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Ein belangloses filmisches Nachtreten auf Expräsident George W. Bush. Ich hatte kein Problem mit den Vignetten, in denen die Geschichte erzählt wird, ich hatte auch kein Problem damit, dass man ständig in der Zeit vor- und zurückspringt. Womit ich allerdings ein Problem hatte – und deswegen habe ich dem Film nach einer Stunde auch adieu gesagt –, war die unglaublich langweilige Art, diese Vignetten zu präsentieren.

Besonders die Szenen im Weißen Haus, im Situation Room, im Oval Office, wo sich sonst gute Schauspieler bemühen, Rollen zu spielen von Menschen, die wir gerade noch täglich in den Nachrichten gesehen haben, sahen eher nach Kaspertheater aus als wie eine mitreißende Story. Und die hätte es doch gegeben: Die Biografie von Bush gibt so viel her – der verzogene Schnösel, der zunächst dem Alkohol und dann Gott zuspricht, die ewige Suche nach sich selbst, der überraschende Wahlsieg, der Typ von nebenan, der mal eben Präsident wird, ohne zu wissen, warum … das hätte sich kein Drehbuchautor besser ausdenken können.

Vielleicht hätte Regisseur Oliver Stone, anstatt Bush auf seinen letzten Tagen mit diesem Schnarchfilm noch einen reinzuwürgen, zehn Jahre warten sollen. Dann wären die Bilder und die Biografie uns nicht mehr ganz so präsent gewesen und der Filminhalt deshalb vielleicht weniger langweilig. So aber habe ich mich die ganze Zeit gefragt, was der Streifen eigentlich soll, an wen er sich richtet und was er mir sagen will. Dass Bush nicht unbedingt der klügste Präsident ist/war, hab ich mitgekriegt; warum soll ich mir die gleichen Peinlichkeiten und Patzer nochmal mit Josh Brolin angucken?