Bücher Juni bis August 2021

Der Stapel ist etwas kleiner als der letzte. Im Norden las ich sehr viel, dann kam anscheinend wieder eine Pause, und momentan sitze ich am dicken Wagner-Buch. Das wird auch noch dauern, bis ich damit durch bin. Kauft es einfach und lest mit mir mit!

Taffy Brodesser-Akner – Fleishman Is in Trouble

Hat mir gefallen, ich erwähnte es hier sehr kurz in einem Ausschnitt. Hier der Perlentaucher zur deutschen Fassung.

Wolfgang Ruppert – Der moderne Künstler. Zur Sozial- und Kulturgeschichte der kreativen Individualität in der kulturellen Moderne im 19. und frühen 20. Jahrhundert

Sehr lesenswert, jedenfalls wenn man sich wie ich für das München Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts in Künstler:innenkreisen interessiert. Ich zitierte im Blog, wie Maler bei Wagner einschlafen und erwähnte hier, was genauer drin steht. Dort steht auch was zu den nächsten beiden Büchern.

Kristine Bilkau – Die Glücklichen

Siegfried Lenz – Der Überläufer

Emma Cline – The Girls

Einer der Favoriten aus diesem Stapel, hier im Blog erwähnt.

Connie Palmen – Logbuch eines unbarmherzigen Jahres

Das klingt jetzt sehr hartherzig, aber es ist schon fast absurd, dass zwei Ehemänner der Autorin versterben und sie über beide ein Buch schreibt. „I. M.“ fand ich großartig, „Logbuch“ liest sich sehr anders, viel analytischer und mit hundert Verweisen auf andere Witwer und Witwen, die über ihre Verstorbenen Bücher geschrieben haben. Trotzdem: Alleine für diese Stelle hat sich’s gelohnt:

„Wenn er [der verstorbene Ehemann] den kleinen Citybus nimmt, um einer Versammlung von Holland Symfonia in der Stopera vorzusitzen, kommt er an meiner Wohnung an der Prinsengracht vorbei. Er setzt sich dann immer auf die linke Seite des Busses und ruft mich an, wenn er an der Rozengracht vor der Ampel steht. ‚Geh man eben an dein Fenster“, sagt er, ‚ich komme gleich vorbei.‘ Ich höre auf zu schreiben, trete ans Fenster im ersten Stock und warte auf ihn, das Telefon in der Hand. Da kommt er, auf der anderen Seite der Gracht, wir winken einander zu, sagen hallo Liebling, hallo Schatz, winken, bis wir einander nicht mehr sehen können. Jetzt bist zu weg, sagen wir dann, bis nachher, bis dann.

Ich habe ihm nie erzählt, dass ich danach mindestens eine Stunde lang nicht mehr arbeiten kann, weil ich mich erst wieder von ihm losreißen muss.“ (S. 41/42)

Gabriele Tergit – Käsebier erobert den Kurfürstendamm

Ich habe Ihnen das schon mal ans Herz gelegt und mache das gerne wieder.

Friedrike Mayröcker – ich sitze nur GRAUSAM da

Mein erster Mayröcker. Ich weiß immer noch nicht, was ich eigentlich gelesen habe über sie und ihren Partner Ernst Jandl, aber wenn man den Kopf ausmacht und sich einfach von der Sprache tragen lässt, reicht das auch völlig. Beim Perlentaucher findet sich der Begriff der „gebrochenen Offenheit“, das gefiel mir gut.