem Hut zu zaubern, überdeckt manchmal die Geschichte. Außerdem ist das Set-up in OASIS sehr erklärungsbedürftig, und diese Stellen verzögern den Lesefluss ziemlich. Trotzdem ist es spannend genug geschrieben, dass man sich durch die Bedienungsanleitung halt durchquält, weil man weiß, dass es danach wieder lustig bunt wird. Die Figuren sind leider auch eher Avatar-Qualität – sehr durchschaubare Biografien, sehr plakatives Schwarz-Weiß, nun ja.

Und eben das Genre: Ich habe meist Schwierigkeiten mit komplett ausgedachten Welten, weil man sich als Autor oder Autorin immer alles so schön hinlegen kann, wie’s passt. Klar, kann man in „realen“ Settings auch, aber bei Romanen, die in unserer Welt spielen, muss ich davon ausgehen, dass mein Gegenüber nicht plötzlich fliegen kann oder ähnliches. Deswegen fällt es mir schwer, mit Figuren in derartigen Büchern mitzufiebern, weil ich sie als genauso wenig echt empfinde wie ihre Umgebung. Wahrscheinlich hat mir deshalb auch der Teil des Buchs am besten gefallen, der außerhalb von OASIS stattfand.

(Leseprobe bei amazon.de.)

Katharina Greve – Patchwork – Frau Doktor Waldbeck näht sich eine Familie

Das erste Buch von Greve, Ein Mann geht an die Decke, habe ich schon geliebt, und Patchwork ist genauso wundervoll. Dieses Mal geht es um eine Transplantationschirurgin, die sich aus „Resten“ eine Familie zusammenklöppelt. Dass die etwas seltsamen Kreaturen es nicht unbedingt leicht haben, war ihr nicht ganz so klar wie uns, und so muss sich Frau Doktor Waldbeck überraschenderweise mit einer Boulevardzeitung auseinandersetzen, dem Rassisten von nebenan und irgendwie mit Nordkorea. Der Strich ist wieder sparsam, die Dialoge wieder auf den Punkt, und ich lege euch Greves zweites Buch genauso ans Herz wie ihr erstes.

(Leseprobe und weitere Links auf Greves Website freizeitdenker.de.)

Leif Randt – Schimmernder Dunst über CobyCounty

Auf den ersten fünf Seiten war ich äußerst irritiert über den oberflächlichen Stil, den ähnlich dahinplätschernden Inhalt, aber dann war ich plötzlich drin in CobyCounty, einem fiktiven Ort, an dem dauernd die Sonne im Meer glitzert, junge, schlanke Menschen Säfte trinken, als Literaturagent oder Grafikdesigner arbeiten, unverbindliche Affären haben und beim Sex über das richtige Adjektiv zur Gefühlslage nachdenken. CobyCounty flirrt auf jeder Seite und entwirft nebenbei das Bild eines unheimlichen Paradieses, das gleichzeitig anziehend und abstoßend wirkt. Mir hat die Sprache außerordentlich gut gefallen, weil ich bei jedem Wort das Gefühl hatte, dass genau dieses Wort und kein anderes hier hin gehört. Die Geschichte selbst hat mich kaum berührt, aber ich war sehr fasziniert von den präzisen Beschreibungen des Protagonisten.

Nebenbei: Das Buch sollte man als Buch lesen und nicht als eBook. Es ist weiß eingebunden mit einer silbernen Fläche auf dem Titel und geprägten Silberbuchstaben. Wenn irgendein Buch seinen ersten Eindruck von Stil und Tonfall einlöst, dann das hier.

(Kritiken beim Perlentaucher, Leseprobe auf amazon.de.)

Simon Borowiak – Wer Wem Wen. Eine Sommerbeichte

Ein passender Monatsabschluss. In Wer Wem Wen geht es genau darum: wer mit wem und wer hat wen? Zwei Freunde, Cromwell und der Ich-Erzähler, fahren mit der neuen Freundin von Cromwell auf eine winterliche Hütte (schon von Vornherein eine doofe Idee), wo der Erzähler sich als jemand outet, der ab und zu Tabletten braucht, wo Cromwell eigentlich schon beim Losfahren weiß, dass er ohne Freundin wiederkommen wird, was aber die Freundin noch nicht weiß, und wo sich noch drei weitere Menschen dazugesellen, die den Verlauf der Geschichte entscheidend beeinflussen. Die Story ist ziemlich schlicht, die Sprache alles andere als das. Genau wie bei CobyCounty ist sie für eine Grundstimmung zuständig, die ständig schwankt zwischen erzwungener Pärchenharmonie und hysterischen Ausbrüchen. Unter allem wabert eine hinterfotzige Depression, die sich gerne zu unpassenden Momenten Gehör verschafft, und alles zusammen ist schlicht unwiderstehlich.

(Leseprobe bei amazon.de.)

(Unter den Titeln bzw. Leseproben verbergen sich teilweise Amazon-Affiliate-Links)

Sinnensammlung

Die verehrte Frau esskultur sammelt seit einigen Wochen jeden Sonntag ihre Sinneseindrücke der Woche. Sollte man nie auf leeren Magen lesen. (Und verführt sehr zum Nachsinnieren.)

127 Hours

Die Geschichte von 127 Hours ist bekannt: Der Kletterer Aron Ralston (James Franco) stürzt bei einer seiner Canyon-Touren in eine Felsspalte; ein herunterfallender Stein klemmt seinen Arm ein, und er schneidet sich eben diesen nach den titelgebenden Stunden ab, um zu überleben. Die Story beruht auf einer wahren Begebenheit, so wie gefühlt alle unglaublichen Storys auf wahren Begebenheiten beruhen. Aber weil ich all das wusste, hätte ich nicht gedacht, dass mich der Film noch groß mitnehmen könnte: Ich weiß ja, wie er ausgeht.

127 Hours ist trotzdem sehr sehenswert, weil er die seelischen Nöte der Hauptperson clever bebildert, ohne auf Taschenspielertricks wie Voice-over zurückzugreifen. Stattdessen nutzt Regisseur Danny Boyle Arons Videokamera, seine Digiknipse oder seine erschöpften Träume als Sprungbrett für Geschichten, die uns mal aus der Felsspalte rausholen. Und obwohl ich wusste, dass ich irgendwann die Arm-ab-Szene zu sehen bekomme, hat sich mich sehr mitgenommen, obwohl sie relativ unsplatterig gefilmt wurde. Gut, dass ich den Film nicht im Kino gesehen habe, sonst hätten meine Sitznachbarn mir sicher eine reingehauen bei meinem zweiminütigen „Oh mein Gott oh mein Gott oh mein Gott“-Gequietsche. So war’s nur der Kerl, der besorgt ins Wohnzimmer kam und ziemlich genervt davon war, dass ich nicht gerade sterbe, sondern nur offensiv mit einem Film mitleide.

Den Bechdel-Test schenke ich mir mal bei einem Film, in dem zu 80 Prozent Herr Franco zu sehen ist.

Bridesmaids

So schön ich es finde, dass ausschließlich Frauen die Hauptrollen in dieser Buddy-Komödie spielen, so dämlich finde ich es, dass sie genau so dusselig und überzogen reagieren wie in den derzeit angesagten Buddy-Komödien. Genau deswegen kann ich die nämlich nicht ertragen. In 30-minütigen Serien-Set-ups wie The Office oder Up All Night finde ich es unterhaltsam, wenn die Portagonist_innen sich in Situationen manövrieren, die vor Peinlichkeit nur so stotzen. Auf zwei Stunden ausgedehnt, zerrt es ungemein an meinen Nerven. Bei Jungs allerdings mehr als bei Mädels, weil erstere gerne in Sexismen baden (Männergespräche, nudge-nudge).

In Bridesmaids (Brautalarm) wird „lustig“ gekotzt, gekackt und nebenbei eine Hochzeit geplant, was eigentlich egal ist, denn wir konzentrieren uns auf die Hauptfigur Annie, die gerade ihre Bäckerei in den Sand gesetzt hat, aus ihrem Appartement fliegt und wieder bei ihrer Mama einziehen muss und sich von einem Kerl ficken lässt, den sie bei klarem Verstand nur scheiße finden kann („but he’s so cute“). Wenn wir nur bei Annie geblieben wären, wäre wahrscheinlich ein banaler Chick-Flick dabei rausgekommen, den ich ähnlich zwiespältig gesehen hätte. So kann sie sich immer noch an ihrer direkten Konkurrentin um den Titel „Beste Freundin der Braut“ abarbeiten, was zu oben angesprochenen peinlichen Situationen führt. War alles okay, aber irgendwie total egal.

Was allerdings nicht egal war, war Melissa McCarthy als Megan, die als komplett gegen den Strich gebürstete Frau (vulgo: dick, ohne Make-up und unfeminin gekleidet) allen die Show stiehlt. Sie hat die besten Dialoge und ist die einzige Figur, die weiß, wer sie ist und was sie will. Und das kriegt sie dann auch immer. Als Nicht-Klischee. Das nehme ich mir mal als Botschaft mit.

Der Bechdel-Test:

1. Es müssen mindestens zwei Frauen mitspielen, die
2. miteinander reden
3. und zwar über etwas anderes als Männer.

Es spielen weitaus mehr Frauen mit als Männer, und sie reden miteinander auch über Freundschaften und ihr Leben, aber blöderweise ist das Set-up eben eine Hochzeitsplanung, und deswegen kommen wir um die Kerle nicht ganz rum. Und ich nehme es dem Film ziemlich übel, dass Annies größtes Problem ihr Liebesleben und nicht ihre Arbeits- oder Wohnsituation ist.

Bechdel-Test bestanden: ja, doch, schon.

„Es gibt im Leben etwas wie „mildernde Umstände“. Und es gehört zu der zynischen Logik des Lebens, dass meistens erst grausame Umstände zu mildernden Umständen führen. Bei jedem denkenden und fühlenden Wesen müsste mit dieser Erkenntnis alles in Schieflage geraten, was es früher über Gut und Schlecht zu wissen glaubte. Die Bibel irrt: Unsere Rede sei zwar ja, ja und nein, nein. Aber alles was darüber ist, ist nicht von Übel, sondern Weisheit. Und wenn hier schon jemand ausgespieen wird aus dem Munde des Herrn, dann bestimmt nicht derjenige, der mit seinen sieben Zwetschgen noch die feinen Unterschiede wahrnehmen kann und für den das Leben kein durchkartografierter Tortenboden ist. „Wer schreit, hat unrecht“, sagen sie. Und kommen nicht darauf, dass es auch heißen könnte: „Wer schreit, hat Schmerzen.“ Die Welt ist schon ein etwas subtilerer Sauhaufen.“

Simon Borowiak, Wer Wem Wen. Eine Sommerbeichte