Montag, 4. März 2024 – Granat und Gold

Ich erwähnte vor Kurzem, dass ich zu Omis Granatring Ohrringe haben wollte, denn die vor über einem Jahr gekauften Creolen trage ich zwar gern, aber ich hätte lieber etwas mit einem Stein. Omis Citrinring trage ich inzwischen fast täglich, seit ich eher mit Bluse als mit Shirts unterwegs bin, das sieht einfach schön aus und ich mag den Ring wirklich sehr gern (hier im vierten Foto zu sehen). Den Granatring trage ich eher abends in Konzerten oder beim Essen, warum auch immer, er kommt mir irgendwie festlicher vor. Und weil ich mich festlich etwas mehr aufdotzen möchte als alltags, trage ich abends auch ab und zu die goldene Kette oder eher selten die Granatkette (sind beide in den eben verlinkten Blogeinträgen zu sehen).

Zur Kette gibt es auch noch ein Armband, das ähnlich gestaltet ist, also mit kleinen Granaten in Blüten- bzw. Doldenform. Eigentlich war der Plan, das Armband auseinandernehmen zu lassen und daraus Ohrringe zu fertigen, aber ich brachte es doch nicht übers Herz; das war Omis Lieblingsschmuck, der soll so bleiben. Daher suchte ich ewig nach anderen Granatohrringen, fand aber quasi nichts, was nicht nach Böhmen und Dirndl aussieht und genau das wollte ich nicht. Denn der Ring sieht so dermaßen nicht klassisch, fast zickig aus, weswegen ich ihn so mag.

Also ging ich, wie erwähnt, bei der Goldschmiede um die Ecke vorbei, suchte mir zwei ältere, facettierte Granatsteine aus – der Goldschmied tippte auf 20 bis 30 Jahre –, bat um eine goldene Fassung und hoffte, dass die Ohrringe bis zu meinem Geburtstag fertig werden würden. Es kam noch besser: Ich konnte sie gestern, an Omis Geburtstag, abholen.

Sorry für die Weidenkätzchen, aber ich habe nichts anderes auf die Schnelle zum Aufhängen gefunden, damit man das Licht gut sehen kann, das durch die Steine fällt. Die Rückseite ist keine geschlossene goldene Platte, sondern nur eine Fassung.

Im Ganzen sah das gestern so aus; ich habe noch keine Gleitsichtbrille, das heißt, ich muss die Brille absetzen, um irgendwie mein Handy zu erkennen, ja, ich bin alt, und das dicke Buch, auf dem meine Ostervase für eine korrekte Höhe steht, um noch das rote Kleid von Luise und den Goldrahmen im Bild zu haben, ist natürlich Nazikram, was anderes liegt hier ja nicht rum.

Zurück zu den Ohrringen, hier im Bild mit Omis Ring. Die gefassten Steine hängen an beweglichen Gliedern, das heißt, die Ohrringe bewegen sich, wenn ich mich bewege. Da die Facetten vorne sind, brechen sie das Licht schön; ich glitzere jetzt immer ein bisschen. Am unteren Haken, der durchs Ohrläppchen kommt, sieht man eine kleine Goldspirale; das ist eine Idee der Goldschmiede. Das sind übrigens Bruder und Schwester, die den jetzt 41 Jahre alten Betrieb von den Eltern übernommen haben, das fand ich auch schön.

Was die Spirale soll? Sie kennen vielleicht die durchsichtigen Plastiknupsis, die man auf Ohrhänger stecken kann, mit denen man verhindert, dass man sich den Schmuck mit einem Schal – oder Maskenbändern – aus den Ohren reißt. Die sind natürlich eher unhübsch, weswegen hier bewegliche Goldspiralen zum Schmuck gehören, die man genau wie die Nupsis auf den Haken schieben kann, wenn der Schmuck im Ohrläppchen sitzt. Das durfte ich gestern im Geschäft gleich mal üben, das klappt super.

Im Geschäft habe ich die Ohrhänger natürlich auch erstmal anlegen dürfen, um zu schauen, ob der Hänger groß genug ist. Dabei ist der Goldschmiedin, die mich gestern beriet, aufgefallen, dass das Loch in meinem rechten Ohr ein Hauch höher gestochen ist als das im linken, denn dort lag der Hänger an, während er im linken Ohrläppchen Platz hatte. Daraufhin wurden die Hänger noch etwas weiter aufgebogen, damit die Steine auch rechts etwas Spiel haben.

Hier nochmal das Ensemble in ganzer Schönheit. Ich mag die Ohrringe sehr gern, weil der Stein im Mittelpunkt steht und nicht das Gold. Aber auch das mag ich sehr; ich habe mich für 18 Karat entschieden, weil es einfach eine so wunderschöne, reine Farbe ist. Das Ganze war etwas teurer als geplant, aber ich habe in den vergangenen Jahren gemerkt, wie sehr ich Dinge schätze, die nicht nur für fünf Minuten halten und auch so aussehen (bis auf Ikea-Bücherregale, don’t @ me). Blödes Kunstgeschichtsstudium, das mir den Wert von altem Zeug vermittelt hat!

Happy Birthday, Omi. Schade, dass du nicht mehr mitbekommst, wie sehr ich mich über deine Ringe und dein blaugeblümtes Teeservice freue. Ich denke immer an dich, wenn ich damit am Schreibtisch sitze. Und neuerdings denke ich außerdem immer an dich, wenn ich einen deiner Ringe trage. Also quasi dauernd. Ich vermisse dich.