Tagebuch Samstag/Sonntag, 2./3. März 2019 – Essen und schreiben (meine zwei liebsten Dinge)

Leckeres aus einem Blumenkohl angefertigt. Samstag gab’s Steak mit Tomatensalsa und Pesto.

Dieses Mal habe ich daran gedacht, beim Blumenkohl die Blätter mitzunehmen und nicht schon im Laden in die Tonne zu werfen, denn ich wollte ausprobieren, ob man daraus Pesto machen kann. Kann man, aber es sieht sehr hellgrün aus und schmeckt auch nur nach Pinienkernen. Ich warf noch etwas Petersilie dazu, aber geschmacklich hat sich nicht mehr viel verändert. Nächstes Mal werde ich die Blätter mal grillen oder in die knackeheiße Pfanne werfen und rösten, vielleicht kommt dann noch Geschmack aus ihnen heraus. Aber ich mochte es gern, mich etwas intensiver mit einem Produkt auseinanderzusetzen.

Das Steak habe ich in der Pfanne angebraten und dann im Ofen zuende geschmort. Nächstes Mal nehme ich nur die Pfanne und werde das Ding ordentlich mit Butter begießen, während es brät. Weil: Blumenkohl und Butter OMG so gut.

Die Salsa war die gleiche wie die von neulich, die an ein fleischiges Steak kam. Schmeckt auch mit Gemüse ganz hervorragend. (Schalotte, Knoblauch, Tomaten, Zitrone, Anchovis. Geht auch ohne Anchovis, die bringen aber ein schönes Salz mit.)

Am Sonntag verarbeitete ich dann den restlichen Kohlkopf: der Großteil wurde mit Wasser und Milch aufgekocht und zu Püree gestampft, einige Röschen wanderten mit Kartoffeln und Zwiebelachteln aufs Blech in den Ofen. Rest Pesto drauf, fertig. Beim letzten Gang in den Supermarkt nahm ich mir Veggie Wiener von veggie life mit und probierte sie, sowohl roh als auch in der Pfanne gebraten. Das Mundgefühl war grauenhaft, der Geschmack noch mehr, ganz gleich in welchem Zustand. Auf Instagram gab es wenige Tipps für ein fleischloses Wiener Würstchen, aber ich ahne, dass ich die weiter von Tieren essen möchte.

Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das letzte Bild scharf ist – meine neue Brille strengt etwas mehr an als erwartet. Ich geb mir noch ein, zwei Tage, dann nerve ich die Optiker von nebenan.

Am Samstag abend traute ich mich, mein Exposé zur Dissertation wieder zu öffnen. Nach dem sehr motivierenden Gespräch mit dem Doktorvater am letzten Dienstag hatte ich es Mittwoch in einem Zug runtergeschrieben und war zufrieden. Und überrascht, dass ich es in einem Zug runterschreiben konnte, wo ich doch vorher monatelang rumgenöckelt hatte. Seitdem habe ich es nicht gewagt, die Datei wieder anzuklicken, aus Angst, kompletten Quatsch geschrieben zu haben.

Samstag abend war ich nach einem Gläschen Scheurebe aber anscheinend mutig genug, öffnete das Dokument, las die vier Seiten durch – und war immer noch zufrieden. Gestern verbesserte und ergänzte ich, machte ein paar der hingeschluderten Fußnoten ordentlich, muss aber immer noch genug nachschlagen, bevor ich es losschicke. Und natürlich fielen mir noch weitere Argumente für mein Vorhaben ein, so dass ich jetzt bei sechs Seiten bin. War ja klar.

Bei einer Fußnote musste ich ein bisschen wimmern: Der Rowohlt-Verlag zieht gerade um, weswegen es die wunderbare Literaturangabe „Reinbek bei Hamburg“ demnächst nicht mehr geben wird. Dann wohl nur noch langweilig „Hamburg“. Pffft. Keine Ahnung, warum ich ausgerechnet diesem Detail so hinterhertrauere, aber ich mochte das irgendwie. War halt immer eine besondere Angabe, nicht so banal „Frankfurt“ oder „München“, nee, was Kleines vor den Toren vom Großen. (Hier das Gemeckere vom Lektorgirl einfügen, das immer mit der blöden S-Bahn zum Kleinen fahren musste und abends wieder zurück ins Große und das sich sehr freut, das bald nicht mehr tun zu müssen.)

Man kann dem Verlag übrigens beim Umziehen zugucken. Instagram bricht mir das Herz.