One day in the life of …

Rechner aus, Telefon umleiten, Schrank abschließen, Leergut in die Kästen, Kaffeeglas in die Spülmaschine. Bis morgen.

Glühweinbratwurstmandelgewaber. Extrem unweihnachtliche Lebkuchenherzen. Viel weihnachtlichere Honigtrüffel. Unfreundliche Langweiler beim Schmalzgebäck. Übergutgelaunte Lautsprecher beim Glühwein. Zwei Weihnachtsmänner mit E-Gitarren verhunzen Moon River. Eine Wand aus Lichterketten und Geblinke. Die nächsten vier Wochen wird der Gänsemarkt nicht mehr dunkel.

Der grauhaarige Mann in der U-Bahn, der hinter seinem Rucksack verschwindet, wenn er hustet. Das blonde Mädchen, das in die Fensterscheibe lächelt. Die drei halbwüchsigen Dunkelhaarigen, die ihre letzten Eroberungen klischeeprahlen.

Der Wind, der den Hafen laut macht. Der Regen, der ihn zudeckt. Schal, Handschuhe, nasse Nase. Eine Möwe wehrt sich. Die Fähre legt verkehrt herum an und ab und wieder an. Die rutschige Klappe, über die ich hinausklettere. Als ob man aus einem Spiegel steigt.

Das Schild im Fahrstuhl im Theater. „Jedem, der an der Vorstellung mitwirkt, ist die Fahrt im Fahrstuhl ab 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn absolut untersagt.“ Und nochmal auf Englisch.

Die Autofahrt nach dem Unterricht in die Stadt. Wie ist Sprache entstanden, wie Dialekte? Wieso halten Deutsche so an Dialekten fest? Wieso gibt es mehr deutsche Dialekte als amerikanische? Wieso verstehen Amerikaner kein Schottisch? Ich sowieso nicht.

Warme Decke, warme Haut, weiche Haare. Hell, dunkel, noch nicht einschlafen. Noch nicht. Zuhause.

Eine Antwort:

  1. “klischeeprahlen” – ein schönes Wort. Und so passend, man kann sich die Situation richtig gut vorstellen.