Sonntag, 8. Januar 2023 – Quasi letzter Urlaubstag

Ich hatte mir die erste Januarwoche freigenommen, nicht ahnend, dass ich mehr mit Gesundwerden als mit Erholen beschäftigt sein würde. So nutzte ich immerhin das regenfreie Wetter, um zum Lenbachhaus zu spazieren und mir endlich die Ausstellung von Etel Adnan anzuschauen. Hat mir gefallen, wobei ich die Biografie der Künstlerin ähnlich spannend fand wie ihre Werke.

Der Verband deutscher Kunsthistoriker hat sich umbenannt, damit auch die Kunsthistorikerinnen zu ihrem Recht kommen. Wir Mitglieder durften über den neuen Namen abstimmen, ich freue mich, dass es meine Wahl geworden und der Mitgliedsausweis eindeutig hübscher geworden ist. (Mitgliedsnummer rausgeshoppt.)

Die Jahreszahl ist ein Aufkleber, der einem am Jahresende zugeschickt wird. Dass die Zahlen leicht schräg stehen, ist keine Designentscheidung, sondern meine Unfähigkeit, Dinge exakt aufzukleben.

Jetzt wo ich wieder essen kann, will ich nichts lieber machen als am Herd zu stehen. Ich habe den Gemüseberg vom ausgefallenen Silvesteressen schon fast alleine bezwungen; jetzt beginne ich damit, endlich mal Schränke und Tiefkühler leerzuessen. Beim samstäglichen Backen hatte ich schon die Fächer für Backzutaten aufgeräumt und ausgemistet, jetzt ist der Rest der Küche dran – wobei es da wenig auszumisten gibt. Die drei Tiefkühlfächer hätte ich kurz vor Weihnachten abgetaut, da war nur eine Tüte zweifelhaften Inhalts dabeigewesen, die unfeierlich weggeschmissen wurde. Auch meine beiden Schrankfächer mit Dosen und länger haltbarem Kram (Nudeln aus allen Ländern Asiens sowie Algen) sind eigentlich auf dem neuesten Stand. Ich muss sie nur endlich mal essen.

Ich mag ja bekanntlich, wie Julien von Trois Etoiles über Essen schreibt. Über diesen Satz in seiner neuesten Rezension musste ich sehr grinsen: „Für einen ganz kleinen Moment fühle ich mich wie ein Holzwurm – und habe mich selten besser gefühlt.“