Entourage

Ich stelle gerade mit Entsetzen fest, dass ich noch nie meine Liebe zu Entourage im Blog festgehalten habe – bis auf den kleinen musikalischen Einwurf hier. Die Serie geht demnächst in die 6. Staffel, und die ersten vier sind bereits auf DVD zu haben.

Entourage beruht ein bisschen auf den Erfahrungen Mark Wahlbergs, als er nach Hollywood kam; genau wie der fiktive Star Vincent Chase in der Serie hat auch Wahlberg seine Kumpels, seine Entourage eben, aus der Bostoner Heimat mitgebracht. Hier sind es Johnny Drama, Vincents Bruder und eher erfolgloser Schauspieler, Turtle, der sich als der Fahrer der Gang selbstbeschäftigt, und Eric, genannt E, der im Laufe der Serie Vincents Manager wird. Zu den vier eingeschworenen Freunden kommt noch mein persönlicher Liebling und Augenschmaus Jeremy Piven als Agent Ari Gold, dessen Rolle sich daran erschöpft, zu enge Anzüge zu tragen, seinen schwulen Assistenten zu beleidigen und in seinen Blackberry zu brüllen – das ganze aber so großartig, dass mir die anderen Jungs ziemlich egal sind. Einen seiner vielen rausgehauenen Sätze – “Hug it out, bitches!” – müssen sich angeblich inzwischen alle Emsemble-Mitglieder dauernd von ihren Fans anhören.

Die Serie beschäftigt sich mit dem Werdegang von Vince, aber auch den Karrieren der Freunde, und natürlich mit dem durchgeknallten Kosmos Hollywood und Los Angeles. Das Besondere an der Serie ist erstens, dass sie in den USA auf HBO läuft, was bedeutet: es wird geflucht, was das Zeug hält, und es gibt in so ziemlich jeder Folge nackte Haut zu sehen. Zweitens gibt es großartige Gastauftritte von – im Gegensatz zu Vince – „echten“ Hollywoodstars, die teilweise Rollen spielen, sich teilweise aber auch selbst darstellen. Und das gerne mal richtig gegen den Strich gebürstet. Das kennt man inzwischen auch aus Extras, aber Entourage war ein bisschen früher mit der Idee dran, und deswegen hat die Serie einen etwas größeren Platz in meinem Herzen. Und drittens spielen die meisten Szenen nicht in einem abgeschotteten Studio, sondern an den jeweiligen Originalschauplätzen, weswegen man die Jungs auch mal bei den Lakers sieht oder beim U2-Konzert.

Die Episoden sind leider jeweils nur gut 20 Minuten lang, weswegen das Tempo immer schön hochgehalten wird, was den Storylines stets sehr gut tut. Denn während sich andere Dramen mit Weltpolitik befassen oder große Beziehungskisten erklären, beschäftigen sich die Kerle in Entourage eben lieber mit Mädels, kiffen oder Drehbücher querlesen. Hört sich erstmal nach nix an, macht aber nach drei Folgen extrem süchtig. Absolute Empfehlung.