225 Jahre Zeitunglesen

Die Neue Zürcher Zeitung ist eine der ältesten Tageszeitungen der Welt. Im letzten Frühjahr wurde damit begonnen, alle bisher erschienenen Artikel zu digitalisieren; im September 2005 soll diese Arbeit beendet sein. Zeitreisen mit der Suchmaschine:

Das beigefarbene Buch sieht unscheinbar aus, doch hinter abgegriffenen, schiefen Deckeln lauert Leben. Gleich auf der ersten Seite geht es zur Sache: Graf d’Estaing, Vizeadmiral der französischen Flotte, erreicht mit 20 Kriegsschiffen und rund 3000 Soldaten die amerikanische Ostküste und beginnt mit der Belagerung der Stadt Savannah, wo sich britische Soldaten verschanzt haben. Zusammen mit den amerikanischen Verbündeten wagen die Franzosen den Angriff, Graf d’Estaing stellt sich an die Spitze seiner Truppen. Der Vorstoss wird abgewehrt, eine Schussverletzung zertrümmert dem Grafen das Knie, später zwingen aufkommende Herbststürme die Schiffe zur Heimkehr nach Frankreich.

Das unscheinbare Buch, in beigefarbenes Leder gebunden, lässt von aussen nicht erkennen, was es in sich birgt, nur gerade die vier Zahlen „1780“ auf dem Buchrücken verweisen auf den Inhalt. Es liegt überraschend leicht in der Hand, das Papier fühlt sich weich an, fast wie Stoff. Und doch erweckt es Ehrfurcht: Das ist das Original, so also sah die „Neue Zürcher Zeitung“ aus, als die Zeiten noch alt waren.

(via Leipziger Bücherlei)