Was schön war, Mittwoch, 28. März 2018 – Huch?

Den Dienstagnachmittag nach der Leberkässemmel hatte ich mit Texten verbracht; diese Texte las ich gestern morgen nochmal durch, war größtenteils zufrieden, korrigierte kurz und schickte sie dann an einen Kunden. Im gleichen Moment kamen Korrekturen eines anderen Kunden, die halbwegs überschaubar aussahen. Ich kochte meine übliche Kanne Home-Office-Tee und begann zu tippen.

In der Mittagspause kaufte ich ein, unter anderem einen kleinen Armvoll Puschelzweige und Narzissen für einen Osterstrauß. Das stellte ich zuhause alles in eine Vase und behängte die Zweige mit den ersten kleinen Holzeiern, die ich aus Hannover von meinen Eltern mitgebracht hatte. Bei den anderen musste ich erst aus Zwirn und Klebstoff Anhänger basteln, wobei mir mal wieder klar wurde, wie ungeeignet ich zum Basteln bin. Nachdem ich mich und meine Umgebung von Klebstoff befreit hatte, freute ich mich aber sehr über den Strauß, der mir jetzt beim Arbeiten zuschaut.

Auch nach der Mittagspause wollte der zweite Textjob nicht kleiner werden, so dass ich ihn erst um kurz nach drei zurückschicken konnte. Dann begann ich mit Job Nummer 3, musste aber bei 2 nochmal nachlegen, und eine unerwartete 4 tauchte auch noch auf, so dass ich irgendwann um 19 Uhr „Huch?“ sagte, als ich auf die Uhr schaute. Ich legte Job 5 für heute an und machte Feierabend.

Der reichte nur noch für eine halbe Folge Kitchen Impossible, eine Runde Candy Crush und drei Seiten Ulysses, bevor mir die Augen zufielen.

Im Laufe des Tages haben mich neben der recht flüssig laufenden Arbeit und den Eierchen zwei weitere Dinge sehr gefreut. Zum einen schrieb mir eine der Schülerinnen vom Montag eine sehr schöne Mail, in der sie meinen Vortrag als „ansprechend und spannend“ bezeichnete und meinte, dass nicht nur sie viel davon mitgenommen hätte, sondern auch andere. Ein bisschen später meldete sich die Texterschmiede auf Twitter und berichtete vom guten Feedback der Klasse. (Eigentlich wollte ich hier „Eleven“ schreiben, schlug das Wort aber lieber noch mal nach und lernte, dass heute nicht mehr alle Schüler*innen so bezeichnet werden, sondern nur noch bestimmte. Danke, Internet.) Die wenigen Reaktionen direkt am Montag haben mich doch sehr beschäftigt, und ich dachte Montagabend und Dienstagvormittag auf dem blöden Flug recht lange über meinen Auftritt nach. Ich wollte aber kein großes Befindlichkeitsbloggen daraus machen (hier lachen wir alle mal kurz herzlich) und sortiere auch immer noch, warum genau ich den Abend so herausfordernd fand. Daher freut es mich wirklich, dass es anscheinend nicht so schlimm war wie ich dachte. Was mich am meisten fuchsig gemacht hat, war, dass ich meine Begeisterung gefühlt nicht rüberbringen konnte. Aber vielleicht habe ich insgeheim Jubelarien und rituelles Stechpalmenverbrennen erwartet, wo die Schüler*innen sich eventuell erstmal durch meine Linkliste klicken wollten, bevor sie Gesänge auf Weblogs (und mich) anstimmen.

Ich ahne allmählich, dass die Dozent*innen an der Uni, bei denen ich mich für ein spannendes Seminar/Semester bedankte, sich wirklich über gutes Feedback gefreut haben müssen. Hätte ich noch öfter machen sollen.