Was schön war, Freitag, 28. April 2017 – Kommst du mich besuchen, backe ich nen Kuchen

Die Hamburg-Besucherin, auf die ich mich seit Wochen vorgefreut hatte, erwischte für ihre Fahrt nach München leider einen Zug, der mit 135 Minuten Verspätung ankam. Daher hatten wir nicht ganz so viel Zeit wie geplant, aber es reichte, um einen halben Apfelkuchen zu vertilgen und uns entspannt zu unterhalten. Mir fiel erst danach auf, dass ich die Dame live zuletzt vor einem Jahr gesehen hatte – es fühlte sich gestern aber an, als wären es zwei Wochen gewesen.

Kuchen. Erwähnte ich den Kuchen?

Morgens war ich wieder laufen, worüber ich vermutlich irgendwann mal bloggen werde, weil es mit das Schönste ist, was ich derzeit tue, weswegen ich eigentlich seit Wochen darüber schreiben müsste. So ganz traue ich meinem Spaß an der Sache aber noch nicht. Sport war in den letzten 30 Jahren immer mit dem Gedanken „Kalorien verbrennen“ verknüpft, weswegen er irgendwann zur Pflicht wurde, um ja nicht wieder dicker zu werden, jetzt, wo ich mal wieder dünner war. Und wie das so ist mit Pflichten, für die ich kein Geld bekomme, habe ich sie irgendwann vernachlässigt, weil ich dann doch lieber mit einem Buch auf dem Sofa sitze, und auf Croissants werde ich in diesem Leben auch nie wieder verzichten. Daher verstehe ich selbst nicht, wieso ich derzeit so viel Spaß daran habe, früher als gewohnt aufzustehen und draußen rumzuwalken, am Mittwoch in strömendem Regen, gestern bei feinem Schneefall, jeweils ungefähr eine Stunde. F. hat dazu eine Theorie, der ich zustimmen möchte: „Du machst zum ersten Mal Sport, nicht um anders auszusehen, sondern um dich anders zu fühlen.“ Und dieses „anders fühlen“ hatte sich bereits nach drei, vier Einheiten eingestellt, weswegen ich alle weiteren mit der Sicherheit beginne: Mir geht’s dabei gut, mir geht’s danach gut und es geht mir generell besser als wenn ich nicht laufe. Und weil ich das alles so früh morgens mache, habe ich auch genug Zeit, mit Büchern UND KUCHEN auf Sofas zu sitzen.

Ich möchte außerdem eine Ode an Funktionskleidung wie Lauftights (in FUCKING GROSSEN GRÖSSEN DANKE NIKE) oder Regenjacken schreiben.