Was schön war, Donnerstag, 23. Juli 2020 – Etwas Neues anfangen

Ausgeschlafen. Das war schon mal schön. Die Nacht war etwas unruhig, aber der Wecker blieb aus, und ich verschlief auch die Gute-Morgen-DM von F.

Den neuen Kaffee in der French Press gekocht, dann über Eiswürfel, Milch und Kakaopulver geschüttet und sehr genossen.

Eine halbe Staffel Top Chef geguckt, because why not. Meinem Gehirn beim Atrophieren zugeguckt. Dauernd eingeschlafen.

Lange mit dem Schwesterchen telefoniert und einen Plan geschmiedet, der das Mütterchen hoffentlich freut.

Abends voller Tatendrang meinen ersten, hoffentlich anfängerinnentauglichen Schnittmusterbogen aus dem Interweb geladen. Nachdem ich verstanden hatte, welche Teile ich brauchte, druckte ich eben diese aus – auf den Rückseiten meiner ganzen Diss-Probe- und Korrigierdrucke. Ich fluchte über meinen miesen Cutter und dass ich außer Pappkartonrückseiten keine vernünftige Unterlage zum Ausschneiden hatte, klebte dann die 28 oder so Seiten mit Tesa zusammen, breitete sie auf Schreib- und Küchentisch aus und pauste meine Größe liebevoll auf Seidenpapier durch. Das war eine Fehllieferung meines Bastelausrüsters gewesen, bei dem ich eigentlich Kopierpapier bestellt hatte, ging aber auch; ich bin immer zu faul, Dinge zurückzuschicken. Das fiel mir gestern wieder auf, als ich neben den beiden Tischen auch ein Bild als Unterlage nutzte, das ich mir 2012 zum Studienbeginn bzw. für meine erste Münchner Wohnung als Wandschmuck bestellt hatte. Meine geliebte Hl. Katharina von Raffael war seitenverkehrt gedruckt bzw. gerahmt worden, aber das war mir damals egal. Heute ist es mir peinlich, sowas zu besitzen, aber wegschmeißen kann ich die Dame natürlich auch nicht. Man kann immerhin auf ihr Schnittmuster durchpausen.

An das Stoffzuschneiden wage ich mich erst heute. Das wird vermutlich ein Massaker werden, aber wurst, auf mein erstes selbstgenähtes Kleidungsstück werde ich vermutlich übertrieben stolz sein und es gnadenlos tragen (zuhause, wo es niemand sieht).

How to Ruin a Superpower

Foreign Policy über drei Faktoren, die die Stellung der USA in den letzten Jahrzehnten verschlechterten, bis Corona alles noch schlimmer machte. Schlimmer aus Sicht der USA, ich denke noch über den Rest der Welt nach.

„Before Trump, the mistakes of the unipolar era fell under three main headings. The first error was adopting a grand strategy of liberal hegemony, which sought to spread democracy, markets, and other liberal values far and wide and to bring the whole world into a liberal order that was designed and led by the United States. This vastly ambitious strategy provoked a strong backlash from a variety of quarters, led to unnecessary and costly wars that squandered trillions of dollars, and undermined key sectors of the U.S. economy.

The second mistake was to allow public institutions to deteriorate, by starving them of resources and then blaming them for all our problems. […] The third misstep was the weaponization of partisan politics that began with the Newt Gingrich revolution in the U.S. Congress. […] Aided by talk radio hate-mongers like Rush Limbaugh and the factually challenged propagandists at the Weekly Standard and Fox News, conspiracy theories, slander, and the steady erosion of the “soft guardrails” of democracy replaced respectful debate, discussion, and compromise.“