Montag, 10. Oktober 2022

Alles geschrieben, was ich schreiben wollte. Ab heute beginnt dann wie bei allem Das Große Kürzen. Ehrlich gesagt, bin ich schon dabei und habe darüber vergessen zu bloggen.

Nach dem gestrigen Feierabend aka gegen 15 Uhr (war seit 5 wach und seit 6 am Schreibtisch, getting shit done) legte ich dann ein wenig Make-up auf (Huch?), zog Bluse und Jäckchen an statt Shirt und Hoodie (Huch?) und fuhr in die Innenstadt, um mich bei Marina Rinaldi nach einer neuen Hose umzuschauen, eher Business-Style. Dort durfte ich feststellen, dass es sehr darauf ankommt, wer dich bedient: Mir wurde unter anderem ein Pepita-Jäckchen vorgeschlagen, in dem ich eher meine Mutter sehe, aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich mich in Shirts und Hoodie wie Anfang 30 fühle und immer vergesse, dass ich Anfang 50 bin. Jedenfalls: Hose gefunden, wird noch für mich enger und kürzer gemacht, hole ich nächste Woche, und dann bin ich erstmal für alles eingekleidet.

Seit Wochen folge ich wahllos Designern und ähnlichem auf Insta, weil ich eine Handtasche suche (Huch?). Ich habe jahrelang genau eine einzige größere Handtasche besessen, schwarz, und die wurde dann für Businesstermine, die Oper und alle Sternerestaurants benutzt. Auf der Hochzeit im Juli, wo ich meinen traumhaften grünen Anzug von Rinaldi trug, holte ich meine einzige Clutch aus den Tiefen des Kleiderschranks, die silbrig glitzert und mir ein bisschen zu silber und zu glitzerig ist für Restaurants und Konzertsäle. Daher suchte ich nun eine schwarze, kleinere, elegante, schlichte, möglichst auch als Clutch zu verwendende Tasche. Instagram ballert mich inzwischen brav mit Handtaschenwerbung zu, ist mir recht, kann ich entspannter wegscrollen als die für Frauen anscheinend standardmäßig vorgesehene Abnehmscheiße. Eine Zeitlang hatte ich den Algorithmus auf Möbel trainiert, dann waren es Schuhe, jetzt sind es Taschen. Ich sah aber nie etwas, was mir richtig gefiel, einiges, was mir so einigermaßen gefiel, aber einen Tausender für ein Markentäschchen sehe ich dann auch nicht so recht ein, und alles unmarkige fand ich eher doof. Ich nickte also innerlich meine übliche Handtasche für weitere fünf Jahre ab, als ich gestern auf dem Weg von Marina zum Douglas bei Roeckl vorbeikam – und dort im Schaufenster genau die Tasche sah, die ich gesucht hatte. Groß genug für ein Taschenbuch (MAN WEISS JA NIE), aber trotzdem schmal, elegant, schwarz, ein dezentes Logo (ganz ohne geht es anscheinend bei niemandem), mit abnehmbarem Schulterriemen, Maske aufgesetzt, reingegangen, angefasst, Karte gezückt.

Zum gelungenen Abschluss meines Girlie-Tags bei Douglas genau den Lidschatten bekommen, den ich mir vorher online ausgeguckt hatte und zufrieden (und arm) nach Hause gefahren. Ich habe keine Ahnung, woher auf einmal der Wunsch kommt, nur noch mit Mascara vor die Tür zu gehen oder Blusen zur Jeans zu tragen, aber ich nehme das mal so hin und fühle mich weiterhin wohl. Kann ja nicht falsch sein, wenn ich mich wohl fühle. Googele jetzt weiter teure Tagescremes für die reife Haut, byeeee.