Kohlrabicremesuppe mit süßsauren Radieschen

Das Rezept stammt aus der neuen essen & trinken und ist sofort auf der „Mach ich auf jeden Fall wieder“-Liste gelandet. Dauert eine gute Stunde, ist hübsch und lecker und reicht für vier sehr gut gefüllte Teller.

Erstmal die Radieschen süßsauer kriegen. Dazu

1 Bund Radieschen waschen, putzen und in 1–2 Millimeter dünne Scheiben schneiden. In einem kleinen Topf
1 EL Kristallzucker bei hoher Hitze karamellisieren lassen. Mit
100 ml Rotweinessig ablöschen. So lange vor sich hinkochen lassen, bis das Karamell sich ganz gelöst hat. Das waren bei mir nur wenige Minuten.
4 EL Grenadinesirup einrühren und alles zusammen über die Radieschen kippen. Diese eine Stunde marinieren lassen, dabei ab und zu umrühren.

In der Zwischenzeit kümmern wir uns um das Süppchen. Dafür

2 Zwiebeln fein hacken und in
1 EL Butter bei mittlerer Hitze andünsten. Wenn die Zwiebeln glasig sind,
500 g Kohlrabi (das waren bei mir zwei halbwegs große), in Würfel geschnitten, dazugeben und zwei bis drei Minuten mitdünsten lassen. Mit
100 ml weißem Portwein ablöschen und ihn fast verkochen lassen.
400 ml Gemüsebrühe,
250 ml Milch,
Salz und
Pfeffer dazugeben und den Kohlrabi in 15 bis 20 Minuten abgedeckt weich garen.

250 ml Sahne dazugeben, alles nochmal kurz aufkochen, mit einem Pürierstab in eine samtige Suppe verwandeln und durch ein Sieb streichen (das letzte hab ich mir gespart).

Mit 1–2 EL Zitronensaft und
geriebener Muskatnuss abschmecken. Zum Servieren die Radieschen abgießen, ein paar davon pro Teller in die Suppe geben und alles mit
Kürbiskernöl dekorieren.

Mit Sahnesuppen kann man bei mir ja nie was falsch machen, auch wenn ich sie recht schnell über habe. Hier gibt es aber mehrere Dinge, die die fiese Pampe etwas spannender machen. Der Schuss Zitronensaft hat mich sehr überrascht – man hat ihn nicht durchgeschmeckt, aber er hat das Rahmige wirklich etwas gemildert. Wenn man Radieschen und Suppe und Öl auf dem Löffel hat, kommt zuerst der warme, weiche Kohlrabi, dann die knackigen Radieschen, die den Gaumen davor retten, im Sahneteppich vor Langeweile zu sterben; sie sind zuerst fruchtig-süß und dann schön ziepig-sauer, und wenn man mehrere davon isst, macht das auch schön die Bronchien frei. Und dann kommt noch diese nussige Milde vom Kürbiskernöl hinterher, die alles verbindet und rund macht. Großartig. (Und bunt.)