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„Das ‘Neue der Wiener klassischen Musik‘ war das musikalische ‘Erfassen des Handelns, des spezifisch menschlichen Handelns’. In der Oper trat mit Mozart ‘dramatische Handlung an die Stelle dramatischer Empfindung’ (wie etwa bei Händel). Entsprechendes vollzog sich in den instrumentalen Gattungen. Folglich besitzt die Wiener klassische Musik ‘Theaterstruktur’. Ihre spontanen Impulse des auf Freiheit beruhenden Handelns führen oft zur Diskontinuität des Verlaufs. Es kann zu Momenten kommen, wo das ‘Hier und Jetzt’ als erfüllter Augenblick festgehalten erscheint und erlebt wird.“

Wolfgang Osthoff, Die kammermusikalische „Sonate“ bei Haydn, Mozart und Beethoven