Gaeng garee – Gelbes Curry nach „Hot Thai Kitchen“

Ein Rezept aus Pailin Chongchitnants herrlichem Buch „Hot Thai Kitchen“. Man kann ihr auf YouTube dabei zusehen, wie sie zuerst die Currypaste herstellt und danach das Curry kocht. Das untenstehende Rezept reicht für ein Curry für drei bis vier Leute. Oder man isst es allein an zwei Tagen hintereinander.

Für die gelbe Currypaste

1 1/2 TL Koriandersamen,
3/4 TL Kreuzkümmelsamen sowie
1/4 TL weiße Pfefferkörner rösten, bis sie duften. Etwas abkühlen lassen, dann in einer Gewürzmühle fein mahlen.

8–10 große getrocknete rote Chilis ebenfalls fein mahlen. Oder sie in Wasser einweichen und im Mörser fein zerstampfen; das dauert aber ewig und nervt. Mahlen ist super.

In einem großen Mörser
2 EL fein gehacktes Zitronengras,
1 EL fein gehacktes Galangal,
1 EL fein gehackten Ingwer mit
1 TL Salz zu einer feinen Paste zerstampfen.

2 TL Currypulver,
3/4 TL Kurkuma und die vorhin gemahlenen Gewürze untermischen. Ganz normales Currypulver aus dem Supermarkt.

1/4 Cup Schalotten sowie
2 EL fein gehackten Knoblauch dazugeben und zerstampfen.

Abschließend 1 TL Shrimp Paste (gapi) dazugeben und zerstampfen.

Wer einen Zerkleinerer nutzt: Die ganzen Rhizome, Schalotten und Knoblauch zerkleinern, dann die Gewürze, dann die Shrimp Paste dazugeben.

Jetzt geht’s ans eigentliche Kochen. In einem Topf oder einer tiefen Pfanne

3/4 Cup Kokosmilch bei mittlerer Hitze reduzieren, bis sie sehr dickflüssig ist und sich das Kokosöl sichtbar trennt. Falls ihr behandelte Kokosmilch erwischt habt, bei der genau diese Trennung verhindert wird – egal, einfach einkochen und ignorieren. Aber die split milk verleiht dem ganzen diesen schönen fettigen Glanz.

Wenn die Kokosmilch dick eingekocht ist, die Currypaste hinzugeben und für drei bis vier Minuten anschwitzen, dabei immer rühren, bis ihr eine schöne dickliche Masse habt.
1 weitere Cup Kokosmilch dazugeben.

Und nun könnt ihr reinwerfen, was ihr möchtet. Chongchitnant nutzt Huhn und Kartoffeln; ich habe stattdessen Tempeh in einer weiteren Pfanne angebraten, nur einen Berg Gemüse in der Currymischung gekocht und den Tempeh ganz zum Schluss untergehoben. Gewürzt wurde mit
2 EL Fischsauce,
1 1/2 EL Palmzucker.
Die 1 1/2 EL Tamarindenpaste habe ich vergessen. Hat auch so sehr gut geschmeckt.

Tagebuch KW 16 – Keine Reservierung, keine Klicks, keine Küche

Yay, endlich sind die Ostertage rum und ich kann wieder in Bibliotheken!

Am Dienstag saß ich im ZI, am Mittwoch wollte ich in die Stabi, wo bergeweise Zeitschriften für mich lagen, die im ZI leider nicht vollständig vorhanden waren. Ich setzte meine Maske auf, wusste, dass ich keinen Impfausweis mehr vorzeigen musste und wollte durchs Drehkreuz in den Allgemeinen Lesesaal, als der Kartenleser mir sagte: Is nich. Mir fiel ein: Ach ja, man muss ja einen Platz reservieren, damit nicht so viele Leute auf einmal reinkommen. Aber ich dachte, die Pandemie sei vorbei? Nun gut.

Ich lud die Reservierungs-App aufs Handy, schnappte mir einen Platz, ging erneut zum Kartenleser und dann erfolgreich in den Lesesaal. Die Abklebungen auf einzelnen Tischen waren weg, es standen wieder überall Stühle, man durfte sich anscheinend wieder ballen. Ich behielt die Maske lieber auf, aber damit war ich klar in der Minderheit.

Nach getaner Arbeit wollte ich in den Lesesaal Alte Handschriften, denn einige Materialien kommen eben nicht in den Allgemeinen Lesesaal, sondern in die kleineren Speziallesesäle, ich habe auch nach zehn Jahren nicht verstanden, wann wo was hinkommt; wenn mir das OPAC einen Lesesaal vorgibt, klicke ich den an und fertig. Das System wollte also, dass ich zu den Handschriften ging, wo ich natürlich auch keinen Platz reserviert hatte. Das ging mit der App auch nicht, mit der kann man nur den Allgemeinen Lesesaal reservieren. Ich war zu faul, meinen Laptop aufzuklappen und mir mit dem Handy einen Hotspot zu basteln, denn die Stabi hat seit ein paar Wochen aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen kein eigenes WLAN mehr, sondern nur noch das Bayern-WLAN, was, warum auch immer, gefühlt irre langsam ist und einige meiner Websites nicht öffnen mag wegen irgendwelcher Protokolle, mir egal, gib mir Netz, wieso ist das so kompliziert? Ich stand also an der Pforte des Lesesaals, gab zu, keine Reservierung zu haben, die freundliche Pforte fragte hinten nach, ich durfte rein – wo ich aber sofort von einer Bibliothekarin angehalten wurde: „Das ist jetzt aber eine absolute Ausnahme!“ Ist klar, vielen Dank, sorry für die Umstände, bin in 20 Minuten wieder weg. „Was haben Sie denn genau bestellt?“ Äh. Keine Ahnung. Wenn ich Zeitschriftenberge ordere, weiß ich nie, wo was liegt, sondern räume einfach mein Regalfach leer und freue mich über alles. Ich so: „Das Bild vielleicht?“ „Ich gucke mal nach, ob’s schon da ist.“ Ich mache es kurz: Sie brauchte mein Passwort, um das zu überprüfen, ob hier überhaupt was für mich läge, obwohl das System mir ja gesagt hatte, dass dem so ist, egal, sie reichte mir ihr Keyboard an der sinnlosen Plastikscheibe vor ihrem Schreibtisch vorbei, ich tippte, sie nickte, das ganze dauerte zehn Minuten, dann durfte ich endlich in den Lesesaal – wo mir der freundliche Mitarbeiter sagte, dass hier nichts für mich läge, aber im Lesesaal Karten.

Ich zog also wieder von dannen, war dieses Mal aber geschlagen, bastelte mir im Zwischenfoyer einen Hotspot mit vernünftiger Geschwindigkeit, bat um einen Platz im Lesesaal Karten, wartete und daddelte am Handy, und zog sofort los, als die Bestätigungs-Mail wenige Minuten später da war. Im Lesesaal grinste die Bibliothekarin: „Sie sind bestimmt Frau Gröner? Reservierungsbestätigung von vor zwölf Sekunden?“ (Frau Doktor Gröner, bitte schön.)

Immerhin lohnte sich der ganze Kram; ich fand zwar nicht das, was ich für den kleinen Katalogbeitrag fürs Lenbachhaus gesucht hatte, aber stattdessen schönes Zeug zur Autobahn, das in mein langes Dokument „RAB alles“ kommt, von dem ich noch nicht weiß, was ich damit anfangen werde, aber irgendwas wird dabei schon rauskommen. Ich bin mit dem Thema auch nach der Diss gefühlt noch nicht durch, sondern habe gerade erst damit angefangen.


Jemand hat einer der schönen Grabskulpturen auf dem Alten Nordfriedhof Blumen in den Schoß gelegt und F. war netterweise vor Ort, um es zu fotografieren. Ich finde es wunderschön.

Why the past 10 years of American life have been uniquely stupid

Langer, lesenswerter Artikel im Atlantic – mit Quellenangaben. Autor Jonathan Haidt veröffentlichte zum Artikel ein Google Doc, in dem er alle Studien aufzählt, die er genutzt hat. Ebenso lesenswert.

„The high point of techno-democratic optimism was arguably 2011, a year that began with the Arab Spring and ended with the global Occupy movement. That is also when Google Translate became available on virtually all smartphones, so you could say that 2011 was the year that humanity rebuilt the Tower of Babel. We were closer than we had ever been to being “one people,” and we had effectively overcome the curse of division by language. For techno-democratic optimists, it seemed to be only the beginning of what humanity could do.

In February 2012, as he prepared to take Facebook public, Mark Zuckerberg reflected on those extraordinary times and set forth his plans. “Today, our society has reached another tipping point,” he wrote in a letter to investors. Facebook hoped “to rewire the way people spread and consume information.” By giving them “the power to share,” it would help them to “once again transform many of our core institutions and industries.”

In the 10 years since then, Zuckerberg did exactly what he said he would do. He did rewire the way we spread and consume information; he did transform our institutions, and he pushed us past the tipping point. It has not worked out as he expected. […]

Historically, civilizations have relied on shared blood, gods, and enemies to counteract the tendency to split apart as they grow. But what is it that holds together large and diverse secular democracies such as the United States and India, or, for that matter, modern Britain and France? Social scientists have identified at least three major forces that collectively bind together successful democracies: social capital (extensive social networks with high levels of trust), strong institutions, and shared stories. Social media has weakened all three.“

Ich bin mir nicht sicher, ob der Artikel zu schwarz sieht, aber er spricht einige bemerkenswerte Punkte an, die ich so gar nicht auf dem Schirm hatte. Die Multiplikationsfähigkeit durch den Retweet- oder Share-Button zum Beispiel, mit dem die Algorithmen nun gefüttert wurden.

„Before 2009, Facebook had given users a simple timeline––a never-ending stream of content generated by their friends and connections, with the newest posts at the top and the oldest ones at the bottom. This was often overwhelming in its volume, but it was an accurate reflection of what others were posting. That began to change in 2009, when Facebook offered users a way to publicly “like” posts with the click of a button. That same year, Twitter introduced something even more powerful: the “Retweet” button, which allowed users to publicly endorse a post while also sharing it with all of their followers. Facebook soon copied that innovation with its own “Share” button, which became available to smartphone users in 2012. “Like” and “Share” buttons quickly became standard features of most other platforms. […]

One of the engineers at Twitter who had worked on the “Retweet” button later revealed that he regretted his contribution because it had made Twitter a nastier place. As he watched Twitter mobs forming through the use of the new tool, he thought to himself, “We might have just handed a 4-year-old a loaded weapon.”“

Netterweise hat der Autor Tipps, wie man den Geist teilweise wieder in die Flasche bekommen könnte. Den hier fand ich sehr sinnvoll:

„The Facebook whistleblower Frances Haugen advocates for simple changes to the architecture of the platforms, rather than for massive and ultimately futile efforts to police all content. For example, she has suggested modifying the “Share” function on Facebook so that after any content has been shared twice, the third person in the chain must take the time to copy and paste the content into a new post. Reforms like this are not censorship; they are viewpoint-neutral and content-neutral, and they work equally well in all languages. They don’t stop anyone from saying anything; they just slow the spread of content that is, on average, less likely to be true.“

In Venedig hat die Biennale begonnen, wo Maria Eichhorn den deutschen Pavillon bespielt. Der Pavillon wurde im „Dritten Reich“ umgebaut und dem Stil des Neoklassizismus angepasst; Eichhorn hat nun Wandverkleidungen abschlagen lassen, um die Backsteinmauern dahinter freizulegen; Löcher im Fußboden zeigen die alten neben den neuen, also den in der NS-Zeit gegossenen, Fundamenten. Hier ein paar bewegte Bilder.

Ich kannte Eichhorn unter anderem von der letzten documenta, wo ich interessiert ihre Studien zu Rose Valland bzw. generell der Provenienzforschung betrachtet habe. Das NS-Thema ist also nichts neues für die Künstlerin. Eichhorn geht es nicht nur um das Freilegen der NS-Strukturen (ich lasse diese Doppeldeutigkeit mal stehen), sondern generell um die Idee, was mit Gebäuden bzw. den Platz, auf dem sie stehen, passiert, wenn man sie sich wegdenkt. Eine ihrer Ideen war es, den kompletten Pavillon zu relokalisieren, aber davon scheint sie Abstand genommen zu haben; der Plan ist noch im Katalog zur Arbeit beschrieben.

Auf Twitter kritisierte Kia Vahland den Pavillon in einem lesenswerten Thread. Sie kann die besondere Ästhetik der Arbeit Eichhorns schätzen, meint aber auch: „Ein totalitärer Staat bombt gerade eine europäische Demokratie in Ruinen, und die sind nicht formschön. Löcher im Boden sind in der Ukraine Massengräber. Tiefere Kellerebenen Luftschutzräume. Der 24. Februar war auch eine Zeitenwende der Bilder.“

Und weiter: „Der Eindruck nun ist fatal: Deutschland kreist mal wieder um sich selbst. Mag die Welt zusammenbrechen, wir dekorieren unsere alten, selbst verschuldeten Wunden.“

Dem kann ihre SZ-Kollegin Catrin Lorch etwas entgegensetzen:

„Vor allem internationale Besucher kritisierten während der ersten Tage, dass die deutsche Kunst den Blick nicht hebt, dass man an der NS-Geschichte klebe wie an einem Unique Selling Point. Diese Kritik übersieht, dass “Relocating a Structure” modellhaft gedacht ist, eine universal gültige Anleitung zum Umgang mit allen auf Ewigkeit angelegten Architekturen. Und die wird gerade dringend gebraucht in Zeiten, in denen aus Regierungen wieder Regime werden und im Krieg in der Ukraine der Bombast der Stalinzeit genauso zerbombt wird wie Wohnhäuser, Fabriken, sowjetische Moderne und brandneue Shoppingcenter. Was anfangen mit den Schichtungen, die von der Geschichte verlassen worden sind? Erst einmal wegdenken. “Relocating a Structure” zeigt, wie es geht. Und überlässt die Vollendung dem Publikum und der Politik. Maria Eichhorn legt nur das Werkzeug bereit.“

Ich fand es spannend, dass beide den Bezug zur Ukraine herstellen, aber zu unterschiedlichen Schlüssen kommen. Und genauso spannend fand ich den persönlichen Eindruck Vahlands, die bei freigelegten Backsteinmauern und Kellern sofort die oben genannten Assoziationen hat, während andere Besucher*innen vielleicht eher an schicke Lofts und genügend Raum für die Modelleisenbahn denken. Erneut wieder: Kunst ist persönlich. Man kann als Künstler*in eine gewisse Rezeption anstreben – und ich ahne, dass Eichhorn genau Vahlands Rezeption nicht geplant hatte –, aber man hat keinen Einfluss mehr darauf, wie ein Kunstwerk rezipiert wird, wenn es erst einmal in der Welt ist.

Ich halte den Vorwurf, ein über Monate geplantes Kunstwerk nun innerhalb von vier Wochen nicht irgendwie auf den aktuellen Kriegszustand umgemodelt zu haben, für etwas unfair. Man darf natürlich fragen, ob dieses Kunstwerk eben genau nur das ist, was Vahland anspricht – unzeitgemäße Nabelschau –, aber meiner Meinung nach ist diese Nabelschau auch in diesen Tagen wichtig und notwendig. Sie mag gerade an aktuellen Geschehnissen vorbeikonzipiert worden sein, aber sie ist nicht sinnlos oder unzeitgemäß. Gerade wenn man sich Quatschbauten wie das Berliner Stadtschloss anschaut, plädiere ich dringend für ein weiteres Nachdenken über den Umgang mit sogenannter belasteter Architektur. Ich persönlich hätte liebend gern dem Palast der Republik einen neuen Inhalt gegeben, so wie hier in München die Verwaltungsgebäude der NSDAP bewusst Kulturorgansationen zur Verfügung gestellt wurden (wie dem ZI). Ich finde die Frage, ob auch der vom NS-Regime umgebaute Pavillon eher eine Leerstelle werden oder ganz neu gebaut werden sollte, viel spannender als von Eichhorns Arbeit zu verlangen, doch bitte irgendwie jede Assoziation zum Ukrainekrieg zu vermeiden. Oder sie zu betonen.


Bibliotheks-Bibimbap. Völlig ausgehungert einfach ALLES auf den Teller werfen.


Avocado auf geröstetem Brot und eine Zimtschnecke.


Das beste Curry, was ich bisher produziert habe: Gaeng garee, gelbes Curry, natürlich nach Hot Thai Kitchen. In ihrem Rezept gibt es noch Huhn und Zeug, bei mir war es nur Gemüse. Der Glanz! Ich habe Muttergefühle für eine Mahlzeit.


Risotto mit Champignons und Steinpilzen.

Seit Montag läuft wieder die beste Kochshow der Welt, „Masterchef Australia“, ich schwelgte schon mehrfach und ausführlich darüber. Dies ist die dritte Staffel mit neuen Juror*innen (endlich immerhin eine Frau dabei), und seitdem ändert sich das Format dauernd. Alles, was ich im eben verlinkten Eintrag geschrieben habe, ist in Grundzügen noch da, aber das Gesamtkonzept verschiebt sich dauernd. So treten in diesem Jahr zwölf Laienköch*innen gegen zwölf Teilnehmende an, die schon mal bei Masterchef Kandidat*in waren und die Sendung teilweise sogar gewonnen haben; gleich drei Sieger*innen sind dabei. Eine davon ist, soweit ich das beurteilen kann, inzwischen fast eine Legende in Australien: Julie Goodwin war 2009 die erste Siegerin der Sendung und ist seitdem ein „household name“.

Seit Montag sind vier Folgen gelaufen, und ich möchte kurz über die letzte sprechen. Die Sendung zeigt nicht nur die Kandidatinnen beim Kochen, sondern unterbricht diese Szenen immer mit dem Talking-Head-Format, also Interviews nach der Sendung, wo die Befragten quasi von außen schildern, was man sieht. Von der ersten Folge an kamen Schnipsel zu Goodwin, die sich fragte, ob sie als, ich paraphrasiere, alte Schachtel mit ihren altmodischen Rezepten überhaupt noch mit diesen ganzen jungen Talenten mithalten könne. In der Donnerstag ausgestrahlten Sendung stand sie mit drei anderen in einem Wettkampf. Sie anderen überboten sich quasi mit Ideen, frittierten Pastateige, mixten Öle, dekorierten Teller. Und Goodwin? Machte eine klassische Paella. Sie gewann die Runde – und zeigte eher gerührte Verzweiflung als Freude, als das verkündet wurde.

Der Guardian hat netterweise ihre Story und ihre Sätze aufgeschrieben, die mich zugegebermaßen zu Tränen gerührt haben, wie übrigens auch einen Großteil der Kandidatinnen im Studio. Goodwin litt schon länger an Depressionen und ließ sich 2020 kurzzeitig einweisen: “I had to do some serious assessment of my mental health and wellbeing … I’d reached a point in my life where I lost my joy. I had to give up my job on the radio – I couldn’t do that anymore – and I actually couldn’t set foot in my kitchen.”

Als der Anruf von Masterchef kam, ob sie teilnehmen wolle, sei ihr erster Impuls gewesen, nein zu sagen. “It’s been a tough couple of years, and I didn’t know if I was able to come back into this environment. My experience last time was that I fell over again and again, and I think I got to the end because every time I fell down I got back up. The phone call to come here was … it was the universe saying ‘It’s time to get back up.’”

Die Sendung ging dann nicht mit der üblichen Vorschau auf die nächste Folge weiter, sondern es wurden Kontaktmöglichkeiten für Betroffene eingeblendet. Das Schlusswort gehörte wieder Goodwin als Talking Head in Richtung der Zuschauenden: “Everybody walks their own way through depression or anxiety. But if I had a message to give it would just be, just don’t give up.”

Wie Kochshows mich immer wieder überraschen können.

Tagebuch KW 15 – Über Kunst lesen, Kunst gucken und ein Bohnensalat

Ich setzte den herrlichen Wien-Urlaub in dieser Woche quasi fort, denn Montag ging ich ins ZI, das ja bekanntlich mein Bällebad ist und mich selbst zu Diss-Zeiten grundsätzlich entspannt hat. Hier fand ich Interessantes für einen zu schreibenden Katalogbeitrag und guckte mir beim Rausgehen die kleine Ausstellung im ersten Stock zu den Olympiaplakaten von 1972 an. Empfehle ich weiter, kostet auch nix.


Die Waldi-CI.

Am Donnerstag gingen F. und ich ins Kunstfoyer und schauten dort eine weitere Ausstellung: Ragnar Axelsson. Where the world is melting. Viele eindrucksvolle Fotos von Gletschern, die bald nicht mehr da sein werden, schneebestäubten Schlittenhunden und karger Fauna im ewigen Eis. Toll. Und ebenfalls kostenlos.

Im Kunstfoyer muss man keinen Impfausweis mehr vorzeigen, es wird aber auf dem Tragen einer FFP2-Maske bestanden. Das ZI bittet immerhin darum, und soweit ich das sehen konnte, machen das auch alle.

Ich musste leider am Samstag nochmal zu Lebensmitteleinkäufen aufbrechen, aber das war okay. Ich verband den Gang zum Biosupermarkt mit einem Spaziergang zum Asiashop, wo ich nur Koriander kaufen wollte, aber dann doch noch thailändischen roten Reis mitnahm und einen philippinischen Kalamansi-Drink. Auf dem Rückweg kam ich an der Agnesstraße vorbei, wo gerade ganz herrlich die Kirschbäume blühen. Ich blieb ein paar Minuten stehen und guckte einfach. Fotografierte nicht, twitterte nicht, guckte nur. Das war schön.

Gestern wachte ich viel zu zeitig auf, als das man es „Ausschlafen“ hätte nennen können, aber nun war ich halt wach – und hatte Lust auf einen Spaziergang. Ich guckte, wie ich mit den Öffis am besten nach Nymphenburg käme und erwartete feiertägliche 20-Minuten-Takte, aber nein.

So ließ ich mich von U-Bahn und Tram zum Schlosspark schaukeln, gab den anderen mit mir ausgestiegenen Fahrgästen ein bisschen Vorsprung, um meine Ruhe zu haben und klickte mein Hörbuch an, mit dem ich eigentlich durch den Park gehen wollte. Dort war ich allerdings unerwartet schon fast am Ende angekommen; zwei Minuten, nachdem ich durch das Eingangstor gegangen war, war das Buch zuende. Ich öffnete ein weiteres, ging los – und stellte nach dem Abbiegen von der großen Zentralachse in die waldigen Seitengebiete fest, dass ich viel lieber den Vögeln, den ganzen Bächen und Kanalzuflüssen und meinen eigenen Füßen lauschen wollte. Da hatte das halbwegs frühe Ankommen doch etwas Gutes; ich war nicht unbedingt alleine unterwegs, aber doch so, dass ich sehr selten vor oder hinter mir Leute hatte.

Ich bestaunte die Gänse und Enten, genoss den Blick auf den kleinen Monopteros, setzte mich auf eine Bank und guckte stumm aufs Wasser und ging schließlich nach über einer Stunde wieder zum Schloss zurück. Das war auch schön.

Als spätes Frühstück gab es Kathas lauwarmen Bohnensalat, an den mich der Blogeintrag der Kaltmamsell gestern erinnerte und für den ich immer (fast) alles im Haus habe. Okay, keine Apfelsüße; ich habe Apfelessigbalsam, das ich mit Wasser verdünne und zu dem ich einen Teelöffel braunen Zucker gebe. Ansonsten gab es gestern weiße Bohnen, Thunfisch, Bataviasalat, Radicchio, Paprika, Mohrrüben, eine winzige rote Zwiebel, Walnüsse und Weintrauben. Gerade sind noch Schnittlauch und Petersilie im Haus und hätte ich eine Orange gehabt, wäre alles perfekt gewesen. So war es fast perfekt.


Die Real-Life-Ansicht, nicht das Insta-Foto. Ikea-Schüsselchen auf dem Sofa, so gehört sich das bei mir. Von diesen Schüsseln habe ich vier und ich hätte zehn kaufen sollen, die benutze ich für alles und nenne sie bei Koch-Großprojekten „prep bowls“, yeah.

Ein neuer Mythos Westen

Interessiert gelesen: dass der sogenannte Westen für viele im sogenannten Osten ein eigentlich unbekannter Sehnsuchtsort war. Der Autor Stefan Kolev twitterte den Link dankenswerterweise, ist sonst hinter der Paywall.

„Diese Sehnsucht nach „dem Westen“ erinnert an den Geist in den Transformationsländern der frühen 1990er-Jahre. In den mittel- und osteuropäischen Ländern gab es eine ähnlich kategorische Ablehnung der alten sowjetischen Ordnung, gepaart mit dem Wunsch, sich als Land auf die Reise nach Westen zu begeben. Was die heutigen Ukrainer mit den Bürgern der damaligen Transformationsländer vereint, ist, dass dieses Streben oft nicht auf eigener Kenntnis des „real existierenden“ Westens basiert, sondern auf Erzählungen und Bildern vom Westen, aus dem Fernsehen oder aus nacherzählten Erfahrungen. Am Anfang des langen Weges nach Westen steht damit der Mythos von einer besseren Welt, die man selbst kaum kennt. […]

Es gab kaum belastbare Erkenntnisse über die Empirie im Westen: Man wusste nicht genau, wie wohlhabend die alte Bundesrepublik war oder wie schnell man aufholen würde. Ebenso wenig hatte man Erkenntnisse über die konstitutiven Institutionen des Westens: Wie genau Demokratie, Marktwirtschaft und Rechtsstaat funktionieren, war unklar, darüber hatte man nur Erzählungen aus der Vorkriegsgeneration sowie die Verkörperung dieser Ordnungen in Persönlichkeiten wie Reagan, Thatcher und Kohl. Die Erzählungen über die Empirie, die vagen begrifflichen Bausteine und die personifiziert wahrgenommenen Ordnungen verwob man kollektiv zum Mythos Westen.

Die Einsicht, dass Mythen in der sozialen Realität ebenso wichtig sein können wie wissenschaftliche Erkenntnis, ist gerade für Ökonomen konterintuitiv, da ja die Ökonomie wie keine andere Sozialwissenschaft die Rationalisierung der Welt untersucht. Aber die Wertschätzung für ein Denken in verschiedenen symbolischen Formen kann den Ökonomendiskurs bereichern. Der Schlüssel liegt beim Begriff „Symbolpolitik“. Symbolpolitik wird aktuell im Diskurs als Gegensatz zu einer evidenzbasierten, in Zweck-Mittel-Relationen denkenden Wirtschaftspolitik verstanden und damit disqualifiziert. Und doch könnte eine wohlverstandene Symbolpolitik so­wohl bei der Bewältigung des Krieges als auch in der Gestaltung der Nachkriegsordnung eine Schlüsselrolle als Ordnungsprinzip spielen.“

Ist das Kunst oder kann ich das haben? – Über Wolfgang Ullrichs „Die Kunst nach dem Ende ihrer Autonomie“

Christina Dongowski rezensiert Ullrichs neues Buch sehr wohlwollend und beschreibt gleichzeitig, was mein cooles Fach eigentlich so macht. Gerne gelesen.

„Ungefähr seit der Mitte des 19. Jahrhunderts löst dann in immer kürzeren Abständen eine Kunstrevolution die nächste ab: Die Impressionisten gegen die Salonmaler und Realisten, die Post-Impressionisten und Symbolisten gegen die Impressionisten, die Fauves gegen die Symbolisten und Impressionisten, die Kubisten gegen alle anderen, Dadaist*innen und Surrealist*innen gegen Abstraktion. Neue Sachlichkeit gegen Abstraktion, Abstract Expressionism gegen Sachlichkeit und American Realism, Pop Art gegen Abstract Expressionism etc. Immer andere, immer neue künstlerische Techniken und Mittel so zu benutzen, dass selbst aufgeschlossenes bürgerliches Publikum und wohlwollende Kritiker ratlos bis empört davor stehen und sich fragen, ob das tatsächlich noch Kunst sei, wurde zum künstlerischen Imperativ. Zumindest, wenn man sich programmatisch als moderner Künstler verstand.

Die Postmoderne hat daran im Grunde wenig geändert: Als eine letzte große Geste des Sich-neu-erfindens und des Abgrenzens von dem, was Kunst vorher war, verwirft man nun die Ernsthaftigkeit und das quasi geschichtliche Sendungsbewusstsein der Moderne. Schließlich ist alles irgendwie schon mal da gewesen. Was als künstlerische Geste übrig bleibt, sind spielerisch oder zynisch ironische Remakes bereits kanonisierter künstlerischer Positionen: Dann malt man eben die großen Meisterwerke der Moderne kaum modifiziert noch einmal oder exerziert leicht erkennbare Stile der Moderne durch, baut mit Baumarkt- und Bastelmaterial Suprematismus, Konstruktivismus und Minimalismus nach oder lässt Nippes-Figuren als monumentale Statuen aus Stahl oder Industriekeramik fertigen.

Aus der Autonomie des Kunstwerks und der Befreiung der Künstler*innen von ästhetischen, inhaltlichen, sozialen und erzieherischen Ansprüchen von Außen wird eine Pose. Aus Schellings Kunstwerk als höchste Form intellektualer Anschauung, in der man der Unendlichkeit des Geistes gewahr wird, ist ein Spektakel der Beliebig- und Belanglosigkeit geworden. Alle intrinsischen oder normativen Kriterien, um Kunst von Nicht-Kunst zu unterscheiden, haben sich aufgelöst: Alles ist Kunst, nichts ist Kunst. Was als Kunstwerk zählt und was doch „nur“ ein teures Design-Objekt ist oder ineinander gestapelter Müll, liegt nun in der Entscheidungsbefugnis von Gatekeeper-Institutionen wie Museen, Kunsthallen, Galerien, Biennalen, Auktionshäusern oder finanzstarken Privatsammler*innen. Der Status, ein Kunstwerk zu sein, ist etwas geworden, das Objekten von Außen zugeschrieben wird – eine Heteronomie.“


Ich hatte mir in der Biokiste eine Kräutermischung für Grüne Sauce bestellt, die aber anscheinend nicht über die heiligen sieben Kräuter verfügte. Hat trotzdem geschmeckt. (Rechts im Bild die Ikea-Schüssel.)


Linsen und Spätzle und Wienerle nach Tohru Nakamura. Der Mann kann auch Linsen, war ja klar. Die Spätzle kamen bei mir schnöderweise aus der Tüte, wir wollen es ja nicht übertreiben.


Mal wieder Cong You Bing, dieses Mal mit Bärlauch, der auch in der Biokiste lag.


Bananenbällchen aus Immer wieder vegan, bei mir mit Mandel- statt mit Reismehl, weil das halt da war. Großartiges Zeug. Ratet, in welcher Schüssel ich den Teig angerührt habe.

Tagebuch KW 14 – Wien, Wien und Wien

Letzten Sonntag fuhren F. und ich in unseren ersten Urlaub seit vor der Pandemie, also in einem anderen Leben. Es ging nach Wien, wohin sonst, wie schon in unserem letzten Urlaub Ende 2019. Wir nahmen uns nur wenige Ausstellungen im Vorfeld vor, wollten einfach gucken, wie’s uns so ging. Ich hatte recht lange überlegt, ob Wegfahren bei den derzeitigen Inzidenzen so clever sei, aber seit letztem Sonntag (Montag? keine Ahnung) sind in Bayern fast alle Corona-Auflagen weggefallen, während Wien die Maskenpflicht wieder eingeführt hatte. Daher waren wir der Meinung, in Wien sicherer zu sein und stiegen in den Zug.

Abends hatten wir gleich unser erstes tolles Essen gebucht, wo nicht nur halb aufs Zertifikat geguckt, sondern brav gescannt wurde, weswegen ich mich gleich wohler fühlte. Und Wein hilft ja auch immer. Ein herrlicher Abend, wie immer im Mast. Einen Rotwein notierten wir uns, weil wir den dringend nochmal trinken wollen, und ich werde mich noch länger an das perfekt gebratene Onglet mit den Salzflocken darauf erinnern. Wobei mein Lieblingsgang gleich einer der vier Reinkommer war, die gemeinsam am Tisch landeten: Seeforelle mit Goldrübe und Wasabi. Würzig, frisch, leicht und doch selbstbewusst im Mund, ein Traum.

Zu Fuß ins Hotel zurück, wo wir am nächsten Morgen diesen Ausblick genossen. Ich bin zum vierten Mal dort und habe bisher immer auf die Kirche gucken können.


Montag

Der nächste Morgen war generell aber eher ein Albtraum: Ich hatte mies geschlafen und war irgendwie panisch, während F. quasi entspannt war, sobald wir die Grenze überquert hatten. Ich lüftete im Zimmer vermutlich deutlich zu lange durch, atmete beim Frühstück sehr flach und hatte schließlich verspannte Schultern, einen steifen Nacken und war nah am Wasser aus Verzweiflung, nicht schön in meiner sicheren Zuhausehöhle geblieben zu sein.

Aber: Das legte sich alles im ersten Museum. Danke, Kunst. Dort gingen meine Schultern nach unten, der Nacken bewegte sich, weil ich soviel Munch gucken musste, und so langsam fühlte es sich nach Urlaub an. Noch toller als Munch war übrigens die Kombi mit mehreren anderen Künstlern und vor allem Künstlerinnen; mir gefielen die Werke von Marlene Dumas und Tracey Emin am besten, der olle Baselitz fiel so richtig schön ab.


Nichts geht mehr ohne Selfie Wall.


F. so: „Wegen dir kann ich keine Straßenarbeiter mehr …“ Ich so: „WO?!?“ (Edvard Munch, Straßenarbeiter im Schnee, 1920, Öl auf Leinwand.)

Ebenfalls gesehen in der Albertina: den Fotografen Michael Schmidt, der mir kein Begriff war, aber dessen Arbeiten mich sehr beeindruckten. Könnte an der Pubertät in den 1980er Jahren gelegen haben und dem Sonderstatus Berlins vor 1989.

Wir liefen außerdem im Schnelldurchgang durch die Sammlung Batliner, „von Monet bis Picasso“, und fühlten uns kurz wie im Lenbachhaus, wo auch ein Pferd von Marc hängt und alles, was halt zeitlich drumrum gruppiert ist.

Lieblingsbeschäftigung Museumshopgucken.

Unsere Füße wurden platter, aber die Albertina Modern war neu und nicht ganz so weit weg. Wir sahen Ai Weiwei und ich bin zum Fan geworden. Bisher hatte ich den Künstler immer als so richtig und ordentlich und auf die 12 wahrgenommen, aber nie seine ganzen Nuancen. Es läuft gerade die größte Retrospektive von ihm und falls ihr in Wien seid, solltet ihr euch das anschauen.

Dann auch noch die Karlskirche, weil ich den Chorraum da so mag. Ich hatte befürchtet, dass der nur bei Sonnenschein überwältigt, aber nee, ging auch bei bedecktem Himmel.

Spätes Mittagessen beim scharfen Rene. Ich wollte nur irgendwo sitzen, aber Wurst ist auch gut.

Damit war der Tag dann auch fast rum. Wir ruhten uns und die Füßchen aus, dann besorgte F. was von den Five Guys, wir tafelten im Hotelzimmer und fielen übermüdet und (ich) überfordert von so vielen Menschen und Eindrücken nach zwei Jahren Einsamkeit ins Bett.

Was wir bemerkten: Wir sind nach zwei Jahren Pause echt kein Rumstehen mehr gewohnt. Die wenigen Museumsbesuche in den letzten 24 Monaten, wenn sie überhaupt stattfanden, erledigten wir im Schnelldurchlauf, um möglichst bald wieder an der frischen Luft sein zu können. Wir stehen nicht mehr im Stadion oder der Bahn, wir sind nur noch zuhause. Da waren über fünf Stunden Gehen, Stehen, Gucken und Schlendern schon eine Herausforderung. Netterweise haben sich meine Füße daran erinnert, wie das ging mit dem Gehen, Stehen, Gucken und Schlendern und waren am nächsten Tag wieder einsatzbereit.

Dienstag

Bisher hatten wir schöne Ausstellungen, jetzt kamen die nicht ganz so schönen, aber die wollte ich dringend sehen. Die erste lief im Wien-Museum, hieß „Auf Linie“ und befasst sich mit der Reichskammer der bildenden Künste in Wien nach dem sogenannten „Anschluss“. Die anderen Ausstellungen übernahm F., „die hier zahlst du.“ Hätte ich auch, aber die Kassen waren ausgefallen, wir durften umsonst rein, ha!

Für mich spannend waren einige Quellen, die ich so noch nicht kannte; ich kannte die Inhalte, hatte aber noch nie die Quelle an sich vor Augen gehabt (Fragebögen an die Künstler zur Aufnahme in die RKK). Die Namen waren mir fast alle unbekannt, das Prozedere an sich natürlich nicht, das war im „Altreich“ ähnlich. Ich hatte im Vorfeld ein bisschen schlechte Laune wegen der Hängung gehabt, die in der Vorschau auf der Website abgebildet ist. Ich verstehe, dass die Gitter als Depotpräsentation sagen sollen, dass alle Museen bergeweise systemkonforme Kunst aus der NS-Zeit im Keller haben und sich diese Ausstellung auch fragt, ob der Kram da nicht bleiben sollte, aber für mich nimmt diese Art der Präsentation den Arbeiten ihren Nimbus als Kunst. Das habe ich garantiert schon mal geschrieben, aber ich wiederhole das gern: Diese Werke müssen uns heute nicht gefallen, aber sie sind als Kunst angefertigt, ausgestellt und gehandelt worden. Sie verdienen daher auch das Minimum an Ausstellungsnormen wie eine vernünftige Auszeichnung (Werktitel, Künstler*in, Entstehungszeit, Maße etc.). Das hat diese Ausstellung netterweise geliefert, und deswegen verzeihe ich dir die in meinen Augen etwas unfaire Hängung.

Hier im Bild im Hintergrund war dann aber eine hervorragende Idee: An der leeren Gitterwand hing als Schrifttafel ein Verweis auf diese bewusst gesetzte Leerstelle. Sie steht stellvertretend für die vielen Künstler und Künstlerinnen, die durch die NS-Kunstpolitik nicht arbeiten, ausstellen und verdienen konnten oder sogar verfolgt und ermordet wurden.

Die Autobahn war natürlich auch da, und immer, wenn ich dazu etwas lese und sehe, überprüfe ich innerlich, ob ich womöglich eine wichtige Quelle in der Diss vergessen oder übersehen habe. Bisher noch nicht. F. wiederholt gebetsmühlenartig, dass Forschung nie aufhört und ich nie ALLES erfasst haben kann, aber sowas beruhigt mich nie. Herrn Huber und diese Ausstellung kannte ich, ich habe sogar ein Werk von ihm abgebildet.

Dem ganzen Hasskram mussten Kaffee und Schokolade entgegengesetzt werden, wir kauften massenhaft bei unserem liebsten Kakaohöker ein und setzten uns dann für einen Flat White bzw. Espresso vor das Café nebenan, wo auch beim simplen Draußensitzen der Impfnachweis kontrolliert wurde.

Gestärkt luden wir unsere Schätze im Hotel ab und machten uns auf den Weg zur zweiten, thematisch passenden Ausstellung auf: Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum im österreichischen Haus der Geschichte, zu dem wir eine gewisse Zuneigung haben, weil wir in der Eröffnungswoche dabei gewesen waren. Von der Ausstellung hatten wir uns nicht viel erwartet, aber sie war halt da, also guckt man sie sich an. Und dann war sie über alle Maßen spannend und aufschlussreich und wir blieben um die zwei Stunden, um wirklich jedes Kärtchen zu lesen, das die Ausstellenden uns getextet hatten.

Schon den Reinkommer fand ich gut und vertwitterte ihn auch: Man stand vor einer Stellwand mit gezeichneten NS-Objekten (Eisernes Kreuz, ein Dolch, ein Teller mit einem Hakenkreuz drunter, wenn ich mich richtig erinnere, eine Ausgabe von „Mein Kampf“) und konnte auf einer Postkarte markieren, was man damit machen würde, sollte einem ein derartiges Objekt unterkommen: bewahren, zerstören, verkaufen? An drei weiteren Wänden wurden dann diese Möglichkeiten erörtert und man konnte lesen, was Besucher*innen so als Begründung für ihre Entscheidung geschrieben hatten. Eine für „bewahren“ war natürlich immer: einem Museum geben, damit Nachkommende davon lernen können.

Und damit beschäftigte sich dann der Rest der Ausstellung, hier der Anblick im Katalog, ich habe komischerweise selbst kein Foto vom Raum gemacht. An 13 Tischen standen Dinge, die dem Museum einst übergeben wurden, gerne mit der jeweiligen Originalverpackung – Bananenkisten, eine Aktentasche, ein anonymer Großbrief. Das Museum machte deutlich, was an diesen Exponaten so wichtig war, dass man sie aufheben sollte. Textkarten ordneten ein und gaben Hintergrund zu Details des NS-Staats. Das klingt superlangweilig und pädagogisch, aber wie gesagt, wir lasen alles durch. Und während F. sich die Kataloge zu Munch, Ai Weiwei und Schmidt kaufte, kaufte ich die zu den beiden heutigen Ausstellungen. War klar.

F. so: „Auf den ganzen Nazischeiß brauche ich viel Wein.“ Wie praktisch, dass wir abends die zweite Reservierung hatten. Wir gönnten uns ein ewig langes und teilweise völlig irres Menü im Steirereck. Ein unbeschreibliches Erlebnis. Mit Speisekärtchen für jeden Gang, damit der Service nicht zwei Minuten reden muss. Ich wollte nicht fotografieren oder filmen, ich wollte mir nicht mal was fürs Blog merken. Es war wundervoll.

Mittwoch

Ratet, was wir Mittwoch gemacht haben. Genau: EINE AUSSTELLUNG ANGEGUCKT. Eigentlich sogar mehrere, denn im Mumok läuft ja immer auf allen Stockwerken irgendwas. Ich habe mir Wolfgang Tillmans hart erarbeitet, denn genau wie bei Ai Weiwei stand ich mit ihm immer etwas auf Kriegsfuß. Aber das Foto von Ruth Amberly (2021) mit seinen dutzend Verweisen auf die Kunstgeschichte und die gefühlt unendliche Fotosammlung „Book for Architects“, die als mehrkanalige Dauerschleife lief, versöhnten mich sehr. Und wenn die beknackte Holzbank ohne Lehne im Raum der Installation ein bequemer Stuhl gewesen wäre, hätte ich alle 400 Architekturbilder angeschaut. So tat mir aber irgendwann der Rücken weh, was ich sehr bedauerte. Gut, dass wir Blue Elephant schon vorher angesehen hatten und den Rest des Hauses nur noch durchschlenderten.

Eine WhatsApp-Nachricht kündigte ein mögliches Treffen mit meiner Lieblingskochbuchautorin an; wir müssten uns allerdings testen lassen. Das hatten wir Sonntag vor der Fahrt gemacht, aber ein frischer Test schadet ja nie. Wir ergoogelten uns erstaunt – und gewohnt an die gefühlt drei Teststationen pro deutscher Großstadt für PCR-Tests – ungefähr 700 Orte rund ums Hotel, bei denen man spontan vorbeischauen konnte, entschieden uns für die Apotheke 30 Meter von der Hoteltür weg, zeigten unsere Ausweise, zahlten je 25 Euro, bekamen ein Stäbchen in Nase oder Rachen gesteckt und hatten gute vier Stunden später unsere negativen Ergebnisse auf dem Handy. Sätze wie „So geht das also in zivilisierten Ländern“ wurden ausgesprochen.

Abendessen an einer weiteren Wurstbude.

Donnerstag

EINE AUSSTELLUNG! Dieses Mal waren wir im Künstlerhaus und sahen „Whiteness as property“. Auch toller als erwartet! Der dort ausliegende dicke Flyer ist auch als PDF auf der Website abrufbar und bietet viel Theorie zu den einzelnen, durch die Bank spannenden Arbeiten.

Mir gefiel ein Film von Danica Dakić mit am besten: Er konstrastiert die Geschichte eines Mannes, der seit 20 Jahren zur Dialyse muss, mit der seines Bruders, der stets eine Plastiktüte dabei hat, in die er Müll stopft, der eine bestimmte Stelle eines Parks verschmutzt, in dem er gerne spazierengeht. „The Cleaner“ (2019) spielt im bosnischen Zenica, das, laut Ausstellungstext, „auch architektonisch ein Musterbeispiel einer modernen Großstadt“ war, seit dem Bosnienkrieg aber mit „extremer Umweltverschmutzung und kollektiver Resignation die Schattenseite der Moderne“ erfährt.

Optisch gefiel mir die Installation „Lawn“ (2008) von Lungiswa Gqunta am besten, hier im Ausschnitt zu sehen: In einer hellen Holzplatte stecken mit der Öffnung nach unten zerbrochene Flaschen, in denen grüne Flüssigkeit einen Rasen imitiert. „Während der Rasen als Symbol der besitz-individualisierten Privilegien in der Vorstadt fungiert, sind zerbrochene Flaschen mit verschiedenen Formen des Protests assoziiert (etwa als Molotowcocktail oder wenn sie an Gartenzäune montiert werden).“ Um das „Rasenstück“ war eine Umzäumung gesetzt, die laut eines Aushangs die Besucher*innen schützen sollte. Kuratorin und Künstlerin waren damit überhaupt nicht einverstanden, wie im Aushang zu lesen war: „Die Installation ist nicht dazu gedacht, eingezäunt zu werden, sie thematisiert den Zaun.“

Wir verdauten die Ausstellung mit einem erneuten Besuch beim Kakaohöker, man möchte ja ein kleines Gastgeschenk überreichen. Und für sich selbst noch ein weiteres Kilo Trüffel kaufen, falls das erste nicht reicht. Nach einer kurzen Pause setzten wir uns in die U-Bahn, erwarben noch ein bisschen Gebäck und ließen wir uns von der Gastgeberin herrlichen Earl Grey servieren. Ich bekam außerdem ein Buch geschenkt, aus dem ich seit der Rückkehr schon zwei Rezepte zubereitet habe, die – natürlich – hervorragend waren. Ich bin ein Fangirl.

Abends gab’s erneut sehr gute Wurst, dieses Mal sogar mit Pommes und Chipotle-Majo, und wir wurden immer wimmeriger, weil der Abschied von der Lieblingsstadt nahte. Wir hatten doch kaum was gesehen!

Freitag

Aber man kann ja nochmal IN EINE AUSSTELLUNG gehen. Im Prunksaal (!) der österreichischen Nationalbibliothek (!!) weinte ich innerlich ein wenig über acht Millionen Bücher und schaute dann interessiert eine Ausstellung, deren Flyer wir irgendwo gesehen und seitdem Witze darüber gemacht hatten: „Haha, Tierbilder aus der Sammlung der Habsburger, ist klar.“ Und dann war das, natürlich, aufschlussreich und interessant und schön, vor allem, weil ein bisschen Stadtgeschichte mitschwang, was mir sehr gefiel. Gelernt: Schönbrunn ist der erste Zoo der Welt und die Elefanten hießen früher alle Pepi.

Wir widerstanden der Versuchung, ein drittes Mal Schokolade zu kaufen, holten uns aber noch einen Abschiedskaffee, kauften dann noch Speck auf dem Biomarkt, weil uns der empfohlen wurde, und wir machen ja alles, was uns schlaue Menschen empfehlen. F. schwärmt schon, mein Stück ist noch eingeschweißt und wird vermutlich Teil einer Carbonara werden.

Dann rollkofferten wir zur U-Bahn und zum Bahnhof, ich nieste weiter, wie schon die ganze Woche, verdammte Fiaker oder verdammte Pollen, keine Ahnung, nutzten ausgiebig das Desinfektionsmittel für die Hände, was gratis im Hotel zum Mitnehmen rumgestanden hatte und ließen uns dann wieder nach Deutschland fahren. Dieses Mal mit Grenzkontrolle direkt auf deutscher Seite, was den Zug um 42 Minuten verspätete und uns noch nöliger ankommen ließ als eh schon.

Seufz. Aber seufz mit vollgestopftem Kopf und Gutem für den Bauch im Gepäck. Immerhin das. Und wieder nicht im Stephansdom gewesen, das ist unser Running Gag. Armer Dom.

Tagebuch KW 13 – Heißwasser, ein Steinway und Fotografie

Vor einigen Wochen kam hier im Haus ein Schreiben an alle Bewohner*innen, dass die Warmwasserversorgung nicht mehr so ganz tiptop sei. Ach was. Das Haus ist aus den 1950er Jahren, glaube ich, können auch die Sechziger sein, daher habe ich es für eine schlichte Alterserscheinung gehalten, dass es recht lange dauert, bis das Wasser aus meinem Hahn zum Beispiel heiß genug für eine Wärmflasche ist. Oder dass die Dusche kurz eiskalt wird, wenn jemand im Stockwerk unter oder über mir die Spülung betätigt. Und auch, dass in den vergangenen Monaten das warme Wasser manchmal ohne jeden Wasserdruck aus der Dusche kam und sich die morgendliche Körperpflege anfühlte wie durch einen Sommerregen zu laufen. Weil: Das ist ja eigentlich ganz nett, durch Sommerregen zu laufen.

Das Schreiben informierte uns, dass im Keller an den Leitungen jetzt echt mal Hand angelegt werden würde. Die Kellereingänge blieben den ganzen Tag offen, und man hörte dort eine Woche lang ein ständiges Rauschen. Die einzelnen Wohnungen wurden hausseitenweise abgearbeitet, also zuerst die ganzen rechts vom Treppenhaus, dann die mittigen, und diese Woche war meine Hausseite dran. Morgens kam ein freundlicher Herr der Sanitärfirma vorbei, die vorher informative und gut geschriebene Zettel verteilt hatte, was auf uns zukäme: Morgens wird das Warmwasser in jeder Wohnung einzeln abgestellt, das kalte ist weiter für alles verfügbar, und nachmittags kommt dann nochmal jemand in die Wohnung, um den Warmwasserhahn wieder aufzudrehen. Tagsüber war eben dieser versiegelt; auf dem neonroten Siegel stand (in Kurzfassung) FINGER WEG SÄURE ECHT FIES LASS ES! Ich musste außerdem unterschreiben, dass ich das Siegel nicht erbrechen würde. Ich war den ganzen Tag über sehr von dem Ding beeindruckt.

Nachmittags kam derselbe Herr nochmal rum, entfernte das Siegel und drehte die Hähne im Bad und den in der Küche minutenlang auf. Zuerst kam rostrotes Zeug, dann irgendwann Wasser, und schließlich dampfte es, das kannte ich von meinem Heißwasser noch nicht. Ich bekam auch den Hinweis, beim nächsten Händewaschen oder Duschen den Hahn nicht so weit wie gewohnt aufzudrehen, das Wasser hätte jetzt eine höhere Temperatur, erstmal Vorsicht bitte. Das probierte ich natürlich sofort aus, sobald der Herr wieder gegangen war und kann nun erfreut mitteilten: HEISSES WASSER, BABY! Und bis jetzt auch noch kein Druckabfall oder Eiszapfen beim Duschen.

Die Arbeiten im Keller hatten schon vor Wochen begonnen; an, wenn ich mich richtig erinnere, zwei Tagen in der Woche hatten wir überhaupt kein Wasser, auch kein kaltes. Ein Schreiben der Hausverwaltung wies uns darauf hin, uns doch bitte einen Wasservorrat anzulegen; für alle Fälle gäbe es aber auch im Keller eine Trinkwasserausgabe. Da lohnte sich meine Faulheit mal, mein Leergut nicht dauernd zurückzubringen. Ich hätte mir locker 20 Liter abfüllen können, beließ es aber bei acht oder so und brauchte quasi nichts. Eigentlich wollte ich an den Tagen im ZI sitzen, aber dann kam ein kleiner Job rein, und in der Bibliothek lässt es sich doch eher unentspannt telefonieren. (Aka gar nicht, um Gottes Willen, Fresse!)

Am Mittwoch führte ich eine meiner neuen schwarzen FFP2-Masken aus, denn F. hatte mir zu Weihnachten nicht nur eine Konzertkarte für Herrn Levit geschenkt, den wir vor einer guten Woche gehört hatten, sondern auch noch eine für Herrn Trifonov. Der spielte im Herkulessaal Bach, und das war sehr schön. Er brauchte allerdings etwas, bis er mich hatte, ich bin von Levit anscheinend inzwischen die großen Gesten gewohnt, während Trifonov völlig versunken am Flügel sitzt und es einem fast ein bisschen peinlich ist, ihm bei diesen intimen Gesten beizuwohnen. Bei jeder Pianostelle hielt ich den Atem an, so zart und vorsichtig waren sie. Aber irgendwann kam es mir vor, als würde ich nicht mehr im riesigen Saal sitzen mit schmerzenden Knien (verfickter Rang), sondern in einem kleinen Hauskonzert, wo ein freundlicher Herr vor sich hinplinkert, und ich darf netterweise dabeisein. Dankeschön.

Hier das letzte Stück des Abends vor den Zugaben.

Your camera roll contains a masterpiece

Gewagte These, aber Michael Johnston kann das schön begründen:

„The problem is that photography is subversive. It subverts our intentions, desires, and expectations at every turn, in a thousand ways, and then bestows its gifts whimsically and serendipitously. Some pictures work and some don’t, for reasons that are perpetually surprising. More precisely, a few work and most don’t. The late Erich Hartmann, a past president of Magnum, once showed me his friend Henri Cartier-Bresson’s negatives and contact sheets, stored at the famous photo agency’s New York offices in rows of three-ring binders lined up on shelves. Sheet after sheet contained not a single photograph I recognized. Some worked, most didn’t—not even for H.C.B. Happily, there’s another side to the equation. If you take enough photographs, it’s almost inevitable that you’ll eventually get an extraordinary one, for reasons you might not understand.“

Damit meint der Autor nicht, dass ein blindes Huhn auch mal ein Korn findet, sondern dass Fotos für jede*n Betrachter*in etwas anderes aussagen. Der Klassiker der Kunst-Rezeption: Du siehst, was du weißt. Oder wie Johnston es ausdrückt: Du siehst, was du sehen möchtest.

„How do you decide what’s good—what to keep, what to delete? A first step is to look more carefully, with new eyes. Give each picture time to breathe. We launch our camera apps for sentimental reasons (a cute puppy!), for status signalling (look who we’re with!), for comfort against insecurity (does this shirt fit?). But try forgetting why you took the pictures in the first place. Look for subversive photos that wriggle out of the intentions with which they were taken. Some pictures will stir your soul and cause a rustle of recognition. Others will seem to touch something deeper—a mystery, a meaning, some subtle sort of grace. (I once found a still-life that looked like art in a china catalogue.) A photo might freeze a movement, or capture a gesture, or look unlike any picture you’re used to seeing. Why does a particular color seem as familiar as a long-forgotten scent? Which photograph makes you pause and look the longest? […] Looking is about more than just noticing the visual qualities of a photograph. It’s also about giving yourself time to feel.“

Ich musste sofort an meine 1000 Essensbilder denken, von denen wenige auf Insta landen. Ja, ich kenne alle Scherze darüber, dass sich niemand dafür interessiert, dass du Fischstäbchen zum Mittag hattest, aber ich kann mich ständig an Fischstäbchen von 2012 oder Kuchen von 2015 oder Thai Curry von 2021 erfreuen, weil mich diese Bilder daran erinnern, wie lange ich mit Essen gehadert habe und wie wenig ich es jetzt tue. Essen, Kochen, Backen sind täglicher Quell der Freude, eine kleine Meditation, ein Aufbruch in neue Geschmäcker und Gerüche und jedesmal eine Freude. Und deswegen freuen mich Fotos davon.

Ich weise mal wieder auf einen meiner liebsten Street-Photography-Accounts auf Insta hin, WomenInStreet, wo diese Woche die Fotografin Kirsty Greenland kuratiert. Ihre Rückenansichten fand ich toll.

Linus Rapp: Die bunte Plakatwelt der Olympischen Spiele in München 1972

Ein wirklich spannender Vortrag über, genau, die Olympiaplakate von 1972. Der Vortragende erklärt nicht nur den Unterschied zwischen diesen und älteren Plakaten zu den Olympischen Spielen, sondern erzählt auch generell was zu Plakatkunst und Typografie Ende der 1960er Jahre, als sie gestaltet wurden. Viel gelernt.

Ich erwähnte Essen, auch diese Woche gab’s was, wer hätte es gedacht. Und offensichtlich habe ich immer erst auf dem Sofa fotografiert, wie mir bei der Bildbearbeitung aufgefallen ist. Ähem.


Vollkornspaghetti mit Brokkoli und Erbsen.


Bratreis mit allem und Ketjap Manis. Reiskocherliebe. Wie konnte ich je ohne ihn leben? Ich habe jetzt IMMER gekochten Reis im Haus, um schönen knusprigen Bratreis zu produzieren.


Die Bärlauch-Saison ist eröffnet.


Gajar Matar mit Tofu statt mit Paneer, wie hier verbloggt. Schmeckt auch.