Tagebuch Donnerstag, 18. Juli 2019 – Wuseltag

Den ganzen Vormittag mit Kleinkram verbracht: E-Mails, die beantwortet werden mussten, Termine mit Doktorvater koordiniert, der auch gerne mal eine Gliederung gesehen hätte, und da ich meine erste ja komplett in die Tonne gekloppt hatte, musste ich die halt nochmal schreiben. Dabei gemerkt, dass ich doch schon ordentlich was weggeschafft habe. Fühlt sich trotzdem so an, als hätte ich mich dem Kern meiner These noch nicht mal angenähert.

Dann Mittach. Ich entdecke zur Zeit ein älteres Kochbuch wieder, nämlich JETZT! Gemüse (2014) von Sebastian Dickhaut. Gestern gab es daraus Möhren mit Senfbutter und das eingedampfte Rezept habe ich auf Instagram beschrieben. Dass man von den Möhren Streifen schneidet, habe ich vorausgesetzt und daher nicht notiert.

Erst nachmittags kam dann die nächste Runde Diss. Ich twitterte frohgemut, dass ich nun endlich das Kapitel zu den Gemälden der Reichsautobahn beginne. Schon beim Anlegen des Kapiteldokuments merkte ich aber, dass die RAB-Bilder einen sehr großen Teil des Kapitels einnehmen und seine ganzen anderen Ausstellungen vielleicht eher stören. Also teilte ich das Kapitel und beginne nun erstmal mit allen anderen Bildern zwischen 1934 und 1940. Oder 1941, da kam noch ein RAB-Bild, muss ich gucken. Dann überlappen die Kapitel halt. (Meine innere Prusseliese guckt schon hektisch.)

So suchte, verglich und tippte ich so vor mich hin. Zwischendurch kam eine DM von F., die mich sehr stolz auf meinen brav zuhörenden Partner machte. Es ging um eine Ausstellung, in der auch Künstler gezeigt werden, die während der NS-Zeit eher nicht systemkonform produzierten, soweit ich weiß, und die dort mit dem beknackten Begriff der „verschollenen Generation“ betitelt werden. Über diesen Begriff schrieb ich (bei meinem heutigen Doktorvater) eine sehr nölige Hausarbeit und kann die angebliche Stilrichtung des Expressiven Realismus seitdem nicht mehr ernstnehmen. Ihr solltet das auch nicht!


Irgendwann hirntot zwei Serienfolgen geguckt und endlich rausgefunden, wozu e-Reader erdacht wurden.

Ich habe beim Lesen Salbei und Minze gerochen, die in Töpfen auf dem Balkontisch stehen und fand das alles ganz herrlich. Sehr müde ins Bett gefallen.