Macadamia-Karamell-Käsekuchen

Ja, richtig gehört. Käsekuchen. Mit Macadamianüssen. Und Karamellsauce. Und Vanille. Und lecker. Das Rezept für den Winterspeck stammt aus dem Ottolenghi-Kochbuch und ist jede Minute Aufwand wert.

Der Kuchen besteht aus vier Teilen: dem Boden, der Füllung, der Karamellsauce und den karamellisierten Nüssen. Für den Boden einer 20-Zentimeter-Springform (ich hab eine 18er genommen, weswegen mein Fotostück etwas winzig aussieht)

160 g zerkleinerte Butterkekse mit
40 g geschmolzener Butter

zu einer Masse verrühren (sieht aus wie grober Sand) und sie auf dem Boden der Form anständig festdrücken. Das ist jetzt mein dritter Versuch dieser amerikanischen Böden – mal klappt’s, mal klappt’s nicht. Bei Nigellas Kuchen war der Boden auch nach dem Backen und Kühlen bröselig, der hier war gut.

Für den Teig

600 g Frischkäse (Zimmertemperatur),
120 g Zucker,
das Mark von 1/2 Vanilleschote (ich hab die ganze genommen),
4 Eier und
60 ml saure Sahne

zu einer cremigen Masse verrühren. Auf dem Boden verteilen und für 60 bis 70 Minuten im auf 140° vorgeheizten Backofen backen. Bei mir hat es fast anderthalb Stunden gedauert, bis die Stäbchenprobe trocken zurückkam, daher lieber nach Augenmaß backen. Der Teig sollte – logisch – fest sein. Den Kuchen in der Form auskühlen lassen, dann den Ring der Springform entfernen und den Kuchen für mehrere Stunden im Kühlschrank erkalten lassen.

Für die karamellisierten Nüsse

150 g Macadamianüsse

auf einem Backblech verteilen und im auf 140° vorgeheizten Ofen für 15 Minuten rösten, bis sie goldfarben sind und die ganze Küche beduften. Beiseite stellen. In einer großen Pfanne

90 g Zucker

bei hoher Hitze schmelzen lassen. Dabei nie umrühren, sondern einfach nur neben dem Herd stehen und dem Zucker beim Aggregatswechsel zugucken und ihn dafür bewundern. Der Zucker sollte nicht höher als 3 mm in der Pfanne stehen, daher auf die richtige Größe achten. Sobald der Zucker schmilzt und die gewünschte Farbe hat, vorsichtig die Nüsse dazugeben und mit einem Holzlöffel umrühren, bis alle Nüsse mit Karamell überzogen sind. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech oder Holzbrett gießen und erkalten lassen. Dann mit einem großen Messer stückig schneiden; nicht kleinhacken, am schönsten sieht es aus, wenn einige Nüsse nur halbiert sind oder sogar ganz bleiben. (Dass man den Kuchen so nicht anständig in Stücke schneiden kann, ignorieren wir mal für die hübsche Optik.)

Zwischen Nüsse und Kuchen kommt noch ein Karamellsößchen. Dazu in einem Topf unter ständigem Rühren

65 g Butter und
160 g Zucker

schmelzen. Sobald der Zucker die gewünschte Farbe hat,

100 ml Schlagsahne

unterrühren und wie blöde dabei weiterrühren. Laut Buch könnte es sein, dass Zucker und Butter so aussehen, als ob sie sich trennen, aber das sei okay. Ist bei mir nicht passiert; bei mir war es eine schöne, goldige Sauce, auch wenn ich mich natürlich wieder erschreckt habe, dass die Sahne fies spritzt, wenn man sie in kochenden Zucker rührt. Sowas aber auch.

Die Sauce auskühlen lassen. Den Kuchen aus dem Kühlschrank holen und erstmal großflächig mit Puderzucker bestreuen, dabei den Rand nicht vergessen. Die kalte Sauce kellenweise obendraufgeben, dabei darf sie gerne über den Rand fließen (das kann ich prima!). Zum Schluss die karamellisierten Nüsse oben drauf geben. Und wenn man von denen schon mehrere genascht hat, bis die Sauce kalt war, und man jetzt eigentlich eher auf was Salziges Lust hat, könnte man sich jetzt ein Käsebrot schmieren. (Ich nenne keine Namen.)