Was Film-Nitpicking mit Bloggen zu tun hat …

… weiß der Guardian:

Nitpicking is to film criticism as blogging is to journalism. The hunters bring a fearsome critical attention to what they watch on screen. “Watch” is probably the wrong word – that’s what we do. They “study” their films. The most sophisticated sites offer clips of the errors you can play over and over – can you, or can’t you, see the flesh-coloured pads on Buffy’s knees?

Der Artikel schreibt über den am meisten „genitpickten“ Film (Titanic, was sonst) und erwähnt die schöne Szene in Star Wars, in der ein Storm Trooper unelegant in einen Türrahmen rennt. Aber, und das war für mich neu, anscheinend werden die bösesten Fehler in Kinofilmen für die DVD korrigiert:

In Assault on Precinct 13 a nitpicker pointed out that the pills (supposedly illegal OxyContin) that Ethan Hawke pops every few minutes are, visibly, Ice Breaker breath mints. In Raiders of the Lost Ark, when Indie has his eyeball scene with the cobra in the Well of Souls, the sharp-eyed moviegoer will see the hero’s reflection on the safety glass.

But, however sharp-eyed, you won’t see Indie’s reflection in the latest DVD set. Like Ethan’s breath-fresheners, it’s been edited out. Thank you, nitpickers. Occasionally the industry enters into the spirit of it all. In the latest Star Wars DVD set the stormtrooper now whacks his head with an audible thump added to the soundtrack. George Lucas obviously aligns himself with those masters of Renaissance painting who inserted a deliberate flaw in their magnum opus, as an act of Christian humility. Only God (or Spielberg) can create the perfect work of art.

Ich bin kein übermäßig begabter Nitpicker. Ich achte auch, ehrlich gesagt, nur selten auf Anschlussfehler; entweder weil der Film grottenlangweilig ist und ich sonst nichts zu tun habe oder weil ich ihn schon dreimal gesehen habe und weiß, was in der nächsten Szene passiert. Die Fehler, die mir auffallen, müssen schon riesig sein. So zum Beispiel die Szene in Thelma & Louise, wo die beiden sich in der Countrybar die Kante geben und bei jedem Schnitt/Gegenschnitt die Margarita-Gläser voll, halbvoll, voll, halbvoll sind. Oder wie die lustige Landpartie in As Good as it Gets im offenen Cabrio anfängt und im geschlossenen aufhört. Oder Eat Drink Man Woman, der mein persönlicher Gewinner ist in der Kategorie „Jedes Mikro vom Set muss mindestens einmal im Bild zu sehen sein“. Seit Thelma & Louise achte ich auf Gläser, auch wenn ich nicht drauf achten will, und ich gucke gerne auf Uhren. Ansonsten bin ich eher ein genügsamer Zuschauer, der sich willig auf die mir dargebotene Unterhaltung einlässt und gar keine Lust hat, sich das filmische Vergnügen mit Erbsenzählen zu versauen. Das mache ich erst mit der DVD. Wenn überhaupt.

3 Antworten:

  1. Nitpicking Blogging

    Bei Anke Groener findet sich ein kurzer Erfahrungsbericht zu diesem etwas beklopptem Zeitvertreib. Meins ist das nicht, ich beschränke mich lieber auf die klassische Analyse und meinen subjektiven Gesamteindruck, den ich vom Filmwerk (wie die Juristen…

  2. Für die ganz harten Filmfehlerfreunde gibt es ja auch noch http://www.die-seher.de, das sind wahrscheinlich Leute, die auch Falschparker aufschreiben… :-))

  3. so, jetzt mußte ich selbst nochmal was nachschauen. das beschäftigt meinen kopf schon seit einem halben jahr.

    bei “gegen die wand” gibt es auch zwei fehlerlein. der eine ist das falsche “the the” lyric-zitat. ich nehme mal an, das war absicht. “if you can’t change the world, change yourself” wäre richtig. stattdessen “if you can’t change the world, change your world” bekommt man zu hören.

    und dann noch die sache mit dem cd-player:

    music läuft. sibel drückt auf die eject taste. music geht aus. schublade kommt raus. sie legt eine neue cd auf die andere cd drauf mit dem label nach oben. die schublade geht rein und die andere cd läuft los.

    bei imdb steht das hier:
    http://www.imdb.com/title/tt0347048/goofs

    also, ich finde, da liegt definitiv eine cd mit schwarzem label nach oben im player.