Briefgeheimnis

postsecret, via pony.exe

Ichweißesichweißes

Das Frage-und-Antwort-Blog.

(via bov)

An einem Sonnabend

Supermarkt, Leergutannahme. Drei Leute vor mir in der Schlange, dann ich, dann zwei männliche Mittvierziger, die zwischen sich eine Astra-Kiste mit leeren Flaschen halten. Die junge Frau, die gerade dran ist, packt dutzende Einzelflaschen auf den Tresen. Eine nach der anderen.

Hinter mir ertönt nach zehn Sekunden breitestes Hamburgisch:

„Ey, und das annem Samstag.“

„Nur Einzelflaschen. Annem Samstag.“

„Ey, Leude gibts, nee, du, echt.“

„Die sieht so aus, als ob die’s nötig hätte. Jetzt noch Leergut abgeben.“

„Hat bestimmt heut noch was vor. Braucht noch Kleingeld.“

Die junge Dame hat ihre 50 Flaschen gegen Bargeld eingetauscht und muss an Piet und Kuddel vorbei zum Ausgang. Hörbares Hamburgisch:

„Annem Samstag!“

Ein junger Mann ist dran. Er packt einen leeren Sechserträger Krombacher auf die Theke.

„So muss das gehn.“

Und jetzt fängt er an, aus mehreren Jutetaschen Einzelflaschen zu ziehen.

„Ne, wa? Ich glaubs nicht. MACH MA HIN DA.“

„Der ist heute noch anner Elbe gewesen, Flaschen aufsammeln, ich sachs dir, hähä.“

„Bestimmt einer von den Grünen, hähä. Hat keiner gewählt und trotzdem sindse da.“

Der junge Mann verschwindet in den Tiefen des Getränkemarkts. Jetzt tritt eine ältere Frau an die Theke und – packt bergeweise Einzelflaschen aus.

„Oh jetzt issabamagut hia. ES IS SAMSTAG!“

„Die hat das nötig. Sieht man doch schon anne Hose.“

„Ja, aber ANNEM SAMSTAG!“

Jetzt ich. Eine leere Cola-Kiste. Keine einzige Einzelflasche. Piet und Kuddel sind still. Und ich sehr dankbar. Ich hatte mich schon seelisch auf einen Satz heiße Ohren eingestellt, wenn ich auch noch Einzelflaschen gehabt hätte. AN EINEM SAMSTAG.

Hitch

Hitch (Hitch – Der Date-Doktor, USA 2004, 115 min)

Darsteller: Will Smith, Eva Mendes, Kevin James, Amber Valetta, Julie Ann Emery, Adam Arkin
Musik: George Fenton
Kamera: Andrew Dunn
Drehbuch: Kevin Bisch
Regie: Andy Tennant

Trailer

Offizielle Seite

Natürlich ist Hitch kein grandioses Filmkunstwerk. Natürlich gewinnt keiner der Darsteller irgendwelche Kritikerpreise damit. Und natürlich kann man ihn überhaupt nicht ernstnehmen. Alles, was Hitch sein will, ist eine kleine, nette, romantische Komödie wie schon 1000 Filme zuvor. Und ungefähr genauso fühlt sich Hitch dann auch an: wie eine kleine, nette, romantische Komödie wie schon 1000 Filme zuvor.

Die Story-Idee zumindest ist neu: Will Smith spielt gut gelaunt Hitch, einen so genannten Date-Doktor, einen Mann, der anderen Männern beibringt, wie sie die Frauen ihrer Träume beeindrucken können. Es geht ihm natürlich nicht darum, Männern beizubringen, arme Mädels so an die Wand zu quatschen, bis sie mit in die Kiste steigen, Gott bewahre. Nein, wir reden hier von einem klassischen Date, einer Verabredung in aller Öffentlichkeit und dem züchtigen Gute-Nacht-Kuss. Und gerade der muss natürlich erst recht geübt werden. Hitchs neuester Kunde ist Albert, dem Kevin James so knuffig Leben einhaucht, dass man ihn am liebsten gleich mit nach Hause nehmen möchte. Dessen Angebetete ist Allegra, steinreich und wunderschön, dargestellt von Model Amber Valetta, steinreich und wunderschön. Um die atemlose Spannung gleich zu ruinieren: Natürlich kriegen sich die beiden.

Hitch selbst ist ebenfalls verknallt, auch wenn er es zunächst nicht zugeben will: in Sara (Eva Mendes), eine Klatschkolumnistin, die ihn zuerst nett findet, dann toll, dann doof und dann wieder toll. Wie im Drehbuch-Lehrbuch eben. Und auch hier verrate ich gnadenlos das Ende: Die beiden kriegen sich auch. Wer hätte es gedacht.

Das Schöne an romantischen Komödien ist ja eben, dass man von vornherein weiß, dass sie gut ausgehen. Natürlich müssen die beiden/die vier Turteltauben sich verknallen und dann ein paar Hindernisse überwinden und dann müssen sie sich wieder liebhaben, und wenn dann noch Filmmaterial da ist, gibt’s ne Hochzeit. So auch in Hitch. Und das ist auch gut so. Jedenfalls für mich. Ich gehe nur dann in solche Zuckerfilmchen, wenn ich mit dem Süßkram gut umgehen kann. Was bedeutet: Ich mache mir keinen Kopf darüber, dass jedes Appartement in diesem Film völlig unbezahlbar, aber trotzdem bewohnt ist oder dass die schlanke, blonde Amber wirklich den dicken, farblosen Kevin nach fünf Minuten liebhat oder dass New York wie gemalt aussieht und mal wieder nie einer aufs Klo muss.

Ich mache mir allerdings einen Kopf darüber, wie die Geschichte erzählt wird. Kann sie mich unterhalten, obwohl ich weiß, wie sie ausgeht? Hitch konnte es. Erstens, indem seine Darsteller wirklich mit Leib und Seele dabei waren. Und zweitens, weil selbst diese bekannte Story noch ein paar neue Wendungen mitgekriegt hat bzw. weil die Umsetzung ein bisschen peppiger war als die üblichen Date-Movies. Wenn Hitch zum Beispiel seine Sara auf dem ersten Date total romantisch nach Ellis Island bringt, um ihr dort die Unterschrift ihres Ururgroßvaters in einem Dokument zu zeigen und im Hintergrund die Geigen anschwellen und Sara in Tränen ausbricht, dann erwarte ich, dass sie ihm um den Hals fällt, weil sie so gerührt ist. Stattdessen fängt sie fast an zu kotzen, weil ihr Ururgroßvater ein Krimineller war, mit dem die Familie gebrochen hat und an den sie nie wieder erinnert werden wollte. Das ganze fühlt sich so dermaßen nach Fettnapf an, dass es ekliger kaum geht. Und trotzdem ruiniert es komischerweise nicht die kuschelige Stimmung, was zum einen an Eva Mendes’ verzeihendem Blick liegt und zum anderen an Will Smiths Kleine-Jungen-Grinsen, dem ich persönlich sofort verfallen bin.

Dabei ist Smiths Hitch eigentlich ein Aufreißer, der nur versucht, nett zu sein. Je länger der Film dauert, desto besser lernt man ihn kennen und plötzlich will man gar nicht mehr, dass er Sara abkriegt. Obwohl die im Laufe des Films auch immer eigenwilliger wird und sie so vielleicht doch prima zusammenpassen. Was mir viel mehr Spaß gemacht hat als Hitch und Sara zuzugucken, war, Hitch und Albert zuzugucken. Kevin James ist einer von den Schauspielern, die nur „Hallo“ sagen müssen, und schon lache ich aus vollem Hals. Neben den beiden Diven Hitch und Sara ist er bemerkenswert normal und deswegen wahrscheinlich auch so fürchterlich sympathisch. Natürlich hat auch er eine Wohnung, die jeder Beschreibung spottet, aber diese Überlegungen wollte ich ja sein lassen. Jedenfalls macht Hitch am meisten Spaß, wenn er mal kurz kein Date-Film sein will, sondern eine Buddy-Komödie. Mag allerdings auch sein, dass ich lieber zwei Männern zugucke, wie sie sich zum Klops machen als Mann und Frau, keine Ahnung.

Hitch arbeitet mit den klassischen Versatzstücken des Genres: die bedeutungsschwere Story in der Vergangenheit, die noch die (singelige) Gegenwart beeinflusst, die gute Freundin und sogar der Ben & Jerry’s-Eisbecher und der Kitschfilm sind dabei, als Mendes mal kurz das heulende Elend ist (in diesem Fall Jerry Maguire mit der ewig schnulzigen “You had me at Hello”-Szene). Trotzdem wagt er ein bisschen mehr, indem er schräge Storylines nutzt und die Charaktere nicht ganz so glatt macht wie man es vielleicht erwartet hätte. Er ist ein bisschen zu lang dafür geworden, dass er doch eigentlich keinen Anspruch hat, und mittendrin wünscht man sich, dass doch jetzt einfach alles gut ausgehen könnte ohne den üblichen Drehbuchschlenker, weil wir doch grad alle so nett beisammen sind. Den Gefallen tut uns Hitch nicht, und so müssen wir auch noch auf die schon angesprochene Hochzeit.

Sei’s drum – Hitch ist nicht umsonst in den USA zum Valentinstag gestartet, und auch hierzulande kann man sich den Film als Pärchen oder Pärchen in spe prima antun. Wenn’s ein bisschen zäh wird, kann man knutschen, und wenn’s das erste Date ist, kann man sich darüber amüsieren, dass man selbst viel cooler ist. Und als überzeugter Single sitzt man wahrscheinlich im Kino und denkt sich, meine Fresse, hab ich’s gut, dass ich nicht so’n Scheiß mitmachen muss.

Anke: „Animal Crossing ist eigentlich ganz schön langweilig. Da passiert irgendwie immer dasselbe.“

Kerl: „Warum spielst du es dann seit einem halben Jahr jeden Abend?“

Touché.

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Melting the snow

Wenn dich der Liebste spätabends anruft, weil er gerade den seiner Meinung nach schönsten Schnee der Welt gesehen hat, der den Lärm zudeckt und die Kälte erträglich macht, und er erzählt dir, während du das Licht ausmachst und nach draußen ins Weiße und ins Schwarze guckst, wie still es ist und wie menschenleer und wie gerne er sich jetzt einfach in den Schnee fallen lassen würde und dass er gleich bei dir sein wird, und du hast das Gefühl, ihn schon fast hören zu können, seine Schuhe im Schnee, seinen Atem in der Dunkelheit, seinen Herzschlag in der Nacht.

(Mein erster Beitrag im Blog zur guten Nacht, Insomnia. Schöne Idee von Herrn Alphonso. Mehr Infos in der Blogbar.)

Filmfestspielhaus, die zweite

Der Eintrag von Samstag hat mich in Erinnerungslaune gebracht.

Das Schönste, was mir im Kino passiert ist:

Die Privatvorstellungen, die wir uns mit den englischen Originalfassungen im großen Saal nach der Spätvorstellung gegeben haben.

Wir hatten drei Säle: das Berlin hatte 450 Plätze, das Cannes ca. 150 und das Venedig ca. 100 (honk if you get it). Während Cannes und Venedig ihrem Namen als klassische Kinoschachtel alle Ehre machten, war das Berlin einer der schönsten Säle in Hannover, Prä-Cinemaxx. Rote Plüschsitze, die nach hinten anstiegen, ordentlich große Leinwand, Dolby Digital-Ton und – eine Klimaanlage, die ihren Namen verdient hatte. Beziehungsweise immerhin eine Lüftung, die nicht die Abluft des Chinamanns nebenan einsog so wie die Gebläse im Cannes und Venedig, wo man beim Filmegucken immer nach einer Stunde anfing, ans Essen zu denken.

Die Originalfassungen liefen immer im Venedig. Zu unseren Sondervorstellungen wurden die Filme gemütlich ins Berlin gebracht, wo wir schon die Standaschenbecher aus dem Foyer im Mittelgang platziert hatten. Wir haben Taxi Driver, 2001 – Space Odyssey, A Clockwork Orange und viele andere Filme auf einer anständigen Leinwand genossen, die ich sonst im 3×2-Meter-Format oder auf Video gesehen hätte. Dazu ein Bierchen und ne Kippe, Füße hochgelegt und keine labernden Nachbarn – that’s entertainment.

Mein dämlichster Fehler:

Im Berlin und im Venedig hatten wir relativ moderne Projektoren. Im Cannes allerdings stand ein uralter Haufen Blech, den ich persönlich geliebt habe, weil er so schön nach Film roch. Das Bauer-Maschinchen stammte aus den 30er Jahren und war ein Überbleibsel aus dem Pornokino, das vor dem Filmfestspielhaus in diesen Hallen angesiedelt war. Der Unterschied zu den Philips-Projektoren war, dass der Bauer ein Linksprojektor war, d. h. man musste den Film seitenverkehrt einlegen, damit die Tonspur auf der richtigen Seite war.

Mir hat Dirk das Vorführen beigebracht, den ich total klasse fand, weil er schon mindestens 25 war, einen Dreitagebart hatte und stahlblaue Augen. Deswegen habe ich ihm wahrscheinlich nicht wirklich zugehört, als er mir das mit dem Seitenverkehrt-Einlegen erklärt hat. Nur so kann ich mir erklären, was mir in meiner ersten Vorführschicht passiert ist. Damals lief Akira im Cannes, ich legte das Filmchen ein, startete und ging dann gemütlich eine rauchen, bis der eine Gast, der sich die 14-Uhr-Vorstellung gönnte, die Treppe zur Kasse runterkam und meinte, dass der Ton irgendwie arg seltsam wäre. Ich ging in den Saal, sah ein perfektes Bild und hörte – ein durchdringendes RRRRRÖÖÖÖÖÖÖÖ. Dirk saß unten vor den Monitoren und lachte sich tot, während ich im Vorführraum hektisch den Film durchschnitt, die wenigen Minuten, die schon gelaufen waren, vom Teller nahm, einen neuen Ring einsetzte, den Filmstreifen vor dem Projektor umdrehte und ihn neu einlegte, so dass die Tonspur auf der Seite war, wo sich auch die Tonlampe befand. Wenn ich Japanisch gekonnt hätte, wäre mir schon beim Bild aufgefallen, dass sämtliche Schriftzeichen spiegelverkehrt waren. Ich wollte dem Gast für die Unannehmlichkeiten ein Eis ausgeben, aber er hat lieber ein Bier genommen.

Mein teuerster Fehler:

Wir hatten seit einigen Wochen The Doors im Programm. Der Filmkopie lag ein Brief von Oliver Stone bei, doch bitte den Ton so laut aufzudrehen wie nur geht. Was bei uns im Berlin hieß: auf 10. Und das hätte noch lauter gekonnt. Nach einigen Wochen wanderte der Film ins Cannes, ins kleinere Kino. Dort war der Ton eher muckelig, aber damals war man ja schon dankbar, wenn’s wenigstens Stereo war. In einer Spätvorstellung kam ein Besucher an die Kasse und meinte, der Ton würde sich echt komisch anhören. Der Film lief zu dieser Zeit bereits über eine Stunde, und ich dachte mir, och nee, wieder so ne Nölnase, der jetzt erst auffällt, dass der Ton nicht ganz so der Bringer … aber egal. Ich sagte pflichtschuldig: „Ich schau mal nach“ und begab mich in den Vorführraum, wo mich ein bisher ungesehenes Bild erwartete und ich dem Zuschauer im nachhinein absolut recht geben musste, was den „komischen“ Ton anging.

Der Projektor war, wie gesagt, nicht mehr ganz der jüngste, und just an diesem Tag hatte er beschlossen, mal wieder ein bisschen mehr aus dem Leim zu gehen. An das raustropfende Öl hatten wir uns alle schon gewöhnt, auch daran, dass der Projektor viel zu heiß wurde, weswegen man sich manchen Stellen besser nur langärmelig oder gar nicht nähern sollte, aber das gehörte eben einfach dazu. Was nicht dazugehörte, war, dass sich direkt hinter der Blende ein winziges Metallteil irgendwie nach oben gebohrt hatte und nun den Film, der gerade auf dem Weg zur Tonlampe war, fein säuberlich in zwei Hälften zerteilte. Eine lief weiter durch den Projektor und brav auf den Teller, wo sie hingehörte. Die zweite Hälfte lief gelangweilt auf den Fußboden des Vorführraums. Und zwar die mit der Tonspur.

Alles, was ich tun konnte, war, mal wieder Freikarten auszustellen und dem Verleih zu beichten, dass wir soeben eine gerade mal sechs Wochen alte Filmkopie unwiderruflich zerschreddert hatten. Was unsere Versicherung so um die 20.000 Mark gekostet haben dürfte, denn so teuer war damals eine neue Kopie (wenn ich mich richtig erinnere). Und dann durfte ich der UFA mitteilen, dass sie ein bisschen Reparaturgeld in einen 60 Jahre alten Projektor stecken müsste.

Mein historischster Fehler:

Wir waren das einzige Kino in Hannover, das konstant mindestens eine Originalversion zeigte. Das brachte eine freundliche Englischlehrerin auf die Idee, doch mal bei uns nachzufragen, ob man vielleicht Easy Rider ins Programm nehmen könne – sie würde das gerade im Leistungskurs durchnehmen und das wäre doch toll, so einen Klassiker mal auf einer „großen“ Leinwand zu sehen anstatt auf Video im Klassenzimmer. Ich fand den Plan knorke, habe flugs eine Klassiker-Filmreihe zusammenfabuliert und bei der UFA um die Filme gebettelt, die ich wider Erwarten auch bekommen habe.

Easy Rider ist, wie wir alle wissen, ein sehr alter Film. Er war auch schon 1990 sehr alt, und das hieß, dass die Filmkopie praktisch nur noch aus Klebestellen und Laufstreifen bestand. Laufstreifen sind diese ekligen, ja, Streifen eben, die senkrecht durchs Bild laufen. Sie entstehen durch schlecht gepflegte Transportrollen, auf denen der Film zum Projektor läuft. Wenn die Streifen schwarz sind, hat man Glück, dann hat nur die unbeschichtete Rückseite des Filmstreifens einen Kratzer abgekriegt, das kann behoben werden. Wenn sie allerdings giftgrün sind, hat die beschichtete Seite eine Macke; diese Streifen bleiben und nerven. Was ich sagen will: Die Easy Rider-Kopie war nicht die beste, sondern mit viel gutem Willen gerade noch als fragil zu bezeichnen.

Es gibt für Filmkopien ein Bewertungssystem, damit der Vorführer so ungefähr weiß, welche Qualität er durch den Projektor jagt; die Noten gehen von 1 bis 4, und Easy Rider hatte eine fette 4. Zu Recht. Das hat ihm allerdings nicht das Genick gebrochen. Was ihm das Genick gebrochen hat, war die Tatsache, dass er im Cannes gelaufen ist – eine Woche nach dem Vorfall mit der Doors-Kopie. Offiziell war der Projektor repariert worden; inoffiziell hatte irgendein UFA-Hausmeister mit einem Hämmerchen das Metallteil in die Tiefen des Projektors zurückgeklöppelt und behauptet, dass das halten würde.

Hat es nicht. Auch Easy Rider endete zweigeteilt. Und damit auch die Geschichte der Originalkopien dieses Films in Deutschland. Der Verleih teilte mir mit, dass das die letzte noch existierende Kopie von 1969 gewesen sei. Und auch vom Bauer-Projektor hieß es Abschied nehmen: Er wurde in die ostdeutsche Provinz versetzt, und wir haben einen Philips gekriegt. Der Vorführraum im Cannes war danach nicht mehr derselbe.

Der beste Film:

Die Jungfrauenmaschine. War der erste Film, den wir im Filmfestspielhaus gezeigt haben. Davor war es, wie gesagt, ein Pornokino. Was dazu führte, dass ne Menge Stammkundschaft an die Kasse trat und „Einmal die Jungfrau“ haben wollte.

Ich habe selten Menschen so schnell wieder aus einem Kino kommen sehen.

Halle Berry hat einen Tag vor der Oscar-Verleihung ihren Razzie persönlich abgeholt. Sie wurde als schlechteste Schauspielerin für Catwoman ausgezeichnet und erschien wirklich zur Verleihung – ihren Oscar für Monster’s Ball in der Hand.

“They can’t take this away from me, it’s got my name on it!” she quipped. A raucous crowd cheered her on as she gave a stirring recreation of her Academy Award acceptance speech, including tears.

She thanked everyone involved in Catwoman, a film she said took her from the top of her profession to the bottom. “I want to thank Warner Brothers for casting me in this piece of shit,” she said as she dragged her agent on stage and warned him “next time read the script first.”

It is rare for a Razzie winner to show up at the spoof awards held on the night before Oscars – but Berry did, saying her mother taught her that to be “a good winner you had to be a good loser first.” She received a standing ovation.

(via eyesaiditbefore)