Equilibrium

Equilibrium: Der Film ist eine gut zusammengeklaute Mischung aus 1984, Metropolis und Fahrenheit 451: Nach dem dritten Weltkrieg wird eine Droge entwickelt, die den Menschen die Fähigkeit nimmt zu fühlen. So soll sichergestellt werden, dass Kriege durch Hass und Gewalt nicht mehr vorkommen. Das halte ich zwar für eine äußerst gewagte These, aber wenn man die einfach mal außer acht lässt, ist Equilibrium ein ziemlich ordentlicher Film geworden: sehr stylish, im positiven Sinne sehr durchkalkuliert (fast grafisch anmutende Sets, strenge Kostüme, klare und effektive Lichtgestaltung) und mit hervorragenden Schauspielern; allen voran Christian Bale, der im Laufe des Films von der kalten Maschine zu einem fühlenden Wesen wird. Gerade die Szenen, in denen Bales Charakter zum ersten Mal Empfindungen spürt, hätten mit einem weniger talentierten Mimen arg in die Hose gehen können. Hier aber fühlt man mit ihm, wenn er zum ersten Mal klassische Musik hört oder seine obligatorischen Handschuhe auszieht, um bewusst Metall, Glas, Haut zu spüren. Außerdem bemerkenswert: die Kampfszenen, in denen zwar für meinen Geschmack ein bisschen zu viel rumgeballert wird (Matrix lässt grüßen), die aber trotzdem nie zu lang oder einfach unmotiviert daherkommen. Schöne Sache.

2 Antworten:

  1. dem kann ich nur zustimmen.

  2. Das Thema von kühlen, robotisierten Menschen in einem totalitären System gab’s ja schon öfter. Equilibrium ist für sein kleines Budget handwerklich gut gemacht und auch Christian Bale vermag zu überzeugen, aber die Geschichte kommt meines Erachtens nicht recht in Schwung. Wo bessere Dialoge angebracht wären, setzt Wimmer auf Action, die zwar ganz passable Ergebnisse liefert, aber der z.B. die Würze einer Carrie-Anne Moss fehlt. Mir schien übrigens, als hätten die Charaktere durchaus Gefühle, aber halt keine guten. Der Start von Wimmer’s Vampire-Flick Ultraviolet lässt irgendwie noch auf sich warten.