Montag, 22. Januar 2024 – Arolsen und Antifa

Ein Schreibtischtag, Zeug erledigen, Ablage, lesen, schreiben. Neu: Vom letzten Besuch in der norddeutschen Heimat hatte ich ein paar alte Kerzenhalter mitgenommen, die nun auf meiner Fensterbank im Arbeitszimmer stehen. Und gestern arbeitete ich nicht nur mit angeschalteter Schreibtischlampe, sondern zusätzlich mit Kerzenlicht. Das war schön.

Fridays for Future München zeigt beeindruckende Drohnenaufnahmen der Menschenmassen vom Sonntag. Das ist mir erst durch einen Kommentar zu einer meiner Storys aufgefallen, dass wir an gewissen historischen Orten unterwegs waren: Angefangen von der Feldherrnhalle, die zwischen 1933 und 1945 ein besonderer Platz für NS-Propaganda war, bis zur Uni am Geschwister-Scholl-Platz. Ich sehe die ganze Vergangeheit der „Hauptstadt der Bewegung“ manchmal gar nicht mehr, weil ich mich dauernd mit ihr befasse. (Ja, der Satz klingt sinnlos, ich weiß.)

Die Arolsen Archives brauchen (wie immer) eure Hilfe: „Neue #everynamecounts-Challenge zum Holocaust-Gedenktag.“

Copypaste:

„Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags am 27. Januar rufen die Arolsen Archives dazu auf, bei #everynamecounts mitzumachen und starten eine neue Challenge: Ziel ist es, in einer Woche gemeinsam mit Freiwilligen 30.000 Dokumente von Überlebenden der NS-Verfolgung zu digitalisieren. Es geht um Karten aus der sogenannten „Auswandererkartei“ Bremen, die im Staatsarchiv Bremen aufbewahrt wird.“

Das, vorsichtig formuliert, Schöne an dieser Arbeit ist, dass man mal keine KZ-Orte eingeben muss oder Daten von der Ankunft im Lager. Stattdessen gibt man Schiffsnamen ein, die Überlebende aus Europa fuhren. Ist nicht ganz so fürchterlich wie das, was man sonst bei #everynamecounts macht.

Meine Masto-Timeline fühlt sich gerade ein bisschen wie Twitter an: Wir albern rum und machen Quatsch, indem wir Antifa-Sticker basteln.

Das ganze fing am Wochenende an, wo mehrfach auf die kühlen Temperaturen bei den Demos hingewiesen wurde, die aber niemanden davon abhalten sollten zu kommen. Sprüche wie „Scheiße kalt und trotzdem da – winterfeste Antifa“ machten die Runde, schön optisch aufbereitet mit dem Antifa-Logo.

Anderen Gruppen waren andere Dinge als die Kälte wichtig und so las man Sätze wie „Hibbelig, verspätet da – ADHS-Antifa“ oder „Trotz Menschenmassen immer da – introvertierte Antifa“ und ähnliches.

Gestern kippte es in meiner Timeline dann komplett ins Gaga, was dazu führte, dass auch ich zum Logo-Generator griff.

ichichich:

YrlaNor:

Suchen Sie auf Masto mal nach #antifasticker, das macht ziemlich gute Laune.