Links vom 8. November 2013

@9nov38

Ich hatte auf Twitter schon darauf hingewiesen, will es aber auch noch mal im Blog machen: Der Twitteraccount 9nov38 zeichnet die Novemberprogrome („Reichskristallnacht“) in Zitaten nach, die alle historisch belegbar sind. Mitinitiator und Historiker Moritz Hoffmann hat über die Entstehung des Projekts gebloggt (und wird heute, wenn ich seinen Tweet richtig verstehe, auch noch mal zur Kritik an der Aktion bloggen), und Michael Schmalenstroer schrieb über die Genauigkeit der Zeitangaben in den Tweets.

Edit: 9.11.: Das Projekt hat natürlich auch eine Homepage.

Wie Hermann Göring seine Kunstschätze angehäuft hat

Wir hatten gestern wieder das wunderbare Seminar „Geschichte und Journalismus“, und dieses Mal war ein Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks zu Gast, der historische Radioreportagen erstellt. Er spielte uns drei seiner Werke an und plauderte aus dem Nähkästchen; wie er zum Radio kam, wie man Bilder vor den Augen der Zuhörer und Zuhörerinnen entstehen lässt und wie man Menschen in Geschichten von anderen Menschen reinzieht.

Wir haben in das Feature gestern nur reingehört, daher weiß ich noch nicht, ob es so toll weitergeht, wie es anfängt, aber ich höre mir jetzt eine halbe Stunde was zur Kunstsammlung von Hermann Göring an. Ich hatte sie vorgestern in meinem Blogeintrag zu verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut erwähnt. Die Reportagen gehören zum Programm von Bayern 2, genauer zur Rubrik „Land und Leute“.

„Dein Internet ist besser. Meine Bibliothek auch.“

Kathrin Passig hat in der Zeit geschrieben, dass sie Bibliotheken für entbehrlich hält. Herr ichichich hat darauf eine gute Antwort gefunden:

„Der Artikel ist zuallererst eine Verächtlichmachung. Von „Papierverleih“ ist die Rede, von einem „Papiermuseum“, von „Regalen voller Papier“, von „großen Gebäude mit dem Papier“. Ja, denkt man irgendwann, ja, ist gut jetzt, ich habe es verstanden. Ärgerlich ist das vor allem deshalb, weil der Text das gar nicht nötig hätte, denn einige Argumente sind durchaus stichhaltig: Teilweise ist das Netz natürlich überlegen, Volltextsuche und „Einordnung in multiple Regale“ werden da völlig zu Recht genannt. Aber das ist eben nicht alles, und hier wird es ein wenig emotional. Denn wer Bücher als Kulturgut betrachtet, und nicht nur als Trägermedium für Content, kann zu einer nachdrücklich anderen Auffassung kommen.“