Ocean’s Thirteen

Vor ein paar Tagen Ocean’s Thirteen gesehen. Nicht die Kraft zu einem anständigen Verriss gefunden. In Stichworten:

– Der Film sieht aus wie eine abgefilmte Wallpaper (resp. Interior Design). Was ja erstmal nicht schlecht ist, das waren die ersten beiden Teile auch. Und die klickenden Chips und die transparenten Würfel und die rollenden Kugeln waren schon hübsch anzusehen. Aber ich hätte so gerne einen Hauch von spannender Handlung gehabt, der das Augenpulver sinnvoll verbindet.

– Im zweiten Teil hat man schon gemerkt, dass den Autoren nicht mehr wirklich viel zu den Jungs und ihren Fähigkeiten eingefallen ist. Wo im ersten jeder der Bande genau wegen seiner Talente für den Coup engagiert wurde, tobten im zweiten Teil die Jungs eher als Staffage für Brad und George und Julia und Dings, na, die Dings von dem Dings, you know, rum. Und im dritten ist es eigentlich völlig egal, wer was macht. Hauptsache, Brad darf essen und George cool rumstehen.

– Ellen Barkin. Ellen, meine liebe, liebe Ellen, was hat dich geritten, diese Quatschrolle anzunehmen? Die Domina an der Seite von Al Pacino (AL! ALLERLIEBSTER AL, HAST DU’S AUCH SCHON SO NÖTIG?), die mit ihren 53 noch so aussehen soll wie mit 23 und sich auch dementsprechend naiv verhalten muss, sobald ein Mann in der Gegend ist? Komm mir nicht mit dem affigen Plot mit den Pheromonen oder was auch immer der bös verschminkte Matt Damon da am Hals kleben hatte! Du bist eine großartige, wunderschöne Frau – du hast es verdammt noch mal nicht nötig, deine Brüste in ein zu enges, signalrotes Stofffetzchen zu quetschen, das dir ein schwuler, humorloser Kostümdesigner an die Türklinke gehängt hat!

– Andy Garcia. Die Mädels werden immer staksiker, die Kerle immer dicker. Das kosmische Gleichgewicht verdient einen Tritt in den Arsch.

– Pluspunkt: Oprah. Der einzige Gag, der mich ein wenig zum Schmunzeln gebracht hat. Wobei: Ich glaube, es war der einzige Gag im ganzen Film.

– Noch ein Pluspunkt – der Satz auf dem englischen Plakat: “What are the odds of getting even?”

– No surprises here. Selbst die kleinen Insiderwitze zum Schluss nicht mehr. Wenn George zu Brad sagt, er möge doch ein paar Kinder kriegen, bedeutet das nicht, dass die Autoren clever sein wollten. Sondern dass ihnen nicht mal ein vernünftiger Rausschmeißer eingefallen ist.