Himbeer-Marmorkuchen

Das Rezept bei La Paticesse klang so verführerisch simpel, Himbeer statt Schokolade, total logisch, macht dann aber erstaunlicherweise einen Hauch mehr Arbeit. Hat sich aber gelohnt.

Meine kleine Kastenform ist 20 cm lang, die passte perfekt. La Paticesse bäckt auf 18 Zentimeter.

175 g Himbeeren, TK oder frisch, bei mir TK, mit
15 g Zucker und
1 EL Wasser erhitzen und durch ein Sieb streichen, um die Kerne zu entfernen. Das durchgestrichene Püree auf 60 g einkochen und leicht abkühlen lassen.

Das Entfernen der Kerne ist mir nicht vollständig gelungen, aber es ist auch nicht dringend nötig. Beim zweiten Backen habe ich gleich nur 60 g TK-Himbeeren genommen und sie mit einer Gabel zerdrückt; das sah im fertigen Kuchen ähnlich hübsch aus wie das Püree beim ersten Versuch, nur einen Hauch weniger farbintensiv.

100 g Butter schmelzen und leicht abkühlen lassen.

Die Kastenform buttern und mit Backpapier auslegen, den Ofen auf 170° Umluft (!) vorheizen. Bei Ober- und Unterhitze wurde ich auf 180° gehen.

In Schüssel 1
110 g Zucker mit
1 Prise Salz und
2 Eiern weißlich-cremig aufschlagen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
100 g Mehl, Type 405,
25 g gemahlene Mandeln und
4 g Backpulver durchsieben und dazugeben.
65 g Crème fraîche unterrühren, danach
50 g der flüssigen Butter.

Jetzt fast dasselbe nochmal. In Schüssel 2
110 g Zucker mit
1 Prise Salz und
2 Eiern weißlich-cremig aufschlagen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
100 g Mehl, Type 405,
25 g gemahlene Mandeln und
4 g Backpulver durchsieben und dazugeben.
Neu: das Himbeerpüree unterrühren, wer mag, gibt noch
1 EL Rosenwasser dazu (habe ich weggelassen) und zum Schluss erneut
50 g der flüssigen Butter.

Nun die Hälfte des hellen Teigs in die Form füllen, danach den kompletten Himbeerteig, dann den Rest des hellen. Die Teige sind recht flüssig und verbinden sich daher fast von alleine, kein Rumstochern mit Gabeln mehr nötig, um das Marmormuster hinzukriegen.

Im vorgeheizten Ofen für 10 Minuten backen, dann – das kannte ich noch nicht bei Kastenkuchen – ein Messer in flüssige Butter tauchen und damit einmal längs durch den Kuchen gehen. Ich behaupte, das gute Ding ging dadurch gleichmäßiger auf als meine bisherigen Kuchen. Weitere 35 bis 40 Minuten backen, bei mir hat das Backwerk fast eine Stunde gebraucht. Auf jeden Fall Stäbchenprobe machen.

50 g Himbeer-Konfitüre mit
1 TL Wasser erhitzen (Mikrowelle reicht, wenn man eine hat).
Den noch warmen Kuchen vorsichtig aus der Backform heben; Backpapier nehme ich sonst bei Kastenkuchen nie, hier war es sehr hilfreich. Den Kuchen sehr dünn mit der erhitzten Konfitüre bepinseln und vollständig auskühlen lassen.

Danach
Eine gute Handvoll frische Himbeeren putzen und bereit legen.
160 g weiße Kuvertüre im Wasserbad schmelzen,
40 g weiße Kuvertüre einrühren, so dass die Temperatur auf 29 bis 30 Grad fällt. Das habe ich nicht gemessen, lippenwarm ist eine gute Richtschnur, aber eigentlich sieht man ganz gut, wie zähflüssig die Schokolade sein muss, um nicht kläglich am Kuchen herunterzulaufen. Mit eben dieser leicht zähen Kuvertüre den Kuchen übergießen und sofort mit den Himbeeren bestücken. Erneut vollständig auskühlen lassen. Beim zweiten Backen versuchte ich zarbittere Kuvertüre; das könnt ihr getrost bleibenlassen, weiße Kuvertüre rockt hier eindeutig mehr.

Ich mochte die Konsistenz sehr gerne, der Kuchen ist eher leicht und fluffig, wo ich sonst eher Brocken backe. Und hübsch ist er! Ich war ganz verliebt und habe mich kaum getraut, ihn anzuschneiden. Tipp: Er ist am zweiten Tag meiner Meinung nach besser als am ersten, die Frucht kommt besser durch und er ist etwas fester geworden. Gleich mal damit gefrühstückt.