Tagebuch Dienstag, 12. Januar 2021 – War ja klar

Ich blogge nie wieder triumphierend darüber, wie lange meine Tage schon nicht mehr da waren.

Tage sind da. Immerhin weiß ich jetzt, warum ich in der letzten Woche gefühlt eine Kuh hätte essen wollen, aus der dann Fenchelsalami und Wacholderschinken vom Lieblingsmetzger wurden. Der Eisenverlust, Sie wissen schon.

Schreibtischtag, wie vermutlich den ganzen Januar, das ist jedenfalls meine innere Deadline. Der Doktorvater hätte gerne Februar, März die überarbeitete Fassung, ich will das Ding schon früher vom Tisch haben, jedenfalls den Text, auch um bei Verlagen Angebote für den Druck einholen zu können. Für einige Bilder müsste ich nochmal nach Nürnberg, aber wann das Kunstarchiv wieder öffnet, steht in den Sternen. Ins Staatsarchiv Nürnberg würde ich auch gerne mal, da war ich noch nicht, das wurde bis September 2020 umgebaut und bis dahin hatte ich die Diss abgegeben. Da liegen aber noch Unterlagen zur Bundesautobahn, für die Protzen auch gearbeitet hat, und darüber weiß ich außer einem einzigen Schreiben in seinem Nachlass nichts. Deshalb würde ich da gerne mal wühlen; momentan suche ich noch online in den Findmitteln rum, aber es hat nicht oberste Priorität.

Biografie und Werkübersicht gefielen nach einer Nacht, in der die Texte rumliegen durften, ich kürzte noch ein wenig, da geht aber vermutlich noch was. Gestern saß ich an den Kapiteln zu den Künstlergenossenschaften und -vereinen sowie dem Beginn des langen, laaaangen Autobahnkapitels. Die neue Struktur scheint zu funktionieren, aber so ganz traue ich der Sache immer noch nicht. Wir basteln weiter.

Abends saß ich vor dem Rechner und sah Prof. Dr. Monika Betzler bei ihrem Vortrag im Rahmen der Corona Lectures der LMU zu, sie sprach über „Fake News“ und Verschwörungstheorien in Zeiten von COVID-19. Der Vortrag ist in einigen Tagen online. So lange könnt ihr bei Armin Nassehi reinschauen, der vor einigen Wochen sprach.

Ich lese weiterhin alles, was zum Sturm aufs Kapitol zu lesen ist, auch wenn es sehr schlechte Laune macht. Bei der NYT steht eine minutengenaue Rekonstruktion der Ereignisse, die ich sehr erhellend fand, auch weil sie einige Fotos und Videos einordnet, die seit Tagen durch die Timelines geistern.