Was schön war, Dienstag, 19. Dezember 2017 – Here we go again

Ein guter Tag. Gemeinsam aufgewacht und entspannt mit einem ausgezeichneten Kaffee in den Tag gestartet. Spazierengegangen (nicht walken), Päckchen zur Post gebracht und mich darüber gefreut, anderen Menschen hoffentlich eine Freude zu machen. Den Spotify-Mix der Woche genossen, sowohl beim Spaziergang als auch in der Postschlange, die sich erstaunlich schnell auflöste. Mich am quietschbunten Weihnachtsbaum erfreut sowie dem Adventskranz, auf dem drei Kerzen ein gar wohliges Licht zaubern. (Es ist Vorweihnachtszeit, da darf ich rumschwelgen. Obwohl: Eigentlich darf ich das immer.) Gelesen, Serien geguckt, Urlaub genossen. Abends ein nettes Telefonat geführt und direkt im Anschluss im Facebook-Messenger kommuniziert mit dem Ergebnis, nach drei Monaten Durststrecke an einem Tag gleich zwei Jobs klargemacht zu haben. Wie es halt immer so ist. Darauf mit Crémant angestoßen und gemeinsam eingeschlafen.

Die Stadien der Ãœberwachung

Nachklapp zu meinem gestrigen Genöle über den Videobeweis: Die FAZ nähert sich dem Thema aus bildwissenschaftlicher Sicht. Darauf hätte ich natürlich auch kommen können. Mist.

„Das Verfahren, anhand des aufgezeichneten Bildmaterials während des Spiels strittige Situationen zu überprüfen, beansprucht eine Evidenz für sich, die den bloßen Augenschein des Schiedsrichters überbietet. Zugleich aber weiß jeder Zuschauer aus den Fernsehbildern der letzten Jahrzehnte, dass die Eindeutigkeit des Bildmaterials eine hübsche Fiktion ist. Die Beweiskraft war also von vornherein fragwürdig, weil Evidenz eben immer von der Deutung der Bilder abhängt. Ganz abgesehen davon, dass die Mehrfachbetrachtung bei verlangsamter Bildgeschwindigkeit im Studio andere „Einsichten“ erlaubt als der Zwang zur schnellen Entscheidung, unter dem der Schiedsrichter auf dem Rasen steht.

Paradox könnte man daher formulieren, dass eine Einführung des Videobeweises überhaupt nur aussichtsreich und sinnvoll gewesen wäre, als sich die Digitalisierung samt einschlägiger Analyse- und Bildbearbeitungsverfahren noch im Frühstadium befanden, als den digitalen Bildern noch mehr Überzeugungskraft zugeschrieben wurde. Heute ist zwar das Bedürfnis nach Evidenz nicht verschwunden, aber es wird von einer profunden Skepsis und einem kollektiven Wissen um die Möglichkeiten der Manipulation von Bildern perforiert.“

(via @CollinasErben)

Definitely Not a Top Ten List: The Best TV Shows of 2017

Meine liebste Fernsehkritikerin Emily Nussbaum vom New Yorker erstellt eine Liste, die keine ist und erklärt auch warum: „Watching television in the age of Trump, and during the Grand Sexual-Harassment Reckoning, has recalibrated my switches. It’s not that I love the medium any less: it’s an escape and a tonic, a lens to see the world more clearly or less clearly, depending upon one’s preference.“

Nebenbei verbirgt sich in ihrer Nicht-Liste eine hervorragende Definition für The Leftovers, die ich in ihrer schmerzhaften Klarheit sehr vermisse: „It was a show about grief that felt like pure joy. I looked forward to every episode, more than any other show.“

Toxic Masculinity Is the True Villain of Star Wars: The Last Jedi

Ich war erstaunt über den Unterschied zwischen Kritiker*innen-Stimmen und dem Publikum bei Rotten Tomatoes: 93 Prozent Zustimmung versus 55. Nach einem groben Querlesen ahne ich nun, dass viele der negativen Kritiken damit Probleme haben, dass a) Jungs nicht mehr die alleinige Hauptrolle spielen und b) es sich auch deshalb wie ein anderes Star Wars anfühlt als die bisherigen tausend Filme. Vielleicht ist das der Grund, warum mir als Star-Wars-Hasserin sowohl The Force Awakens als auch The Last Jedi viel Spaß gemacht haben.

Ich zitiere aus dem verlinkten Artikel bewusst nichts hier im Blog, weil er voller Spoiler steckt. Er ist aber äußerst lesenswert. Auf Rotten Tomatoes wird natürlich auch gespoilert wie blöd, also auch hier Vorsicht beim Rüberklicken.

(via @hanhaiwen)