Was schön war, Freitag bis Sonntag, 23. bis 25. August 2019 – Fußball, Stadionwurst, ins Grüne gucken

Meinen Freitagsspaziergang durch Ramersdorf hatte ich bereits verbloggt, aber meine Abendgestaltung bewusst rausgelassen, weil die thematisch viel besser zum Samstag passte, denn: Ich konnte auf zwei Plätzen die Bundesliga-Heimspielsaison eröffnen.

Freitag abend ging ich zu den FC Bayern Frauen auf den Campus, dem seelenlosesten Stadion aller Stadien, das nicht mal eins ist, sondern ein Trainingsgelände, aber da spielen die Frauen nun einmal. Ab und zu dürfen sie ins Grünwalder, und gerade Freitag wäre das eine schöne Gelegenheit gewesen, denn der 1. FFC Frankfurt ist kein kleiner Gegner. Aber gut, dann eben der olle Campus.

An der Kasse bat ich dieses Mal nicht um das übliche Tagesticket, sondern um eine Dauerkarte. Meine erste eigene Dauerkarte! Die vom FC Augsburg gehört zwar im Prinzip mir, weil ich sie bezahle, aber da steht nicht mein Name drauf, sondern der eines Herren, der sie noch nicht ganz hergeben möchte, was völlig in Ordnung ist. Auf meiner ersten eigenen Dauerkarte steht nun leider aber auch nicht mein Name, sondern gar keiner. Wie F. nach meinem Gejammer anmerkte: „Irgendwas ist ja immer.“

Schönes Spiel, 3:0, unscharfes Bild, sorry.

Am Samstag ging’s dann zu den Herren, die ebenfalls ihren zweiten Bundesligaspieltag hatten bzw. ihr erstes Heimspiel. Wir eröffneten die Saison traditionsgemäß mit dem FCA-Knacker in der Laugensemmel, der besten Stadionwurst aller Zeiten. Bzw. F. besorgte schon das Essen, während ich noch draußen am völlig unterbesetzten Fraueneingang stand, herrgottnochmal.

Der FCA hat in der ersten Liga noch nie sein erstes Heimspiel gewinnen können, und, total supi, die Serie hielt. Knurr. Gegen das mir ja eigentlich sehr sympathische Union Berlin kamen die Jungs nicht über ein lausiges 1:1 hinaus, und ich war verstimmt, wie so oft nach FCA-Spielen. Und ebenfalls wie so oft fragte ich mich auf dem deprimierten Weg vom Stadion zur Tram, wieso ich mir den Quatsch antue, wieso ich soviel Zeit und Fahrtkosten und Genervtheit mitnehme, wo ich auch einfach zuhause auf dem Sofa Fußball ignorieren könnte.

Weil die wenigen Siege, die dieser anstrengende Verein mit seinem mittelmäßigen Fußball einfährt, großartiger sind als das achte Zweizunull von Bayern hintereinander. Das 2:1 gegen Dortmund in der letzten Saison machte die zehn Grottenkicks davor vergessen, und genau für dieses eine Spiel guckt man sich halt zehn beschissene an.

Ja, bescheuert, ich weiß. Ich freu mich trotzdem schon aufs nächste Heimspiel.

Etwas andere Kulisse. 27.000 in Augsburg bei einem eher schlechten Spiel, 800 in München bei richtig gutem Fußball. Deprimierend.

Den Abend verbrachten F. und ich im Stammlokal und trösteten uns mit Augustiner, wovon wir auch noch ein letztes auf meinem Balkon einnahmen. Uns war aufgefallen, dass wir in diesem Sommer sehr selten im Biergarten oder auf unseren Balkonen rumgehangen hatten – es war meist schlicht zu heiß gewesen. Ich bügele dann mal die Fleecedeckchen für den Frühherbst auf, damit wir es im Oktober schön gemütlich haben da draußen.

Der Sonntag begann etwas sehr spontan für mich Langschläferin mit einer Einladung an den Frühstückstisch von F.s Eltern, wo wir noch Semmeln bekamen, während die anderen schon fast beim Mittagessen waren. F. und ich waren zu satt fürs Risotto, der Herr versuchte, seinen Neffen zum Einschlafen zu bewegen, während ich meist nur stumm ins Grüne guckte, also den Garten der Eltern. Gartenneid. Auch eine sehr neue Emotion für mich.

Aber meine Balkonblumen machen auch glücklich. Wenn Sie mal die frisch gepflanzten Petunien mit der Gardine vergleichen wollen, die hier in nicht mal drei Monaten rangezüchtet wurde? Wie rette ich die denn bloß über den Winter? Ich kann doch meine Babys nicht einfach erfrieren lassen? Hilfe!

Abends ein Tomatenrisotto, weil die olle New York Times derzeit sehr genau weiß, was sie mir in die Timeline spülen muss. Natürlich nicht ans Rezept gehalten, sondern einfach Tomaten unter mein normales Rezept gemischt, das gar keins ist, sondern nur bedeutet: Zwiebel, Knoblauch, Weißwein, Risottoreis, Hühnerbrühe und Parmesan aus dem Handgelenk in den Topf werfen. Jetzt auch: Tomaten. Sehr gut!