1000 Fragen, 1 bis 20

Da ich gerade nichts Aufregendes zu erzählen habe außer Wetter, Nahrung oder Netflixkonsum, fange ich jetzt auch mal mit den 1000 Fragen an, die seit Monaten in meiner Blognachbarschaft rumfliegen. Ich paraphrasiere Christian: „Die Fragen stammen ursprünglich aus dem Flow-Magazin, Johanna von pink-e-pank.de hat daraus eine persönliche Blog-Challenge gemacht, und Beyhan von my-herzblut.com hat das PDF erstellt.“

1. Wann hast du zuletzt etwas zum ersten Mal gemacht?

Gilt sowas wie die zweite Staffel von Friends from College zu gucken? Das war gestern.

So richtig mit Rausgehen und Dinge erleben: vermutlich Sonntag vor zwei Wochen, als ich, wenn ich mich richtig erinnere, erstmals zur Mittagszeit einem Kammerkonzert lauschte.

In diesem Zusammenhang: Durch Year of Wonder oder andere Klassik-Playlisten höre ich gerade sehr viel unbekannte Musik zum ersten Mal. Gestern zum Beispiel Hindemiths Sinfonie Mathis der Maler, die ich sehr weiterempfehlen kann.

2. Mit wem verstehst du dich am besten?

Mit mir selbst. Ich verbringe auch am liebsten mit mir meine Zeit.

3. Worauf verwendest du viel Zeit?

Schlafen. Schlafen ist super. Ansonsten Broterwerb und Lesen.

4. Ãœber welche Witze kannst du richtig laut lachen?

Über die, auf die ich nicht vorbereitet bin. Wenn ich ein Comedyprogramm gucke, weiß ich ja, was kommt. Aber viele Serien vermögen mich immer noch zu überraschen. Darüber freue ich mich selbst immer sehr, wenn ich gackernd vor dem Laptop sitze, weil ein Witz sprachlich sehr schlau ist und mich daher zum Lachen bringt.

5. Macht es dir etwas aus, wenn du im Beisein von anderen weinen musst?

Kommt drauf an, wo: In der Oper, im Kino, im Privaten – von „Nicht die Bohne“ bis „Wir sind ja unter uns, passt schon, musste wohl raus.“ Wenn es im professionellen Kontext geschieht – total. Ich weine manchmal aus Wut, und das nervt dann sehr. Ist mir aber netterweise schon lange nicht mehr passiert.

6. Woraus besteht dein Frühstück?

Ein großer Flat White. Also eigentlich ein verunglückter Cappuccino.

7. Wem hast du zuletzt einen Kuss gegeben?

Dem Herrn F.

8. In welchem Punkt gleichst du deiner Mutter?

Ich habe es als Kind nie verstanden, dass man aufräumen musste, bevor Besuch kommt. Das verstehe ich inzwischen total. Und ich mag schön gedeckte Tische gerne. Das mochte ich allerdings auch als Kind schon.

9. Was machst du morgens als Erstes?

Auf dem Weg zur Toilette alle Fenster groß aufreißen und die Espressomaschine anschalten, damit die Diva eine halbe Stunde lang aufheizen und ich mir einen verunglückten Cappuccino herstellen kann.

10. Kannst du gut vorlesen?

Ich glaube nicht. Dauert mir zu lange, still lesen geht schneller. Wenn ich an der Uni für Referate Zitate vorlesen musste, habe ich gemerkt, seltsam außer Atem zu kommen beim Vorlesen. Keine Ahnung, wie Schauspieler*innen das mit ihrem Text hinkriegen. Und Musical-Sänger*innen erst! Oh, ich bin abgeschweift. Atmen beim Singen und Rumlaufen! Große Hochachtung.

11. Bis zu welchem Alter hast du an den Weihnachtsmann geglaubt?

Ich kann mich nicht erinnern, überhaupt an ihn geglaubt zu haben. Habe ich wahrscheinlich, aber ich weiß es wirklich nicht mehr. Ich wusste schon recht früh, dass die ganzen Bücher und Barbies von Omi waren.

12. Was möchtest du dir unbedingt irgendwann einmal kaufen?

Eine Küche, die genau so eingerichtet ist, wie ich sie haben will. Eventuell müsste ich dafür noch eine Wohnung oder ein Haus drumherum kaufen, und da stößt der Plan dann relativ schnell mit der Wirklichkeit zusammen.

Ansonsten hätte ich gerne noch etwas mehr Kunst an den Wänden und da habe ich auch schon etwas im Kopf, aber das ist gerade nicht bezahlbar.

13. Welche Charaktereigenschaft hättest du gerne?

Geduld.

14. Was ist deine Lieblingssendung im Fernsehen?

Ich habe keinen Fernseher und auf dem Laptop keine Lieblingssendung. Welche Serien ich allerdings schon gefühlt zwanzigmal gesehen habe: Friends und The West Wing.

15. Wann bist du zuletzt in einem Vergnügungspark gewesen?

Das müsste mindestens 25 Jahre her sein. Ich erinnere mich daran, im Heidepark Soltau die Person gewesen zu sein, die die Rucksäcke der anderen hielt, während diese Achterbahn fuhren. Das habe ich zweimal versucht, und das reichte für immer.

16. Wie alt möchtest du gern werden?

So alt wie’s nur geht und die Gesundheit mitspielt. Ich möchte noch so viele Bücher durchlesen! Und neue Musik hören! Und endlich wissen, wie Flat White geht!

17. An welchen Urlaub denkst du mit Wehmut zurück?

Aus verschiedenen Gründen: Indiana vor 20 Jahren (Menschen, die ich vermisse, die aber nicht mehr da sind) und Wien vor drei Monaten (hat mehr im Kopf angestoßen als ich erwartet hatte. Grummelt immer noch).

18. Wie fühlt sich Liebeskummer für dich an?

Wie Bauchschmerzen, die nicht weggehen, ganz egal wieviel Alkohol man draufkippt. Wie zwei Schritte vor, drei zurück, und du kannst nichts dagegen machen. Und immer, wenn man denkt, jetzt ist es besser, tut es wieder weh. Wenn man das allerdings einmal hinter sich gebracht hat, weiß man beim nächsten Mal, dass es irgendwann aufhört. Nur eben nicht jetzt, jetzt wird es nur kurz besser und tut dann wieder weh. Aber vielleicht bald. Nochmal drei Schritte zurück und einen billigen Weißwein. Vielleicht wieder mit dem Rauchen anfangen?

Anders ausgedrückt: Liebeskummer ist einfach nur irre anstrengend.

19. Hättest du lieber einen anderen Namen?

Als Kind wollte ich Nicole heißen, weil ich das C so schick fand. Heute kann ich mit Anke gut leben, weil es nicht so irre viele von uns in meiner Generation gibt. Nach uns vermutlich noch weniger; ich glaube, der Name war nie wirklich modern.

20. Bei welcher Gelegenheit hast du an dir selbst gezweifelt?

Ich zweifele gerne dauernd an mir rum, seltsamerweise vor allem bei Dingen, die ich eigentlich gut kann, weil ich die eben richtig gut machen will. Es wird im Alter aber besser, weil man irgendwann kapiert, dass alle anderen auch nicht so wahnsinnig gescheit sind.