Toastbrot nach „Auf die Hand“

Dieses Buch hatte mir Kai mal geschenkt; ich selbst hätte es mir nicht gekauft, weil ich meinte, für Sandwichbeläge kein Kochbuch zu brauchen. Seit gestern weiß ich aber, wie gut das Geschenk war, denn in ihm verbirgt sich ein sogenannter Wunderteig, aus dem man Toastbrot, Burger Buns und Hot-Dog-Brötchen basteln kann. Die beiden letzten habe ich noch nicht probiert, das Toastbrot ist aber von Jetzt auf Gleich in meine Rezeptsammlung integriert worden. Bei nächsten Mal mache ich dann auch alles nach Vorschrift; gestern passierten mir mehrere Missgeschicke, aber das Brot ist trotzdem klasse geworden. Scheint ein Idiotenteig zu sein.

450 g Mehl, Type 405 mit
50 g Maisgries mischen. Ich hatte nur Weizengrieß, das scheint auch zu funktionieren. In den Mehlberg eine mindestens faustgroße Mulde drücken.

150 ml lauwarmes Wasser mit
50 ml lauwarmer Milch und
40 g Zucker mischen.
1/2 Würfel Hefe darin auflösen. Ich ahne, warum mein Brot so irre aufgegangen ist; ich Hirn habe „40 g Hefe“ statt „40 g Zucker“ gelesen und einen ganzen Hefewürfel (42 g) verwendet. Macht das mal nach – ich hatte noch nie eine so volle Schüssel mit aufgegangenem Teig.

Den Hefebrei in die Mulde gießen, mit Mehl von der Seite bedecken und zugedeckt an einem warmen Ort 30 Minuten lang gehen lassen.

Nach 20 Minuten im lauwarmen Bad habe ich die Schüssel dann doch lieber in den leicht geöffneten Backofen gestellt, der gerade von 50 Grad wieder abkühlte – und Butter und Eier für gleich noch dazu.

In den Teig nun
2 zimmerwarme Eier,
80 g weiche Butter sowie
5 g Salz geben. Mit den Knethaken des Mixers in fünf Minuten zu einem glatten Teig kneten. Mit bemehlten Händen zu einer Kugel formen und weitere 30 Minuten abgedeckt im Warmen gehen lassen.

Das hat bei mir nur ansatzweise funktioniert. Der Teig war auch nach fünf Minuten Kneten äußerst flüssig. Ich habe mich daran erinnert, wie ungefähr ein Hefezopfteig sich anfühlt und aussieht und habe dementsprechend Mehl nachgekippt, bis der Teig so gerade formbar war. Das wabbelige Eliptoid habe ich noch mit etwas Mehl bedeckt, dann die Schüssel wieder abgedeckt und in den geöffneten, weiterhin abgeschalteten Ofen gestellt. Nach 30 Minuten kam mir ein Teigberg bisher ungeahnter Größe entgegen, was ich ziemlich super fand. Hefeteige sind die totalen Diven, aber ich liebe sie dafür.

Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und in sechs Teile teilen. Daraus Kugeln formen und mit der Naht nach unten in eine gebutterte Kastenform legen. Ich kriege nie gleiche Teile hin, weswegen mein Brot eher wie eine impressionistische Hügellandschaft aussieht. Das Kunstwerk weitere 30 Minuten gehen lassen, angeblich zugedeckt, aber das habe ich vergessen.

1 EL Sahne mit
1 Eigelb verquirlen und die Oberfläche bepinseln. Das Brot bei 180 Grad für 45 Minuten backen und danach die Form auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Das Brot erst vollständig ausgekühlt aus der Form nehmen.

Derartige Ansagen sind bei mir immer vergebens. Ich habe das Brot selbstverständlich noch lauwarm aus der Form geklopft und mit Butter und Lemon Curd bestrichen, den man prima zubereiten kann, während das Brot geht. Die erste, fluffig-dicke Scheibe habe ich noch im Stehen genossen.

Gestern war das Brot zu weich, um wirklich dünne Scheiben abzuschneiden; heute, nach einer Nacht im Kühlschrank, in Plastikfolie gewickelt, ist es fester geworden. Laut Buch hält es sich so eine Woche. Aber so lange wird es eh nicht überleben.