Tarte Tatin

Äpfel, Zimt, Karamell, Mürbeteig. Es wird Herbst, ich brauche was Warmes.

Das Rezept stammt von hier, wo deutlich mehr Phasenfotos zu sehen sind. Die braucht man aber eigentlich kaum, denn die Tarte ist sehr einfach zu machen. Gibt eigentlich nur einen Moment, der ein bisschen knifflig ist, aber dazu später. Erstmal machen wir Teig, der für eine Pfanne mit circa 23 Zentimeter Durchmesser reicht. Ach ja, wir brauchen eine ofenfeste Pfanne.

150 g Mehl mit
90 g kalter Butter, in kleinen Stücken,
1 TL Salz,
1 EL Zucker und
60 ml kaltem Wasser

im Zerkleinerer oder mit dem Mixer zu Bröseln verarbeiten. Diese dann blitzschnell mit kühlen Händen zu einem Teig kneten; nicht zu lange damit aufhalten, denn dann wird alles eine klebrige Masse. Den Teig grob flachpatschen und die Teigscheibe in Klarsichtfolie eingeschlagen im Kühlschrank parken. Den Ofen auf 175° vorheizen.

6 säuerliche, feste Äpfel, dürfen auch mehr sein, schälen, vom Kerngehäuse befreien und vierteln. Die müssen weder ins Wasser noch mit Zitronensaft beträufelt werden; selbst wenn sie braun werden – das merkt man später eh nicht mehr. Aber viel Zeit zum Braunwerden haben sie sowieso nicht.

In der Pfanne, die nachher in den Ofen kommt,
90 g Butter bei mittlerer Hitze schmelzen. Dann
100 g Zucker (ich habe braunen genommen) dazugeben, alles ein bisschen schwenken,
1 Zimtstange dazuwerfen und alles köcheln lassen, bis es goldbraun ist. Dauert nicht lange. Dann die geviertelten Äpfel dicht an dicht in einem hübschen Muster in die Pfanne legen. Vorsicht, heißes Butterkaramell. Nicht zu schwungvoll. Die Äpfel in der Sauce circa 15 Minuten vor sich hinkochen lassen. Durch die Hitze werden die Früchte kleiner, daher: Wenn noch Äpfel da sein, einfach später dazugeben. (Bei mir sind eindeutig zu wenige Früchte in der Pfanne, aber mehr waren halt nicht da. Immer dieses Spontankochen.)

Während die Äpfel kochen, den Teig aus dem Kühlschrank holen, auf Pfannengröße ausrollen und wieder in den Kühlschrank packen. Nach 15 Minuten die Pfanne vom Feuer nehmen und die Teigdecke auflegen. Das muss nicht hübsch sein, denn der Teig landet zuunterst auf dem Teller. Die Ränder sollten nicht am Pfannenrand hochklettern, es sollte alles möglichst eben sein.

Die Pfanne in den vorgeheizten Ofen geben und alles 30 Minuten backen lassen, bis die Kruste goldig ist. Das waren bei mir eher 40 Minuten, weswegen meine Tarte recht dunkel geworden ist. Rausnehmen und dringend zehn Minuten abkühlen lassen (nicht viel länger, denn dann wird das Karamell fest). Jetzt kommt das einzig Schwierige am Rezept: das Umdrehen der Pfanne. Hier gilt: no fear. Einen Teller auf die Pfanne geben, festdrücken und alles mit Schwung und ohne zu zögern umdrehen. Die Karamellsauce riecht deine Angst und quillt dir sofort entgegen, wenn du Schwäche zeigst. Sei Ironman! Oder Woman! Und dann sei Süßschnäbelchen, entferne die Zimtstange und servier die Tarte noch lauwarm. Vanilleeis passt dazu, muss aber nicht.