Tagebuch Montag, 21. Dezember 2020 – Runterfahren

Den vorletzten Tag vor Weihnachten noch Orgakram erledigt, heute geht es zum wöchentlichen Einkauf, der etwas größer ausfällt, weil ich Heiligabend etwas ausgefallener kochen werde. Falls ich irgendetwas nicht bekomme, wird der betreffende Gang schlicht ausfallen oder durch schnöden Salat ersetzt, ich mag nicht in die Innenstadt mit ihren Feinkostgeschäften. Supermarkt und Wochenmarkt unter der FFP2-Maske, das war’s, dann mummele ich mich hier ein und gehe in den Winterschlaf.

Noch ein bisschen für die Diss-Korrektur gelesen, aber nicht ernsthaft. Kleinkram erledigt, der schlicht liegengeblieben war. Richtig schön durchgeschwitzt beim Sport gewesen. Mich wie immer in den letzten Wochen über den bunten Weihnachtsbaum gefreut.

Auf Twitter von einigen Infektionen mitbekommen, die mich zusammenzucken ließen – alles richtig gemacht und trotzdem positiv. Innere Hoffnungslosigkeit durch Hefeteigkneten bezwungen. Was man sich halt so an seltsamen Strategien zurechtlegt.

In diesem Zusammenhang fand ich den Beitrag bei den Krautreportern sehr schön: mein Klassikkumpel Gabriel schreibt dort gerade in Serie übers Backen, hier der vierte Teil, der gerade noch frei lesbar ist: Niemandem sind Kekse egal.

„Die Ernährungstherapeutin Julie Ohana sagt, dass gerade unter Pandemiebedingungen die Konzentration auf eine konkrete und machbare Aufgabe auch auf gesunde Menschen stressabbauend wirkt. Backen vermittelt ein Gefühl von Kontrolle in einem Leben, das wir nicht unter Kontrolle haben. Man muss keine großen Entscheidungen fällen. Was zu tun ist, steht im Rezept. Der Teig darf nicht zu flüssig sein oder nicht zu trocken, die Butter nicht zu kalt oder nicht zu warm, die Sahne gerade steif genug geschlagen, aber nicht zu steif. All dies richtet die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt, es ist schlicht keine Zeit, sich eine Grube zu grübeln. Backen ist eine Tätigkeit, die im besten Sinne ablenkt, es fordert vom Ungeübten volle Aufmerksamkeit, für die Erfahrene hingegen ist es die reine Meditation. Beides hilft. Und wenn mit etwas Übung die Ergebnisse immer besser werden, hilft auch das. Laut einer Studie der Uni Konstanz empfinden viele Menschen es als stressabbauend, in einer Sache Meisterschaft zu entwickeln, neben dem Gefühl, wieder etwas Kontrolle über eine Situation zu haben.“

(Fallingwater-Haus auf Wiki.)

Abends kam F. vorbei, ich atmete zunächst flach und war dann von mir selbst genervt. Gemeinsam eingeschlafen, das war schön.