Bücher Januar 2011

Wir nennen es Recherche. Größtenteils.

Susie Orbach – Bodies

Orbach beschreibt in Bodies, wie sich die Wahrnehmung unseres Körpers verändert hat. Er ist nicht mehr etwas, das produziert, herstellt, uns überleben lässt, sondern er ist eine Projektionsfläche geworden: für Ängste, Träume, Erwartungen. Wo wir früher hingenommen haben, wie wir aussehen, wird heute von uns erwartet, dass wir daran arbeiten. Da sind Schminken und Haarefärben noch die harmloseren Spielarten. Natürlich müssen wir schlank sein anstatt anzunehmen, dass wir es eben nicht sind. Natürlich müssen Frauen große Brüste und Männer einen Waschbrettbauch haben anstatt dass wir die Vielfalt anerkennen, in der wir vorkommen. Der Körper ist ein formbares Etwas, und die Menschen, die sich nicht um ihren Körper kümmern, werden als schwach, disziplinlos oder ewig gestrig angesehen. Bodies vermittelt manchmal ein paar Ideen, denen ich nicht folgen konnte (Erfahrungen von Orbach in ihrer Arbeit als Therapeutin), aber im Großen und Ganzen ist es ein lesbarer und leider deprimierender Abriss über unsere heutige Körperwahrnehmung.

(Leseprobe bei amazon.de)

Courtney Martin – Perfect Girls, Starving Daughters. The Frightening New Normality of Hating Your Body

Langer Titel, beeindruckendes Buch. Die junge Verfasserin (beim Erscheinungstermin des Buches 2007 war sie 25) beobachtete in ihrer Umgebung eine fatale Entwicklung: Junge Frauen, die emanzipiert und mit dem Motto aufgewachsen waren „Du kannst alles werden, was du willst“, deuteten diesen wunderbaren Satz in puren Stress um: „Du musst alles werden, was geht.“ Karriere machen, eine gute Mutter werden, eine perfekte Beziehung führen, natürlich schlank sein, und dann soll alles auch noch so aussehen, als mache es keinerlei Mühe.

Martin schreibt über Freundinnen, Bekannte und wildfremde Frauen, die sich ihr für das Buch anvertraut haben, und über deren gestörtes Verhältnis zu ihren Körpern und Ernährungsgewohnheiten. Vieles hat sicher jede von uns schon mal beobachtet: dass sich Mädchen und Frauen beim Essen zurückhalten, wenn was Männliches anwesend ist (darüber gibt es natürlich auch Studien, und die sagen zusätzlich, dass Männer sich nicht einschränken, wenn ihnen eine Frau gegenübersitzt. Warum auch?). Dass es quasi zum Erwachsenwerden eines Mädchens gehört, irgendwann über Diäten zu reden und sie durchzuführen. Dass es ebenfalls dazugehört, sich über Äußerlichkeiten zu definieren oder sie zumindest mit den Freundinnen ewig durchzuquatschen. Dass es kaum eine Frau gibt, die sagt: „Ja, ich find mich okay so, wie ich bin“, sondern dass es immer, immer, immer irgendwas gibt, das sie nicht an sich okay findet und dass das gerne etwas ist, das wirklich allen egal ist außer dem eigenen, gestörten Kopf.

Perfect Girls hat einen schönen, persönlichen Stil, der mir sehr gut gefallen hat, weil er die vielen Studien und E-Mail-Befragungen in nachvollziehbare Erlebnisse verpackt. Trotzdem macht die Lektüre natürlich überhaupt keinen Spaß, weil man sich die ganze Zeit fragt, was wir alles mit unserer Zeit, unserer Kraft und unseren Talenten anfangen könnten, wenn wir uns nicht den ganzen Tag damit beschäftigen würden, wie dick oder dünn unser Hintern gerade ist.

(Leseprobe bei amazon.de)

Gunther Hirschfelder – Europäische Esskultur. Eine Geschichte der Ernährung von der Steinzeit bis heute

Kurzweiliger Abriss über die Entwicklung unserer Ernährung. Die Jetztzeit kommt leider viel zu kurz, aber dafür weiß ich jetzt, was die alten Römer so zu ihren Gelagen auftischten (Otternasen! Lerchenzungen! Ich scherze) und dass Frauen und Töchtern (natürlich, grmpf) in so gut wie jeder Zeit weniger Essen zugestanden wurde als Männern und Söhnen. Ich fand die Entwicklungen sehr gut dargestellt, auch wenn es mir manchmal etwas zu aufzählend war; das ist ja schön, dass wir irgendwann mehr Weizen als Hirse gegessen haben, aber dass mir in jedem Kapitel erzählt wird, was genau wir jetzt mehr zu futtern hatten als noch vor 100 Jahren, las sich irgendwann ein bisschen nervig.

Mit hat allerdings die Beschreibung aus der Zeit der Industrialisierung sehr gut gefallen, weil dort sehr klar wurde, wo unsere seltsamen Essgewohnheiten von heute herkommen. Mit der Entfremdung von den Produktionsmitteln – wir sind eben nicht mehr alle Bauern und Bäuerinnen, sondern haben eine Entwicklung von den Fabriken in die Büros von heute durchgemacht –, sind wir darauf angewiesen, dass sich jemand anders um unsere Ernährung kümmert. Ziemlich blöd, dass wir das heute multinationalen Konzernen überlassen, denen wir als gesunde, zufriedene Menschen sehr egal sind. Ziemlich gut, dass es heute wieder mehr Märkte und Biolädchen gibt, mit denen wir das trotzdem hinkriegen.

(Leseprobe bei amazon.de)

Udo Pollmer – Esst endlich normal!

Ich mag ja die polemische Art von Herrn Pollmer. Das liest sich immer alles so herrlich entrüstet, wie er sich darüber aufdotzt, auf was für einen populistischen Quatsch wir reinfallen und wie sehr wir jeder blöden Zeitungsmeldung glauben, die uns sagt: ORANGEN HEILEN KREBS! ROTWEIN HEILT ASTHMA! FETT IST BÖSE! NEE, DOCH NICHT, FETT IST IRGENDWIE OKAY! WARTE, ICH MACH LIEBER NOCH NE STUDIE, HOLD ON …

Der Untertitel sagt eigentlich alles, was das Buch dann 200 Seiten lang schlüssig und gut lesbar belegt: Warum die Schlankheitsdiktatur die Dünnen dick und die Dicken krank macht. Pollmer schreibt über den Irrsinn von BMI; die Zahlen, die uns vorgaukeln, wir würden alle morgen sterben, wenn wir nicht abnehmen und die Zahlen, die belegen, dass gerade „Dickenkrankheiten“ seit Jahren rückläufig sind; warum Diäten nicht funktionieren und über die Fetthysterie, die Schlanke zu besserwissenden Moralaposteln und Dicke zu menschgewordenen Schuldgefühlen macht.

Und wie immer bei dieser Art Bücher freue ich mich über die Amazon-Rezensionen von entrüsteten Dünnen: „He, die Dicken wollen ja nur Bücher haben, in denen drin steht, dass sie dick bleiben können.“

Exakt. Und wo ist jetzt dein Problem?

Bill Willingham/Mark Buckingham/Steve Leialoha – Fables 2: Animal Farm

Etwas brutaler als der erste Teil, aber bei dem Titel ahnt man ja schon, dass das kein Kuschelcomic ist. Fables spielt weiterhin gekonnt mit der Idee, dass Märchenfiguren unerkannt unter uns leben und zeitgleich ihre eigene Kultur pflegen (he, ich ahne, woher die Idee zu True Blood stammen könnte!). Diesmal schauen sich Schneeweißchen und Rosenrot eine verzauberte Farm vor der großen Stadt an, auf der die Märchenfiguren leben, die aus optischen Gründen nicht unter Menschen sein können: die drei Schweinchen aus ihrem Pustehäuschen, Riesen, Zwerge usw. Dass eben diese Wesen es ziemlich doof finden, so ausgegrenzt zu werden, und wie sie damit umgehen … nun ja. Titel eben. Schöne Fortsetzung; gleich mal den dritten Teil vorgemerkt.

(Leseprobe bei amazon.de)

Simon Schwartz – drüben!

Die Eltern von Simon Schwartz sind per Ausreiseantrag 1984 aus der DDR in die Bundesrepublik gekommen, als Schwartz gerade ein Jahr alt war. Sein Comic beschreibt den Alltag von seinen Eltern und Großeltern in der DDR. Spannend dabei: die verschiedenen Arten, mit dem System umzuhen oder dem Wunsch, es zu verlassen. Die Zeichnungen sind recht plakativ, emotional und einfach zugänglich. Und das Thema sowieso immer interessant. Schönes Ding.

(Leseprobe beim avant-verlag)

Harvey Levenstein – Paradox of Plenty: A Social History of Eating in Modern America

Sehr ausführliches und sehr lesbares Buch über die Essgewohnheiten unser amerikanischen Freund_innen von ca. 1900 bis 2000. Es geht nicht nur um die Entwicklung von Fertigfraß versus die guten Kartoffeln aus Idaho, sondern auch um Hunger in vor allem schwarzen Gebieten, als der Rest der Nation immer satter wurde; die Einführung von Lebensmittelmarken, während die USA der weltgrößte Lebensmittelproduzent der Welt waren (in den 50er Jahren); das veränderte Bewusstsein für Ernährung und Industrie, das in Amerika Ende der 60er Jahre einsetzte, Vegetarismus, Feminismus, Jane-Fonda-Fitnessvideos, die zu einer Zeit entstanden, in der sie noch nicht zugab, an Bulimie zu leiden und es geht um noch viele Aspekte mehr, die sich um die soziale Funktion von Essen drehen.

Mich hat besonders die Rolle der Frau interessiert, die sich ja immer noch eher mit Essen, Kochen, Einkaufen, dem Versorgen der Familie befasst als der männliche Teil der Schöpfung. Gerade beim Salonfähigwerden von convenience food wurde ihre Rolle so richtig schön krank. Den Frauen, die zu Kriegszeiten teilweise gearbeitet hatten und nun wieder am Herd stehen „durften“, wurde von den Medien eingeredet, wie kreativ und entspannend es doch sei, einen Haushalt zu führen. Gleichzeitig warb die Lebensmittelindustrie für ihre Konserven und Fertiggerichte damit, wie sehr sie den gelangweilten und gestressten Hausfrauen die Arbeit erleichtern und ihnen die dröge Kocharbeit schon abnähmen.

Gerade das Verhältnis von Frauen zu Essen klingt immer wieder an und hat meine andere Januarlektüre, Perfect Girls, sehr schön um Zahlen und Daten ergänzt.

(Leseprobe bei amazon.de)

Hans-Ulrich Grimm – Die Suppe lügt: Die schöne neue Welt des Essens

Die Fakten, die Grimm über Industrienahrung und wie sie unseren Körper überlistet, präsentiert, sind sicher alle richtig und spannend und supi, aber meine Güte! geht mir der Spiegel-Stil nach 50 Seiten auf die Nerven. Die einzelnen Kapitel wiederholen sich inhaltlich manchmal ein wenig, was ich ihm ja noch verzeihen würde, aber dass er selbst seine Lieblingsformulierungen ständig wiederholt, fand ich dann doch ein bisschen faul. Trotzdem natürlich lesenswert, zum Beispiel die lustige Sache, dass „natürliche Aromen“ so heißen dürfen, selbst wenn das Erdbeer-Aroma in einem Erdbeerjogurt von Bakterien stammt, die auf Sägespänen vorkommen, denn sowohl Bakterien als auch Sägespäne sind Naturprodukte – also darf das Aroma „natürlich“ heißen. Oder dass in Deutschland satte 75% aller verzehrten Lebensmittel aus Industrieproduktion stammen. Oder dass es sogar künstliche Aromen für Tiere gibt: Damit wird das Futter unter anderem für die Massentierhaltung, das größtenteils aus billigem Schrott besteht, für die Schweine schmackhaft gemacht, damit sie eben billigen Schrott fressen. Und der landet dann irgendwann als Schnitzel bei uns auf dem Teller.

„Bell Flavor & Fragrances hat fürs Pferd beispielsweise die Geschmacksrichtung „Heu & Kraut“ im Angebot, für Schweine sogar „Trüffel“. Die Katze kriegt, ganz ohne Jagd und Mühe, ein Aroma Marke „Maus“, und für Hühner haben die Chemiker eine Komposition vom Typ „Regenwurm“ zusammengestellt – eine besonders bewundernswerte Leistung der Labor-Mannschaft, vor allem hinsichtlich der sicher schwierigen Untersuchung, wie denn wohl das Original schmeckt. (…)

Es ist indessen nicht nur das Mitgefühl zur Kreatur, das die Futterproduzenten zum Geschmackstopf greifen lässt. Oft müssen die Kunstaromen nur kaschieren, dass der Fabriklandwirt am Futter gespart hat. Ein Schwein, das Rindvieh, könnte die Nahrungsaufnahme verweigern. Doch Aromen im Futter können den „anrüchigen Geschmack von billigsten Futterrationen effektiv maskieren“, verkündet der US-Produzent Agrimerica im Prospekt für seine Futteraromen. Auch Danisco wirbt mit diesem Effekt bei seinen FLAVODAN-Aromen: „Maskiert unangenehme Zutaten“ und ermöglicht so „mehr Flexibilität und verringerte Kosten bei Futter-Rezepturen“. Das gilt selbstverständlich, jedenfalls in der Werbung, nur fürs Tierfutter.“

Karen Duve – Anständig essen: ein Selbstversuch

Duve ändert über ein Jahr hinweg ihre Lebensgewohnheiten: von der Fertighähnchenpfanne für wenig Geld aus der Supermarkt-Tiefkühltruhe über biologische Ernährung, vegetarische und vegane bis hin zur frutarischen Ernährungsweise. Das Buch lässt uns quasi neben ihr hergehen und ihre Gedanken nachvollziehen. Liest sich alles wie ein langer Blogeintrag, was ich ja sehr gerne habe; sie mäandert halt manchmal rum, springt von einem Thema zum anderen, kehrt aber immer wieder zum roten Faden zurück.

Blöderweise ertappt man sich des Öfteren, wie man ihr zuraunen möchte, jetzt pöbel doch nicht so rum, um deine Umwelt davon zu überzeugen, wie doof das ist, „Qualfleisch“ zu essen. (Das Wort übernehme ich in meinen Wortschatz.) Denn Duve nimmt das ganze sehr ernst: Es liest sich nicht wie ein Buchprojekt, das sie nach einem Jahr beendet, um wieder zur Hähnchenpfanne zu greifen. Es setzt ein nachvollziehbares Umdenken ein, und im Laufe der Zeit versucht sie auch ihrer Umgebung ihre Lebensweise zu begründen, zumindest die vegetarische bzw. vegane (die frutarische löst bei mir auch eher Kopfschütteln aus). Dabei klingt sie aber leider wie PETA, denen ich ja auch dauern sagen möchte, macht’s wie Foer und Eating Animals, wedelt nicht so mit der „Fleischesser sind alles Arschlöcher“-Keule rum, sondern überzeugt mich. Redet mit mir nicht wie mit einem KZ-Aufseher. Den Tonfall hat Duve leider auch irgendwann unterschwellig drauf, und obwohl ich seit Monaten so gut wie kein Fleisch mehr esse, war ich zum Schluss des Buchs ein bisschen angenervt.

Aber den inneren Kampf führe ich seit Foer ja auch dauernd mit mir selbst: Wie sehr gehe ich anderen damit auf die Nerven, wenn ich beim gemütlichen Abendessen mal kurz über Massentierhaltung rede? Oder mach ich das mit mir aus: Ich esse kein Fleisch mehr und ignoriere, dass der Rest der Welt es macht? Keine Ahnung.

John Irving – The Cider House Rules

Ich habe erfreut festgestellt, dass ich Herrn Irving wieder lesen kann. Vor mindestens 20 Jahren habe ich in meiner zarten, beeinflussbaren Jugend in schneller Abfolge Das Hotel New Hampshire, Garp und Eine Mittelgewichtsehe gelesen und war danach vorerst bedient. An die Mittelgewichtsehe kann ich mich überhaupt nicht erinnern; die anderen beiden mochte ich sehr, hatte aber relativ schnell genug von Wien und Bären und seltsamen Familien. The Cider House Rules habe ich als Film schon sehr gut gefunden (Tobey! Michael!), und das Buch hat mir ebenfalls gefallen, auch wenn ich manchmal dachte, wieviele Storylines will der gute Mann denn noch anfangen. Theoretisch hätte man aus dem Wälzer auch vier bis fünf Taschenbücher stricken können. Der alte Arzt im Waisenhaus, der sowohl Geburten als auch Abtreibungen als Gottes Werk ansieht; sein Kronprinz Homer Wells, der lieber Äpfel anbauen will als Uteri auszuschaben; das junge Paar, das für eine Abtreibung kommt und mit einem Freund und Liebhaber geht; Melony, die erste Liebe Homers, deren Lebensgeschichte alleine einen Film wert wäre. Und noch ein paar Menschen mehr, die einem so fies ans Herz wachsen, dass man ungerührt im Bus von der Arbeit rumheult, als einer von ihnen stirbt. Schönes Buch. Vielleicht sollte ich doch mal Son of the Circus und A Widow for One Year anfangen, die mir vor Ewigkeiten geschenkt wurden und unberührt im Regal stehen?

(Leseprobe bei amazon.de)

Daniel Hope/Wolfgang Knauer– Wann darf ich klatschen? Ein Wegweiser für Konzertgänger

Violinist Daniel Hope beschreibt in Zusammenarbeit mit Wolfgang Knauer den Ablauf eines klassischen Konzerts: Was passiert auf und hinter der Bühne, was sollte dort besser nicht passieren, wie arbeitet man als Solist_in mit einem Orchester zusammen und wie erlebt man ein Konzert als Zuschauer_in. Das Buch ist gleichzeitig eine sehr knappe Einführung in die klassische Musik und ihre Stilrichtungen und beschreibt ein paar Dirigenten und ihre Marotten. Das ganze ist sehr kurzweilig geschrieben, und man merkt jeder Seite an, wie die Autoren gegen die unnötige Schwellenangst von Klassik anschreiben, die nicht einschüchtern soll, sondern eine Bereicherung für jede und jeden sein kann, ganz gleich wieviel Vorbildung man hat. Ein bisschen Vorbildung an musikalischen Begriffen braucht man für die folgende Anekdote, die ich sehr charmant finde:

„Erfahrene Dirigenten sind die Spannungsmomente unmittelbar vor Beginn (des Konzerts) gewöhnt und lassen sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Abgesehen natürlich von extremen Ausnahmefällen. Es ist schon vorgekommen, dass ein betagter Maestro von seinem Hotel abgeholt wurde und der Chauffeur den Künstlereingang des Konzerthauses nicht gefunden hat. Dann bricht selbst bei dem abgebrühtesten Profi Panik aus. Denkbar auch, dass der Fahrstuhl zwischen Garderobe und Bühnentür plötzlich steckenbleibt.

Aber zum Glück sind solche unvorhersehbaren Probleme selten. Wie es sein soll, hat der Dirigent seine Garderobe verlassen, streicht sich noch einmal über die Haare, zupft an seiner Frackschleife und macht den obligatorischen Reißverschluss-Check an der Hosenfront, unter Musikern „Glissando“ genannt. Er ist so weit.“

Wait, let me google this for you. Und natürlich musste ich bei der Episode auch an meinen Gesangsunterricht denken, der in dem Theater stattgefunden hat, in dem Der König der Löwen aufgeführt wird. Ich bin immer mit dem Fahrstuhl in den 3. Stock gefahren, und dort hing ein Schild auf Deutsch und Englisch, dass bei Aufführungen bitteschön die Treppe zu benutzen sei.