Tagebuch 29.04.2010

Ein paar Links, die mir gestern über den Weg gelaufen sind:

As Lost Ends, Creators Explain How They Did It, What’s Going On (via Lus Gezwitscher)

The Revolution Will Be Commercialized – How Sarah Palin Has Become a Singular National Industry

“On Friday morning, July 3, Palin called her cameraman to her house in Wasilla and asked him to be on hand to record a prepared speech. Around noon, in front of a throng of national reporters, she announced that she was stepping down as governor. To many, it seemed a mysterious move, defying the logic of a potential presidential candidate, and possibly reflecting some hidden scandal—but in fact the choice may have been as easy as balancing a checkbook.

Less than a year later, Sarah Palin is a singular national industry. She didn’t invent her new role out of whole cloth. Other politicians have cashed out, used the revolving door, doing well in business after doing good in public service. Entertainment figures like Arnold Schwarzenegger, Jesse Ventura, and even Ronald Reagan have worked the opposite angle, leveraging their celebrity to make their way in politics. And family dramas have been a staple of politics from the Kennedys—or the Tudors—on down. But no one else has rolled politics and entertainment into the same scintillating, infuriating, spectacularly lucrative package the way Palin has or marketed herself over multiple platforms with the sophistication and sheer ambitiousness that Palin has shown, all while maintaining a viable presence as a prospective presidential candidate in 2012.”

The Quiet Revolution – über die Veränderung unser Hörgewohnheiten durch Walkman und iPod (via Kikis Gezwitscher)

“The Walkman offered listeners something far more powerful than free music. It gave them control: control of what was heard; control of when it was heard; control of where it was heard; control, ultimately, of the listener’s environment. Consciously or not, that’s what the record industry was really fighting in 1984, and what they’re fighting even more fiercely today. Not loss of revenue. Loss of control.”

– die Diplomarbeit Kulinarische Momentaufnahmen über Foodblogs, unter anderem mit der Vorspeisenplatte

Was haben wir früher nur ohne Twitter gemacht? (via cartoonists Gezwitscher)

Bücher 2010 – April

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Martina Meuth/Bernd Neuner-Duttenhofer – Wo die glücklichen Hühner wohnen

Die beiden Verfassenden kochen seit gefühlten Jahrzehnten in den öffentlich-rechtlichen Programmen rum; ich persönlich habe ihnen des Öfteren in diversen Servicezeiten zugeguckt und mich immer sehr puschelig-aufgehoben bei ihnen gefühlt. Auch wenn sie mir manchmal zu viel darauf rumreiten, dass, ein erdachtes Beispiel, der Speck eines bestimmten Schweins von der Schwäbischen Alb der einzig wahre ist und alle anderen total doofe Loser sind, kommt bei ihnen doch immer der Wunsch nach wirklich gutem Essen rüber. Sei es ein schlichter Salat als Vorspeise oder der extrem aufwendige Braten, der 24 Stunden im Rohr vor sich hinschmurgelt. Das Buch liest sich dann auch genauso: Die beiden erzählen sehr persönlich von gutem Essen, respektvollem Zubereiten, guten Zutaten, woran man sie erkennt und warum das so wichtig ist, und sie bieten netterweise gleich dutzende von Webadressen an, bei denen man sich auch als Städter eindecken kann. Manchmal klingt zwar auch hier das arg Missionarische durch, aber ich habe das Buch wirklich sehr gerne gelesen und fühle mich ganz schlicht in meinem Vorhaben bestätigt, weiterhin auf gute Qualität zu achten. Zum Beispiel nicht nur möglichst oft, sondern möglichst immer Biofleisch zu essen, am besten vom Metzer um die Ecke und nur in Notfällen aus dem Supermarkt. Oder eben gar nicht.

Rachel Polonsky – Molotov’s Magic Lantern: A Journey in Russian History

Ich habe das Buch nach ungefähr 250 Seiten etwas zwiegespalten weggelegt. Die Grundidee finde ich sehr clever und charmant: Polonsky darf sich nach dem Tod von Wjatscheslaw Molotow durch seine Bibliothek wühlen und verknüpft die Bücher, die sie findet, mit Geschichten über die russische Geschichte und Kultur. Hört sich toll an, hat mich aber andauernd beim Lesen einschlafen lassen. Ich kann nicht mal genau sagen, was ich an ihrem Stil jetzt so unfassbar schnarchig fand, aber ich habe mich wirklich bei fast jedem Absatz dabei erwischt, irgendwann nicht mehr mitzulesen, sondern nur noch mit den Augen den Buchstaben zu folgen, während mein Kopf ganz woanders war. Vielleicht weiß ich einfach viel zu wenig über Russland bzw. die untergegangene Sowjetunion, um die vielen, vielen Geschichten, Geschichtchen und Anekdoten zu würdigen; vielleicht haben mich die ganzen Namen schwindelig gemacht, keine Ahnung. Ich würde euch das Buch sehr gerne empfehlen, weil ich es sehr schlau fand und sehr durchdacht, aber wie gesagt: Ich habe es einfach nicht über mich gebracht, es wirklich gerne zu lesen.

Anne Enright – The Gathering

Enright beschreibt aus der Perspektive einer Tochter eine gesamte dysfunktionale Familie, die nach dem Selbstmord eines Sohns zur Beerdigung zusammenkommt. Dabei verschwimmen Gegenwart und Vergangenheit, Wahrheit und Fiktion. Die Tochter ersinnt parallele Biografien, überlegt, wie ihre Großeltern sich kennengelernt haben mögen und was ihr Bruder im Moment seines Selbstmords gedacht haben könnte. Ich habe fast jeden Satz des Buchs als sehr sezierend empfunden; nicht nur als beschreibend, sondern als tiefergehend, wühlend, nie mit dem Oberflächlichen zufrieden seiend. Das macht The Gathering nicht unbedingt zu einem Gute-Laune-Buch, aber zu einem, das einen sehr unmittelbar an vielen Emotionen und Beobachtungen teilhaben lässt und danach fies an einem kleben bleibt.

Ulrich Drees – Das Spiel des Asen

Frau Ninifaye legte mir dieses Buch ans Herz bzw. schickte es mir gleich mit der Post. Da kann ich ja nicht nein sagen, obwohl mir Fantasy nicht gaaaanz so gut gefällt. Dementsprechend hat mir Das Spiel des Asen denn auch nicht gaaaanz so gut gefallen. Was genau passiert, setzt sich erst nach ungefähr 100 Buchseiten aus vielen, vielen Bruchstücken und Andeutungen zusammen – und sobald das passiert ist, verliert das Buch leider etwas von seinem Schwung, dem ich zunächst fies erlegen war. Asen liest sich ein bisschen wie Eschbach, der einen ja auch immer von hier nach dort und durch fünf Jahrhunderte gleichzeitig jagt. Die Passagen haben mir auch gut gefallen, und ich mag es, nicht alles auf dem Silbertablett serviert zu bekommen, sondern mir selber einen Kopf darüber machen zu müssen, wer zum Henker die Asen überhaupt sind. Kurz gesagt, geht es in Asen um ein altes Ritual, das ein christlicher Geheimbund durchführt. Ganz kurz gesagt. Dummerweise bevölkern noch viele, viele weitere Charaktere als nur die Mitglieder des Geheimbunds das Buch, und ehrlich gesagt hätte ich auf einige von ihnen gerne verzichtet, weil sie die Story nicht wirklich voranbringen oder nur kurz auftauchen, um sofort auf die eine oder andere blutige Weise wieder zu verschwinden. Auch ein Punkt, mit dem ich gehadert habe: zu viel Blut. Aber das ist persönlicher Geschmack. Mir waren die Figuren meist nicht gut genug ausformuliert, so dass ich mit wenigen wirklich mitfiebern konnte. Selbst die Hauptperson bleibt ziemlich diffus, und bei einem Genre, das logischerweise gerne diffus bleibt (ich erfinde mir mal eben einen Zauberer, der irgendwas Tolles kann), wäre es schön gewesen, wenigstens eine Figur zu haben, bei der ich weiß, woran ich bin. Aber trotz allem Genöle habe ich das Buch in zwei Tagen verschlungen, denn es ist netterweise ziemlich spannend. Und diffus. Aber spannend. (Fantasy, doo. Wir werden keine Freunde mehr.)

Garth Ennis/Darick Robertson – The Boys, Vol. 1: The Name of the Game

Hm. Nun ja. Ich wusste ja, worauf ich mich einlasse, wenn ich mir Bücher von Garth Ennis wünsche, aber irgendwie war seine Preacher-Reihe charmanter als The Boys. Und von den Zeichungen war ich auch nicht so hundertpro angetan, obwohl ich Darick Robertson von Transmetropolitan mag; hier aber sieht alles fies nach Airbrush aus und nicht mehr nach Handwerk. Die Story hat eine hübsche Grundidee: mehrere Banden von Superhelden benehmen sich hinter den Kulissen alles andere als super, weswegen The Boys ihnen ein bisschen auf die Finger hauen wollen. Oder anders: ihnen die Seele aus dem Leib prügeln wollen. Hier hat mich das Blut seltsamerweise nicht ganz so gestört, wahrscheinlich weil es fies überzeichnet war (im wahrsten Sinne des Wortes). Stattdessen habe ich hier wieder an den Frauenfiguren was zu nölen. Erstmal gibt’s (wie immer) viel zu wenige von ihnen, zweitens beschränken sie sich, jedenfalls in Volume 1, noch ziemlich auf Sexgespielin oder stumme Mörderin. Gerade die zweite Dame hat nicht mal einen Namen, sondern ist nur The Female. Soll vielleicht toll sein, finde ich aber ziemlich beknackt. Und mitreden kann sie auch nicht, weil sie, wie gesagt, nicht redet. Hm. Mich interessiert zwar, wie die Geschichte weitergeht, aber ehrlich gesagt reicht es mir, wenn ich’s in der Wikipedia nachlese.

Tagebuch 28.04.2010

Morgens einen Zahn gezogen bekommen. Danach war der Tag gelaufen und ich nur noch mit Eiswürfelnachlegen, Schmerztablettenreinwerfen und Kreislaufbepuscheln beschäftigt. Und mit Schwarzer-Tee-Vermissen.

Nebenbei: Dafür, dass zwei Zahnärzte dem Zahn bescheinigt haben, nur noch von gutem Willen und Fensterkitt zusammengehalten zu werden, hat er aber nen guten Fight geliefert. Da war die Wirtin sinnloserweise doch ein bisschen stolz auf ihren kleinen Racker.

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Abends eine Runde Schonkost verzehrt, für die man keine Zähne braucht: Miniomelette mit drei Kräutern, den fitzeligsten Zwiebeln, die ich je geschnitten habe, und Cherrytomaten. Dazu Kartoffelbrei mit Schnittlauch und Petersilie, aber ohne Milch und Butter. Meine Oralchirurgin meinte, Milchprodukte wären okay, das Merkblatt, das sie mir mitgegeben hat, war anderer Meinung, und das Internet ist sich – wie immer – auch nicht einig. Also habe ich sie weggelassen.

Wenn ich sie essen dürfte, würde ich mich die nächsten drei Tage eh nur von Grießbrei ernähren.

Tagebuch 27.04.2010

Wie jeden Morgen die schlaffreundlichen Ohrstecker gegen schlafunfreundliche Ohrgehänge ausgetauscht. Gestern fiel die Wahl auf zwei dünne Metallstäbe, die durch ein kleines Kettchen zusammengehalten werden. Man zieht sich also erstmal vier Zentimeter filigranen Stahl durchs Ohr, bevor der Ohrring da sitzt, wo er hinsoll. Und wenn man das macht ohne hinzugucken, stellt man beim Blick in den Spiegel fest: Oh, ich hab mein zweites Ohrloch durchstochen, das eigentlich seit einem Jahrzehnt keins mehr ist.

Ich habe mich früher nie getraut, die ganzen Tipps aus der Bravo zu befolgen, um sich Ohrlöcher selber zu stechen – Eiswürfel auf Ohrläppchen, heiße Nadel etc. – und jetzt, wo ich gar kein zweites Ohrloch mehr haben möchte, hab ich wieder eins?

Fühle mich kurzfristig wieder wie 17. Frickin’ frick.

Tagebuch 26.04.2010

Wenn ich mal wieder eine Schaffenskrise habe, weil ich mich stundenlang durch Sätze quäle und sie immer noch doof klingen, lese ich zur Entspannung ein paar Amazon-Buchrezensionen, die fast immer schiefe Bilder, schlimmes Gebrabbel und aufgeblasenes LOOK MA, NO HANDS! zu bieten haben. Dann geht’s wieder.

Mein neues Lieblingswort: Firlefanz.

Ach, geh sterben, Sony. Der AdFreak wies bei Twitter auf einen Blogeintrag hin, in dem ein neuer Honda-Spot zu sehen ist (bzw. eine Neuauflage eines Klassikers – nein, nicht der Klassiker). Das dort verlinkte YouTube-Video kann allerdings in Deutschland nicht abgespielt werden, wobei ich keine Ahnung habe, warum. Den Song The Impossible Dream finde ich dutzendfach, auch in der Version von Andy Williams, wie sie im Spot vorkommt. Aber vielleicht ist im Spot ja irgendwo ein Walkman zu sehen, was Sony nicht genehmigt hat, keine Ahnung. Ihr nervt. Sing along: “To dream the impossible dream / To fight the unbeatable foe …”

Beim Guardian kann man den Spot anschauen. Und hier bietet sich dann auch mal wieder eine Möglichkeit für mich, meine Alltime-allertollste-Superduper-Werbung zum 700. Mal in diesem Blog zu verlinken. Kann man gar nicht oft genug machen.

Die Pfirsichtorte, die ein Erdbeerkuchen sein sollte

Es gibt ja kaum was Ekligeres als zu früh gekaufte Erdbeeren. Also dieses Zeug, das noch hellrot ist und unten hellgrün bis weiß und das schmeckt, als ob man einen Kohlrabi kurz in Süßstoff getaucht habe. Daher warte ich mit dem Erdbeerenkaufen immer, bis die ersten Erdbeerhäuschen in Hamburg auftauchen. Ich habe keine Ahnung, ob diese lustigen Verkaufsstellen in Erdbeerform einen offiziellen Namen haben; ich nenne sie Erdbeerhäuschen, und man bekommt in ihnen gerne auch noch Spargel.

Freitag habe ich das erste Erdbeerhäuschen gesehen und seitdem wimmert mein Gehirn, dass ES TOTAL ERDBEERZEIT SEI und ich dringend einkaufen müsste. Mein Hirn und ich haben uns also ganze 24 Stunden lang auf einen schlichten Erdbeerkuchen gefreut, so mit frischem Biskuit und eben Erdbeeren drauf und nem Schlag Sahne und gut ist. Als ich aber zu meinem Standard-Samstagssupermarkt aufbrach, musste ich nölig feststellen, dass dort noch kein Erdbeerhäuschen zu sehen war und auch die Regale im Markt gähnend leer waren. Woraufhin ich mich in eine schlecht gelaunte Hausfrau aus den 60er Jahren verwandelt habe, die Gelatine und Dosenpfirsiche ins Körbchen packt.

pfirsichtorte

Für den Biskuitboden einer Springform

2 Eier

mit drei Esslöffeln heißem Wasser schaumig aufschlagen. Dazu

75 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
100 g Mehl
1 gestr. TL Backpulver

geben, unterrühren, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben, kreisförmig verstreichen und sofort, und ich meine sofort, bei 200° knappe 20 Minuten backen, damit der ganze schöne Fluff, den der Teig jetzt gerade hat, nicht zum Unfluff wird.

Das war mein erster selbstgebackener Biskuit. Erstens habe ich ihn nicht sofort gebacken, weswegen er einen Hauch zu zäh war. Und zweitens ist er in der Mitte dicker als außen. Aber für den ersten Versuch hat er klasse geschmeckt.

Während der Biskuit vor sich hinbäckt bzw. auskühlt, 750 g Obst kleinschneiden. 250 ml Sahne schlagen. Ein Päckchen weiße Gelatine anrühren und quellen lassen.

500 g Speisequark mit sechs Esslöffeln Milch, einem Päckchen Vanillezucker und 125 g Zucker vermischen. Ich habe etwas weniger Zucker genommen, weil die Dosenpfirsiche schon süß genug waren.

Die Gelatine unter Rühren erwärmen, etwas von der Quarkmasse dazugeben und einrühren. Dann den Rest ebenfalls dazu, Obst rein, Sahne unterheben und alles in eine Springform füllen, die mit dem ausgekühlten Biskuitboden ausgelegt ist. Im Kühlschrank in drei bis vier Stunden fest werden lassen.

Und wenn man das ganze auf dem Geschirr serviert, von dem die eigenen Eltern bei ihrer Hochzeit 1966 schon Kuchen gegessen haben, dann passt das alles wieder.

Fischeintopf

fischtopf

Überhaupt: Eintöpfe. Gibt’s was Besseres? So schön ein schick aufgeräumter Teller auch ist, mit hier ein bisschen Gemüse und da ein Fitzel Fleisch – wenn’s nach mir ginge, könnte alles immer in dickwandigen, weißen, tiefen Tellern serviert werden, alle Zutaten auf einmal, schön heiß und gut ist.

Für zwei sehr hungrige Personen:

4–6 Kartoffeln

in mundgerechte Stücke schneiden und kochen. Weiterhin braucht man

3–4 Zwiebeln, in Würfel geschnitten,
2 Knoblauchzehen, fein gehackt,
1 Salatgurke, entkernt und in schmale Streifen geschnitten. Der Star der Show:

500 g Fisch

Bei uns war es Seelachsfilet, ebenfalls in mundgerechte Stücke geschnitten und mit Salz und ein, zwei Esslöffeln Paprikapulver gewürzt.

In einem Topf einen ordentlichen Klacks Butter schmelzen lassen und darin Zwiebeln, Knoblauch und Gurkenscheiben andünsten. Dazu die Kartoffeln und

1 EL Tomatenmark
Salz und Pfeffer

geben. Gut durchrühren, danach den Fisch dazugeben und mit

250 ml Gemüsebrühe

ablöschen. Den Fisch in der Suppe circa zehn Minuten garziehen lassen. Kurz vor dem Servieren

100–200 ml Sahne,
1 Handvoll Schnittlauch und
1–2 EL körnigen Senf

dazugeben, kurz mitsimmern lassen und ab in die tiefen Teller.

Tagebuch 23.04.2010

Beim Arzt gewesen. Bei einem zweiten Arzt gewesen. Gearbeitet. Schnellschussjob für Sonntag zugesagt, obwohl ich noch einen weiteren, kleinen Job auf Halde habe, den ich eigentlich Sonntag entspannt erledigen wollte. Im Geiste schon mal die Zutaten für den Erdbeerkuchen zusammengestellt, den ich Samstag backen werde, weil ich mir den VERDAMMT NOCHMAL verdient habe.

(NACHTRAG, VERDAMMT NOCHMAL!)

(And thank God for CAPS.)

Castle

Schnuffige Serie mit Schnuffi Nathan Fillion und lauter unschnuffigen Morden, die er zusammen mit … nee, ich fang nochmal an.

Nathan Fillion spielt Richard Castle, einen Kriminalautoren, der gerade fiese Schreibhemmungen hat. Als eine Mordserie geschieht, die sich an seinen Büchern orientiert, wird er von der Polizei um Hilfe gebeten. Beim lustigen Ermitteln kommt Castle auf den Geschmack und bittet danach seinen Kumpel, den Bürgermeister, ob er weiterhin Kommissarin Beckett (Stana Katic) folgen darf, die nicht ganz zufällig nicht ganz unattraktiv und nicht ganz unclever ist.

Die Serie fängt etwas bemüht an, lässt das alberne „Ich bin der coole Autor und ich krieg dich Schneckchen in drei Folgen rum“-Gequatsche netterweise aber relativ schnell bleiben. Danach befinden sich die beiden Hauptpersonen auf Augenhöhe und klingen in guten Momenten wie Katharine Hepburn und Gary Grant nach drei Martinis. In schlechten Momente ist es ein bisschen klamaukig und erinnert an Judith Light und Tony Danza in Wer ist hier der Boss?, aber selbst das verzeihe ich den beiden, weil ich ihnen einfach so gerne zugucke. Die Prämisse der Serie ist natürlich Quatsch, die Kriminalfälle sind auch gerne mal fiesestens an den Haaren herbeigezogen, und dass der reiche Castle noch mit seiner Mutter zusammenwohnt und eine übel altkluge Tochter hat, geschenkt, denn Castle hat Tempo und Charme und eben Nathan Fillion. Was will man mehr.

(Und in einigen Episoden gibt’s freundliches Fanfutter: Dann schreiben die Autoren und Autorinnen nämlich gerne Anspielungen an Firefly ins Drehbuch, und danach sind das Internet (und Nathan Fillions Twitter-Account) voll mit Nachrichten à la DID YOU SEE THE FIREFLY REFERENCE IN YESTERDAY’S CASTLE EPISODE? Toll. Nicht immer so offensichtlich wie hier allerdings.)

Gulasch

gulasch

(Diese Menge sollte eigentlich locker für zwei Personen und zwei Tage reichen. Dieser Plan könnte daran scheitern, dass man mit einem total verfressenen Kerl zusammenwohnt.)

1 kg Rindergulasch

in heißem Öl anbraten. Dazu

6, 7, 8 Zwiebeln, Zwiebeln gehen ja immer, und
2, 3 Knoblauchzehen (siehe Zwiebeln)

dazugeben und kurz mitschmurgeln lassen. Das ganze schwungvoll mit einem Liter Flüssigkeit übergießen. Ich habe in diversen Rezepten sowas Belangloses wie Wasser oder Gemüsebrühe gelesen, aber da ich von einer gewissen Weinprobe noch Materialien übrig hatte, kam bei mir

1 l Rotwein

in den Topf. Plus ordentlich Meersalz, schwarzer Pfeffer, mindestens 3 Esslöffel Paprikapulver und eine gute Messerspitze Kümmel. Und beim nächsten Mal noch ein Lorbeerblatt und Zwiebelsalz und Knoblauchpulver, was ich sonst in alles reinhaue, was in großen Töpfen simmert.

Das ganze 1,5 Stunden auf kleiner Flamme vor sich hinköcheln lassen. Dann

3 große enthäutete Tomaten,
2 rote Paprika und
ca. 300 g Kartoffeln,

alles grob gewürfelt, dazuwerfen. Noch eine halbe Stunde köcheln lassen. Und wenn man damit erst abends um zehn fertig ist, kann man es bereits am nächsten Abend essen. Aufgekocht schmeckt ja eh alles besser.

Meine Twitter-Timeline-Lieblinge im März 2010

Vorerst die letzten Favorites; morgen muss ich wohl oder übel wieder eigenen Content produzieren. Vorab aber noch: Man kann ne Menge auf Shadow on the Wall singen, wie ich seit einigen Wochen weiß, und diplix und ich sind bereits 1969 geboren. Aber wir sind gerne Glamour-Twins. (Ich jedenfalls.)

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Meine Twitter-Timeline-Lieblinge im Februar 2010

Bitte beachten Sie bei der Bildbenennung, wie lässig ich mit Schnuffi Fillion umgehe: „Nathan“. Du, der Nathan und ich, wir sind ja so. Aber so, du.

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Herr Knüwer unterstellt den fehlinformierten Journalist_innen Neid, wenn sie Blödsinn über die re:publica bzw. die Bewohner_innen des Netzes und ihre seltsamen Hobbys wie „Bloggen – weil’s Spaß macht“ berichten. Ich glaube, es ist immer noch und immer wieder blankes Unverständnis und gleichzeitig Bocklosigkeit, sich wirklich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ist ja auch einfacher, Klischees runterzubeten. Seit Jahren.

Meine Twitter-Timeline-Lieblinge im Januar 2010

Eigentlich wollte ich ja „nur“ wieder einen Jahresrückblick machen, aber hier sammelt sich so viel gutes Zeug an, das kann ich nicht verderben lassen.

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“It is hard to say what Lamb Nugent looked like, at twenty-three. He has been in the grave so long, it is hard to think of him innocent or sweating, when all of that is gone to dust.

What did she see in him?

He must be reassembled; click clack; his muscles hooked to bone and wrapped with fat, the whole skinned over and dressed in a suit of navy or brown – something about the cut of the lapels, maybe, that is a little too sharp, and the smell on his hands would be already a little finer than carbolic. He had it down, even then, the dour narcissism of the ordinary man, and all his acts of self-love were both subtle and exact. He did not preen. Lamb Nugent watched. Or he did not watch so much as let it enter into him – the world, in all its nuance of who owed what to whom.

Which is what he saw, presumably, when my grandmother walked in through the door. His baby eyes. His two black pupils, into which the double image of Ada Merriman walked, and sat. She was wearing blue, or so I imagine it. Her blue self settled in the grey folds of his brain, and it stayed there for the rest of his life.”

Anne Enright, The Gathering, Black Cat, S. 14