Was schön war, Samstag, 27. November 2021 – Brötchen und Bohuslav

Morgens beim Brantner: „Die Semmeln sind heute kleiner als sonst, ich pack dir einfach eine mehr ein, ja?“

Das neue MacBook überzeugt bisher auch durch seinen Ton, auf den ich gar nicht vorbereitet war. Nach neun Jahren Piepsigkeit aus den „Lautsprechern“ des MacBook Air erschrecke ich mich immer noch kurz, wenn gewohnte Serienintros plötzlich Bass, nee, BASS haben. Sehr schön.

Eine meiner sinnvollen Beschäftigungen während der ersten fünf Lockdownchens bzw. der Zeit der freiwilligen Kontaktreduktion war das Anschauen des gesamten Marvel-Universums auf Disney+. Gestern kam der neueste Film dazu: Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings. Hier ein schöner Twitter-Thread als eine Art Sekundärliteratur dazu. Für mich besonders spannend waren die Übersetzungen der chinesisch gesprochenen Dialoge, die ich natürlich nur als englische Untertitel hatte. Der Satz der Mutter, dass sie sehr stolz auf ihren Sohn sei, klang für mich völlig normal, aber anscheinend sagt die Dame eher, dass er der Stolz seiner Mutter sei. Nah dran, aber doch eine andere Implikation. Diese Antwort kam aus diesem Tweet, der als Antwort unter einem von Simu Liu auftauchte, dem Hauptdarsteller von Shang-Chi.

Abends las ich erneut die Biografie von Bohuslav Martinů von F. James Rybka, die ich vor längerer Zeit schon einmal aus der Stabi geholt, aber nicht beendet hatte; Kurzfassung: elend übel geschrieben. Dieses Mal sah ich knurrend über den Stil hinweg, weil ich von diesem Komponisten anscheinend nicht loskomme und mehr über ihn und seine Werkentwicklung wissen möchte.

Wir befinden uns in den 1920er Jahren, Martinů ist von Prag nach Paris umgezogen und komponiert sich etwas von seinen tschechischen Wurzeln weg. Ich las interessiert von einem Stück namens Halftime (1924), zu dem er von „excited spectators at a football match“ inspiriert worden war. „It is considered one of his pivotal works, unlike anything he had ever written before. This piece may be the first for his use of the piano obbligato, an instrumentation that became like his signature in many future compositions. In Halftime, honking horns, loudspeakers, whistles, and sirens pierce the nineteenth-century Romanticism in a grating way. In this work, the rhythm is liberated from the dictates of the bar line, and the brass and winds predominate, similar to Stravinsky yet with a distinctly different coloring.“

Zitat: F. James Rybka: Bohuslav Martinů. The Compulsion to Compose, Lanham/Maryland 2011, S. 48.