Schokoladentarte

Ich teste anscheinend gerade alle Mürbeteige dieser Welt an. Dieser hier – zusammen mit dem Schokoschlotz oben drauf – stammt aus Die neue bayerische Küche von Florian Lechner. Mir gefiel daran das deutliche Zitronenaroma, das bei der Menge an Schokolade dringend nötig ist. Außerdem ließ er sich ausnehmend gut verarbeiten und war nicht so eine rissige Diva, was Mürbeteige beim Tarteformauskleiden ja gerne mal sind. Ein netter Teig.

Aus der untenstehenden Menge ist bei mir eine 28-cm-Form entspannt voll geworden plus zwei kleine Tarteletteförmchen. Ich bin immer zu faul zum Umrechnen; wenn ihr keine kleinen Förmchen habt, backt einfach ein paar Kekse aus dem Rest. Oder macht vom ganzen Rezept inklusive Füllung nur drei Viertel, das müsste auch halbwegs hinkommen.

360 g Mehl, Type 405, mit
120 g Puderzucker,
20 g Speisestärke,
15 g Vanillezucker und
der abgeriebenen Schale einer Biozitrone vermischen. Im Rezept stand was von 2 EL, ich rieb zu enthusiastisch, ließ es dabei und fand es super.

Aus den trockenen Zutaten einen kleinen Berg bauen, in der Mitte eine Mulde formen, darin
30 g Eigelb geben, das waren bei mir zwei kleine Eier.
220 g kalte Butter in Würfeln auf dem Berg verteilen und dann alles mit einem großen Messer grob hacken, bis sich alles verbindet und man einen glatten Teig kneten kann. Man kann auch alles in den Zerkleinerer werfen, aber ich habe gehackt. Mürbeteig ist bei mir Tagesform.

Den Teig zu einer dicken Scheibe formen, diese in Klarsichtfolie wickeln und für mindestens 30 Minuten im Kühlschrank parken. Danach zwischen zwei Lagen Folie oder Backpapier ausrollen, ich nehme immer die Folie, in die der Teig eingewickelt war plus eine Lage Backpapier oben drauf.

Die Tarteform buttern und mit
2–3 EL braunem Zucker bestreuen. Form mit dem ausgerollten Teig auskleiden, den Teig etwas andrücken, mit einer Gabel ordentlich einstechen und erneut zehn Minuten kühlstellen. Danach im auf 170° Ober- und Unterhitze vorgeheizten Ofen für etwa 20 Minuten backen. Der Rand sollte goldig-braun sein, die Mitte soll durchgebacken aussehen.

Mir ging der Boden etwas zu stark auf, weswegen ich nach der Hälfte der Zeit die Form mit Backpapier ausgelegt und meine Blindbackkugeln darauf verteilt habe. Im Buch steht nichts vom Blindbacken, aber ich meine, bei Tartes ist das gesetzt. Ich erinnere daran, vor allem alle Leute, die per Google hier vorbeischauen, dass ich keine Foodbloggerin bin, diese Rezepte sind meine Gedächtnisstütze für die nächsten Versuche. Wenn ich nett bin, editiere ich dann den Text. Wenn ich faul bin, dann nicht, was mich im letzten Jahr beim Stollenbacken, das ich jahrelang nicht gemacht hatte, etwas in den Hintern biss, aber ich schweife ab.

Den gebackenen Boden auskühlen lassen.

In einer Schüssel im Wasserbad
250 g Zartbitter-Kuvertüre und
200 g Butter schmelzen.

In einer weiteren Schüssel
80 g Mehl mit
6 g Backpulver und
20 g dunklem Kakaopulver mischen.

4 Eier mit
100 g Vanillezucker schaumig aufschlagen. In diese Masse nun nach und nach die Mehlmischung geben. Zum Schluss die Kuvertüre-Butter-Mischung geben und alles noch einmal gründlich durchrühren. Auf den Mürbeteigboden geben, glattstreichen und im auf 175° Ober- und Unterhitze vorgeheizten Ofen für etwa zehn Minuten backen. Vollständig auskühlen lassen, erst dann anschneiden, ja, das tut weh, ich weiß.

Zum Servieren kann man das Prachstück erneut mit dunklem Kakao und/oder Puderzucker bestreuen. Die Tarte ist, wer hätte es gedacht, irre süß und verträgt sich daher hervorragend mit säuerlichem Obst. Ich bin immer Team Himbeer.