Tagebuch Montag, 28. September 2020 – Sorgen/Nicht-Sorgen

Den Doktorvater im ZI getroffen; sein Gutachten über meine Diss ist inzwischen abgegeben, aber er darf mir natürlich nicht sagen, wie er sie denn so fand. Durch die Blume kam aber irgendwann, ich solle mir bloß keine Sorgen machen. Dann mach ich das auch nicht. (Haha.) Ansonsten sprachen wir noch über den Abstract, den ich gerade schreibe, den ich ihm gerne vorlegen könne, bevor ich ihn abschicke (Feedback wanted) und über das Doktorandenkolloquium, das Ende Oktober per Zoom stattfindet. Dafür hatte ich mich letzte Woche angemeldet, obwohl ich ja eigentlich durch bin, aber ich dachte, das wäre eine gute Übung. Das sah er genauso.

Den Rest des Tages mit Vorbereitungen verbracht, gelesen, Dinge notiert, mir Dinge gemerkt, die MVG verflucht, weil ich heute zum Bahnhof radeln muss, weil keine Öffis fahren, was ich vor einem Termin mit anderen Menschen gerne vermieden hätte, um nicht zu zerzaust anzukommen, aber es hilft ja nichts. Mir Sorgen um das Mütterlein gemacht. Mir Sorgen um andere Dinge gemacht. Mich gefragt, warum es ab einem gewissen Alter keine Option mehr ist, einfach mit dem Teddybär unter der Decke zu bleiben. Den langen Artikel der NYT über Trumps Finanzen gelesen und resigniert gedacht, dass das eh keinen Einfluss auf die Wahlentscheidungen seiner Fans haben wird. Mich gefragt, ob ich mir wirklich die erste Debatte heute nacht anschauen werde. Die frische Minze aus dem Garten meiner Eltern vermisst, aus der ich immer zum Abendbrot dort Tee gekocht habe. Das vermisse ich immer am meisten, wenn ich von dort zurückkkomme.